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Dienstag, den 28.09. um 15:30 - Wiener Sozialdienste

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2. Älterwer<strong>den</strong> in der Fremde<br />

44<br />

Das Älterwer<strong>den</strong> in der Fremde wird von <strong>den</strong> befragten MigrantInnen mit äußerst<br />

ambivalenten Gefühlen gesehen. Etwa 20% haben positive oder gemischte Gefühle – genau<br />

die Hälfte der Befragten antwortet aber auch mit „ich weiß es nicht“ auf die Frage nach <strong>den</strong><br />

Gefühlen z<strong>um</strong> Älterwer<strong>den</strong> in Österreich. Als ein positiver Aspekt wird das Sozial- und<br />

Gesundheitssystem in Österreich genannt, jedoch ist vielen Befragten <strong>um</strong>gekehrt bewusst,<br />

ka<strong>um</strong> oder nur schwer Zugang dazu zu haben (nur 23% der befragten MigrantInnen sind<br />

eingebürgert). Als negative Aspekte des Älterwer<strong>den</strong>s wer<strong>den</strong> oftmals in einem Atemzug die<br />

momentan schlechte Lebenssituation (Armut und Krankheit), die eventuell bereits vorhan<strong>den</strong>e<br />

oder entstehende Pflegebedürftigkeit sowie die Sorge, genau dann alleine gelassen zu wer<strong>den</strong>,<br />

genannt. Ein wichtiger Aspekt der Auseinandersetzung mit dem Älterwer<strong>den</strong> in der Fremde<br />

sind die Zukunftspläne, die auch die Frage nach dem Ort, an dem man begraben sein wird,<br />

berühren. Zu etwa gleichen Teilen wer<strong>den</strong> die Optionen „in Österreich bleiben“, „in die<br />

Heimat zurückkehren“, „pendeln“ als Modelle für die Verbringung des Lebensabends<br />

angegeben. Mit „ich weiß es nicht“ antworten aber immerhin 22% der befragten<br />

MigrantInnen. 45% geben an jetzt noch regelmäßig (mehrmals im Jahr) ihr Herkunftsland zu<br />

besuchen. Die emotionale Bindung an das Herkunftsland („fühle mich zu Hause“) ist etwas<br />

stärker als die Bindung an Österreich und nimmt mit der Einbürgerung hier etwas ab. Rund<br />

37% der Befragten geben aber auch an, sich sowohl hier als auch in der Heimat zu Hause zu<br />

fühlen.<br />

3. Netzwerke für das Nötigste<br />

Die in vielen Studien konstatierten starken sozialen Netzwerke der MigrantInnen lagen bei<br />

<strong>den</strong> TeilnehmerInnen von „Aktiv ins Alter“ nicht in dieser ausgeprägten Form vor. Die<br />

Kontakte der befragten Personen aus der Türkei konzentrieren sich zwar stark auf die Familie<br />

– Befragte aus dem ehemaligen Jugoslawien gaben hingegen eher Kontakte zu Freun<strong>den</strong> an.<br />

Die Kontaktsituation der TeilnehmerInnen von „Aktiv ins Alter“ stellt sich insgesamt<br />

zweischneidig dar: zwar kann niemand als völlig isoliert bezeichnet wer<strong>den</strong> und es bestehen<br />

Kontakte für das „Nötigste“, jedoch fehlt es vor allem immer wieder an<br />

FreizeitpartnerInnen. Im Detail hat beinahe jede/r vierte Befragte keine Freunde, mit <strong>den</strong>en<br />

er/sie etwas in der Freizeit unternehmen kann. Jede/r zehnte hat nieman<strong>den</strong>, mit dem er/sie

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