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Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008|2009 - DG Hyp

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<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> 2008 | 2009<br />

Einseitiges Konfi denzintervall<br />

Alternative: Risikowert<br />

Kritische Punkte ausgeschlossen<br />

Für die letzten 250 Bankhandelstage wird in einem rollierenden Zeitfenster die<br />

Standardabweichung für die täglichen Schwankungen der Zinssätze pro Laufzeit<br />

als Approximation für die Marktvolatilität ermittelt. Im zweiten Schritt wird im dynamischen<br />

Verfahren die Abweichung vom heutigen Zinsniveau ermittelt, die mit<br />

einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 99% (einseitiges Konfi denzintervall) in<br />

den nächsten 125 Handelstagen nicht überschritten wird, das heißt, es wird eine<br />

Haltedauer von sechs Monaten unterstellt. Auf diese Weise wird für alle betrachteten<br />

Laufzeiten – mindestens für die Laufzeiten ein Monat, ein Jahr sowie fünf,<br />

sieben, zehn und 15 Jahre – die Anzahl der Basispunkte ermittelt, um die die aktuelle<br />

Zinskurve verschoben werden muss. Sollte die Berechnung eine Verschiebung<br />

von weniger als 100 Basispunkten ergeben, so ist im Stresstest die Zinsstrukturkurve<br />

um mindestens 100 Basispunkte parallel zu verschieben.<br />

Im Fall einer barwertigen Unterdeckung ist sowohl beim Standardansatz als auch<br />

beim dynamischen Verfahren der Fehlbetrag zur Absicherung der Pfandbriefgläubiger<br />

unverzüglich auszugleichen, um hierüber dem barwertigen Deckungserfordernis<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Als Alternative zum statischen und dynamischen Verfahren erlaubt die BaFin die Verwendung<br />

von internen Risikomodellen der Pfandbriefemittenten, soweit sie von ihr<br />

geprüft und anerkannt worden sind. Diese Modelle müssen wie beim dynamischen<br />

Verfahren vorgegebene Laufzeitenbänder abdecken und eine Haltedauer von 125<br />

Bankhandelstagen unterstellen. Diese Bewertungsmodelle können von den Instituten<br />

individuell gestaltet werden. Mit ihnen muss ein Risikowert nach den Vorgaben<br />

der BaFin für jede Laufzeit bestimmt werden, der vom Barwert des Deckungsstocks<br />

abgezogen wird. Übersteigt das barwertige Volumen der umlaufenden Pfandbriefe<br />

den Deckungsstock abzüglich Risikowerten, so muss dieser Fehlbetrag ebenfalls unverzüglich<br />

ausgeglichen werden.<br />

Novelle des Pfandbriefgesetzes<br />

Gegenwärtig wird ein Referentenentwurf zur Novellierung des Pfandbriefgesetzes<br />

diskutiert, dessen wichtigste Aspekte wir nachfolgend kurz vorstellen. Anschließend<br />

beleuchten wir mit der geplanten Einführung von Liquiditätsvorschriften einen<br />

Aspekt ein wenig ausführlicher, da dieser aus unserer Sicht klar die Position der<br />

Pfandbriefgläubiger stärkt.<br />

<strong>Der</strong> aktuelle Referentenentwurf enthält viele kritische Punkte nicht mehr, die vor gut<br />

einem Jahr noch im Gespräch waren, um den Pfandbriefbanken ihre geschäftspolitischen<br />

Spielräume zu erweitern. Die Finanzkrise, die letztendlich auch die als sicher<br />

geltenden Covered Bonds erfasst hat, sorgte für die Streichung beispielsweise der Idee<br />

einer Erhöhung der Beleihungsgrenzen oder der Lockerung der regionalen Beschränkungen<br />

für Deckungswerte. Die Novelle wird nun in den parlamentarischen Gesetzgebungsprozess<br />

gegeben. Mit einer Verabschiedung wird im Frühjahr 2009 gerechnet.

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