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Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008|2009 - DG Hyp

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Marktentwicklung<br />

Pfandbriefe – das <strong>deutsche</strong> „Original“ sämtlicher in den vergangenen Jahren aus<br />

dem Boden geschossenen Covered-Bond-Entwicklungen weltweit – können auf<br />

eine mehr als zweihundertjährige Geschichte zurückblicken. Bereits 1769 wurden<br />

diese Wertpapiere von Friedrich dem Großen eingeführt, um den Wiederaufbau<br />

Preußens zu unterstützen, der durch fi nanzielle Schwierigkeiten des Adels stockte.<br />

<strong>Der</strong> grundlegende Pfandbrief-Gedanke hat sich bis heute gehalten und so gilt der<br />

Pfandbrief als einer der erfolgreichsten Finanzmarkt-Exportschlager aus Deutschland.<br />

Nicht nur in Europa, sondern mittlerweile auch in den USA und Kanada übernehmen<br />

mehr und mehr Finanzinstitute das Konzept der durch <strong>Hyp</strong>otheken oder<br />

Kredite an öffentliche Stellen besicherten Papiere und begeben Covered Bonds.<br />

<strong>Der</strong> Begriff Pfandbrief kommt dabei nur in Deutschland und in Österreich vor, in<br />

allen anderen Ländern gelten entsprechende, durch die jeweiligen Gesetze oder<br />

Verordnungen geschützte, nationale Bezeichnungen. Und auch Asien könnte bald<br />

auf die Covered-Bond-Schiene einschwenken. So prüft die japanische Shinsei Bank<br />

eigenen Angaben zufolge die Möglichkeit der Refi nanzierung über Covered Bonds<br />

– auch wenn die für Juli geplante Debütemission erst einmal auf unbestimmte Zeit<br />

verschoben wurde.<br />

Diese Konkurrenzsituation ruft die <strong>deutsche</strong>n Pfandbriefbanken auf den Plan, die<br />

um ihre Vormachtstellung fürchten. Und da bereits absehbar ist, dass die gedeckten<br />

Bonds aus Deutschland in Bälde zumindest volumenmäßig Platz 1 in der Covered-<br />

Bond-Welt verlieren werden, soll doch zumindest beim Gläubigerschutz und somit<br />

auch in der Einschätzung der internationalen Investoren die Spitzenposition verteidigt<br />

oder sogar noch ausgebaut werden. Aus diesem Grund wird das <strong>deutsche</strong> Pfandbriefgesetz<br />

in unregelmäßigen Abständen aktualisiert und novelliert, um eventuell<br />

bestehende Gesetzeslücken zu schließen oder beispielsweise die Handlungsspielräume<br />

der emittierenden Banken zu vergrößern und sie damit wettbewerbsfähiger zu<br />

machen. <strong>Der</strong> aktuell vorgestellte Plan zur Novellierung des Gesetzes ist allerdings im<br />

Zuge der herrschenden Finanzmarktkrise im Vergleich zu den ersten diesbezüglichen<br />

Gedankengängen Mitte vergangenen Jahres deutlich zurechtgestutzt worden. Jegliche<br />

Pläne, die von Kritikern als Aufweichung der bisher geltenden Regelungen<br />

hätten verstanden werden können, wurden aus der Novelle gestrichen.<br />

Jumbo-Pfandbriefe<br />

Bis vor zehn Jahren noch fehlte dem Pfandbrief-Handel das notwendige Volumen,<br />

um als liquides Marktsegment zu gelten. Und der wesentliche Schritt dorthin fand<br />

wieder einmal seinen Auslöser in Deutschland. Denn den richtigen Schwung als<br />

wichtiges Refi nanzierungsinstrument am internationalen Kapitalmarkt bekamen<br />

Pfandbriefe erst 1995. Im Mai dieses Jahres emittierte die Frankfurter <strong>Hyp</strong>othekenbank,<br />

die später in der Eurohypo aufgegangen ist, den ersten Jumbo-Pfandbrief;<br />

dieser hatte seinerzeit ein Volumen von über 500 Mio. D-Mark. Aufgrund der hohen<br />

Kundennachfrage wurde die Emission innerhalb von nur drei Monaten auf eine Milliarde<br />

aufgestockt. Damit begann die Erfolgsgeschichte gedeckter Bankanleihen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> 2008 | 2009<br />

Geschichte der Pfandbriefe<br />

reicht über 200 Jahre zurück<br />

Geht die volumenmäßige<br />

Führungsposition verloren ...<br />

... sollen zumindest rechtliche<br />

Standards gesetzt werden<br />

1995 aus der Taufe gehoben<br />

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