Dienstag, den 28.09. um 15:30 - Wiener Sozialdienste
Dienstag, den 28.09. um 15:30 - Wiener Sozialdienste
Dienstag, den 28.09. um 15:30 - Wiener Sozialdienste
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
57<br />
bestehen<strong>den</strong> Erkrankungen ist eine moderate ausgleichende Bewegung wichtig und trägt zur<br />
Verhinderung einer fortschreiten<strong>den</strong> Verschlechterung bei. Sport hat im Weiteren nicht nur<br />
positive Effekte auf <strong>den</strong> körperlichen Zustand, sondern auch auf das psychische<br />
Wohlbefin<strong>den</strong>. Viele ältere Menschen unterschätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit. Aktuelle<br />
Studien zeigen, dass ein kontinuierliches Training auch im Alter zu einer erheblichen<br />
Steigerung der Muskelkraft führen kann. Insofern der „altersbedingte“ Muskelabbau<br />
z<strong>um</strong>indest z<strong>um</strong> Teil auch ein Ergebnis der im Alter selbst gewählten Passivität. Ausdauer-,<br />
Kraft- und Koordinationstraining sind sinnvolle Bestandteile sportlicher Aktivitäten.<br />
Aktivierung ist <strong>den</strong>n auch das Zauberwort des Präventionsprojektes. „Gesund Älter Wer<strong>den</strong>“<br />
will nicht nur informieren und aufklären, sondern vor allem bei der Veränderung des<br />
Lebensstils unterstützen. Dazu gehört, dass die SeniorInnen über mögliche Angebote in ihrer<br />
Region informiert wer<strong>den</strong>. Erste Erfahrungen mit <strong>den</strong> derzeit knapp 400 KlientInnen zeigen,<br />
dass oftmals nur kleine Impulse benötigt wer<strong>den</strong>. Da wollte jemand schon immer mal Nordic<br />
Walking versuchen oder seine alte Wanderlei<strong>den</strong>schaft wieder aufnehmen. Bisher fehlte es<br />
aber an Information über Möglichkeiten in der Nähe oder an Gleichgesinnten. Aufgabe der<br />
BeraterInnen ist es dann, die vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen der KlientInnen zu erkennen und sie in<br />
der Realisierung ihrer Wünsche zu unterstützen. Es ist nicht Ziel des Projektes die<br />
KlientInnen in einen gleichförmigen Lebensstil zu pressen. Im Gegenteil: Die Vielfältigkeit<br />
der Lebensweisen wird akzeptiert. Da gibt es z.B. <strong>den</strong> älteren Herrn, der gerne dichtet und<br />
jetzt seiner Lei<strong>den</strong>schaft in einem von der Beraterin vermittelten Dichterkurs nachgehen kann.<br />
Oder die ältere Dame, die Zeit ihres Lebens beruflich für andere da war, keine eigene Familie<br />
hat und nun einsam in ihrer kleinen Eigent<strong>um</strong>swohnung lebt. Jetzt nimmt sie an einem vom<br />
Projekt initiierten Stadtteiltreffen teil und trifft sich mit Gleichgesinnten. Oder die<br />
„Rhe<strong>um</strong>akranke“, die ihre Krankheit bisher als allein sinn- und i<strong>den</strong>titätsstiftend<br />
wahrgenommen hat und jetzt bedingt durch vielfältige Kontakte und der Aufnahme weiterer<br />
Hobbys auf ihre Medikamente verzichten kann. „Menschen brauchen Menschen“ lautet <strong>den</strong>n<br />
auch der Ausspruch eines Klienten und verdeutlicht <strong>den</strong> immensen Bedarf Älterer nach<br />
sozialen Kontakten. Unsere Erfahrungen zeigen, dass es zwar viele regionale Angebote für<br />
Ältere in Form von „Altenkreisen“ u.ä. gibt, aber ein großes, bisher unbefriedigtes Interesse<br />
an eigenständig organisierten und gemanagten Treffen besteht. Das Projekt hat darauf reagiert<br />
und in <strong>den</strong> Stadtteilen Foren eingerichtet, die von <strong>den</strong> SeniorInnen weitgehend selbstständig<br />
gepflegt wer<strong>den</strong>.