Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008|2009 - DG Hyp
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<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> 2008 | 2009<br />
Market Making stellt hohe<br />
Liquidität sicher<br />
Mindestanforderungen an<br />
Jumbo-Pfandbriefe ...<br />
... und Empfehlungen für<br />
Krisenzeiten<br />
Denn neben dem für damalige Verhältnisse hohen Emissionsvolumen verpfl ichtete<br />
sich die emittierende Bank auch, als Market Maker verbindliche Geld- und Brief-<br />
Kurse zu stellen und damit jederzeit die Liquidität des Jumbos sicherzustellen.<br />
Dieses Vorgehen machte Schule, und mittlerweile gibt es so gut wie für jeden<br />
Jumbo-Pfandbrief und auch die internationalen Jumbo-Emissionen eine vertraglich<br />
verankerte Verpfl ichtung zum Market Making. Die dadurch entstehende hohe<br />
Liquidität im Sekundärhandel der Pfandbriefe und Covered Bonds entwickelte sich<br />
zum Markenzeichen dieser Wertpapiergattung und wurde von den emittierenden<br />
Banken folglich auch vehement als Marketinginstrument eingesetzt.<br />
Im Folgenden geben wir die Standards wieder, die vom Verband <strong>deutsche</strong>r Pfandbriefbanken<br />
(vdp) als Mindestanforderungen an Jumbo-Pfandbriefe festgelegt wurden.<br />
Obwohl diese Regelungen – wie gesagt – ursprünglich eigentlich nur für Pfandbriefe<br />
und somit für den <strong>deutsche</strong>n Markt gedacht waren, haben sich mittlerweile<br />
sämtliche internationalen Emittenten diesen Usancen angeschlossen und begeben<br />
ihre gedeckten Bonds mit kleinen Ausnahmen weitgehend nach diesem Muster. Die<br />
an die verbindlichen Mindeststandards angeschlossenen Empfehlungen, die erst im<br />
Zuge der Krise und den Fastzusammenbruch der AHBR angefügt wurden, stellen<br />
den Versuch dar, den Emittenten Handlungsempfehlungen für Krisenzeiten an die<br />
Hand zu geben und die Kommunikation mit dem Markt zu verbessern. Nicht nur die<br />
Emittenten, sondern auch die am Handel beteiligten Market Maker sollen die Flexibilität<br />
erhalten, schnellstmöglich auf Probleme zu reagieren. Seit Herbst 2007, dem<br />
Zeitpunkt des Ausbruchs der Finanzkrise, hat das in den Empfehlungen genannte<br />
„Market Maker and Issuer Committee“ schon des Öfteren kurzfristig Beschlüsse gefasst<br />
und somit die eigentlich geltenden Jumbo-Regeln vorübergehend abgeändert<br />
oder gar außer Kraft gesetzt.<br />
Jumbo-Mindeststandards<br />
Mindestemissionsvolumen<br />
Das Mindestvolumen von Jumbo-Pfandbriefen beträgt 1 Mrd. EUR. Bei der Erstemission<br />
muss das Volumen mindestens 750 Mio. EUR betragen. <strong>Der</strong> Emittent ist<br />
verpfl ichtet, das ausstehende Emissionsvolumen innerhalb von 180 Kalendertagen<br />
nach der Erstemission auf mindestens 1 Mrd. EUR zu erhöhen.<br />
Format<br />
Nur festverzinsliche, endfällige Pfandbriefe mit jährlich nachträglicher Zinszahlung (so<br />
genanntes Straight-Bond-Format) dürfen als Jumbo-Pfandbriefe angeboten werden.<br />
Börseneinführung<br />
Jumbo-Pfandbriefe sind unverzüglich nach Begebung, spätestens jedoch 30 Kalendertage<br />
nach dem Valutierungstag, an einem organisierten Markt in einem Mit-