WiNKi - Wiener Gesundheitsförderung

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27.11.2012 Aufrufe

Wiener Netzwerk Kindergartenverpflegung „WiNKi“ Praxisleitfaden für Verpfleger, Selbstkocher und Tagesmütter und -väter Ein Handbuch mit Informationen zur Kinderernährung

<strong>Wiener</strong> Netzwerk<br />

Kindergartenverpflegung<br />

„<strong>WiNKi</strong>“<br />

Praxisleitfaden für Verpfleger, Selbstkocher und<br />

Tagesmütter und -väter<br />

Ein Handbuch mit Informationen zur Kinderernährung


erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung: ............................................................................................................ 3<br />

Grundlagen ........................................................................................................... 4<br />

Orientierungswerte für altersgemäße Lebensmittelmengen und Portionsgrößen ............. 8<br />

Der Speiseplan ...................................................................................................... 8<br />

Die optimale Lebensmittelauswahl ..........................................................................11<br />

BEISPIEL FÜR EIN SPEISEPLANSCHEMA NACH DEN SPEISENFREQUENZEN: ................................14<br />

Beispielrezepturen: ...............................................................................................14<br />

Erdäpfelpizza mit Zucchini, Karotten, Tomaten .........................................................15<br />

Gemüselasagne ....................................................................................................16<br />

Gemüselaibchen der Saison ...................................................................................17<br />

Rote Linsen-Maissalat ...........................................................................................17<br />

Fisch-Curry mit Reis ..............................................................................................18<br />

Spinatnockerln mit Frischkäsesauce und Karottenstiften ............................................19<br />

Zimtknödel mit Pfirsichkompott ..............................................................................20<br />

Qualitätsrichtlinien für die Verpflegung von Kindern ..................................................21<br />

Qualitätsrichtlinien für Großküchen ohne zertifiziertem QM-System .............................21<br />

Qualitätsrichtlinien für Großküchen mit zertifiziertem Qualitätsmanagement-System .....24<br />

Qualitätsrichtlinien für Selbstversorger und mittlere Küchen ......................................25<br />

Qualitätsrichtlinien für kleine Küchen, Selbstversorger und Tagesmütter/-väter ............28<br />

Nachhaltigkeit ......................................................................................................32<br />

Siegel/ Kennzeichnung ..........................................................................................37<br />

Ein paar Sätze zur Kinderernährung ........................................................................44<br />

Das Murphy`schen Gesetz der Kinderernährung: ......................................................44<br />

Gesund oder ungesund ..........................................................................................44<br />

Die Vorbildwirkung ...............................................................................................45<br />

Vom ausgewogenen Geschmack .............................................................................46<br />

Von Kindern, die zu wenig trinken ..........................................................................47<br />

Kinder essen kein Gemüse .....................................................................................47<br />

Die 6-5-4-3-2-1- Regel .........................................................................................47<br />

Die „richtige“ Portionsgröße ...................................................................................48<br />

Was du dir nimmst wird aufgegessen ......................................................................49<br />

Kinderlebensmittel ................................................................................................50<br />

Allen Leuten recht getan........................................................................................53<br />

Bitte zu Tisch .......................................................................................................54<br />

2


Einleitung:<br />

Im Rahmen des <strong>WiNKi</strong> Projekt (www.winki.at) wird nicht nur bei den Kindern im<br />

Kindergarten angesetzt, sondern ebenfalls bei der Mittagsverpflegung im<br />

Kindergarten, in der Kindergruppe oder auch bei der Betreuung durch<br />

Tagesmütter und -väter.<br />

Dieser Praxisleitfaden richtet sich nicht nur an „große Verpfleger“ in der<br />

Kindergartenernährung, sondern auch gezielt an mittlere und kleine Betriebe<br />

sowie an Selbstversorger und Tagesmütter bzw. -väter.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

„Die gesündere Wahl soll die leichtere Wahl sein“<br />

– unter diesem Slogan des NAPe (Nationaler Aktionsplan Ernährung) sollte die<br />

Verpflegung von Kindern gesehen werden.<br />

Ziel des NAP.e ist eine Umkehr bzw. zumindest ein Stoppen des auch in<br />

Österreich erkennbaren Trends zur Zunahme von Übergewicht und Adipositas,<br />

insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Daher steht eine bedarfsgerechte Ernährung schon im Kindergartenalter im<br />

Vordergrund.<br />

Essen soll aber nicht nur zur Gesundheit beitragen sondern auch Spaß und<br />

Erleben vermitteln um die Sinne zu prägen. Daher ist ein vielfältiges Angebot<br />

wichtig und wirkt unterstützend.<br />

3


Grundlagen<br />

Die wesentlichen Grundlagen zur Mittagsverpflegung von Kindern orientieren sich<br />

an folgenden Kriterien:<br />

1. DACH-REFERENZWERTE FÜR DIE NÄHRSTOFFZUFUHR 2012<br />

In Österreich, Deutschland und der Schweiz gelten einheitliche Werte für die<br />

Nährstoffzufuhr. Diese bilden die wissenschaftliche Grundlage der<br />

Nährwertempfehlungen, Richt- und Schätzwerte, Empfehlungen zu<br />

Portionsgrößen und Mengenverhältnissen.<br />

2. ÖSTERREICHISCHE ERNÄHRUNGSPYRAMIDE<br />

Im Rahmen des NAPe (Nationaler Aktionsplan Ernährung) wurde mit der<br />

Ernährungspyramide eine bedarfsgerechte Empfehlung für alle Zielgruppen<br />

ausgearbeitet.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

4<br />

Abb.: 1, Quelle: BMG<br />

Die dazugehörigen Mengen gestalten sich wie folgt:<br />

Abb.: 2, Quelle: BMG


Menge Getreideprodukte und Erdäpfel bei Kindern<br />

Kinder können ohne weiteres auch 5 Portionen an Getreideprodukten und<br />

Erdäpfeln (Reis, Nudeln etc.) konsumieren. Das sind zu jeder Mahlzeit eine<br />

Portion.<br />

Menge Alkoholfreie Getränke bei Kindern<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

1 bis unter 4 Jahre 820 ml/Tag<br />

4 bis unter 7 Jahre 940 ml/Tag<br />

Tab. 1, Quelle: D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr<br />

Aus der Darstellung wird ersichtlich, dass die Ernährung zum großen Teil aus<br />

pflanzlichen Lebensmitteln gedeckt werden soll. Bei Getreideprodukten soll<br />

bevorzugt Vollkorn verwendet werden. Auch eine ausreichende Versorgung mit<br />

fettarmer Milch und fettarmen Milchprodukten (3 Mal täglich) ist wichtig.<br />

Weiters werden maximal 3 Mal pro Woche Fleisch und Wurst empfohlen sowie 1<br />

Mal pro Woche Fisch. Als Getränke werden Wasser, Mineralwasser und ungesüßte<br />

Früchte- oder Kräutertees empfohlen.<br />

3. OPTIMIERTE MISCHKOST OPTIMIX®<br />

Die Portionsgrößen orientieren sich an den Angaben der optimierten Mischkost,<br />

OptimiX ® , des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund.<br />

Die optimierte Mischkost „OptimiX ® “ basiert auf den Empfehlungen des<br />

Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund (www.fke-do.de)<br />

aufbauend auf der DONALD Studie (DOrtmund Nutritional and Anthropometric<br />

Longitudinally Designed Study). Optimix ® wurde Anfang der 1990er Jahre<br />

entwickelt und seitdem immer wieder an die neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse zur Kinderernährung angepasst.<br />

Die optimierte Mischkost ist kein Diätplan, sondern bietet einen Rahmen,<br />

innerhalb dessen eine gesunde Ernährung im Alltag umgesetzt werden kann. Die<br />

Freude am Essen sollte dabei immer im Vordergrund stehen.<br />

Die Inhalte der optimierten Mischkost stellen die Basis der praktischen<br />

Umsetzungen der Empfehlungen in Österreich und Deutschland dar.<br />

5


Abb.3 , Quelle: Alexy, U, Clausen K, Kersting M. Ernährungs Umschau 2008; 55(3): 168-177<br />

Altersgemäße Lebensmittelverzehrsmengen in der optimierten<br />

Mischkost pro Tag<br />

Alter (Jahre) 2-3 4-6 7-9<br />

Gesamtenergie/Tag<br />

kcal/Tag<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

950 1250 1600<br />

Empfohlene Lebensmittel (≥ 90% der Gesamtenergie)<br />

Getränke ml/Tag 700 800 900<br />

Gemüse g/Tag 150 200 220<br />

Obst g/Tag 150 200 220<br />

Kartoffeln (Nudeln,<br />

Reis o.ä., gekocht)<br />

Brot, Getreideflocken<br />

g/Tag<br />

Milch und<br />

Milchprodukte<br />

ml(g)/Tag<br />

120 150 180<br />

120 150 180<br />

330 350 400<br />

Fleisch, Wurst g/Tag 35 40 50<br />

Eier Stück/Woche 1-2 2 2<br />

Fisch g/Woche 35 50 75<br />

Öl, Margarine, Butter<br />

g/Tag<br />

Geduldete Lebensmittel (≤ 10 % Gesamtenergie)<br />

max. Energiemenge<br />

kcal/Tag<br />

20 25 30<br />

95 125 160<br />

Abb.4, Quelle: Alexy, U, pädiatrische Ernährungsmedizin S. 118, 2012<br />

6


Zusatzkriterien für die Auswahl bei OptimiX ®<br />

Hier ist erwähnenswert, dass besonders Rapsöl zur Deckung des Omega-3-Fett-<br />

säurebedarfs und zur Verringerung einer Aufnahme an Omega-6-Fettsäuren<br />

eingesetzt werden soll. Gleichzeitig wird dadurch das empfohlen Verhältnis dieser<br />

essentiellen Fettsäuren verbessert.<br />

Abb. 5, Quelle: Alexy, U, Clausen K, Kersting M. Ernährungs Umschau 2008; 55(3): 168-177<br />

4. QUALITÄTSSTANDARDS DER DGE FÜR DIE VERPFLEGUNG IN<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

TAGESEINRICHTUNGEN FÜR KINDER<br />

3. Auflage 2011, http://www.fitkid-aktion.de/qualitaetsstandard.html<br />

7


Orientierungswerte für altersgemäße<br />

Lebensmittelmengen und Portionsgrößen<br />

Auf die tägliche Verzehrsmenge zu Mittag umgelegt bedeutet dies:<br />

Orientierungswerte für altersgemäße Lebensmittelmengen und Portionsgrößen<br />

für die Mittagsverpflegung in 5 Tagen:<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Alter 1 – 3 Jahre 4 – 6 Jahre<br />

Lebensmittelgruppe Menge in g pro 5 Tage Menge in g pro 5 Tage<br />

Getränke 600 1000<br />

Kartoffeln, Reis, Nudeln<br />

(gegart)<br />

400-500 480-600<br />

Gemüse, Salat, Rohkost 400 500<br />

Fleisch 80-100 100-120<br />

Fisch 50 60<br />

Fette zum Braten, Kochen und<br />

für Salat<br />

25 30<br />

Obst 100 150<br />

Milchprodukte (falls nicht bei<br />

der Jause verwendet)<br />

150 200<br />

Käse (max. 50 % F.i.T. 20 30<br />

Tab.: 2, Quelle: Österreichische Gesellschaft für Ernährung 2012<br />

Der Speiseplan<br />

Die einfachste Art einen Speiseplan zu gestalten ist die Speisenfrequenz zu<br />

beachten.<br />

Speisenfrequenzen eines 4-Wochen-Speiseplanes<br />

Speise Häufigkeit pro<br />

Fleischgericht* mit Gemüse- und<br />

Stärkekomponente<br />

Erdäpfel-, Nudel- oder<br />

Reisgericht und eventuell einer<br />

20 Tage<br />

8<br />

Beispiel<br />

max. 4 mal Hendlbrust natur mit Naturreis und<br />

gedünsteten Karotten<br />

4 mal Lasagne, Gemüse-Reisauflauf,<br />

Fleischknödel mit Gemüsebeilage,


erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Fleischkomponente* Reisfleisch mit Salat<br />

Vegetarisches Gericht mit<br />

Stärkekomponente<br />

Fischgericht mit Gemüse und<br />

Stärkekomponente<br />

Süßes Gericht mit<br />

Stärkekomponente und Obst<br />

und/oder Milch<br />

wenn kein Fischgericht in der<br />

Woche angeboten wird kann<br />

alternativ angeboten werden:<br />

Gericht mit Ei und Kartoffeln<br />

Hülsenfruchtgericht<br />

oder Fleischgericht<br />

mind. 4mal keine Süßspeise, Polentanockerln mit<br />

9<br />

Gemüsesugo, Nudelauflauf<br />

mind. 2mal Seelachs natur mit Gemüsebeilage und<br />

Kartoffelsalat/Salzkartoffeln, Kabeljau<br />

gebacken mit Blattsalat/Rohkostsalat und<br />

Reis<br />

max. 4 mal Vollkornkaiserschmarren mit ungesüßtem<br />

2 mal<br />

Kompott/Röster/Fruchtmus, Obstknödel<br />

aus Stückobst, Mohnnudeln mit Röster,<br />

Milchreis mit Beerenmix<br />

Tab.: 3, erstellt mit der ÖGE nach den ÖGE Kriterien für die Erstellung eines ausgewogenen<br />

Wochenspeiseplans für Kindergärten und Kindertageseinrichtungen 2012<br />

* Fleischgerichte und Gerichte mit einer Fleischkomponente können zu Gunsten<br />

vegetarischer, nicht süßer Gerichte, reduziert werden.<br />

Adaptiert auf einen 5-Tage Speiseplan:<br />

Speise Häufigkeit pro<br />

Fleischgericht* mit Gemüse- und<br />

Stärkekomponente<br />

Erdäpfel-, Nudel- oder<br />

Reisgericht und eventuell einer<br />

Fleischkomponente*<br />

Vegetarisches Gericht mit<br />

Stärkekomponente<br />

Fischgericht mit Gemüse und<br />

Stärkekomponente<br />

5 Tage<br />

Beispiel<br />

max. 1 mal Hendlbrust natur mit Naturreis und<br />

gedünsteten Karotten<br />

1 mal Lasagne, Gemüse-Reisauflauf,<br />

Fleischknödel mit Gemüsebeilage,<br />

Reisfleisch mit Salat<br />

mind. 1mal keine Süßspeise, Polentanockerln mit<br />

Gemüsesugo, Nudelauflauf<br />

mind. 14 tägig Seelachs natur mit Gemüsebeilage und<br />

Kartoffelsalat/Salzkartoffeln, Kabeljau<br />

gebacken mit Blattsalat/Rohkostsalat und<br />

Süßes Gericht mit max. 1 mal Vollkornkaiserschmarren mit ungesüßtem<br />

Reis


erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Stärkekomponente und Obst<br />

und/oder Milch<br />

wenn kein Fischgericht in der<br />

Woche angeboten wird kann<br />

alternativ angeboten werden:<br />

Gericht mit Ei und Kartoffeln<br />

Hülsenfruchtgericht<br />

oder Fleischgericht<br />

Tab.: 4<br />

max. 1 mal<br />

(abwechselnd<br />

mit Fisch, falls<br />

dieser nur 14<br />

tägig gegeben<br />

wird)<br />

10<br />

Kompott/Röster/Fruchtmus, Obstknödel<br />

aus Stückobst, Mohnnudeln mit Röster,<br />

Milchreis mit Beerenmix<br />

* Fleischgerichte und Gerichte mit einer Fleischkomponente können zu Gunsten<br />

vegetarischer, nicht süßer Gerichte, reduziert werden.<br />

Checkliste zur einfachen Selbstkontrolle<br />

eines 4 Wochen-Speiseplanes = 20 Verpflegungstage:<br />

Lebensmittelgruppe erfüllt nicht erfüllt<br />

Fleischgericht mit Gemüse- und Stärkekomponente<br />

max. 4 - 5 mal (1 mal kann es alternativ zum Fischgericht<br />

gegeben werden)<br />

Erdäpfel-, Nudel- oder Reisgericht und eventuell einer<br />

Fleischkomponente<br />

max. 4 – 5 mal (1 mal kann es alternativ zum Fischgericht<br />

gegeben werden)<br />

Vegetarisches Gericht mit Stärkekomponente<br />

mind. 4 mal<br />

Fischgericht mit Gemüse und Stärkekomponente<br />

2 mal<br />

Süßes Gericht mit Stärkekomponente und Obst und/oder<br />

Milch<br />

4 mal<br />

wenn kein Fischgericht in der Woche angeboten wird<br />

Alternativgericht:<br />

Gericht mit Ei und Kartoffeln<br />

Hülsenfruchtgericht<br />

oder Fleischgericht<br />

2 mal<br />

Fette und Öle<br />

Rapsöl als Standardöl<br />

Tab.: 5<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x


Die optimale Lebensmittelauswahl<br />

Gemüse, Salat, Rohkost und Obst: Es sollte Produkten aus der Region, im<br />

speziellen Bioprodukten aus der Region, der Vorzug gegeben werden. Es sollte<br />

aber nicht nur auf die Herkunft der Produkte sondern auch auf die Saisonalität<br />

geachtet werden.<br />

Saisonkalender:<br />

Abb.: 6<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

11


Es kann außerhalb der Saison (speziell im Winter und zeitigen Frühjahr) auch auf<br />

ungesüßte Tiefkühlprodukte bei Obst und naturbelassenem tiefgekühlten Gemüse<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Salat sollte nicht ausschließlich aus Blattsalaten, ins besondere Bummerlsalat<br />

(Eisbergsalat), bestehen. Hier ist auf ausreichende Abwechslung zu achten.<br />

Maissalat, Paprikasalate, Bohnensalat, Karottensalat, Krautsalat, Gurkensalat etc.<br />

sind einzuplanen. Oft essen Kinder aufgrund der Marinade den Salat nicht. Daher<br />

wäre es sinnvoll, gerade bei Blattsalaten, die Marinade extra als Beigabe zum<br />

selbst nehmen anzubieten.<br />

Milchprodukte: es sollten bevorzugt fettarme oder Halbfettprodukte verwendet<br />

werden. Es ist darauf zu achten keine Käseimitate (Analogkäse) zu verwenden.<br />

Auch hier sollte regionalen Produkten der Vorzug gegeben werden.<br />

Fette und Öle: zusätzlich zum Rapsöl können auch hochwertige Öle wie z.B.<br />

Walnuss, Weizenkeim-, Oliven- oder Sojaöl (aus biologischer Landwirtschaft und<br />

somit gentechnikfrei) für die kalte Küche verwendet werden.<br />

Fleisch, Wurst, Fisch und Eier: Bei Fleisch und Wurstwaren sollten fettärmere<br />

Varianten gewählt werden.<br />

Auch hier sollte regionalen Produkten der Vorzug gegeben werden.<br />

Fische sollten nicht aus überfischten Beständen kommen, am besten Produkte<br />

mit dem MSC-Zeichen verwenden (Marine Stuartship Council).<br />

Dieses Siegel kennzeichnet Fische und Fischprodukte:<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• deren Fanggebiete nicht überfischt sind<br />

• deren Fanggebiete sich nachweislich erholt haben<br />

• deren Fischerei das Ökosystem nicht beeinträchtigt<br />

• die nach nationalen und internationalen Gesetzen gefangen werden<br />

Auch bei Fischen aus Aquakultur ist auf die Transportwege und Haltungsformen<br />

zu achten. Bei Süßwasserfischen bevorzugt heimische Fische verwenden.<br />

Eier am besten aus biologischer Landwirtschaft verwenden.<br />

12


Informationen zur <strong>WiNKi</strong>-Auslobung auf dem Speiseplan bzw. zur Vorbereitung<br />

auf das ÖGE-Siegel zur lebenmitteloptimierten Speisenauswahl sowie zur<br />

nährstoffoptimierten Speisenqualität finden Sie im Leitfaden<br />

„Vorbereitung der Verpfleger von Kindern im Kindergartenalter zur<br />

Erreichung des ÖGE-Siegels zur nährstoffoptimierten Speisenqualität<br />

mittels <strong>WiNKi</strong>-Auslobung“<br />

Informationen auf: www.winki.at bzw. unter:<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> – WiG<br />

Mag. a Judith Blachfelner<br />

Gesundheitsreferentin<br />

Team Gesunde Stadt – Gesunde Regionen<br />

1200 Wien<br />

Treustraße 35 – 43, Stiege 6/1. Stock<br />

Tel.: +43-1-4000 76957<br />

judith.blachfelner@wig.or.at<br />

www.winki.at<br />

Arbeitsgemeinschaft moderne Ernährung AGME<br />

Manfred Ronge<br />

Ronge & Partner KG<br />

2500 Baden,<br />

Erzherzog Rainer Ring 14/Top8<br />

Tel.: +43-2252-254990-0, Fax: DW 15<br />

m.ronge@ronge-partner.at<br />

www.agme.at<br />

Fragen zum ÖGE-Gütesiegel<br />

Österreichische Gesellschaft für Ernährung<br />

Austrian Nutrition Society<br />

C/O AGES Bürotrakt WH<br />

Spargelfeldstraße 191<br />

1220 Wien<br />

Tel: +43/1/714 71 93<br />

Fax: +43/1/7186146<br />

info@oege.at<br />

www.oege.at<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

13<br />

Dipl.oec.troph. Britta Macho<br />

ernährung e³<br />

1220 Wien<br />

Marderweg 2/4<br />

Tel.: +43-0699 11920991<br />

britta.macho@e-drei.at<br />

www.agme.at


BEISPIEL FÜR EIN SPEISEPLANSCHEMA NACH DEN SPEISENFREQUENZEN:<br />

Woche 1 gebratene<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Putenbrustfilets mit<br />

buntem Gemüsereis<br />

(rote Bohnen, Mais,<br />

Erbsen)<br />

Woche 2 faschierte Laibchen<br />

aus Rindfleisch mit<br />

Fisolen und<br />

Erdäpfelpüree<br />

Woche 3 Paprikahenderl mit<br />

Nockerln und<br />

gelben Karotten<br />

Woche 4 Schweinskarree mit<br />

Tab.: 7<br />

Saft,<br />

Kräutererdäpfeln<br />

und Erbsen-<br />

Karottengemüse<br />

natur<br />

Erdäpfelpizza mit<br />

Zucchini, Karotten,<br />

Tomaten<br />

Gemüselasagne<br />

mit Chinakohlsalat<br />

Gemüselaibchen mit<br />

Salzerdäpfeln und<br />

rote Linsen-Maissalat<br />

Spinatspätzle mit<br />

Frischkäsesauce und<br />

Karottenstiften<br />

14<br />

(Vollkorn)Teig-<br />

waren mit<br />

Sauce<br />

bolognese und<br />

Blattsalaten<br />

Erbsenragout<br />

mit Rindfleisch-<br />

stückchen und<br />

Salzerdäpfeln<br />

Reisfleisch mit<br />

Blattsalaten<br />

Kürbisrisotto mit<br />

Putenschinken-<br />

streifen und<br />

Blattsalat<br />

(Vollkorn)kaiser<br />

schmarren mit<br />

Apfelkompott<br />

Milchreis mit<br />

Beerenmix<br />

Zimtknödel<br />

mit<br />

Pfirsichkompott<br />

Grießkoch mit<br />

Marillenröster<br />

gebackenes<br />

Seelachsfilet mit<br />

Petersilerdäpfeln<br />

und Paprika- Salat<br />

Omelett mit<br />

Kräutererdäpfeln<br />

und Karottensalat<br />

Fischcurry in einer<br />

Joghurt-<br />

Beispielrezepturen:<br />

Diese Rezepte sind geeignet für Selbstversorger, für Großküchen müssen die<br />

Rezepturen auf die Gegebenheiten angepasst werden.<br />

Selbstverständlich können alle Getreideprodukte auch in der Vollkornvariante<br />

verwendet werden.<br />

Gemüsesauce<br />

(Karotten, Lauch,<br />

Broccoli) mit Reis<br />

Erdäpfeln mit<br />

Kräutertopfen und<br />

rote Rüben Salat


Erdäpfelpizza mit Zucchini, Karotten, Tomaten<br />

Menge für 1 Backblech<br />

1 kg Erdäpfeln<br />

1 Prise Salz<br />

1 EL Kräuter der Saison, gehackt<br />

ev. Knoblauch<br />

1 Ei<br />

1 EL Sauerrahm<br />

Belag:<br />

6 Tomaten<br />

Salz<br />

½ TL Oregano<br />

3 Zucchini<br />

4 Karotten<br />

2 EL Rapsöl<br />

1 Packung Mozarella (125 g)<br />

Fett für das Blech<br />

Erdäpfeln waschen, mit der Schale kochen, schälen und grob raspeln, mit Salz,<br />

Kräutern und ev. mit Knoblauch würzen. Die Masse mit dem Ei und Sauerrahm<br />

vermengen und auf dem Blech verteilen. Bei 200°C im nicht vorgeheizten<br />

Backrohr 15 Minuten backen.<br />

Die Tomaten waschen, den Strunk entfernen, klein schneiden und mit Salz und<br />

Oregano pürieren. Die Zucchini waschen, die Karotten schälen und beides in<br />

feine Streifen schneiden (am besten mit einem Karrtoffelschäler). Das Gemüse<br />

dann kurz bin Rapsöl anbraten. Den Mozzarella in kleine Würfel schneiden. Die<br />

Tomatensauce auf der Erdäpfelpizza verteilen, mit dem Gemüse belegen, den<br />

Mozzarella darauf verteilen und weitere 5 Minuten backen.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

15


Gemüselasagne<br />

Menge für 1 Auflaufform à 20 x 30 cm<br />

1 TL Rapsöl<br />

3 EL Mehl<br />

½ l Milch<br />

1 kleiner Zeller<br />

4 Karotten<br />

½ Stange Lauch<br />

6 Tomaten<br />

2 EL Rapsöl<br />

Salz<br />

Oregano<br />

2 EL Parmesan, gerieben<br />

1 Packung Lasagneblätter<br />

Etwas Rapsöl und Semmelbrösel für die Form<br />

Das Rapsöl in einem Topf erhitzen, das Mehl zufügen und kurz anrösten, unter<br />

Rühren nach und nach die kalte Milch dazu geben (Bechamelsauce), das Ganze<br />

auf kleiner Flamme unter mehrmaligem Umrühren köcheln lassen. In der<br />

Zwischenzeit den Zeller und die Karotten schälen und grob raspeln, den Lauch<br />

waschen und in feine Streifen schneiden. Die Tomaten waschen, den Strunk<br />

entfernen und die Tomaten pürieren. Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und das<br />

Gemüse anrösten, mit der Tomatensauce aufgießen und mit Salz und Oregano<br />

würzen. Parmesan unter die Bechamelsauce rühren. Die Auflaufform befetten<br />

und bebröseln, dann zuerst etwas Bechamelsauce hineingeben und verteilen,<br />

dann Lasagneblätter darauf legen, etwas Gemüsesauce darüber geben und<br />

Schichtweise fortfahren, den Abschluss bildet die Bechamelsauce.<br />

Bei 200°C im nicht vorgeheizten Backrohr 40 Minuten backen, ev. mit Alufolie<br />

bedecken.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

16


Gemüselaibchen der Saison<br />

Menge für 8 bis 10 Handteller - große Laibchen<br />

600 g Karfiol oder Broccoli<br />

1 Ei<br />

100 g Semmelbrösel<br />

3 EL Kräuter der Saison, gehackt<br />

1 Prise Salz<br />

Muskat<br />

100 g Semmelbrösel zum Wälzen<br />

Rapsöl zum Braten<br />

Karfiol in wenig Wasser garen, das Wasser abgießen und den Karfiol pürieren.<br />

Alle Zutaten zufügen und zu einer Masse vermengen. Mindestens 15 Minuten<br />

quellen lassen. Die Masse ist eher weich. Wenn Sie die Laibchen fester möchten,<br />

mengen Sie noch etwas mehr Semmelbrösel darunter oder geben Sie ein paar<br />

Haferflocken dazu, lassen Sie den Teig noch etwas quellen. Die Laibchen formen<br />

und in den Bröseln wälzen. Das Rapsöl erhitzen und die Laibchen langsam von<br />

jeder Seite 5 Minuten braten.<br />

Dazu passen Salzerdäpfel und rote Linsen- Maissalat<br />

Rote Linsen-Maissalat<br />

Menge für 10 Kinder<br />

300 g rote Linsen<br />

1 Bund Petersilie<br />

2 Dosen Mais, abgetropft<br />

Salz<br />

3 EL Rapsöl<br />

2 EL Essig, mild oder Zitronensaft<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

17


Die Linsen waschen und mit der dreifachen Menge Wasser aufkochen und 10<br />

Minuten leicht kochen lassen. Wenn die Linsen noch etwas bissfest sind sind sie<br />

fertig. Das restliche Wasser abgießen und die Linsen auskühlen lassen. Petersilie<br />

waschen und die Blätter fein hacken, mit Mais, Salz, Rapsöl und Essig unter die<br />

Linsen geben.<br />

Variante: Sie können den Salat auch je nach Geschmack der kinder mit etwas<br />

Curry und Koriander statt Petersilie würzen.<br />

Fisch-Curry mit Reis<br />

Menge für 10 Kinder<br />

400 g Fischfilet (z. B. Lachs, Kabeljau, Zander, Dorsch, ev. TK)<br />

4 Karotten<br />

½ Stange Lauch<br />

500 g Broccoliröschen (ev. TK)<br />

1 Stück Ingwer, ca. 4 cm<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 TL Garam Masala<br />

½ TL Kreuzkümmel, gemahlen<br />

½ TL Kurkuma<br />

½ TL Chili, gemahlen<br />

2 EL Erdnussöl<br />

250 g Naturjoghurt<br />

250 ml Wasser<br />

Salz<br />

Den Fisch waschen, trockentupfen und in ca. 4x4 cm große Stücke schneiden.<br />

Karotten putzen, Lauch waschen, Broccoliröschen putzen und waschen, Die<br />

Karotten raspeln, den Lauch schneiden und die Broccoliröschen zerkleinern.<br />

Ingwer und Knoblauch schälen und grob hacken. Ingwer und Knoblauch mit den<br />

Gewürzen vermengen und in Erdnussöl kurz anschwitzen, das Joghurt<br />

untermengen und bei starker Hitze unter Rühren eindicken lassen, mit dem<br />

Wasser aufgießen, aufkochen, den Fisch und das Gemüse dazu geben, salzen<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

18


und zugedeckt 10 Minuten eher ziehen lassen. Falls das Gemüse weicher sein<br />

soll, geben Sie es 5 Minuten vor dem Fisch dazu.<br />

Dazu passend: Reis<br />

Spinatnockerln mit Frischkäsesauce und Karottenstiften<br />

Menge für 10 Kinder<br />

Spinatnockerln<br />

2 Packungen Spinat (tiefgekühlt, passiert, 450g)<br />

500 g Weizenmehl<br />

4 Eier<br />

1 Prise Salz<br />

Muskat<br />

Den Spinat auftauen und in den Spinat die Eier, das Mehl und die Gewürze<br />

einrühren. Der Teig für die Nockerln gehört sofort verarbeitet, er darf nicht<br />

rasten! Mit einem Spätzlehobel oder einem Sieb mit großen Löchern die Nockerln<br />

in kochendes Wasser streichen. Sobald die Nockerln an der Oberfläche<br />

schwimmen abseihen.<br />

Frischkäsesauce mit Karottenstreifen<br />

1 Zwiebel<br />

5 Karotten<br />

2 EL Rapsöl<br />

100 ml Gemüsesuppe<br />

1 Packung Frischkäse (200g natur oder Kräuter)<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Die Zwiebel putzen und fein hacken, die Karotten schälen und grob raspeln, das<br />

Rapsöl erhitzen und die Zwiebeln und Karotten anrösten, mit Gemüsesuppe<br />

ablöschen. Den Frischkäse in der auflösen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Sollte Ihnen die Sauce zu dünn sein, dicken Sie diese mit etwas Mehl an.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

19


Zimtknödel mit Pfirsichkompott<br />

lässt sich gut vorbereiten<br />

Menge für 10 bis 12 Stück<br />

120 g Grieß<br />

120 g Semmelbrösel<br />

3/8 l Milch<br />

2 EL Butter (oder Margarine)<br />

1 Prise Salz<br />

½ TL Zimt<br />

3 Eier<br />

Milch mit Butter (oder Margarine) und Gewürzen aufkochen und den Grieß<br />

einrühren und unter Rühren aufkochen lassen. Die Masse von der Kochstelle<br />

nehmen und 10 Minuten abkühlen. Den Grieß danach mit einer Gabel durch<br />

Rühren auflockern, Semmelbrösel und Eier unterrühren und die Masse 30<br />

Minuten rasten lassen. Mit feuchten Händen Knödel formen und in kochendes<br />

Wasser einlegen. Die Hitze drosseln und die Knödel 10 Minuten garziehen lassen.<br />

Dazu passend: Pfirsichkompott ohne Zucker<br />

Tipp: unter Links und Bücher finden Sie weitere Speisepläne und<br />

Rezepte zur Kinderernährung<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

20


Qualitätsrichtlinien für die Verpflegung von Kindern<br />

Ein gutes Qualitätsmanagement gewährleistet eine qualitative und sichere<br />

Abwicklung in der Kindergartenverpflegung.<br />

Diese Qualitätsrichtlinien sind Voraussetzung für die Nutzung des <strong>WiNKi</strong>-Logos im<br />

Zusammenhang mit der <strong>WiNKi</strong> Auslobung für Kindergartenverpfleger.<br />

Im Folgenden finden Sie für die unterschiedlichen Verpfleger die geltenden<br />

Qualitätsrichtlinien.<br />

Qualitätsrichtlinien für Großküchen ohne zertifiziertem QM-System<br />

1. Allgemeine Qualitätssicherungs-Anforderungen<br />

Die Struktur und die Zuständigkeiten sind in einem Organigramm mit einfacher<br />

Erklärung (siehe Anhang) beschrieben. Es wird sichergestellt, dass im Rahmen<br />

der Verpflegung eine Person für etwaige Anfragen und/ oder Informationen zur<br />

Verfügung steht. Ist dies nicht gewährleistet, wird die Telefonnummer einer<br />

Ansprechperson und einer Stellvertretung im Ausgabebereich hinterlegt, damit<br />

ein Kontakt für etwaige Anfragen, bzgl.:<br />

- Hygiene<br />

- Produkt (Qualität, Inhaltsstoffe, Allergene, usw.)<br />

- Notfall<br />

zur Verfügung steht.<br />

2. Warenwirtschaft<br />

2.1. Selbstständiger Einkauf<br />

Der Einkauf erfolgt optimaler Weise anhand der Menüplanung und den<br />

zugehörigen Rezepturen in Anlehnung an die Nutzung des <strong>WiNKi</strong>-Logos im<br />

Zusammenhang mit der <strong>WiNKi</strong> Auslobung für Kindergartenverpfleger. Um die<br />

geltenden Lebensmittel- und Hygienevorschriften zu gewährleisten wird wie folgt<br />

vorgegangen:<br />

- Es erfolgt der Einkauf von einwandfreier Ware, d. h. keine beschädigte<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Verpackung, ordnungsgemäßes Haltbarkeitsdatum und optisch in Ordnung<br />

21


- Gekühlte und tiefgekühlte Produkte werden ohne Unterbrechung der<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Kühlkette transportiert.<br />

- Die Rechnung vom Einkauf wird bis zum Verbrauch der Artikel aufbewahrt.<br />

Dies dient der Zuordnung, wann, wo und welche Artikel besorgt wurden und<br />

erlaubt somit eine Rückverfolgbarkeit im Bedarfsfall. Dies ist erforderlich,<br />

damit im Bedarfsfall (Fremdkörper im Produkt, Hygienefall, usw.) Maßnahmen<br />

ergriffen werden können und entsprechende Informationen entlang der<br />

Lieferkette gegeben bzw. eingefordert werden können.<br />

- Die Lagerung bzw. Zwischenlagerung erfolgt in den dafür vorgesehenen<br />

Lagereinrichtungen (Kühlhaus, Kühlschrank, Tiefkühllade, usw.).<br />

- Die Verarbeitung erfolgt so, dass Fleisch, Fisch- und Geflügel-Verarbeitung<br />

räumlich oder zeitlich von der Gemüse-, Salat- und Obst-Verarbeitung<br />

stattfindet.<br />

- Entsprechende Schulungen erfolgen bei Bedarf, aber mindestens einmal pro<br />

Jahr.<br />

2.2. Bestellung und Lieferung durch einen Lieferanten<br />

Folgende Ergänzungen treten auf, wenn Ware bei einem Lieferanten bestellt und<br />

zugestellt wird:<br />

- Die Produkte werden übernommen und kontrolliert. Kontrolliert wird, ob die<br />

Verpackung keine Beschädigungen aufweist, Produktkennzeichnung und<br />

Haltbarkeitsdatum in Ordnung sind, Menge und die zugehörigen Dokumente<br />

vollständig und ordnungsgemäß sind (Lieferschein und Temperaturprotokoll<br />

des Kühlfahrzeuges)<br />

- Der Lieferschein und das zugehörige Temperaturprotokoll werden bis zum<br />

nächsten Einkauf aufbewahrt. Dies dient der Zuordnung, wann, wo und<br />

welche Artikel besorgt wurden und erlaubt somit eine Rückverfolgbarkeit<br />

(siehe auch 3.1.) im Bedarfsfall.<br />

2.3. Transport zu den Verpflegungseinrichtungen<br />

Die Großküche hat dafür Sorge zu tragen, dass die Ware auf schnellstmöglichen<br />

und direktem Weg zum Bestimmungsort transportiert wird, sowie für den<br />

ordnungsgemäßen Transport, d.h.:<br />

22


erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

- Die Ware gegen Umsturz sichern<br />

- Die Ware muss verschlossen bleiben<br />

- Einhaltung der Kühlkette<br />

- Einhaltung der Warmhaltezeiten und Temperaturen<br />

Bei etwaigen Abweichungen (Behälter öffnen sich, Ware stürzt um,<br />

außerplanmäßige Zeitabweichungen (z.B. Stau, Unfall, etc.) ist die<br />

Kontaktperson der Verpflegungseinrichtung umgehend zu kontaktieren und<br />

gemäß Risikomanagement vorzugehen.<br />

Beim Umgang mit Lebensmittel orientieren sich Großküchen an der Hygiene-<br />

Leitlinie in der geltenden Fassung.<br />

3. Risikomanagement<br />

Folgende Risiken wurden identifiziert:<br />

a) Personalausfall<br />

b) Produktionsausfall<br />

c) Lieferausfall<br />

d) Hygienefall<br />

Damit es zu keinen Abweichungen bzw. Problemen in der Versorgung der Kinder<br />

kommt, wurden folgende Vorbeugemaßnahmen ergriffen:<br />

a) Personalvertretungsregelungen<br />

b) Ersatzprodukte zur Herstellung neuer Gerichte bzw. freigegebene Fertigprodukte<br />

c) Ersatzlieferung von freigegebenen Alternativgerichten bzw. freigegebene<br />

Fertigprodukte<br />

d) Schulungen und ein definierter Ablauf (siehe Punkt 3)<br />

3.1. Krisenmanagement<br />

Eine Krise ist alles was zu einer negativen Beeinträchtigung (Keime,<br />

Fremdkörper, Allergene, usw.) der zu verpflegenden Person führen kann.<br />

Damit ein rasches Handeln möglich ist, liegt ein Kontaktformular auf, wo eine<br />

entsprechende Auskunft zur Erreichbarkeit angegeben ist.<br />

Ein gut organisiertes Risiko- und Krisenmanagement setzt einen entsprechenden<br />

Reklamationsprozess voraus.<br />

Folgendes wird berücksichtigt:<br />

23


Auf Feedback, Anregungen, Beschwerden von den Kindern bzw. den Eltern wird<br />

direkt durch die Ansprechperson eingegangen und bei Bedarf dokumentiert und<br />

mit der vorgesetzten Stelle bzw. mit der zugeordneten Stelle Rücksprache<br />

gehalten<br />

4. Anmerkungen<br />

Die Großküche gestattet dem „Kunden“ nach Vorankündigung und<br />

Terminvereinbarung eine entsprechende Begutachtung und Begehung der<br />

Produktionsstätten und den zugehörigen Räumlichkeiten und Dokumenten.<br />

5. Anhänge<br />

(Vorlagen zu den Anhängen können bei Interesse angefragt werden)<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

- Organigramm und Kontaktformular<br />

- Schulungsbestätigungen<br />

- Hygiene-Leitlinie<br />

- Leitlinie Personalgesundheit<br />

Qualitätsrichtlinien für Großküchen mit zertifiziertem<br />

Qualitätsmanagement-System<br />

1. Allgemeine Qualitätssicherungs-Anforderungen<br />

Die Kindergartenverpflegung ist Teil des implementierten und zertifizierten<br />

Systems und ist dem bestehenden Qualitätsmanagement-Handbuch zu<br />

entnehmen.<br />

2. Warenwirtschaft<br />

Der Einkauf erfolgt optimaler Weise anhand der Menüplanung und den<br />

zugehörigen Rezepturen in Anlehnung an die Nutzung des <strong>WiNKi</strong> – Logos im<br />

Zusammenhang mit der <strong>WiNKi</strong> Auslobung für Kindergartenverpfleger.<br />

Anmerkungen<br />

Die Großküche gestattet dem „Kunden“ nach Vorankündigung und<br />

Terminvereinbarung eine entsprechende Begutachtung und Begehung der<br />

Produktionsstätten und den zugehörigen Räumlichkeiten und Dokumenten.<br />

24


Wird das Zertifikat für das bestehende Qualitätsmanagement-System nicht<br />

aufrechterhalten, verlieren diese Richtlinien ihre Gültigkeit.<br />

Qualitätsrichtlinien für Selbstversorger und mittlere Küchen<br />

1. Allgemeine Qualitätssicherungs-Anforderungen<br />

Es wird sichergestellt, dass im Rahmen der Verpflegung eine Person für etwaige<br />

Anfragen und/ oder Informationen zur Verfügung steht. Ist dies nicht<br />

gewährleistet, wird die Telefonnummer einer Ansprechperson und einer<br />

Stellvertretung im Ausgabebereich hinterlegt, damit ein Kontakt für etwaige<br />

Anfragen, bzgl.:<br />

- Hygiene<br />

- Produkt (Qualität, Inhaltsstoffe, Allergene, usw.)<br />

- Notfall<br />

zur Verfügung steht.<br />

2. Warenwirtschaft<br />

2.1. Selbstständiger Einkauf<br />

Der Einkauf erfolgt optimaler Weise anhand der Menüplanung und den<br />

zugehörigen Rezepturen in Anlehnung an die Nutzung des <strong>WiNKi</strong> – Logos im<br />

Zusammenhang mit der <strong>WiNKi</strong> Auslobung für Kindergartenverpfleger<br />

Um die geltenden Lebensmittel- und Hygienevorschriften zu gewährleisten wird<br />

wie folgt vorgegangen:<br />

- Es erfolgt der Einkauf von einwandfreier Ware, d.h. keine beschädigte<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Verpackung, ordnungsgemäßes Haltbarkeitsdatum und optisch in Ordnung<br />

- Gekühlte und tiefgekühlte Produkte werden ohne Unterbrechung der<br />

Kühlkette transportiert.<br />

- Die Rechnung vom Einkauf wird bis zum Verbrauch der Artikel aufbewahrt.<br />

Dies dient der Zuordnung, wann, wo und welche Artikel besorgt wurden und<br />

erlaubt somit eine Rückverfolgbarkeit im Bedarfsfall. Dies ist erforderlich,<br />

damit im Bedarfsfall (Fremdkörper im Produkt, Hygienefall, usw.) Maßnahmen<br />

ergriffen werden können und entsprechende Informationen entlang der<br />

Lieferkette gegeben bzw. eingefordert werden können.<br />

25


- Die Lagerung bzw. Zwischenlagerung erfolgt in den dafür vorgesehenen<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Lagereinrichtungen (Kühlhaus, Kühlschrank, Tiefkühllade, usw.).<br />

- Die Verarbeitung erfolgt so, dass Fleisch, Fisch- und Geflügel-Verarbeitung<br />

räumlich oder zeitlich von der Gemüse-, Salat- und Obst-Verarbeitung<br />

stattfindet.<br />

- Entsprechende Schulungen erfolgen bei Bedarf, aber mindestens einmal pro<br />

Jahr.<br />

2.2. Bestellung und Lieferung durch einen Lieferanten<br />

Folgende Ergänzungen treten auf, wenn Ware bei einem Lieferanten bestellt und<br />

zugestellt wird:<br />

- Die Produkte werden übernommen und kontrolliert. Kontrolliert wird, ob die<br />

Verpackung keine Beschädigungen aufweist, Produktkennzeichnung und<br />

Haltbarkeitsdatum in Ordnung sind, Menge und die zugehörigen Dokumente<br />

vollständig und ordnungsgemäß sind (Lieferschein und Temperaturprotokoll<br />

des Kühlfahrzeuges)<br />

- Der Lieferschein und das zugehörige Temperaturprotokoll werden bis zum<br />

nächsten Einkauf aufbewahrt. Dies dient der Zuordnung, wann, wo und<br />

welche Artikel besorgt wurden und erlaubt somit eine Rückverfolgbarkeit<br />

(siehe auch 3.1.) im Bedarfsfall.<br />

2.3. Transport zu den Verpflegungseinrichtungen (für mittlere Küchen)<br />

Die Küche hat dafür Sorge zu tragen, dass die Ware auf schnellstmöglichen und<br />

direktem Weg zum Bestimmungsort transportiert wird, sowie für den<br />

ordnungsgemäßen Transport, d.h.:<br />

- Die Ware gegen Umsturz sichern<br />

- Die Ware muss verschlossen bleiben<br />

- Einhaltung der Kühlkette<br />

- Einhaltung der Warmhaltezeiten und Temperaturen<br />

Bei etwaigen Abweichungen (Behälter öffnen sich, Ware stürzt um,<br />

außerplanmäßige Zeitabweichungen (z.B. Stau, Unfall, etc.) ist die<br />

Kontaktperson der Verpflegungseinrichtung umgehend zu kontaktieren und<br />

gemäß Risikomanagement vorzugehen.<br />

26


Beim Umgang mit Lebensmittel orientieren sich Selbstversorger und mittlere<br />

Küchen an der Hygiene-Leitlinie in der geltenden Fassung.<br />

3. Risikomanagement<br />

Folgende Risiken wurden identifiziert:<br />

e) Personalausfall<br />

f) Produktionsausfall<br />

g) Lieferausfall<br />

h) Hygienefall<br />

Damit es zu keinen Abweichungen bzw. Problemen in der Versorgung der Kinder<br />

kommt, wurden folgende Vorbeugemaßnahmen ergriffen:<br />

e) Personalvertretungsregelungen<br />

f) Ersatzprodukte zur Herstellung neuer Gerichte bzw. freigegebene Fertigprodukte<br />

g) Ersatzlieferung von freigegebenen Alternativgerichten bzw. freigegebene<br />

Fertigprodukte<br />

h) Schulungen und ein definierter Ablauf (siehe Punkt 3)<br />

3.1. Krisenmanagement<br />

Eine Krise ist alles was zu einer negativen Beeinträchtigung (Keime,<br />

Fremdkörper, Allergene, usw.) der zu verpflegenden Person führen kann.<br />

Damit ein rasches Handeln möglich ist, liegt ein Kontaktformular auf, wo eine<br />

entsprechende Auskunft zur Erreichbarkeit angegeben ist.<br />

Ein gut organisiertes Risiko- und Krisenmanagement setzt einen entsprechenden<br />

Reklamationsprozess voraus.<br />

Folgendes wird berücksichtigt:<br />

Auf Feedback, Anregungen, Beschwerden von den Kindern bzw. den Eltern wird<br />

direkt durch die Ansprechperson eingegangen und bei Bedarf dokumentiert und<br />

mit der vorgesetzten Stelle bzw. mit der zugeordneten Stelle Rücksprache<br />

gehalten.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

27


4. Anmerkungen<br />

Die Küche gestattet dem „Kunden“ nach Vorankündigung und<br />

Terminvereinbarung eine entsprechende Begutachtung und Begehung der<br />

Produktionsstätten und den zugehörigen Räumlichkeiten und Dokumenten.<br />

5. Anhänge<br />

(Vorlagen zu den Anhängen können bei Interesse angefragt werden)<br />

- Kontaktformular<br />

- Schulungsbestätigungen<br />

- Hygiene-Leitlinie<br />

- Leitlinie Personalgesundheit<br />

Qualitätsrichtlinien für kleine Küchen, Selbstversorger und<br />

Tagesmütter/-väter<br />

1. Allgemeine Qualitätssicherungs-Anforderungen<br />

Die in der Küche beschäftigte Person stellt sicher, dass im Rahmen der<br />

Verpflegung, diese für etwaige Anfragen und/ oder Informationen zur Verfügung<br />

steht. Ist dies nicht gewährleistet, wird eine Telefonnummer im Ausgabebereich<br />

hinterlegt, damit ein Kontakt für etwaige Anfragen, bzgl.:<br />

- Hygiene<br />

- Produkt (Qualität, Inhaltsstoffe, Allergene, usw.)<br />

- Notfall<br />

zur Verfügung steht.<br />

2. Warenwirtschaft<br />

Der Einkauf erfolgt optimaler Weise anhand der Menüplanung und den<br />

zugehörigen Rezepturen in Anlehnung an die Nutzung des <strong>WiNKi</strong>-Logos im<br />

Zusammenhang mit der <strong>WiNKi</strong> Auslobung für Kindergartenverpfleger.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

28


Um die geltenden Lebensmittel- und Hygienevorschriften zu gewährleisten wird<br />

wie folgt vorgegangen:<br />

- Es erfolgt der Einkauf von einwandfreier Ware, d.h. keine beschädigte<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Verpackung, ordnungsgemäßes Haltbarkeitsdatum und optisch in Ordnung<br />

- Gekühlte und tiefgekühlte Produkte werden ohne Unterbrechung der<br />

Kühlkette transportiert.<br />

- Die Rechnung vom Einkauf wird bis zum Verbrauch der Artikel aufbewahrt.<br />

Dies dient der Zuordnung, wann, wo und welche Artikel besorgt wurden und<br />

erlaubt somit eine Rückverfolgbarkeit im Bedarfsfall. Dies ist erforderlich,<br />

damit im Bedarfsfall (Fremdkörper im Produkt, Hygienefall, usw.) Maßnahmen<br />

ergriffen werden können und entsprechende Informationen entlang der<br />

Lieferkette gegeben bzw. eingefordert werden können.<br />

- Die Lagerung bzw. Zwischenlagerung erfolgt in den dafür vorgesehenen<br />

Lagereinrichtungen (Kühlhaus, Kühlschrank, Tiefkühllade, usw.).<br />

- Die Verarbeitung erfolgt so, dass Fleisch, Fisch- und Geflügel-Verarbeitung<br />

räumlich oder zeitlich von der Gemüse-, Salat- und Obst-Verarbeitung<br />

stattfindet.<br />

- Entsprechende Schulungen erfolgen bei Bedarf, aber mindestens einmal pro<br />

Jahr.<br />

2.1. Transport zu den Verpflegungseinrichtungen (für kleine Küchen)<br />

Die Küche hat dafür Sorge zu tragen, dass die Ware auf schnellstmöglichen und<br />

direktem Weg zum Bestimmungsort transportiert wird, sowie für den<br />

ordnungsgemäßen Transport, d.h.:<br />

- Die Ware gegen Umsturz sichern<br />

- Die Ware muss verschlossen bleiben<br />

29


- Einhaltung der Kühlkette<br />

- Einhaltung der Warmhaltezeiten und Temperaturen<br />

Bei etwaigen Abweichungen (Behälter öffnen sich, Ware stürzt um,<br />

außerplanmäßige Zeitabweichungen (z.B. Stau, Unfall, etc.) ist die<br />

Kontaktperson der Verpflegungseinrichtung umgehend zu kontaktieren und<br />

gemäß Risikomanagement vorzugehen.<br />

Beim Umgang mit Lebensmittel orientieren sich kleine Küchen, Selbstversorger<br />

und Tagesmütter/Tagesväter an der Hygiene-Leitlinie in der geltenden Fassung.<br />

3. Risikomanagement<br />

Folgende Risiken wurden identifiziert:<br />

i) Personalausfall<br />

j) Produktionsausfall<br />

k) Lieferausfall (für kleine Küchen)<br />

l) Hygienefall<br />

Damit es zu keinen Abweichungen bzw. Problemen in der Versorgung der Kinder<br />

kommt, wurden folgende Vorbeugemaßnahmen ergriffen:<br />

i) Personalvertretungsregelungen<br />

j) Ersatzprodukte zur Herstellung neuer Gerichte bzw. freigegebene Fertigprodukte<br />

k) Ersatzlieferung von freigegebenen Alternativgerichten bzw. freigegebene<br />

Fertigprodukte<br />

l) Schulungen und ein definierter Ablauf (siehe Punkt 3)<br />

3.1. Krisenmanagement<br />

Eine Krise ist alles was zu einer negativen Beeinträchtigung (Keime,<br />

Fremdkörper, Allergene, usw.) der zu verpflegenden Person führen kann.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

30


Damit ein rasches Handeln möglich ist, liegt ein Kontaktformular auf, wo eine<br />

entsprechende Auskunft zur Erreichbarkeit angegeben ist.<br />

Ein gut organisiertes Risiko- und Krisenmanagement setzt einen entsprechenden<br />

Reklamationsprozess voraus.<br />

Folgendes wird berücksichtigt:<br />

Auf Feedback, Anregungen, Beschwerden von den Kindern bzw. den Eltern wird<br />

direkt durch die Ansprechperson eingegangen und bei Bedarf dokumentiert und<br />

mit der vorgesetzten Stelle bzw. mit der zugeordneten Stelle Rücksprache<br />

gehalten.<br />

4. Anmerkungen<br />

Die Küche gestattet dem „Kunden“ nach Vorankündigung und<br />

Terminvereinbarung eine entsprechende Begutachtung und Begehung der<br />

Produktionsstätten und den zugehörigen Räumlichkeiten und Dokumenten.<br />

5. Anhänge<br />

(Vorlagen zu den Anhängen können bei Interesse angefragt werden)<br />

- Kontaktformular<br />

- Schulungsbestätigungen<br />

- Hygiene-Leitlinie<br />

- Leitlinie Personalgesundheit<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

31


Nachhaltigkeit<br />

Die Nachhaltigkeit der Kinderernährung hat in vielerlei Hinsicht Vorbildwirkung<br />

für mehrere Generationen und soll daher auch beim Einsatz der Rohwaren für die<br />

Herstellung von Kindermenüs bewusst und geplant Einzug halten.<br />

Oft werden im Bereich der Speisenerzeugung die unterschiedlichsten<br />

Gütezeichen verwendet und für Marketingzwecke herangezogen, die in der<br />

Argumentation der Botschaften nur Verwirrung und Unsicherheit schaffen. Das<br />

Projekt <strong>WiNKi</strong> hat es sich zum Ziel gemacht, gemeinsam mit den Verpflegern von<br />

<strong>Wiener</strong> Kindergärten aufklärend zu wirken und Nachhaltigkeit nachvollziehbarer<br />

zu gestalten und zu kommunizieren. Daher wurde die Auslobung „<strong>WiNKi</strong>-<br />

Verpfleger“ entwickelt, welches den Betreibern von Kindergärten, den Pädagogen<br />

und natürlich auch den Eltern ein Mindestmaß an Sicherheit hinsichtlich der<br />

Verpflegung geben soll.<br />

Dazu zählt auch das vorliegende Nachhaltigkeitskonzept, welches Aufklärung<br />

über die jeweiligen Zertifikate, Gütezeichen und deren Inhalte und Versprechen<br />

geben soll. <strong>WiNKi</strong>-Verpfleger verpflichten sich, im Sinne der Nachhaltigkeit der<br />

von ihnen zubereiteten Speisen die Kriterien für die Verwendung und<br />

Kommunikation der angeführten Kennzeichnung richtig und wahrheitsgetreu zu<br />

vermitteln.<br />

Insbesondere hat die Herkunft unserer Lebensmittel einen wesentlichen<br />

Stellenwert in der modernen Ernährung erlangt und ist daher ein wichtiges<br />

Kriterium geworden, welches letztlich auch zu Kaufentscheidungen führen kann.<br />

Aus diesem Grund ist auch die Nachvollziehbarkeit der Herkunft ein<br />

maßgebliches Kriterium bei der Nachhaltigkeit in der Speisenerzeugung<br />

geworden.<br />

Die Herkunft der Lebensmittel entscheidet somit über folgende Kriterien:<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• Transportwege und der damit verbundene CO2 Ausstoß<br />

• Frische und Reifezustand eines Lebensmittels bei der Ernte<br />

• Förderung der regionalen (Land-) Wirtschaft<br />

• Saisonalität und die damit verbundenen „Lerneffekte“ bei den Kindern über<br />

die saisonalen Lebensmittel in einer bestimmten Region<br />

• Regional übliche Produkte<br />

• Nachhaltigkeit bei der Produktion und Verarbeitung<br />

32


Da für den Konsumenten einer fertig gekochten Speise jedoch keine Möglichkeit<br />

mehr besteht, die Herkunft der Lebensmittel selbst zu prüfen, müssen im Vorfeld<br />

– also bereits beim Hersteller der Speisen – entsprechende Maßnahmen getroffen<br />

werden, dass die Angaben auch nachvollziehbar sind. Dazu wurde im Rahmen<br />

des Projektes <strong>WiNKi</strong> ein Qualitätsmanagement entwickelt, welches die<br />

Nachvollziehbarkeit der Herkunft von Lebensmittel ermöglicht. Betriebe, die ein<br />

zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem haben (ISO, IFS, GMP-Kulinarik oder<br />

andere QM-Systeme) haben diese Nachvollziehbarkeit bereits in diesen Systemen<br />

verankert.<br />

<strong>WiNKi</strong>-Verpfleger verzichten auch auf irreführende Bezeichnungen wie „Qualität<br />

aus Österreich“, „Spezialität aus Österreich“, oder „hergestellt in Österreich“.<br />

Diese Bezeichnungen geben meist nur den Ort der Produktion oder Verarbeitung<br />

der Lebensmittel preis, nicht jedoch die Herkunft der Rohware. Dazu kommen<br />

noch die speziellen Regelungen innerhalb der EU.<br />

Bei einzelnen und nicht verarbeiteten Rohwaren ist die Nachvollziehbarkeit meist<br />

wesentlich einfacher, weil diese mit der Herkunft ausgezeichnet sein müssen.<br />

Weiters existieren in Österreich und der EU eine Reihe von Gütezeichen,<br />

Qualitätssiegeln und diversen Bezeichnungen, welche grundsätzlich ebenfalls<br />

Aufschluss über Qualität, Verarbeitung und/oder Herkunft von Lebensmittel<br />

geben.<br />

Dieses Nachhaltigkeitskonzept soll den Verpflegern eine Übersicht über die<br />

derzeitigen gängigsten Gütezeichen und Qualitätssiegeln von Rohwaren geben<br />

und dabei helfen, die Auszeichnung und Bezeichnung von Speisen und<br />

Lebensmitteln auf den Menüplänen von <strong>WiNKi</strong>-Verpflegern verständlicher, klarer<br />

und vor allem nachvollziehbar zu machen.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

33


Überblick Einstufung der Lebensmittel<br />

Lebensmittel - biologischer Produktion<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• Herstellung von Lebensmittel nach EU-Bio-Verordnungen sowie dem<br />

ÖLC A8<br />

• Förderung der Region = Direktvermarktung & Produktion der Rohstoffe<br />

in der Region oder im Inland) -> Förderung der Beschäftigung in<br />

Regionen, verringerte Transporte, mehr Frische<br />

• Nachhaltigkeit -> Umweltschutz, Schutz menschlicher Gesundheit<br />

• soziale Aspekte -> Mindestpreisgarantien, Förderung bäuerlicher<br />

Strukturen<br />

• Verarbeitung (weitere Einschränkung bei Zusatzstoffen, Verfahren) -><br />

höhere Naturbelassenheit<br />

• Verpackung -> Müllvermeidung, Vermeidung bestimmter Materialien<br />

Lebensmittel – artgerechte Tierhaltung<br />

• Produktionsrichtlinien liegen deutlich über den gesetzlichen<br />

Nutztierschutzregelungen:<br />

z. b. folgende Verbote sind einzuhalten:<br />

o Anbindehaltung<br />

o durchgängige Vollspaltböden<br />

o weniger Tiere pro m² Stallfläche<br />

o mehr Auslauf/Weidegang<br />

o Liegeflächen mit Einstreu<br />

o kurzer Weg zur Schlachtung<br />

o Erhaltung alter Kulturrassen<br />

• Herstellung von Lebensmitte nach<br />

o Richtlinien der EU-Bio-Verordnungen<br />

o Richtlinien des ÖLC A8<br />

o Tiergerechtigkeitsindex (mind. 21 Punkte)<br />

• Eier aus Bodenhaltung – KEINE Käfighaltung!!!<br />

• Lebensmittel entsprechen gesetzl.<br />

Mindestanforderungen<br />

Lebensmittel - gehobene Qualität<br />

• Über gesetzlichen Mindestanforderungen bei:<br />

34


erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

o Regionalförderung<br />

o Verarbeitung (Verbot der Gentechnik, Einschränkung bei<br />

Zusatzstoffen)<br />

o verstärkte Hygienevorschriften<br />

o mehr Kontrollen<br />

o bei tierischen Lebensmitteln (Verbot bestimmter Medikamente)<br />

Lebensmittel - gesetzliche Mindestanforderungen<br />

• Produkt entspricht den gesetzlichen Mindestanforderungen (siehe LMG)<br />

Grundlegendes/Erläuterungen/Begriffsbestimmungen<br />

� EU-Bio-Verordnung<br />

Die Verordnung über die ökologische/biologische Produktion und die<br />

Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen“ (Europäische Öko-<br />

Verordnung oder EG-Öko-Verordnung) definiert, wie Erzeugnisse und<br />

Lebensmittel, die als Öko-Produkte gekennzeichnet sind, erzeugt und hergestellt<br />

werden müssen<br />

� ÖLC A8<br />

Österreichischer Lebensmittelcodex Kapitel A8: Landwirtschaftliche Produkte aus<br />

biologischem Landbau und daraus hergestellte Folgeprodukte<br />

� Bio-Lebensmittel<br />

Um als Bio-Lebensmittel gekennzeichnet werden zu dürfen, müssen mindestens<br />

95 % der Zutaten aus biologischer Landwirtschaft stammen, lediglich 5 %<br />

konventionelle Zutaten sind erlaubt (es ist genau geregelt welche).<br />

� Kontrollen<br />

Kontrollen werden regelmäßig (mind. 1x jährlich) von zugelassenen externen<br />

Kontrollstellen, dem Hersteller und/oder dem Lieferanten (je nach<br />

Zertifizierungsgrad) durchgeführt. Kontrolliert wird die Einhaltung der<br />

vorgegeben Richtlinien der jeweiligen Siegel.<br />

35


� Ziele dieser Zertifizierungen<br />

o Nachhaltigkeit<br />

o Hochwertige Produkte<br />

o Produktvielfalt<br />

o Verbesserung menschlicher Gesundheit<br />

o Verbesserung der Gesundheit von Pflanzen und Tieren (Verzicht auf chemisch-<br />

synthetische Pflanzenschutzmittel und chemisch-synthetische Medikamente bei<br />

Nutztieren)<br />

o Verbesserung des Wohlbefindens der Tiere<br />

o Verbesserung der Umwelt<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

36


Siegel/ Kennzeichnung<br />

Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

AMA Gütesiegel Qualitäts- und<br />

Herkunftszeichen<br />

konventionell erzeugter<br />

Lebensmittel<br />

Austria Bio Garantie Kontrollstelle für<br />

biologisch produzierte<br />

Produkte<br />

Bio Austria Zusammenschluss<br />

Österr. Biobäuerinnen<br />

und Biobauern<br />

Vereinigt Österr.<br />

Bioverbände<br />

Europäisches<br />

Biosiegel.<br />

AMA Biozeichen mit<br />

Ursprungsangabe<br />

Biologisch/ökologisch<br />

hergestellte<br />

Lebensmittel<br />

Kennzeichnung von<br />

Obst und Gemüse,<br />

Herkunft<br />

37<br />

• Richtlinien AMA-<br />

Gütesiegel<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Einhaltung der<br />

Richtlinien Verein Bio<br />

Austria<br />

o Strengere<br />

Anforderungen bei<br />

Düngung,<br />

Tierhaltung,<br />

Futtermittel u.<br />

Verarbeitung<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• Herkunftssicherung<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Herkunft der<br />

Rohstoffe<br />

nachvollziehbar<br />

• Rohstoffe stammen zu<br />

100% aus der im<br />

Zeichen angeführten<br />

Region<br />

• Be- und<br />

Verarbeitung aller<br />

Lebensmittel hat in<br />

der angegebenen<br />

Region stattzufinden<br />

Agrarmarkt Austria<br />

GmbH<br />

Austria Bio Garantie<br />

GmbH<br />

Bio Austria<br />

Europ Kommission,<br />

Generaldirektion<br />

Landwirtschaft<br />

Agrarmarkt Austria<br />

GmbH


Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

AMA Biozeichen ohne<br />

Ursprungsangabe<br />

Bio Fisch<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

Kennzeichnung, welches<br />

saisonbedingt aus<br />

unterschiedlichen<br />

Ländern stammt<br />

Österreichischer<br />

Karpfen und Forelle<br />

BOS Behördlich genehmigtes<br />

Kennzeichnungssystem<br />

für Rind- u. Kalbfleisch<br />

SUS Einheitliches<br />

Kennzeichnungssystem<br />

für Schweinefleisch<br />

Austria-Gütezeichen<br />

für Produkte/<br />

Dienstleistungen<br />

österr. Ursprungs<br />

Lebensmittel mit<br />

geprüfter Qualität und<br />

Herkunft<br />

38<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Rohstoffe können<br />

aus alles Ländern<br />

stammen<br />

• ÖLC A8<br />

• Garantiert frei von<br />

o chem.<br />

Wachstumsfödermittel<br />

o synthetischen<br />

Zusatzstoffen<br />

o Hormonen<br />

• Herkunft<br />

nachvollziehbar<br />

• Herkunft<br />

nachvollziehbar und<br />

kontrolliert<br />

• Alle Be- und<br />

Verarbeitungsschritte<br />

erfolgen in<br />

Österreich<br />

• Landwirtschaftl.<br />

Rohstoffe aus<br />

Österreich<br />

• Österr.<br />

Lebensmittelkodex<br />

• Qualitätsanforderung<br />

en mehr als gesetzl.<br />

Anforderungen<br />

Agrarmarkt Austria<br />

GmbH<br />

Verein ARGE<br />

Biofisch<br />

Agrarmarkt Austria<br />

GmbH<br />

Agrarmarkt Austria<br />

GmbH<br />

ÖQA – Österr.<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

zur Förderung der<br />

Qualität


Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

Geschützte<br />

Ursprungsbezeichnun<br />

g (g.U.)<br />

Geschützte<br />

geografische Angabe<br />

(g.g.A.)<br />

MSC – Marine<br />

Stewardship Coucil<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

Konventionell und<br />

biologisch produzierte<br />

Lebensmittel<br />

Garantiert nachhaltigen<br />

Meeresfisch- und -<br />

früchtefang<br />

Toni’s Freilandeier Freilandeier u. Bio-<br />

Freilandeier<br />

Gentechnik frei<br />

erzeugt<br />

Kennzeichnung<br />

konventionell und<br />

biologisch produzierter<br />

Lebensmittel, Bio-<br />

Produkte grundsätzlich<br />

gem. EU-bio-<br />

Verordnungen &<br />

gentechnikfrei<br />

39<br />

• Eu-Verordnung<br />

• g.U. garantiert<br />

geografisch<br />

gesicherte<br />

o Herkunft<br />

o Verarbeitung<br />

o Erzeugung<br />

• g.g.A. garantiert<br />

eine der o.g.<br />

Nennungen<br />

• Erhalt gesunder<br />

Fischbestände<br />

• Erhalt des ÖKÖ-<br />

Systems (Meer)<br />

• Wiederherstellung<br />

der Bestände<br />

• Nachhaltige Nutzung<br />

der Ressourcen<br />

• Tierschutz geprüft<br />

• Medikamentenfreiheit<br />

• Salmonellenfreiheit<br />

• Gentechnikfreiheit<br />

• Schadstofffreiheit<br />

• Herkunftsgarantie<br />

• Bio-Freilandeier:<br />

zusätzlich EU-Bio-<br />

Verordnung<br />

• Österr.<br />

Lebensmittelbuch<br />

„gentechnikfreie<br />

Produkte“<br />

• Lebensmittel dürfen<br />

keine gentechnisch<br />

veränderten<br />

Organismen<br />

beinhalten<br />

• Keine<br />

gentechnischen<br />

Verfahren bei<br />

Zusatzstoffen<br />

• Tierische Produkte –<br />

Futtermittel<br />

gentechnikfrei!<br />

Europ. Kommission<br />

MSC Marine<br />

Stewardship Council<br />

Toni´s Handels<br />

GmbH<br />

Arge Gentechnikfrei<br />

erzeugte<br />

Lebensmittel


Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

Fairtrade Garantiert Produkte,<br />

welche unter fairen<br />

Bedingungen produziert<br />

und zu fairen Preisen<br />

verkauft werden.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

Gutes vom Bauernhof Dachmarke der<br />

Landwirtschaftskammer<br />

Österreich für<br />

bäuerliche<br />

Direktvermarktungsbetri<br />

ebe<br />

Bauernhofgarantie Kennzeichnung<br />

Fleischprodukte von<br />

Rewe (Herkunftsinfo)<br />

Freiland – kritische<br />

Tiermedizin geprüft<br />

Biologisch produzierte,<br />

tierische Produkte<br />

40<br />

• Standards von FLO<br />

(Fair Trade Labelling<br />

Organisation)<br />

• Garantiert<br />

o direkten Handel mit<br />

Produzenten<br />

o Faire Preise &<br />

Löhne<br />

o Verbot von Kinder-<br />

und Zwangsarbeit<br />

• eigene Rohstoffe<br />

selbst verarbeitet<br />

• Aus-<br />

/Weiterbildungsmaßn<br />

ahmen (Produktion,<br />

Marketing, Verkauf)<br />

• Qualitätssicherung<br />

der Produkte<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

(Prüfung mind. 1x<br />

jährlich)<br />

• Gesetzl.<br />

Mindestanforderunge<br />

n<br />

• Herkunft<br />

nachvollziehbar<br />

• Garantie: Tiere in<br />

Österreich geboren<br />

und aufgezogen<br />

• Herkunftsinformation<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Striktes Verbot<br />

Anbinde- u.<br />

Einzelhaltung<br />

• Uneingeschränkter<br />

Auslauf (ganzjährig<br />

ins Freie)<br />

• Mindeststall- u.<br />

Auslaufflächen<br />

• Eingeschränkter<br />

Lebendtiertransport<br />

Fairtrade Österreich<br />

– Verein zur<br />

Förderung des<br />

Handels mit den<br />

Ländern des Südens<br />

Seitens Landes-<br />

Landwirtschaftskam<br />

mer nominierte<br />

„gutes vom<br />

Bauernhof“<br />

Vergabestellen<br />

Rewe Österreich<br />

FREILAND Verband<br />

für ökologischtiergerechte<br />

Nutztierhaltung und<br />

gesunde Ernährung


Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

Genuss Region<br />

Österreich<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

Kennzeichnung<br />

regionaler,<br />

landwirtschaftlicher<br />

Produkte sowie<br />

Spezialitäten<br />

41<br />

• Produktion<br />

regionaltypisch und<br />

traditionell<br />

• Regionen geografisch<br />

definiert<br />

• Rohstoff muss aus<br />

Region stammen<br />

• Verarbeitung findet<br />

in Region statt<br />

• Höhere Qualität (zb.<br />

AMA-Gütesiegel)<br />

• Produkt regional<br />

erhältlich<br />

• Anerkennung als<br />

g.u/ g.g.a.<br />

Frisch saftig steirisch Eigenmarke von OPST • AMA-Gütesiegel<br />

Echt Bio Eigenmarke von Rewe<br />

(PennyMarkt)<br />

Ja! Natürlich Bio-Eigenmarke von<br />

Rewe, mehr als 80%<br />

der Rohstoffe aus<br />

Österreich<br />

• Einheitliche<br />

Sortenpolitik/entwicklung<br />

• Einheitliche<br />

Qualitätsstandards und<br />

Produktionsrichtlinien<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Festgelegte<br />

Ernterichtlinien<br />

• Definierte Übernahmeund<br />

Einlagerungskriterien<br />

• Gemeinsame<br />

Spezifikation für<br />

Lagerung, Sortierung<br />

und Verpackung<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Einschränkungen bei<br />

zugelassenen<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

• Verzicht auf „Flugware“<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Einschränkungen bei<br />

Düngemitteln und<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

• strengere<br />

Bestimmungenbei der<br />

Tierhaltung sowie bei<br />

der Verarbeitung<br />

Agrarmarkt Austria<br />

Marketing GesmbH<br />

und<br />

das<br />

Lebensministerium<br />

OPST Obst und<br />

Partner Steiermark<br />

GmbH<br />

Rewe International<br />

AG Penny GmbH<br />

Ja! natürlich<br />

Naturprodukte<br />

GesmbH.


Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

Zurück zum Ursprung Eigenmarke von Hofer • Regionalität<br />

SPAR Natur pur Eigenmarke von Spar,<br />

biologisch produzierte<br />

Lebensmittel<br />

Natur aktiv Bio-Eigenmarke von<br />

Hofer<br />

42<br />

• Österreichische<br />

Herkunft<br />

• Lebensmittelqualität<br />

• artgerechte<br />

Tierhaltung<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• strengere<br />

Grenzwerte<br />

• spezielle<br />

Anforderungen bei<br />

Nach-haltigkeit,<br />

Umweltschutz<br />

(Verpackung)<br />

• stärkere<br />

Einschränkungen bei<br />

Pflanzen- und<br />

Lagerschutzmitteln<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Einhaltung seitens<br />

Lieferanten von „bio-<br />

Sicherheit“ und „bio-<br />

Kompetenz“<br />

der Arge Bio-<br />

Regionen Österreichs<br />

Sicherheitsstandards<br />

Biotrend Bio-Eigenmarke von Lidl • EU-Bio-Verordnung<br />

BioBio Eigenmarke von<br />

Zielpunkt<br />

• ÖLC A8<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• 50% der gesetzlich<br />

erlaubten<br />

Höchstmenge des<br />

Schwermetallgehalts<br />

Hofer KG<br />

Spar<br />

Österreichische<br />

Warenhandels AG<br />

Hofer KG<br />

Lid GmbH<br />

Zielpunkt<br />

Warenhandel GmbH<br />

& Co KG


Kennzeichnung/<br />

Siegel<br />

Landhof Fleisch- und<br />

Wurstwaren<br />

ausschließlich in<br />

Österreich produziert<br />

Käse Hof konventionell sowie<br />

biologisch produzierter<br />

Käse, verarbeitet wird<br />

hauptsächlich Milch aus<br />

Salzburger<br />

<strong>Wiener</strong> Gemüse Genuss Region<br />

Österreich Produkt über<br />

LGV Frischgemüse<br />

Pro<br />

Planet<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Beschreibung Kriterien Vergabestelle<br />

Navigationssystem für<br />

nachhaltigere Produkte<br />

von Rewe Group<br />

43<br />

• Teilw. AMA<br />

Gütesiegel<br />

• Erfüllung AMA<br />

Kriterien (Qualität,<br />

Herkunft<br />

nachvollziehbar)<br />

• AMA Gütesiegel<br />

• Erfüllung AMA<br />

Kriterien (Qualität,<br />

Herkunft<br />

nachvollziehbar)<br />

• EU-Bio-Verordnung<br />

• ÖLC A8<br />

• Erzeugung<br />

gentechnikfrei<br />

• Gentechnikfrei<br />

• Rohstoff muss aus<br />

Region stammen<br />

• Verarbeitung findet<br />

in Region statt<br />

• Höhere Qualität (zb.<br />

AMA-Gütesiegel)<br />

• Nachhaltigkeit<br />

• hohe Qualität<br />

Bezugsquellen finden Sie in unserem ausführlichen<br />

Nachhaltigkeitskonzept unter www.winki.at.<br />

Landhof GmbH & Co<br />

kg<br />

Salzburger<br />

Landkäserei reg.<br />

GenmbH<br />

Landwirtschaftskam<br />

mer<br />

Rewe International<br />

AG


Ein paar Sätze zur Kinderernährung<br />

Das Murphy`schen Gesetz der Kinderernährung:<br />

Ist es süß – nimm es<br />

ist es grün – lass es<br />

ist es gesund – vergiss es.<br />

Wenn es so einfach wäre bräuchte sich niemand Gedanken über die Gesundheit<br />

der Kinder zu machen.<br />

Leider ist dem nicht so.<br />

Erwachsene wissen – auch wenn sie nicht immer selbst danach handeln - Essen,<br />

oder besser Ernährung, wirkt sich erst nach Jahren aus – und somit sind alle, die<br />

mit Kindern zu tun haben bemüht die Ernährungserziehung in die richtigen<br />

Bahnen zu lenken.<br />

Oft führt das zu Konflikten am Esstisch – und aus „Essen und Trinken“ wird<br />

„Ernährung“ und dieses Wort ist für viele mit Stress besetzt. Was schade ist,<br />

denn Essen und Trinken sollte eher mit den Worten<br />

Spaß<br />

Genuss<br />

Freude<br />

besetzt sein.<br />

Dies sollte bei den ganzen Diskussionen ums Essen nicht vergessen werden.<br />

Gesund oder ungesund<br />

Kinder können mit den Begriffen „gesund und ungesund“ nichts anfangen. Es<br />

sind für sie abstrakte Begriffe.<br />

Der Ernährungspsychologe Dr. Volker Pudel hatte dazu eine nette Anekdote:<br />

Bei einer Testung zum Ernährungsverhalten von Kindern kam einmal ein kleiner<br />

Bub zu ihm und sagte: „Ich habe jetzt eine ganze Tafel Schokolade gegessen und<br />

bin immer noch gesund.“<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

44


Kinder haben keine Vorstellung von Dingen die erst in ein paar Jahren passieren<br />

könnten.<br />

Es wird von Seiten der Erwachsenen immer mit Verboten oder einer künstlichen<br />

Verknappung gearbeitet. „Du darfst keine Limonade trinken, das ist schlecht für<br />

deine Zähne“ oder „Du hast schon ein Stück Schokolade bekommen, das nächste<br />

bekommst du erst morgen“.<br />

Die Reaktion der Kinder darauf: alles was verboten ist wird interessant (solange<br />

es keine lebensbedrohlichen Folgen hat), alles was verknappt ist, muss gut sein,<br />

und so trachten sie mit allen Mitteln danach, es zu bekommen.<br />

Daher ist es bei Kindern wichtig nicht mit abstrakten Begriffen zu arbeiten.<br />

Besser ist es ihnen Dinge aus ihrer Lebensumwelt heraus zu erklären.<br />

Die Vorbildwirkung<br />

Von wem Kinder lernen<br />

Von 0 – 6 Jahren sind die wichtigste Bezugsperson in der Ernährungserziehung in<br />

der Regel die Eltern bzw. gerade auch bei Kindern in der Betreuung die<br />

Erzieherinnen/der Erzieher.<br />

Von 6 -8 Jahren hat in der Ernährungserziehung die Volksschullehrerin/der<br />

Volkschullehrer das Sagen. Wer kennt nicht den Satz: „Aber die Frau Lehrerin<br />

hat gesagt….“<br />

Ab 8 Jahren zählen die Klassenkollegen und Freunde – was im Freundeskreis<br />

gemacht wird „wird zum Gesetz“.<br />

Trotzdem ist die Vorbildwirkung auch nach Beginn des 9. Lebensjahres wichtig.<br />

Wenn Sie wollen, dass Ihre Kinder/die Kinder in Ihrer Gruppe bestimmte Dinge<br />

essen oder nicht, müssen Sie es vorleben.<br />

Ein Kind kann die Vielfalt der Lebensmittel nur kennenlernen wenn diese ihm<br />

auch „vorgestellt“ werden, wenn man mit ihm darüber redet und Essen positiv<br />

zum Thema gemacht wird.<br />

Das Problem: eine positive Vorbildwirkung trägt meistens nicht sofort Früchte,<br />

eine negative wirkt leider meist sofort.<br />

Ein Beispiel: wenn Sie immer Gemüse essen, wird Ihr Kind es Ihnen bei viel<br />

Glück sofort nachmachen, bei weniger Glück aber etwas später, sicher aber nach<br />

der Pubertät. Werfen Sie die Flinte nicht gleich ins Korn, Vorbildwirkung kann<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

45


auch erst nach Jahren Früchte tragen – nur wenn Sie nie Gemüse essen, wie<br />

sollte Ihr Kind die Vielfalt beim Gemüse und dessen Geschmack kennenlernen?<br />

Vom ausgewogenen Geschmack<br />

Kennen Sie den „mere exposure effect“ und „die spezifische sensorische<br />

Sättigung“?<br />

Beide Effekte zusammen bedeuten im Laufe des Lebens: eine maximale<br />

Sicherheit bei der Speisenauswahl und ein minimales Risiko zur<br />

Mangelernährung.<br />

Der „mere exposure effect“ besagt, dass eine Speise nicht deshalb ausgewählt<br />

wird, weil sie besonders gemocht wird, sondern weil sie regelmäßig gegessen<br />

wurde. Daher haben Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen auch verschiedene<br />

Geschmacksvorlieben entwickelt.<br />

Wird die Speise ohne negative Konsequenzen vertragen, wird sie am Geschmack<br />

wieder erkannt, als „sicher“ identifiziert und ein weiteres Mal gegessen. Einer der<br />

Gründe warum Kinder wollen, dass ein und dasselbe Gericht immer gleich<br />

schmeckt. Geschmacksvariationen eines bekannten Gerichts werden von Kindern<br />

meist nicht toleriert, sehr zum Leidwesen vieler Eltern, die gerne Abwechslung<br />

möchten und Lust auf Kochexperimente haben.<br />

Daher müssen Kinder eine Speise auch im Schnitt bis zu 8-mal probieren bevor<br />

sie diese akzeptieren. Bei Süßspeisen funktioniert dieser Effekt meist schneller<br />

als bei pikanten Speisen. Daher sollten Kinder Speisen auch immer kosten bevor<br />

sie diese ablehnen. Irgendwann stellt sich die Gewöhnung an den Geschmack<br />

ein.<br />

Unter der „spezifischen sensorischen Sättigung“ wird die kurzfristige<br />

Ablehnung einer Speise/eines Geschmackes verstanden, die gerade erst verzehrt<br />

wurde. Das verhindert, dass immer wieder das Gleiche gegessen wird. Bei<br />

Kindern stellt sich dieser Effekt aber wesentlich langsamer ein als beim<br />

Erwachsenen. Daher kann es vorkommen, dass Kinder tagelang das Gleiche<br />

essen möchten und auch können, bis es ihnen im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„zum Halse heraushängt“.<br />

Der Vorteil: einer zu einseitigen Speisenauswahl wird damit vorgebeugt.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

46


Von Kindern, die zu wenig trinken<br />

Es gibt Kinder, die trinken viel, andere trinken zu wenig. Diese muss man immer<br />

wieder zum Trinken auffordern. Ein Kind kann ein unangenehmes Gefühl erst mit<br />

2- 3 Jahren als Durst identifizieren. Daher sollte Kindern immer wieder die<br />

Möglichkeit geboten werden zu Trinken, am besten natürlich Wasser.<br />

Was tun wenn das Kind kein Wasser mag?<br />

Immer wieder anbieten. Hier kommt dann der mere exposur effect (Link zu „Vom<br />

ausgewogenen Geschmack) zum Tragen.<br />

Noch ein Tipp: stellen Sie auch im Kindergarten jedem Kind seinen eigenen<br />

(gefüllten) Trinkbecher zur Verfügung. So hat es die Möglichkeit, immer dann zu<br />

trinken wenn es Durst hat. Nach jedem Becher dürfen sie in einer Liste einen<br />

Strich machen und können so selbst sehen wieviel sie an diesem Kindergartentag<br />

getrunken haben – und Sie können leicht Nichttrinker identifizieren und diese<br />

zum Trinken animieren.<br />

Kinder essen kein Gemüse<br />

Kinder essen Gemüse meistens lieber in Form von Rohkost. Bieten Sie dies<br />

immer zur Jause an – kombiniert mit Obst – und seien Sie ein gutes Vorbild (Link<br />

zu „Die Vorbildwirkung).<br />

Kinder essen mit den Augen, sie möchten noch erkennen wie das Gemüse „im<br />

Original“ ausschaut. Sie möchten keine Mischungen, keine zu weich gekochten<br />

Sorten (sie essen sowieso viel lieber Rohkost, das Gemüse darf ruhig noch<br />

knackig sein), keine undefinierbaren Farben (besser rote Linsen als braune<br />

Tellerlinsen) - und wenn Sie ihnen dann noch eine Geschichte zum Gemüse<br />

erzählen geht alles gleich viel besser.<br />

Die 6-5-4-3-2-1- Regel<br />

Mengenempfehlungen für die Praxis<br />

6 Portionen Getränk<br />

am besten Wasser, Mineralwasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees oder<br />

gespritzte Fruchtsäfte, einmal pro Tag ½ Glas 100 %iger Fruchtsaft darf dabei<br />

sein.<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

47


5 Portionen Getreideprodukte<br />

Brot, Gebäck, Getreideflocken, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Getreide (Grünkern,<br />

Dinkel…)<br />

Die Hälfte davon sollte als Vollkornprodukte gegessen werden, rohes Getreide<br />

bzw. Getreideflocken sollten erst im 3. Lebensjahr angeboten werden, vorher<br />

immer aufkochen und kurz quellen lassen.<br />

4 Portionen Obst und Gemüse<br />

je bunter je besser<br />

3 Portionen Milch und Milchprodukte<br />

Milch, Halbfettmilch, Joghurt, Buttermilch, Sauermilch, Käse<br />

15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkäse entsprechen 100 ml Milch<br />

2 Portionen Fett<br />

1 Portion Streichfett wie Butter, Margarine, 1 Portion Öl wie Rapsöl oder Olivenöl<br />

1 Portion Fleisch, Fisch oder Eier<br />

mageres Fleisch und magere Wurst (z.B. Schinken mit geringem Fettgehalt,<br />

Putenschinken oder Putenextra) bevorzugen<br />

1 Portion Süßigkeiten oder Knabbereien<br />

sie müssen nicht sein, gehören aber als „Genussportion“ zum kindlichen Alltag<br />

Die „richtige“ Portionsgröße<br />

Dafür gibt es auch eine einfache Regel: eine Handvoll, ein Riegel, ein Glas.<br />

Nehmen Sie die Kinderhand als Maßeinheit. Sehr praktisch, da diese immer dabei<br />

ist. Die Hand wächst mit dem Alter des Kindes mit, somit auch automatisch die<br />

Portionsgröße.<br />

1 Handvoll = 1 Portion<br />

Getränke:<br />

1 Handvoll ein Glas mit 200 ml Inhalt<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

48


Getreide<br />

1 Handvoll Handfläche mit Fingern für Brot oder 2 Hände als Schale für<br />

Obst und Gemüse<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

Getreideflocken, Reis, Nudeln, Kartoffeln<br />

1 Handvoll 1 Stück Obst oder Gemüse, das in die Hand passt, 2 Hände als<br />

Schale für klein geschnittenes Obst bzw. Beeren oder geschnittenes Gemüse<br />

Milch und Milchprodukte<br />

1 Handvoll entspricht 150 ml<br />

Fette<br />

1 Handvoll entspricht 1,5 – 2 EL<br />

Fleisch<br />

1 Handvoll 1 Handteller<br />

Damit die Portionsmengen bei Fleisch größer bemessen werden können, wird<br />

empfohlen, Fleisch und Wurst nicht jeden Tag zu essen.<br />

Fisch<br />

1 Handvoll 1 Handfläche mit Fingern<br />

1 Portion ein bis zweimal in der Woche<br />

Eier<br />

1 Handvoll 1 Ei<br />

Süßigkeiten und Knabbereien<br />

1 Handvoll sind z.B. 1 kleiner Schokoriegel oder 3 Stück Kekse oder 1 Handteller<br />

Gummibärlies oder 1 Handteller Chips oder 1 Glas Limonade…<br />

Zucker, Honig und Marmelade sind ebenfalls hier dazu zu zählen.<br />

Was du dir nimmst wird aufgegessen<br />

Von den richtigen Mengen zum Nachnehmen<br />

In vielen Kindertageseinrichtungen, aber auch zu Hause, lernen Kinder recht früh<br />

sich ihr Essen selbst auf den Teller zu geben. So weit so gut – Kinder müssen<br />

allerdings erst lernen, die Mengen die sie essen möchten auch richtig<br />

abzuschätzen. Ein Kindergartenkind tut sich hier sehr schwer. Es verspürt noch<br />

Hunger und möchte sich noch nachnehmen. Manche Kinder häufen sich den<br />

Teller voll und essen dann nur einen Bissen – sie haben genug. Eine schwierige<br />

Situation, einerseits soll es lernen das zu essen was es sich auf den Teller gibt,<br />

49


andererseits soll es seinem Hunger- und Sättigungsgefühl folgen und nur so viel<br />

essen wie es möchte.<br />

Die Erklärung: kleine Kinder können in dem Moment wo sie nachnehmen nicht<br />

abschätzen wie viel sie noch essen möchten. Sie wissen noch nicht, dass sie nur<br />

noch einen „Gustobissen“ möchten. Zwingen sie das Kind nicht alles aufzuessen.<br />

Erinnern Sie es beim nächsten Mal daran, weniger zu nehmen, es kann ja öfters<br />

aufstehen und sich nachnehmen. Mit der Zeit werden Kinder lernen ihren Hunger<br />

abzuschätzen.<br />

Kinderlebensmittel<br />

Süß, bunt & mit Stickern sowie Comicfiguren<br />

Unter Kinderlebensmitteln versteht man Produkte, die in ihrer Aufmachung und<br />

Darbietung auf Kinder fokussieren. Es handelt sich dabei entweder um Produkte,<br />

die eine attraktive bunte Verpackung aufweisen oder die mittels Beigaben<br />

(Sammelheft, Aufkleber, Comicfiguren usw.) zum (oft mehrmaligen) Kauf<br />

animieren.<br />

Die Werbung und Produktaufmachung suggeriert häufig einen vermeintlichen<br />

Gesundheitsaspekt mit Auslobungen wie z. B.:<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• Die Extraportion Milch<br />

• Mit wertvollem Getreide<br />

• Mit Bienenhonig<br />

Rein rechtlich ist die Gruppe der Kinderlebensmittel nicht konkret definiert.<br />

Es gibt seit 2007 allerdings eine EU-Verordnung, die die Werbeaussagen, die die<br />

Entwicklung und Gesundheit von Kindern betreffen, streng reglementiert (EU-<br />

Claimsverordnung).<br />

Derartige Aussagen müssen nämlich von den Herstellern zugelassen und<br />

wissenschaftlich überprüft werden, bevor sie auf Produktverpackungen<br />

verwendet werden dürfen. Will ein Hersteller beispielsweise auf seinem<br />

Kinderjoghurt ausloben, dass das enthaltene Kalzium wichtig für das kindliche<br />

Knochenwachstum ist, dann müsste er diese Aussage im Vorfeld zulassen.<br />

Die meisten Kinderprodukte werben jedoch nicht mit derartigen spezifischen<br />

gesundheitsbezogenen Angaben – die Produkte sind einfach bunt und kinder-<br />

50


gerecht aufgemacht und werden z. B. als Kinderjoghurt oder Kinder-Äpfel<br />

bezeichnet. Hierfür gibt es keinerlei spezielle gesetzliche Vorgaben.<br />

Kinderlebensmittel findet man häufig in den folgenden Lebensmittelkategorien:<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• Süßigkeiten (z. B. Riegel, Schokolade, Zuckerl, Kekse, Schoko-/<br />

Haselnusscremen als Brotaufstrich)<br />

• Getränke (z. B. Fruchtsaftgetränke, Limonade, Fruchtsäfte, Mineralwasser)<br />

• Milchprodukte (z. B. Jogurt, Pudding, Mischmilcherzeugnisse, Käse, Frisch-<br />

käsezubereitungen)<br />

• Fertiggerichte/Convenience Produkte/Snacks (z. B. Knabbererzeugnisse,<br />

Marmeladen, Ketchup, Fleisch/Wurstwaren)<br />

• Getreideprodukte/Frühstückscerealien (z. B. Pops, Loops, Flakes, Krispies<br />

und Müsli, Müsliriegel, Backwaren gefüllt mit bspw. Haselnusscreme)<br />

Brauchen Kinder spezielle Lebensmittel?<br />

Diese Frage kann ganz klar mit nein beantwortet werden. Nach dem ersten<br />

Lebensjahr können und sollen Kleinkinder bereits am normalen Familienessen<br />

teilhaben. Spezielle Produkte sind aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht<br />

notwendig.<br />

Die vielen bunten Kinderlebensmittel können jedoch aus dem kindlichen Essalltag<br />

nicht völlig verbannt werden. Ein rigoroses Verbot führt nur dazu, dass derartige<br />

Produkte für die Kinder noch interessanter werden.<br />

Viele Kinderlebensmittel sind aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht für die<br />

bedarfsgerechte Kinderernährung geeignet – es handelt sich dabei leider nicht<br />

um ernährungswissenschaftlich sinnvoll abgestimmte Rezepturen, die besonders<br />

für Kinder geeignet wären.<br />

Besagte Produkte sollten somit als Süßigkeiten oder Snacks gesehen und genau<br />

als diese sollten sie auch gehandhabt werden.<br />

Gerade beim süßen Sortiment kann man beobachten, dass Kinderprodukte oft<br />

höhere Zuckergehalte aufweisen als die herkömmlichen Vertreter dieser<br />

Lebensmittelgruppen.<br />

Gelegentlich in den Speiseplan eingebaut, stellen Kinderlebensmittel kein<br />

Problem dar.<br />

51


Aber eines dürfen Sie dabei nicht vergessen: Gesundes Naschen gibt es nur in<br />

der Werbung! Kinderlebensmittel eignen sich in den meisten Fällen nicht als<br />

gesunde Jause oder Zwischenmahlzeit! Durch einen Blick auf die Zutatenliste<br />

bzw. Nährwerttabelle können besonders zucker- und fettreiche Vertreter<br />

ausfindig gemacht und gezielt vermieden werden.<br />

Manchmal kann es auch hilfreich sein, wenn man das Prinzip der „Verdünnung“<br />

anwendet (z. B. Getränke mit Wasser spritzen, Kinderfruchtjogurt mit Natur-<br />

jogurt vermischen oder Cerealien, die speziell für Kinder sind, mit Haferflocken<br />

oder normalen Cornflakes strecken).<br />

Zusammenfassend kann man festhalten:<br />

Kinderprodukte sind …<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• häufig fett- und/oder zuckerreich und können bei häufigem Verzehr zur<br />

Entstehung von Übergewicht und Karies beitragen.<br />

• von der Portionsgröße meist kleiner, vom Preis jedoch oft teurer<br />

als Vergleichsprodukte.<br />

• häufig wahllos und ohne ernährungswissenschaftliches Konzept mit<br />

Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Oft handelt es sich um<br />

Vitamine und Mineralstoffe, mit denen Kinder grundsätzlich gut versorgt<br />

sind, wo also kein Mangel oder Mehrbedarf besteht (z. B. viele B-Vitamine,<br />

Vitamin C).<br />

• öfters unnötigerweise mit Farbstoffen und Aromen versetzt. Kinder<br />

verlernen dadurch den natürlichen Geschmack und das natürliche Aussehen von<br />

Lebensmitteln.<br />

• häufig verwirrend für Kinder. Durch teilweise unnatürliche Färbung oder<br />

Aromatisierung und lebensmitteluntypische Anreicherungen verlieren<br />

die Kinder den Bezug zu den natürlichen Lebensmitteln.<br />

• in den meisten Fällen keine gesunde Zwischenmahlzeit. Sie sind häufig als<br />

Süßigkeiten einzustufen, die im Rahmen einer ausgewogenen Kinder-<br />

ernährung in kleinen Mengen geduldet sind, aber keinesfalls einen Beitrag<br />

zur <strong>Gesundheitsförderung</strong> des Kindes leisten.<br />

52


Allen Leuten recht getan...<br />

Köche und Köchinnen in Gemeinschaftverpflegungseinrichtungen haben es<br />

schwer – viele verschiedene Geschmacksvorlieben der Gäste müssen in einen<br />

Topf gebracht werden. Doch trotz großer Anstrengungen und Bemühungen wird<br />

über das Essen gejammert. Was sind die Gründe, warum auch bei objektiv guter<br />

Qualität, das Essen negativ bewertet wird? Kantinenessen wird selten gelobt.<br />

Menschen reagieren empfindlich und aggressiv, wenn sie erkennen, dass ihnen<br />

die Handlungs- und Wahlmöglichkeiten entzogen werden. Die<br />

Gemeinschaftsverpflegung befindet sich damit im Spannungsfeld zwischen einer<br />

„höchstpersönlich emotional aufgeladenen Handlung“ – dem Essen – und<br />

andererseits „von oben verordnet zu sein“ – und damit nur begrenzt<br />

Handlungsmöglichkeiten zu haben. Immer dort, wo der Handlungsspielraum<br />

erweitert wahrgenommen wird, wird auch das Essen positiver bewertet. Z.B.<br />

Restaurantküche für die Mittagsverpflegung versus diätologisch verordnetes<br />

Menü im Spital.<br />

Gleichzeitig wird beim Jammern über das Essen in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

stellvertretend „anonym“ über alles mögliche geredet, ohne es allerdings beim<br />

Namen nennen zu müssen. Über nichts redet es sich es sich leichter beim Essen<br />

als über das Wetter und die vermeintlich salzlose Suppe.<br />

Tipps im Umgang mit Beschwerden:<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• versuchen nachzufragen worum es wirklich geht<br />

• aktiv auf Kunden zugehen, um Barrieren abzubauen<br />

• Handlungsspielraum erweitern, wo möglich<br />

• Beschwerden als Chance erkennen – Änderungen sichtbar machen<br />

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Bitte zu Tisch<br />

Eine Umfrage unter Erwachsenen Singles kommt zum Ergebnis: Alleine Essen<br />

macht keinen Spaß. Essen in der Gemeinschaft bedeutet dagegen:<br />

Kommunikation, Genuss, Spaß.<br />

Das gleiche empfinden Kinder. Daher ist das Ritual des Essens wichtig. Hier<br />

lernen sie das Essen mehr bedeutet als nur Nahrungsaufnahme. Sie lernen<br />

Tischsitten, Genuss, Kommunikation und Spaß beim Essen haben.<br />

Viele Kinder sind es nicht gewohnt beim Essen am Tisch zu sitzen. Sie dürfen zu<br />

Hause herumlaufen, haben keinen fixen Essplatz und schauen beim Essen fern<br />

oder spielen am PC.<br />

Hier einige Tipps um die Esssituation für Kinder angenehm zu gestalten<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• Mahlzeiten strukturieren den Tag, bieten Sie das Essen immer zur gleichen<br />

Zeit an<br />

• Rituale geben Sicherheit – z. B. das gemeinsame Tischdecken<br />

• Gegessen wird nur an dafür vorgesehenen Plätzen<br />

• Mit dem Essen sollte nicht herumgelaufen werden<br />

• Der Tisch sollte eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen (keine<br />

Spielsachen, genügend Raum um zu essen)<br />

• Kinder dürfen selbst bestimmen wieviel sie essen möchten<br />

• Kinder müssen Speisen mindestens 5-8 mal kosten bevor sie diese<br />

akzeptieren – lassen Sie ihnen diese Möglichkeit (siehe auch „mere<br />

exposure effect“)<br />

• Gemeinsames Essen wirkt sich positiv auf das Essverhalten aus – es<br />

werden Speisen gekostet, die sonst nicht probiert würden<br />

• Kinder dürfen sie Mahlzeit beenden wenn sie satt sind – (siehe auch „Was<br />

du dir nimmst wird aufgegessen“)<br />

• Kinder dürfen gelegentlich mit den Fingern essen – stellen Sie dazu Regeln<br />

auf<br />

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Und zum Schluss:<br />

Vorbildwirkung<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

• Wenn Sie die Nase über eine Speise rümpfen werden es die Kinder<br />

nachmachen<br />

• Wenn Sie nur im Essen picken werden es auch die Kinder machen<br />

• Wenn Sie manche Lebensmittel nicht essen werden die Kinder ihrem<br />

Vorbild folgen<br />

• Geben Sie ein positives Vorbild (siehe auch „Vorbildwirkung“)<br />

55


Interessante Links:<br />

www.oege.at<br />

Seite der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung<br />

http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Ernaehrung/<br />

Nationaler Aktionsplan für Ernährung, downloads<br />

www.forum-ernaehrung.at<br />

Viele Informationen rund um die Themen Ernährung und Bewegung<br />

http://noe.arbeiterkammer.at/online/page.php?P=99&IP=39322&AD=0&REFP=9<br />

22<br />

Lobner K., Macho B., Reiselhuber-Schmölzer S.<br />

Broschüre zur Kinderernährung, kostenloser Download oder Bestellung bei der<br />

AK NÖ<br />

www.was-wir-essen.de<br />

Viele Informationen und die Möglichkeit zur Broschürenbestellung zum Thema<br />

Kinderernährung<br />

www.talkingfood.de<br />

Eine Seite für Kinder und Jugendliche zum Thema Essen und Trinken<br />

http://www.fitkid-<br />

aktion.de/de/qualitaetsstandard/rezeptdatenbank/wochenspeisenplaene.html<br />

Speisepläne und Rezepte für 1-3 und 4-6 jährige Kinder zum downloaden<br />

Zum Nachlesen:<br />

Hanreich I.,<br />

Verlag I. Hanreich, www.kinderkost.com<br />

„Essen und Trinken im Kleinkindalter“<br />

Hanreich I., Macho B.,<br />

Verlag I. Hanreich, www.kinderkost.com<br />

„Pfiffige Rezepte für kleine und große Leute“<br />

„Coole Rezepte für Jausen, Pausen und Feste“ mit einem Extrakapitel zur<br />

Schulkindernährung<br />

„Dampfgaren, vom Babybrei zur Familienkost“<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

56


Lobner K.,<br />

Hubert Krenn Verlag<br />

„Starke Kinder lernen essen“<br />

Zehetgruber R.<br />

Verlag AV-Buch<br />

„So gut ….was meinem Kind schmeckt“<br />

Sailer N.<br />

Goldegg Verlag<br />

"Fit statt Dick" - wie Kinder richtig essen lernen<br />

Rützler H.<br />

Hubert Krenn Verlag<br />

„Kinder lernen essen“<br />

Strategien gegen das Zuviel<br />

erstellt von:<br />

Version1, 8/12<br />

57

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