Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008|2009 - DG Hyp

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12 Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008 | 2009 Keine marktnahe Bewertung vonnöten Anteil vergleichbarer ausländischer Produkte noch gering Anteil der Pfandbriefe schrumpfte in den vergangenen Jahren deutlich Vorteile von Namenspfandbriefen ergeben sich sowohl für Emittenten als auch für Investoren. Für die Anleger liegt der Hauptaspekt auf der Bilanzierung. Die Namenspapiere müssen nach IAS 39 nämlich unter „loans and receivables“ geführt werden, wodurch die Investoren in den Vorteil kommen, die Papiere nicht marktnah bewerten zu müssen. Weitere Vorteile sind die aufgrund der Illiquidität fast nicht vorhandene Volatilität der Namenspfandbriefe sowie die deutlich vereinfachte Dokumentation, die es zu studieren gilt. Emittentenseitig besteht der Vorteil in deutlich attraktiveren Funding-Niveaus im Vergleich zu den Levels, die bei Jumbo-Emissionen würden gezahlt werden müssen. Zudem bleibt der Markt für Namenspapiere auch in Krisenzeiten meist dann noch offen, wenn großvolumige gedeckte Bonds nicht mehr abzusetzen sind. Über Namenspfandbriefe können sich die Emittenten ihre Refi nanzierungsfenster folglich länger offen lassen. Der Punkt der einfacheren Dokumentation trifft für die Emittenten gleichsam wie für die Anleger zu. In den vergangenen Monaten sind nicht nur deutsche Namenspfandbriefe in der Gunst der Anleger – hauptsächlich deutsche Versicherungen – kräftig gestiegen. Aufgrund der Linienproblematik einiger Investoren greifen diese auch verstärkt auf ausländische Produkte zurück. Allerdings ist deren Anteil am gesamten ausstehenden Volumen, sofern dies überhaupt beziffert werden kann, noch immer sehr gering. Volumina am Pfandbriefmarkt Über lange Zeit hinweg waren Pfandbriefe das dominierende Segment am Jumbo- Covered-Bond-Markt. Noch etliche Jahre, nachdem die großvolumigen gedeckten Bonds aus der Taufe gehoben wurden, nahmen sie einen Anteil von rund 90% des Gesamtmarktes ein. Erst in den vergangenen vier bis fünf Jahren fand das Konzept der Pfandbriefe mehr und mehr Nachahmer – nicht nur im europäischen, sondern jüngst auch im nicht-europäischen Ausland. Aus Emittentensicht lockte die günstige Refi nanzierung im Vergleich zu ungedeckten Begebungen, aus Sicht der Anleger die hohe Sicherheit der Papiere. Und da die Nachfrage über viele Jahre hinweg das Angebot deutlich überstieg, wurde der Kreis der Covered-Bond-Emittenten – auch außerhalb Deutschlands – stets größer. Die logische Folge davon war, dass der Anteil der Pfandbriefe am gesamten Markt der gedeckten Bonds zunehmend abnahm – Mitte 2008 lagen die drei Pfandbrief-Gattungen (Öffentliche, Hypotheken- und Schiffspfandbriefe) im Jumbo-Segment zusammengenommen bei einem Anteil von rund 34%. Denn hier treffen zwei Entwicklungen aufeinander: Zum einen nimmt das Gesamtvolumen an Covered Bonds zu, gleichzeitig jedoch nimmt das ausstehende Volumen an Jumbo-Pfandbriefen von Jahr zu Jahr ab.
Allokation der Jumbo-Segmente in 2002… …und Mitte 2008 86 % Innerhalb Deutschlands haben Pfandbriefe mit einem Emissionsvolumen von unter 1 Mrd. Euro (traditionelle Pfandbriefe) auch fast dreizehn Jahre nach „Erfi ndung“ des Jumbo-Pfandbriefs noch immer die Nase vorn – auch wenn das ausstehende Volumen der Pfandbriefe insgesamt stetig sinkt. Die Ursache dieser Aufteilung ist wohl vor allem in der Geschichte des Pfandbrief-Marktes zu suchen und hier im traditionell sehr hohen Anteil der kleinvolumigen Papiere am gesamten Refi nanzierungsvolumen der deutschen Pfandbriefbanken. Denn dieses Instrument hatte sich schon über Jahrzehnte etabliert, bevor der erste Jumbo-Pfandbrief begeben wurde. Zudem sind innerhalb der kleinvolumigen gedeckten Bonds insbesondere die Namenspapiere aufgrund ihrer oben genannten Vorteile sehr beliebt. Ihr Anteil am Gesamtvolumen der Pfandbriefe schwankte über die vergangenen Jahre recht konstant zwischen 30% und 35%. Die jüngst im Zuge der Finanzmarktkrise leicht gestiegene Nachfrage nach diesen maßgeschneiderten Papieren wurde zum Teil durch erhöhtes Angebot an solchen Bonds aus dem Ausland aufgefangen. Ausstehendes Pfandbrief-Volumen (Mrd. Euro) – „traditionelle“ dominieren Jumbo Deutschland Traditionell 1% 6 % 7% 34% 28% 14% 7% 17% Frankreich Spanien UK Sonstige 700 600 500 400 300 200 100 0 Quelle: DZ BANK Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008 | 2009 Traditionelle Pfandbriefe haben die Nase vorn ... ... auch wenn das Gesamtvolumen sinkt 2003 2004 2005 2006 2007 Quelle: ECBC 13
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