Dienstag, den 28.09. um 15:30 - Wiener Sozialdienste
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Für die Konzeption und Durchführung von „Aktiv ins Alter“ waren vier Handlungsansätze<br />
bestimmend, die im Folgen<strong>den</strong> knapp skizziert wer<strong>den</strong> sollen.<br />
Aktivitätsansatz: Die beste Investition in die Gesundheit älterer Menschen ist die Förderung<br />
des aktiven Alterns. Wie zahlreiche Forschungen zeigen, wird Gesundheit nur zu einem<br />
geringen Teil durch Maßnahmen des Gesundheitssystems erzeugt – Schätzungen zufolge trägt<br />
die medizinische Versorgung nur etwa <strong>15</strong> % zur Gesamtproduktion von Gesundheit bei.<br />
Eine ganz wesentliche Rolle spielt hingegen die Möglichkeit zu einer aktiven und selbst<br />
bestimmten Lebensführung. Körperliche, soziale und geistige Tätigkeiten bil<strong>den</strong> eine wichtige<br />
Grundlage für Wohlbefin<strong>den</strong> und Lebenszufrie<strong>den</strong>heit, nicht zuletzt für Gesundheit. Und eine<br />
bessere Gesundheit ermöglicht wieder<strong>um</strong> ein höheres Maß an Aktivität und Lebensqualität.<br />
Aus der Sicht der WHO ist es deshalb wichtig, <strong>den</strong> älteren Menschen in der Gesamtheit ihrer<br />
Lebens<strong>um</strong>stände – von Wohnsituation und sozialer Einbettung, Kultur und Freizeit,<br />
psychischem Wohlbefin<strong>den</strong> und körperlicher Gesundheit – zu betrachten. Aktives Altern kann<br />
dazu beitragen, belastende Situationen wie etwa Chronifizierung von Krankheiten aufgrund<br />
sinkender Aktivität oder ungewollten Heimeinweisungen vorzubeugen oder sie z<strong>um</strong>indest<br />
hinaus zuzögern. In diesem Sinn hilft aktives Altern längerfristig auch, Kosten zu sparen.<br />
Ganzheitlicher Ansatz: Voraussetzung für eine Förderung des aktiven Alterns ist es,<br />
Barrieren und Hindernisse, die einer Verwirklichung von individuellen Bedürfnissen im Wege<br />
stehen, zu erkennen und zu überwin<strong>den</strong>. Barrieren existieren auf individueller Ebene, etwa<br />
infolge knapper materieller Mittel, gesundheitlicher Beeinträchtigungen, sozialer Isolation<br />
oder fehlender kultureller Ressourcen (z.B. Sprachschwierigkeiten); viel zu häufig entstehen<br />
Barrieren aber auch auf systemischer Ebene, etwa aufgrund von Unübersichtlichkeiten im<br />
Sozialsystem oder als Folge von Informationsdefiziten. Hindernisse bei der Verwirklichung<br />
persönlicher Lebensziele im Alter gibt es insbesondere auch durch eine fehlende Vernetzung<br />
der Institutionen, die bei Bedarf professionelle soziale Dienste leisten, mit<br />
außerinstitutionellen Akteuren und Netzwerken (wie Vereinen oder nachbarschaftlichen<br />
Gruppierungen), die im Alltagsleben der älteren Menschen eine große Rolle spielen. Die<br />
Zusammenführung aller Akteure und Entscheidungsträger, die zur Gesundheit der älteren<br />
Menschen in einer Region beitragen – also der ganzheitliche Ansatz – ist ein notwendiger<br />
Bestandteil jeder Gesundheitsförderung.