27.11.2012 Aufrufe

Veritas-Schärfsystem/Schleifführung Art. Nr. 703666

Veritas-Schärfsystem/Schleifführung Art. Nr. 703666

Veritas-Schärfsystem/Schleifführung Art. Nr. 703666

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Veritas</strong>-<strong>Schärfsystem</strong>/<strong>Schleifführung</strong> <strong>Art</strong>. <strong>Nr</strong>. <strong>703666</strong><br />

Das <strong>Veritas</strong>-<strong>Schärfsystem</strong> ist ein integriertes System zum Schärfen aller Klingen mit geraden<br />

Schnei den. Der große Vorteil dieses Systems liegt darin, dass sich hiermit alle Fasenwinkel<br />

und auch Mikrofasen präzise einstellen lassen. Zur besseren Übersichtlichkeit sind die<br />

Bereiche nummeriert und farbig markiert. Dank der Einstellungslehre kann das Eisen genau<br />

rechtwinklig in der <strong>Schleifführung</strong> fixiert und der Fasenwinkel vorgegeben werden. Je nach<br />

Bedarf kann eine Einstellung also genau wiederholt oder kontrolliert verändert werden. Dies<br />

macht das Schärfen auf Abziehsteinen und Platten nicht nur schneller, es reduziert darüber<br />

hinaus auch den Verschleiß, der durch unnötiges Anfasen von Klingen entsteht.<br />

Das <strong>Veritas</strong>-<strong>Schärfsystem</strong> kann zum Schärfen von flachen sowie von konischen Klingen bis<br />

zu einer Breite von 72 mm und einer Stärke von 13 mm verwendet werden.<br />

Die Hauptbestandteile wurden in einer Zink-Aluminium Gusslegierung hergestellt, die anderen<br />

Teile sind aus Messing oder Stahl.<br />

Schritt 1: Abziehen der Spiegelseite<br />

Da eine scharfe Schneide der Schnittpunkt zweier ebener Flächen ist, muss vor dem<br />

Abziehen der Fase zunächst einmal sichergestellt sein, dass die Spiegelseite einer Klinge im<br />

Bereich der Schneide völlig plan ist.<br />

Mit einem Wasserstein der Körnung 800 oder 1000 lässt sich die Spiegelseite leicht abrichten.<br />

Nur bei sehr breiten Klingen bzw. starkem Korrekturbedarf wird man auf eine gröbere<br />

Körnung wie 250 zurückgreifen müssen. Besonders bei Hobeleisen muss die Spiegelseite<br />

nicht über die gesamte Fläche abgerichtet werden. Sie sollte jedoch im Bereich der<br />

Schneide abrichtet sein. Achten Sie darauf, dass die Spiegelseite der Klinge flach aufliegt,<br />

andernfalls können Sie die Spiegelseite runden oder aus Versehen eine Gegenfase herstellen.<br />

Ist die Spiegelseite einmal abgerichtet, polieren Sie mit einem Stein der Körnung 4000<br />

oder 8000. (Anmerkung: hochwertige Werkzeugklingen, ganz gleich ob aus westlicher oder<br />

japanischer Produktion, sind in der Regel auf der Spiegelseite bereits präzise abgerichtet.<br />

Hier wird eine Politur mit einem feinen Wasserstein der Körnung 4000 und 8000 ausreichen.<br />

Vorsicht: Beim Abrichten der Spiegelseite immer darauf achten, dass der Abziehstein<br />

völlig plan ist! Sicherheitshalber wird geraten, den Abziehstein zunächst daraufhin zu kontrollieren<br />

und bei Bedarf abzurichten.)<br />

Schritt 2: Einstellen der <strong>Schleifführung</strong><br />

Die Abziehhilfe kennt drei unterschiedliche Grundeinstellungen. Zur besseren Übersichtlichkeit<br />

sind sie nummeriert und farbig markiert (Abb. 3).<br />

Position 1: (rot) für besonders hohe Schnittwinkel<br />

Position 2: (gelb) für Standardwinkel<br />

Position 3: (grün) für Gegenfasen an der Spiegelseite<br />

Lösen Sie die Klemmschraube für die Klinge, heben Sie die Klingenauflage an und schieben<br />

sie sie in die gewünschte Position. Wenn Sie z. B. eine Fase im Bereich zwischen 15° und<br />

40° abziehen, so stellen Sie die Auflage in die Position 2 (gelb).<br />

Sie werden feststellen, dass sich die markierten Bereiche auf der Einstelllehre stark überschneiden.<br />

Es ergeben sich keine Nachteile, wenn Sie in diesem Bereich die eine oder andere<br />

Einstellung wählen. Allerdings kann es bei besonders kurzen Klingen, wie etwa Stecheisen,<br />

unter Umständen unmöglich sein, einen niedrigen Schnittwinkel mit der Einstellung für hohe<br />

Schnittwinkel zu erzielen.<br />

Schritt 3: Einstelllehre<br />

Die Einstelllehre stellt sicher, dass die Klinge zentriert und rechtwinklig in der Klingenauflage<br />

liegt. Zugleich wird mit ihr je nach Einstellung des Stoppers der gewünschte Fasenwinkel<br />

vorgegeben.<br />

Schieben Sie die Einstelllehre in die Gratnut an der Vorderseite der Klingenauflage. Um die<br />

Ein stell lehre für die jeweilige Klingenbreite zu zentrieren, sollte sich die Markierung auf der<br />

Einstelllehre mit der auf der Klemmbacke markierten Klingenbreite decken (Zoll-Angaben).<br />

Ziehen Sie die Klemmschraube der Einstelllehre an.<br />

Setzen Sie den Stopper der Einstelllehre so, dass er dem gewünschten Fasenwinkel entspricht.<br />

Der Stopper auf Abb. 4 ist für eine 25 mm breite Klinge und einen Fasenwinkel von<br />

30 Grad auf der gelben Standardskala eingestellt.<br />

Fasenwinkel<br />

40° Eisen von Schabhobeln und Flachwinkelhobel mit der Fase nach oben, welche für besonders<br />

schwierige Maserverläufe verwendet werden.<br />

Auflagerolle<br />

Klingenauflage<br />

Einstellknopf für Mikrofase<br />

Klemmschraube für Klinge<br />

Klemmschrauben<br />

Klemmbacke<br />

L-förmige<br />

Führungsleiste<br />

Klemmschraube<br />

Spiegelseite<br />

DICK GmbH · Donaustr. 51 · 94526 Metten · Germany<br />

www.dick.biz · info@dick.biz<br />

Klemme für<br />

Einstelllehre<br />

Stopper<br />

Einstelllehre Anschlag<br />

Teile des <strong>Schärfsystem</strong>s<br />

Fase<br />

Spuren maschineller Bearbeitung polierter Bereich<br />

Abb. 2<br />

Klingenauflage für besonders<br />

hohe Schnittwinkel<br />

Klingenauflage für<br />

Standardwinkel<br />

ca. 6 mm<br />

Abb. 3: Einstellungen für unterschiedliche Fasen<br />

Stopper für 30 Grad Fasen -<br />

winkel eingestellt (auf der<br />

gelben Standardskalierung)<br />

Abb. 4: Einstelllehre installiert<br />

Seitenanschlag<br />

Stopper<br />

Klinge an Seitenanschlag<br />

und Stopper drücken<br />

Markierung<br />

Schneide<br />

Einstelllehre für<br />

25 mm breite<br />

Klinge eingestellt<br />

Abb. 5: Eingesetzte Klinge (hier Stecheisen)<br />

Klingenauflage für Fasen<br />

an der Spiegelseite<br />

Klemmbacke<br />

Klingenauflage<br />

auf der gelben<br />

Position für<br />

Standardfasen


<strong>Veritas</strong>-<strong>Schärfsystem</strong>/<strong>Schleifführung</strong> <strong>Art</strong>. <strong>Nr</strong>. <strong>703666</strong><br />

Schritt 4: Klinge installieren<br />

Lösen Sie die beiden Klemmschrauben an der Klingenauflage. Öffnen Sie die Klemmbacken<br />

weit genug um die Klinge einzuführen.<br />

Halten Sie die Schärfführung mit der Unterseite nach oben und führen Sie die Klinge so ein,<br />

dass sie an den Stopper und Seitenanschlag der Einstelllehre stößt (siehe Abb. 5). Die Klinge<br />

sitzt zentriert in der Schärfführung, die daraus resultierende Fase wird präzise und rechtwinklig<br />

zu den Seiten der Klinge sein. Ziehen Sie die Schrauben fest an ohne sie zu überdrehen.<br />

Die untere Klemmbacke muss parallel zur oberen liegen um die Klinge effektiv zu sichern.<br />

Schritt 5: Fase abziehen<br />

Stellen Sie sicher, dass der Einstellknopf für die Mikrofase in die „12-Uhr Position“ zeigt (Abb. 6).<br />

Die Position des Knopfes kann durch leichtes Herausziehen und Drehen verändert werden.<br />

Rollen Sie die <strong>Schleifführung</strong> mit Klinge auf dem Schleifstein vorwärts und rückwärts bis<br />

eine zufriedenstellende Fase hergestellt ist. Stellen Sie dabei sicher, dass der Anpressdruck<br />

vor allem auf der Schneide der Klinge liegt.<br />

Schritt 6: Herstellen einer Mikrofase<br />

Eines der Hauptmerkmale dieser <strong>Schleifführung</strong> ist es, dass mittels einer Mikrofase an der Klinge<br />

schnell und einfach eine rasiermesserscharfe Schneide hergestellt werden kann. Eine glatte<br />

Mikrofase liefert die gleichen Ergebnisse wie das Abziehen der gesamten Fase, denn nur die<br />

Schneide entscheidet über die Schnittgüte. Sie tragen weniger Stahl ab, erreichen aber schnell<br />

eine scharfe Schneide. Mit der Einstellschraube in der „sechs-Uhr-Position“ stellen Sie eine<br />

Mikro-Fase her, die vom Schnittwinkel der ursprünglichen Fase 1-2° abweicht (Abb. 8).<br />

Gegenfase<br />

Gegenfasen sind Fasen an der Spiegelseite von Hobeleisen. Es gibt zwei wichtige Gründe<br />

für eine solche Fase und sie sind abhängig von der <strong>Art</strong> des Hobeleisens.<br />

An einem Hobel, dessen Eisen mit der Fase nach unten montiert ist, wird eine Gegenfase<br />

verwendet um den Schnittwinkel zu erhöhen, der ansonsten 45° betrüge. Dies ist hilfreich,<br />

wenn Holz mit besonders lebhafter Textur und gegenläufigen Faserverlauf bearbeitet wird.<br />

Der Winkel der Gegenfase muss der jeweiligen Situation angepasst werden. Die folgende<br />

Tabelle kann als ein erster Anhaltspunkt dienen.<br />

Winkel der<br />

Gegenfase Effektiver Schnittwinkel Anwendungen<br />

10° 55° Schwierige und gegenläufige Maserung bei Weichhölzern<br />

(wie z. B. Kiefer) und lebendige oder leicht gegenläufige Maserung<br />

bei schwierigeren Harthölzern (z.B. Eiche, Esche, Ahorn).<br />

15° 60° Für alle außer die schwierigsten Hölzer. Normalerweise verwendet<br />

für Hölzer wie Eiche mit wechselläufiger Maserung,<br />

Wurzelholz sowie im Bereich von Ästen und Rindeneinschlüssen.<br />

20° 65° Um Ausreißen an extrem schwierigen Hölzern zu minimieren.<br />

An Flachwinkel-Hobeln, wo die Fase der Klinge oben liegt, kann eine kleine Gegenfase verwendet<br />

werden um den Fasenwinkel zu erhöhen ohne dadurch den effektiven Schnittwinkel<br />

zu beeinflussen. Hierdurch kann die Dauerhaftigkeit der Schneide erhöht werden, besonders<br />

bei der Bearbeitung von Hirnholz.<br />

Um Gegenfasen von z.B. 10° oder mehr herzustellen, stellen Sie die Klingenauflage einfach<br />

auf die grün markierte Position 3 ein und den Stopper auf der Einstelllehre ebenfalls auf die<br />

grüne Skalierung. Installieren Sie das Eisen mit der Fase nach oben (wie in Abb. 11) und<br />

den Einstellknopf auf die „12-Uhr-Position“.<br />

Gegenfasen sollten nicht breiter als 0,6 mm sein. Wenige Züge auf dem Abziehstein sollten aus -<br />

reichen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Eine breitere Gegenfase bietet keine Vorteile<br />

und erfordert einen großen Materialabtrag, wenn die Gegenfase einmal entfernt werden sollte.<br />

Wichtige Information: Bei den Gegenfasen sind die angezeigten Fasenwinkel von der Stärke<br />

des Hobeleisen abhängig. Die Markierungen auf der Einstelllehre gelten für 3 mm dicke Eisen.<br />

Die Stärke des Hobeleisens hat jedoch keine großen Auswirkungen auf den Fasenwinkel, so<br />

wird bei einem 4,5 mm dicken Eisen der Fasenwinkel weniger als 1° von der Skalierung auf<br />

der Einstelllehre abweichen.<br />

Für eine Gegenfase von 9° entfernen Sie einfach den Stopper und nutzen das Ende der<br />

Ein stelllehre als Referenz. Um den Stopper zu entfernen, lösen Sie zunächst die Klemm -<br />

schraube, nehmen die Backe ab und schieben den Stopper von der Lehre.<br />

Um Gegenfasen von weniger als 9° zu erhalten, müssen Sie den Einstellknopf auf die „6-<br />

Uhr-Position“ stellen und eine Zulage/Unterlage verwenden.<br />

Pflege des <strong>Schärfsystem</strong>s<br />

Da die <strong>Schleifführung</strong> ständig in Kontakt mit Wasser und Schleifpartikeln ist, sollte die Rolle<br />

nach mehrmaligem Gebrauch mit Wasser abgespült und von den Stirnseiten her mit einem<br />

Tropfen Öl geölt werden. Drehen Sie die Rolle um sicher zu stellen, dass sich das Öl innen<br />

gut verteilt. Da sich mit der Zeit der Abrieb des Schärfvorgangs an den Klemmschrauben<br />

ablagert, sollten auch sie gelegentlich gereinigt und geölt werden.<br />

Es ist wichtig, die Oberflächen Ihrer Abziehsteine plan zu halten. Sie erzielen so nicht nur<br />

gerade Schneiden sondern vermeiden zugleich eine unterschiedlich starke Abnutzung der<br />

Rolle. Die Abziehsteine können Sie dazu auf einem wasserfesten Schleifpapier über einer<br />

planen Unterlage oder mit Siliciumkarbit-Pulver auf einer Glas- bzw. Stahlplatte abrichten. Geben<br />

Sie einen Schuss Öl (im Falle von Ölsteinen) oder Wasser (im Falle von Wassersteinen) hinzu.<br />

Fase<br />

Hobeleisen mit der<br />

Fase nach oben<br />

Ferse<br />

1° bis 2°<br />

Gegenfase<br />

Fase<br />

Abb. 6: Knopf zum Abziehen<br />

der Fase eingestellt<br />

Fase<br />

Schneide<br />

Spiegelseite Abb. 7: Fase<br />

Mikrofase<br />

DICK GmbH · Donaustr. 51 · 94526 Metten · Germany<br />

www.dick.biz · info@dick.biz<br />

Abb. 8: Mikrofase<br />

Abb. 9: Knopf auf „sechs-Uhr-Position“<br />

zum Herstellen einer Mikrofase<br />

Mikrofase<br />

Abb. 10: Fasen an<br />

einem Hobeleisen<br />

Abb. 11: Einstellung für Gegenfasen<br />

Ölen Sie die Rolle an den<br />

markierten Positionen<br />

Abb. 12: Positionen zum Ölen der Rolle

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!