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Der deutsche Pfandbriefmarkt 2008|2009 - DG Hyp

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Bonds mit einem darüber liegenden Spread gilt eine dreifache Geld/Brief-Spanne<br />

und ein Mindestvolumen von 5 Mio. Euro. Doch wie bereits oben beschrieben fi ndet<br />

das Market Making aktuell de facto überhaupt nicht mehr statt.<br />

Im Zuge der angespannten Liquiditätssituation wird im European Covered Bond<br />

Council (ECBC), dem europäischen Covered-Bond-Verband, darüber diskutiert, wie<br />

eine Lösung für das Problem der schwindenden Liquidität gefunden werden könnte.<br />

Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Für und Wider der Einführung einer elektronischen<br />

Handelsplattform und eine dadurch erfolgende sukzessive Ersetzung des<br />

dominierenden Telefonhandels durch ein „Request-For-Quote“-System. In einem<br />

solchen System wird eine Kauf- oder Verkaufanfrage an einen Market Maker gesendet,<br />

der erst daraufhin mit dem Kurs antwortet, zu dem er bereit ist, das Geschäft zu<br />

tätigen. Um darüber hinaus die Transparenz im Handel zu erhöhen, sollen sämtliche<br />

Marktteilnehmer sowie die Emittenten in gewissem zeitlichem Abstand Informationen<br />

über abgewickelte Geschäfte oder auch über getätigte Anfragen erhalten. Die<br />

Vorschläge sind allerdings noch sehr vage gehalten. Weder über den genauen Umfang<br />

der verbreiteten Informationen, die Zeiträume oder den Empfängerkreis wurde<br />

schon im Detail diskutiert. Überhaupt ist der gesamte Vorschlag nur ein erster<br />

Schritt, der – so die Hoffnung des ECBC – intensive Diskussionen unter den Teilnehmern<br />

am Covered-Bond-Handel, den Emittenten und den Investoren auslösen soll.<br />

Augenblicklich scheint es jedoch so, dass die Akteure – zu Recht, wie wir fi nden –<br />

ihre kurzfristigen Bemühungen darauf richten, zumindest ein oder ein paar wenige<br />

Marktsegmente wieder funktionstüchtig zu bekommen. Und da sind natürlich<br />

Pfandbriefe ganz vorn mit dabei. In diesem Segment wäre eine reale Wiederaufnahme<br />

des Market Making am ehesten geeignet, dem Markt ein positives Zeichen<br />

zu senden, dass ein vergleichsweise liquider Handel auch unter den augenblicklichen<br />

Voraussetzungen noch möglich ist. <strong>Der</strong> Verband Deutscher Pfandbriefbanken<br />

(vdp) drängte in enger Abstimmung mit den Market Makern darauf, wieder mit<br />

der verbindlichen Preisstellung für Pfandbriefe zu beginnen. Diese ist seit dem<br />

1. September 2008 wieder in Kraft. Allerdings muss hier einschränkend gesagt werden,<br />

dass Pfandbriefe per se schon ein gewisses Maß an Illiquidität aufweisen, die<br />

sich auch bei funktionierendem Market Making nicht gänzlich ausräumen lässt. Und<br />

inwieweit eine Wiederaufnahme des Market Making auch auf andere oder gar alle<br />

Covered-Bond-Segmente übertragen werden kann, bleibt ohnehin abzuwarten.<br />

Aber einmal mehr könnten Pfandbriefe eine Vorreiterrolle einnehmen, die für ihr<br />

Ansehen bei den internationalen Investoren nur positiv sein kann.<br />

Frage nach der Transparenz<br />

Durch die Probleme im Market Making ist die Frage nach der Transparenz wieder<br />

nach oben gespült worden. Denn, so der Vorwurf einiger Marktteilnehmer in Richtung<br />

der Market Maker, nur durch die im Telefonhandel herrschende Intransparenz<br />

war es überhaupt möglich, dass die Market Maker unerwünschte Positionen un-<br />

<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> 2008 | 2009<br />

Elektronische Handelsplattform<br />

als Versicherung für<br />

höhere Liquidität?<br />

Kurzfristig sollte zumindest<br />

das Pfandbrief-Segment<br />

wieder funktionieren<br />

Ist Intransparenz das Problem?<br />

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