Ostwalds Klassiker - Verlag Harri Deutsch
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Band 303<br />
P. FLECHSIG · H. BERGER<br />
Gehirn und Seele<br />
Über die Lokalisation im Großhirn<br />
Hrsg.: T. Duncker<br />
2010, 218 Seiten, 5 Farbtafeln, kt.,<br />
24,80 ISBN 978-3-8171-3303-1<br />
Das Buch:<br />
Paul Flechsig ist die anatomische Identifizierung<br />
wichtiger Gehirn- und Rückenmarksbahnen<br />
zu verdanken; er erkannte die sukzessive<br />
Markscheidenreifung der Nervenfasern<br />
im Gehirn als normalen entwicklungsgeschichtlichen<br />
Prozess und begründete darauf<br />
seine myeloarchitektonische Hirnforschung.<br />
Aus seinen Forschungen leitete er die Überzeugung<br />
ab, dass alle seelischen Vorgänge Erzeugnisse<br />
des Gehirns seien und durch die exakte<br />
neuroanatomische Analyse untersuchund<br />
erklärbar.<br />
In seiner Rektorratsrede „Gehirn und Seele“<br />
von 1894 fasste er erstmals seine Überzeugungen<br />
zusammen, was ihn über sein Fachgebiet<br />
hinaus berühmt machte.<br />
Hans Bergers wissenschaftliches Interesse galt<br />
insbesondere den physiologischen Vorgängen<br />
im Gehirn und begleitenden Körperreaktionen.<br />
Die Entwicklung der Elektroenzephalographie<br />
leistet dem Kliniker unentbehrliche<br />
Hilfe für die Lokalisation von Hirngeschwülsten<br />
und Herderkrankungen sowie bei der<br />
Diagnose von Anfallsleiden. Berger gelang es,<br />
alle wesentlichen Eigenschaften der Hirnströme<br />
zu bestimmen und ihren diagnostischen<br />
Aussagewert umfassend darzulegen.<br />
In seiner Rektorratsrede von 1927 gibt er einen<br />
Überblick über die Entwicklung und den<br />
damals aktuellen Stand der Lehre zur Lokalisation<br />
im Großhirn.<br />
Die Autoren:<br />
Der Psychiater Paul E. Flechsig (1847–1929)<br />
wird aufgrund seiner wegweisenden Arbeiten<br />
zur Anatomie des Gehirns zu den Begründern<br />
der Neuroanatomie gerechnet. Er war langjähriger<br />
Ordinarius für Psychiatrie an der Universität<br />
Leipzig. Hier gründete er das „Hirnanatomische<br />
Laboratorium, das in den<br />
1970er Jahren in das „Paul-Flechsig-Institut“<br />
überging.<br />
Der Neurologe und Psychiater Hans Berger<br />
(1873–1941) ist Entdecker des Elektroenzephalogramms<br />
und einer der Begründer der<br />
experimentellen Psychophysiologie.<br />
Er war Professor für Neurologie und Psychiatrie,<br />
später Direktor der Universitätsklinik Jena<br />
und 1928/29 Rektor der Universität Jena.<br />
30<br />
Band 304<br />
G. LEMAÎTRE<br />
Von der klassischen Kosmologie zum<br />
Quantenkosmos<br />
Hrsg.: H.-J. Blome, H. Duerbeck<br />
Übers.: H. Duerbeck<br />
2011, ca. 240 Seiten, kt.,<br />
ca. 24,80 ISBN 978-3-8171-3304-8<br />
Das Buch:<br />
Unabhängig von A. Friedmann entwickelte<br />
G. Lemaître ab 1923 ein relativistisches und<br />
dynamisches Weltmodell, das er 1927 in den<br />
Annales de la Societe scientifique de Bruxelles<br />
veröffentlichte. Während das Friedmann-<br />
Weltmodell auf rein mathematischen Überlegungen<br />
basierte, flossen bei Lemaître dessen<br />
Erfahrungen einer dreijährigen Forschungsreise<br />
durch England und die Vereinigten<br />
Staaten ein, während derer er in engem Kontakt<br />
sowohl zur theoretischen Astrophysik wie<br />
auch zur beobachtenden Astronomie kam.<br />
Insbesondere beschäftigte er sich, lange bevor<br />
diese 1929 zusammenfassend veröffentlicht<br />
wurden, mit den Beobachtungen von<br />
E. P. Hubble zur systematischen Rotverschiebung<br />
in den Spektren extragalaktischer Sternsysteme,<br />
die auf eine allgemeine Expansion<br />
des Weltalls hinwies.<br />
Der Band umfasst die wichtigsten Arbeiten<br />
Lemaîtres, in deutscher Übersetzung, zu seiner<br />
klassischen und Quantenkosmologie. Eingeleitet<br />
wird er durch eine Biographie Lemaîtres<br />
und eine Einführung in seine Arbeiten.<br />
Der Autor:<br />
Der Belgier George Lemaître (1894–1966)<br />
hatte schon als Schüler den Wunsch Priester<br />
zu werden. Er begann jedoch auf Wunsch seines<br />
Vaters ein Ingenieurstudium, das er, unterbrochen<br />
durch die Teilnahme am Ersten<br />
Weltkrieg, 1920 mit der Promotion in Physik<br />
und Mathematik abschloss. Nach Beendigung<br />
des Studiums begann er seinen Werdegang<br />
als Priester, ohne jedoch sein wissenschaftliches<br />
Arbeiten zu vernachlässigen. Nach Studienaufenthalten<br />
in England und den USA<br />
lehrte er in Teilzeit weiter an der Universität<br />
in Löwen. 1940 wurde er in die Päpstliche<br />
Akademie der Wissenschaften berufen, deren<br />
Präsidentschaft er ab 1960 bis zu seinem<br />
Tode übernahm.