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36 Die Projekt-TeilnehmerInnen mit Veränderungswünschen konnten in zwei Gruppen unterschieden werden: o Erstere hatte konkrete Vorstellungen, wie sie ihre Lebenssituation verändern könnten. Diese SeniorInnen waren sehr kommunikativ und motiviert. Sie nahmen Angebote im Freizeit- oder Gesundheitsbereich gerne an und nützten aktiv Gruppenangebote. o In der zweiten Gruppe wussten die SeniorInnen nicht, wie sie Veränderungen alleine bewerkstelligen sollten. Trotz des Wunsches nach neuen Kontakten zeigten sich diese SeniorInnen weniger kontaktfreudig. Im Zuge der Begleitung durch die Mitarbeiterinnen konnten gemeinsam mehrere Möglichkeiten der Veränderung erarbeitet werden und sie erfuhren durch die Beraterinnen Unterstützung in Form von Motivationsgesprächen und vereinbarten Terminerinnerungen sowie einer fallweisen Begleitung zu Angeboten. Hilfreich erwies sich für diese Projekt-TeilnehmerInnen auch die unterstützende Teilnahme der Projektmitarbeiterinnen an verschiedensten Gruppenangeboten. Frau B. (72 Jahre) Frau B. wird von einer Projektmitarbeiterin von „Aktiv ins Alter“ über das Projekt schriftlich informiert, per Telefon vereinbart die Klientin einen Termin für ein persönliches Gespräch. Beim ersten Zusammentreffen findet ein detailliertes Erstgespräch statt. Frau B. ist seit einem halben Jahr verwitwet. Sie gibt an, sehr darunter zu leiden, ihren Gatten verloren zu haben. Zusätzlich sei sie seit einigen Monaten aufgrund einer „Familiensache“ (auf die sie nicht näher eingehen wolle) mit ihrem Sohn zerstritten. Dadurch sei auch der Kontakt zu ihren beiden Enkelkindern abgebrochen, was ihr sehr zu schaffen mache. Bei einem zweiten Termin wird der Fragebogen vorgegeben, um genauere Informationen über die gesamte Lebenssituation und die emotionale Befindlichkeit der Klientin zu erfahren und so gezielter auf deren Bedürfnisse eingehen zu können. Dabei zeigt sich, dass Frau B. insgesamt im Alltag sehr zurückgezogen lebt und zu depressiven Verstimmungen und Ängstlichkeit neigt. Aus diesem Grund bleibe sie immer öfter daheim, wolle gar nicht mehr außer Haus gehen und fühle sich deshalb oft sehr einsam und alleingelassen. Zu ihrer Stützung werden anfangs engmaschige Termine im Abstand von einer Woche vereinbart. Nach einigen Beratungsgesprächen ist Frau B. so weit motiviert, an einer im Bezirk schon bestehenden Gesprächsgruppe teilzunehmen und mit dieser Runde auch eigeninitiativ Aktivitäten zu unternehmen.
37 Laut eigenen Angaben habe sich ihr psychischer Zustand verbessert und sie fühle sich durch die Unternehmungen und den Zusammenhalt in der Gruppe nicht mehr so einsam und habe wieder mehr Sinn und Freude in ihrem Leben gefunden. Alle Fallbeispiele wurden in anonymisierter Form dargestellt und so abgeändert, dass keinerlei Rückschlüsse auf die am Projekt beteiligten KlientInnen gezogen werden können.
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