16.08.2012 Aufrufe

Ostwalds Klassiker - Verlag Harri Deutsch

Ostwalds Klassiker - Verlag Harri Deutsch

Ostwalds Klassiker - Verlag Harri Deutsch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Band 289<br />

F. SODDY<br />

Die Natur des Radiums<br />

Nach sechs an der Universität zu Glasgow im<br />

Jahre 1908 gehaltenen freien populären<br />

Experimentalvorlesungen<br />

Einl. und Anm.: R. J. Schwankner<br />

2002, 360 Seiten, kt.,<br />

29,80 ISBN 978-3-8171-3289-8<br />

Das Buch:<br />

Beim Text dieses Bandes handelt es sich um<br />

die schriftliche Ausarbeitung von öffentlichen<br />

Vorlesungen, die Soddy im Jahre 1908 an der<br />

Universität Glasgow gehalten hat. Soddy gibt<br />

darin einen ausführlich Überblick über den<br />

damaligen Stand des Wissens zur Radioaktivität.<br />

Er behandelt die verschiedenen Arten radioaktiver<br />

Strahlung, die Entdeckung des Radiums<br />

und anderer radioaktiver Elemente<br />

durch Marie Curie sowie seine eigene Entdeckung<br />

des Radons als Zerfallsprodukt des<br />

Thoriums. Soddy betont die Bedeutung der<br />

Radioaktivität für die Chemie und das Periodensystem<br />

der Elemente. Außerdem diskutiert<br />

er die Frage nach dem Ursprung der im<br />

radioaktiven Zerfall freiwerdenden Energie<br />

und die Konsequenzen der Radioaktivität für<br />

die Geologie, insbesondere im Hinblick auf<br />

die Ende des 19. Jahrhunderts kontrovers behandelte<br />

Frage nach dem Alter der Erde.<br />

Soddys Text ist heute besonders deshalb interessant,<br />

weil er einen leicht zugänglichen<br />

Einblick in die Entstehung des modernen Verständnisses<br />

der Radioaktivität gibt. So ist Soddy<br />

der Massendefekt als Energiequelle im radioaktiven<br />

Zerfall noch nicht bekannt, er<br />

vermutet, dass die Energie aus dem Inneren<br />

des Atoms stammt, und ahnt, dass diese Energie<br />

auch technisch genutzt werden könnte.<br />

Der Autor:<br />

Der britische Chemiker F. Soddy (1877–1956)<br />

entdeckte zusammen mit E. Rutherford in der<br />

radioaktiven Zerfallskette des Thoriums das<br />

Edelgas Radon. Dies war der erste Nachweis,<br />

dass bei radioaktiven Prozessen chemische<br />

Elemente umgewandelt werden. Er formulierte<br />

zusammen mit Fajans das nach ihnen<br />

benannte Verschiebungsgesetz der Elementumwandlung<br />

bei radioaktiven Vorgängen.<br />

1913 führte Soddy den Begriff der „Isotope“<br />

dafür ein, dass ein Element in mehreren Arten<br />

existieren kann, die sich durch ihre Atommasse<br />

unterscheiden, chemisch aber gleichartig<br />

sind. Im Jahr 1921 wurde ihm für seine<br />

Untersuchungen zur Radioaktivität der Nobelpreis<br />

für Chemie verliehen.<br />

24<br />

Band 290<br />

W. NERNST<br />

Begründung der Theoretischen<br />

Chemie<br />

Neun Abhandlungen<br />

1889–1921<br />

Einl. und Anm.: H. Berg<br />

2003, 321 Seiten, kt.,<br />

28,80 ISBN 978-3-8171-3290-4<br />

Das Buch:<br />

Der von H. Berg zusammengestellte und eingeleitete<br />

Band führt chronologisch durch das<br />

wissenschaftliche Schaffen Nernsts und gibt<br />

somit Beispiel für sein vielfältiges Wirken von<br />

fundamentaler Bedeutung für die Entwicklung<br />

von Chemie und Physik. Die Aufsatzsammlung<br />

enthält folgende Artikel:<br />

Über freie Ionen (1889); Erwiderung auf einige<br />

Bemerkungen der Herren Arrhenius,<br />

Kohnstamm, Cohen und Noyes (1901); Zur<br />

Theorie der Lösungen (1901); Über die elektrische<br />

Nervenreizung durch Wechselströme<br />

(1904); Über das Ammoniakgleichgewicht;<br />

Untersuchungen über die spezifische Wärme<br />

(1912); Die theoretischen und experimentellen<br />

Grundlagen des neuen Wärmesatzes<br />

(1918); Theoretische Chemie vom Standpunkte<br />

der Avogadroschen Regel und der<br />

Thermodynamik. Einleitung in einige Grundprinzipien<br />

der jetzigen Naturforschung.<br />

(1921).<br />

Der Autor:<br />

Der Physiker und Chemiker Walther Nernst<br />

(1864–1941) war Professor in Göttingen und<br />

Berlin und von 1922–24 Präsident der physikalisch-technischen<br />

Reichsanstalt in Berlin. Er<br />

gehörte zu den Mitbegründern der physikalischen<br />

Chemie: 1887 entdeckte er den Nernst-<br />

Effekt und zusammen mit A. von Ettinghausen<br />

den Nernst-Ettinghausen-Effekt; 1889 formulierte<br />

er seine Theorie der galvanischen<br />

Entstehung der elektromotorischen Kräfte<br />

und 1899 eine Theorie der elektrischen Nervenreizung<br />

und das Nernst’sche Reizschwellengesetz.<br />

Seine bedeutendste Entdeckung ist<br />

das nach ihm benannte Nernst’sche Wärmetheorem<br />

(3. Hauptsatz der Thermodynamik).<br />

Weitere wichtige Arbeitsgebiete waren die<br />

Theorie der Lösungen und die Messung spezifischer<br />

Wärmen bei tiefen Temperaturen.<br />

Von seinen zahlreichen Erfindungen wurde<br />

1897 die Nernst-Lampe und um 1930 der<br />

Neo-Bechstein am bekanntesten. Für seine<br />

thermodynamischen Arbeiten erhielt er 1920<br />

den Nobelpreis für Chemie.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!