Goldhaubenzeitung 2010/2 - Goldhaubengemeinschaft

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11.07.2015 Aufrufe

4 Berichte der LandesleitungEINE AUSSTELLUNG,DIE VIEL ZU ERZÄHLEN HATLandeshauptmann Dr. Josef Pühringerim Gespräch mit Elisabeth Mayr-KernDie diesjährige Landesausstellung im Renaissanceschloss Parz bei Grieskirchen ist bereits ein Publikumsmagnetfür viele interessierte Besucherinnen und Besucher. „Renaissance und Reformation“ ist das Themader Schau, die bis 7. November zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht eine spannende Periode der Geschichte, diezum ersten Mal Thema einer Landesausstellung ist. Elisabeth Mayr-Kern hat Landeshauptmann Dr. JosefPühringer dazu befragt.Herr Landeshauptmann, warum machtOberösterreich Landesausstellungen?Ganz einfach: weil sie erfolgreichsind!Aber ist es in der heutigen Zeit, mit denvielen Informations- und Kommunikationsmöglichkeitennicht überholt, auf einsolches Konzept zu setzen?Nein, auf keinen Fall. Da muss ichjetzt klar widersprechen. Ich bin überzeugt,dass die Landesausstellungenauch deshalb so erfolgreich sind, weilsie sozusagen in der realen Welt stattfinden.Man darf das nämlich nichtaußer Acht lassen. So gut und wichtiges ist, was heute an innovativen, modernenMedien zur Verfügung steht,es braucht dazu auch einen Ausgleich.Also ein Angebot, das zeitgemäß gestaltetdie Menschen dort abholt, wosie leben, wo sie sich befinden. Nebender virtuellen Welt fordert auch diereale ihr Recht. Beides muss heutzutagemöglich sein.Worin konkret glauben Sie liegt derErfolg der oö. Landesausstellungenbegründet?Es gibt nicht ein Erfolgsrezept, daspielt vieles zusammen. Da ist einmaldie regionale Abwechslung, sodassüber die Jahre hinweg alle Landesteilegleichermaßen eine Ausstellung präsentierenkönnen. Natürlich bemühenwir uns auch, die Komplexität derverschiedenen Themen zeitgemäßaufzubereiten, um so Menschen ausallen Lebensbereichen anzusprechen.Und dann setzen wir auch auf modernesKulturmarketing: jede Landesausstellunghat zum Beispiel grafischein ganz spezielles, individuellesErscheinungsbild, das auch neugierigauf Kultur macht. Darauf darf mannicht vergessen, damit sind wir sicherVorbild für andere.Was erwarten Sie sich von „Renaissanceund Reformation“?Eine spannende Ausstellung, wissenschaftlichfundiert und interessantaufbereitet.Angesichts des Themas ist das sicher eineHerausforderung ...Vordergründig ist das Thema nichtspektakulär, ja. Aber um das gehtes auch nicht. Ich wage wirklich zubehaupten, dass die Landesausstellungensich über die Jahre hinweg einenStatus erarbeitet haben, der unabhängigvom Thema anziehend wirkt. DieMenschen wissen, was sie erwartet,wenn sie zu einer Landesausstellungkommen. Und das wird sicher auch inSchloss Parz so sein. Davon abgesehen:Wenn man bedenkt, was sich allesin dieser Epoche abgespielt hat, diegroßen politischen, wirtschaftlichenund kulturellen Umwälzungen; da binich sicher, dass uns allen die Landesausstellungviel zu erzählen hat.Gibt es etwas, das für Sie dabei besondersheraus sticht?Ich möchte jetzt keine persönlicheHitliste erstellen, aber eines scheint mirschon wichtig: zum ersten Mal wird inSchloss Parz die Geschichte der Reformationund die der Evangelischen Kirchein unserem Land aufgegriffen unddargestellt. Das war hoch an der Zeit,das hat es in der gesamten Geschichteder oö. Landesausstellungen bisher inder Form noch nicht gegeben.Danke für das Gespräch.

die goldhaube 02/20105BERICHTE DERLANDESLEITUNGMARTINA PÜHRINGER –BOTSCHAFTERIN DER TRACHTSeit 2006 wird von Trachten Tostmann, der VolkskulturNiederösterreich und Princes Communications die Auszeichnung„Botschafter der Tracht“ bereits zum dritten Mal anPersönlichkeiten vergeben, die sich um die Tracht verdientgemacht haben. Es werden dabei der „Konrad Mautner Preis“und der „Emilie Flöge Preis“ verliehen. Die Auszeichnung„Botschafter der Tracht“ wurde 2006 von Promotion Tracht– einer Interessensvereinigung von Trachtenherstellern ausDeutschland, Südtirol und Österreich – unter der Präsidentschaftvon Gexi Tostmann ins Leben gerufen.Die Jury erkannte einstimmig Landesobfrau Martina Pühringerden „Konrad Mautner Preis“ zu, für ihr Eintreten für dieTracht, als Repräsentantin der Volkskultur Oberösterreichund in ihrer Funktion als Landesobfrau der OberösterreichischenGoldhauben-, Kopftuch- und Hutgruppen.Noch kurz zum Namensgeber des Preises: Konrad Mautner(1880 bis 1924) war Volkskundler, Volksliedsammler, Grafikerund Großindustrieller als Sohn des Eigentümers der TextilfabrikMarienthal. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachteer in seinem Anwesen in Gößl am Grundlsee im SteirischenSalzkammergut. Dort widmete er sich den volkskundlichenForschungen mit dem Schwerpunkt Volkslied.Den „Emilie Flöge Preis“ erhielten 2010 das Designerpaar VivienneWestwood und Andreas Kronthaler.Die Namensgeberin dieses Preises lebte von 1874 bis 1952,war eine österreichische Designerin, Modeschöpferin undUnternehmerin und auch die Lebensgefährtin des MalersGustav Klimt.Der Festakt zur Überreichung der Preise fand am 24. März2010 im Palais Niederösterreich in Wien statt. In diesem festlichenAmbiente überreichte Mag. Anna Tostmann MartinaPühringer den Preis. Eingeleitet wurde der festliche Abendmit der zum Leben erweckten „Perchtoldsdorfer Hochzeit“von Ferdinand Georg Waldmüller. Mit Kindern vom Kinderchorder Wiener Volksoper und den Models, die die Szeneriedarstellten, wurde man in die Zeit des Biedermeier zurückversetzt.Die anschließende Modeschau wurde mit Charmeund Pfiff präsentiert. Im Rahmen des Festakts wurde auch einDie niederösterreichische Bauernhochzeit des BiedermeiermalersFerdinand Georg Waldmüller, nachgestellt beim Festabend„Botschafter der Tracht“. Foto: privatBild unten: „Konrad Mautner Preis“ an Landesobfrau MartinaPühringer. v.li.n.re.: Lola Paltinger, Gexi Tostmann, AndreasKronthaler, Martina Pühringer, Anna Tostmann. Foto: privatBotschafter der Menschenliebe gewürdigt. Für „Casa Austria“,einem medizinischen Projekt in Rumänien, bekam Univ. Prof.Dr. Johannes Poigenfürst den ungekürzten Erlös aus denSpendeneintrittsgeldern des Abends.Wir gratulieren Martina Pühringer zur Verleihung des „KonradMautner Preises 2010“ sehr herzlich!Alexander Jalkotzy

4 Berichte der LandesleitungEINE AUSSTELLUNG,DIE VIEL ZU ERZÄHLEN HATLandeshauptmann Dr. Josef Pühringerim Gespräch mit Elisabeth Mayr-KernDie diesjährige Landesausstellung im Renaissanceschloss Parz bei Grieskirchen ist bereits ein Publikumsmagnetfür viele interessierte Besucherinnen und Besucher. „Renaissance und Reformation“ ist das Themader Schau, die bis 7. November zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht eine spannende Periode der Geschichte, diezum ersten Mal Thema einer Landesausstellung ist. Elisabeth Mayr-Kern hat Landeshauptmann Dr. JosefPühringer dazu befragt.Herr Landeshauptmann, warum machtOberösterreich Landesausstellungen?Ganz einfach: weil sie erfolgreichsind!Aber ist es in der heutigen Zeit, mit denvielen Informations- und Kommunikationsmöglichkeitennicht überholt, auf einsolches Konzept zu setzen?Nein, auf keinen Fall. Da muss ichjetzt klar widersprechen. Ich bin überzeugt,dass die Landesausstellungenauch deshalb so erfolgreich sind, weilsie sozusagen in der realen Welt stattfinden.Man darf das nämlich nichtaußer Acht lassen. So gut und wichtiges ist, was heute an innovativen, modernenMedien zur Verfügung steht,es braucht dazu auch einen Ausgleich.Also ein Angebot, das zeitgemäß gestaltetdie Menschen dort abholt, wosie leben, wo sie sich befinden. Nebender virtuellen Welt fordert auch diereale ihr Recht. Beides muss heutzutagemöglich sein.Worin konkret glauben Sie liegt derErfolg der oö. Landesausstellungenbegründet?Es gibt nicht ein Erfolgsrezept, daspielt vieles zusammen. Da ist einmaldie regionale Abwechslung, sodassüber die Jahre hinweg alle Landesteilegleichermaßen eine Ausstellung präsentierenkönnen. Natürlich bemühenwir uns auch, die Komplexität derverschiedenen Themen zeitgemäßaufzubereiten, um so Menschen ausallen Lebensbereichen anzusprechen.Und dann setzen wir auch auf modernesKulturmarketing: jede Landesausstellunghat zum Beispiel grafischein ganz spezielles, individuellesErscheinungsbild, das auch neugierigauf Kultur macht. Darauf darf mannicht vergessen, damit sind wir sicherVorbild für andere.Was erwarten Sie sich von „Renaissanceund Reformation“?Eine spannende Ausstellung, wissenschaftlichfundiert und interessantaufbereitet.Angesichts des Themas ist das sicher eineHerausforderung ...Vordergründig ist das Thema nichtspektakulär, ja. Aber um das gehtes auch nicht. Ich wage wirklich zubehaupten, dass die Landesausstellungensich über die Jahre hinweg einenStatus erarbeitet haben, der unabhängigvom Thema anziehend wirkt. DieMenschen wissen, was sie erwartet,wenn sie zu einer Landesausstellungkommen. Und das wird sicher auch inSchloss Parz so sein. Davon abgesehen:Wenn man bedenkt, was sich allesin dieser Epoche abgespielt hat, diegroßen politischen, wirtschaftlichenund kulturellen Umwälzungen; da binich sicher, dass uns allen die Landesausstellungviel zu erzählen hat.Gibt es etwas, das für Sie dabei besondersheraus sticht?Ich möchte jetzt keine persönlicheHitliste erstellen, aber eines scheint mirschon wichtig: zum ersten Mal wird inSchloss Parz die Geschichte der Reformationund die der Evangelischen Kirchein unserem Land aufgegriffen unddargestellt. Das war hoch an der Zeit,das hat es in der gesamten Geschichteder oö. Landesausstellungen bisher inder Form noch nicht gegeben.Danke für das Gespräch.

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