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Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008|2009 - DG Hyp

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<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> 2008 | 2009<br />

Transparenz kein Allheilmittel<br />

Hohe Außenwirkung des<br />

Market Making<br />

Hohe Transparenz wirkt<br />

im extremsten Fall sogar<br />

kontraproduktiv<br />

tereinander weiterreichen und die Swapspreads damit nach oben treiben konnten.<br />

Höhere Transparenz, so die Argumentation, würde die „Schuldigen“ unter den Banken<br />

schneller offenlegen und durch den daraus folgenden Druck des Marktes oder<br />

der betroffenen Emittenten das den Markt schädigende Verhalten stoppen oder<br />

zumindest verlangsamen.<br />

Allerdings muss in diesem Zusammenhang bedacht werden, dass Transparenz nicht<br />

das Allheilmittel für die schnelle Gesundung der Märkte sein kann. Denn vor allem<br />

die Unregelmäßigkeiten, die nach wie vor auf den Hedging-Märkten zu beobachten<br />

sind, stehen einer baldigen Normalisierung des Sekundärhandels im Weg. Zudem ist<br />

es in den vergangenen Wochen durch die drastische Erhöhung der Repo-Sätze für<br />

die Market Maker praktisch unmöglich geworden, spezielle Covered Bonds „short“<br />

zu gehen. Dennoch ist Transparenz, gerade in Zeiten anhaltender Unsicherheit, der<br />

Aspekt, auf den sich immer größere Aufmerksamkeit lenkt. Die Marktteilnehmer<br />

möchten wissen, was gespielt wird, auch wenn sich daraufhin die Einstellung durchsetzen<br />

sollte (und das tut es derzeit offensichtlich), dass Abwarten an der Seitenlinie<br />

die beste Taktik zu sein scheint – eine Taktik, die uns ebenfalls nicht von einer baldigen<br />

Normalisierung des Handels ausgehen lässt.<br />

Abseits aller individueller Sichtweisen auf die Frage nach der Transparenz bleibt<br />

unserer Einschätzung nach jedoch ein Punkt sehr wichtig: Die Außenwirkung des<br />

Market Making als Marketing-Tool für den Pfandbrief- und den gesamten Covered-<br />

Bond-Markt kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Und hier lautet das<br />

Stichwort Kontinuität. Alle Forderungen nach höherer Transparenz und somit höherem<br />

Druck auf die Market Maker sind nur sinnvoll, wenn sich die Marktteilnehmer<br />

auf die dem Handel zugrunde liegenden Market-Making-Usancen verlassen können.<br />

Und schließlich stellt sich die Frage, ob zu erwarten ist, dass die Spreadvolatilität<br />

– gerade im Höhepunkt einer Krise – im gleichen Maße sinkt, wie die Transparenz<br />

steigt. Dies ist unserer Einschätzung nach eher unwahrscheinlich. Denn der Abbau<br />

von Positionen und das Herumreichen nicht gewollter Bonds werden meistens durch<br />

geschäftspolitische Managemententscheidungen ausgelöst, die auch bei höherer<br />

Preistransparenz nicht anders ausfallen würden. Daher ist ein zunehmender Informationsfl<br />

uss nicht dafür geeignet, Spreadausweitungen „ungeliebter“ gedeckter<br />

Papiere oder gar eines ganzen Segments zu verhindern. Eventuell könnte es sogar zu<br />

einer Verstärkung der Spreadeffekte kommen, wenn plötzlich jeder andere Marktteilnehmer<br />

vollständig darüber informiert ist, in welchen Papieren gerade massiv Positionen<br />

abgebaut werden. Denn in diesem Fall können die Emittenten ohnehin nicht<br />

beruhigend eingreifen, und die Investoren werden nur noch stärker verunsichert.

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