Sande in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
Sande in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
Sande in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
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Gester n<br />
Heute<br />
<strong>und</strong><br />
präsentiert von der:<br />
Historischer Streifzug <strong>in</strong> <strong>Bildern</strong> mit der<br />
<strong>Sande</strong> <strong>in</strong> <strong>alten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong><br />
Folge 7 im Oktober 2012
E<strong>in</strong>e Aktion des Niedersächsischen M<strong>in</strong>isteriums für Umwelt, Energie <strong>und</strong> Klimaschutz<br />
03.–04.11.2012<br />
Stadthalle Wilhelmshaven<br />
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27. Oktober 2012<br />
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Als Leser der „<strong>Wilhelmshavener</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>“ können Sie an e<strong>in</strong>em<br />
Gew<strong>in</strong>nspiel teilnehmen. Am<br />
kommenden Dienstag, 30. Oktober,<br />
wird <strong>in</strong> der WZ e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>ncoupon<br />
für die Spielr<strong>und</strong>e<br />
mit zehn leeren Kästchen veröffentlicht.<br />
Die Suchbilder aus<br />
der vorliegenden Beilage „Gestern<br />
<strong>und</strong> Heute“ werden vom<br />
30. Oktober bis 9. November <strong>in</strong><br />
der „<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />
zu f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>. Diese gilt es<br />
auszuschneiden <strong>und</strong> an die<br />
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zu kleben. Aus den e<strong>in</strong>gesandten,<br />
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1. Preis 500 Euro<br />
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sowie 7 mal 50 Euro.<br />
E<strong>in</strong>sendeschluss für diese<br />
Spielr<strong>und</strong>e ist der 13. November<br />
2012.<br />
Bitte senden Sie den ausgefüllten<br />
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<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Parkstraße 8<br />
26382 Wilhelmshaven<br />
oder geben Sie ihn direkt <strong>in</strong><br />
der Schalterhalle der WZ, Parkstraße<br />
8, oder <strong>in</strong> der Geschäftsstelle<br />
Schortens, Oldenburger<br />
Straße 9, ab.<br />
„Gestern <strong>und</strong> Heute – <strong>Sande</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>“ –<br />
Sonderbeilage der<br />
„<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“.<br />
Redaktion: Hartmut Siefken.<br />
Titelfotos: Manfred Lehmann,<br />
Rudi Knothe. Anzeigen:<br />
Thomas Schipper. Verlag <strong>und</strong><br />
Druck: Brune-Mettcker-Druck- <strong>und</strong><br />
Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Parkstraße 8,<br />
26382 Wilhelmshaven,<br />
Postfach 1265,<br />
26352 Wilhelmshaven.<br />
Die <strong>Zeitung</strong> ist <strong>in</strong> all ihren Teilen<br />
urheberrechtlich geschützt. Ohne<br />
vorherige Genehmigung durch den<br />
Verlag dürfen diese <strong>Zeitung</strong> oder<br />
alle <strong>in</strong> ihr enth<strong>alten</strong>en Beiträge <strong>und</strong><br />
Abbildungen weder vervielfältigt<br />
noch verbreitet werden. Dies gilt<br />
ebenso für die Aufnahme <strong>in</strong><br />
elektronische Datenbanksysteme<br />
<strong>und</strong> die Vervielfältigung auf<br />
CD-Rom.<br />
Telefon (0 44 21) 488-0, Telefax<br />
allgeme<strong>in</strong> (0 44 21) 488 259,<br />
Telefax Redaktion (0 44 21)<br />
488 430, Telefax Anzeigen<br />
(0 44 21) 488 258.<br />
E-Mail: redaktion@WZonl<strong>in</strong>e.de<br />
anzeigen@WZonl<strong>in</strong>e.de<br />
Internet: www.WZonl<strong>in</strong>e.de<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
BlickdieFriedrichEbertStraßeh<strong>in</strong>unter.DieAufnahmeistwahrsche<strong>in</strong>lichkurznachdemKrieg<br />
entstanden. Die Straßen <strong>in</strong> Cäciliengroden waren zunächst nur Knüppeldämme. Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>dieVolksschule.<br />
FOTO: WZ-BILDDIENST<br />
Gestern<strong>und</strong>heute<strong>in</strong> <strong>Sande</strong><br />
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5<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 3<br />
Vom Alten nicht viel erh<strong>alten</strong> 4<br />
Wichtiger Bahnhof für die Region 6<br />
Behelfsheim „Langer Jammer“ 7<br />
Marienburg zog viele Ausflügler an 8<br />
Badefreuden am Siel 9<br />
Wo e<strong>in</strong>st der Bürgermeister Tomaten zog 10<br />
Mariensiel: Erste Landung vor 85 Jahren 11<br />
Ausflugslokal <strong>in</strong> der Dorfmitte 12<br />
Neustadtgödens um das Jahr 1900: E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Vorderstraße 13<br />
Wohnheim für DRK-Schwestern 14<br />
Das Haus der <strong>Sande</strong>r Hebamme 15<br />
<strong>Sande</strong>r Hof: Feiern, kegeln, fröhlich tagen 16<br />
Das Me<strong>in</strong>ersche Haus 17<br />
Der Güterbahnhof <strong>Sande</strong> für die Werft <strong>und</strong> den Kriegsmar<strong>in</strong>ehafen 18<br />
Ausrufer: Orig<strong>in</strong>al <strong>und</strong> Replik 19<br />
St. Bonifatius geweiht 20<br />
„Friesenland“ verschrottet 21<br />
Alles fährt über „Scharfe Ecke“ 22<br />
Schildermaler Richterich malte Werbetafel für <strong>Sande</strong>r Geschäfte 23<br />
Duis <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Hof am Bulsterdeich 24<br />
Wildwest-Atmosphäre an Scharfer Ecke: Mammens Autodienststelle 25<br />
Bau der Autobahn veränderte Vieles 26<br />
Gern am Deich gespielt 26<br />
Dank an die Retter<strong>in</strong> 26<br />
Lebensqualität<br />
+<br />
Schlafvergnügen
Seite 4 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
R<strong>und</strong> um das 1976 gebaute <strong>Sande</strong>r Rathaus hat sich viel verändert. Prägten früher hier kle<strong>in</strong>e Bauernhäuser das Bild <strong>in</strong> der<br />
Nähe der Kirche, s<strong>in</strong>d es heute der Marktplatz, das Bürgerhaus <strong>und</strong> Grünflächen. FOTO: LEHMANN<br />
Vom Altennichtvielerh<strong>alten</strong><br />
Verkehrsgünstig gelegen,<br />
hat sich das<br />
e<strong>in</strong>stige Straßendorf<br />
<strong>Sande</strong> <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahrzehnten<br />
erheblich verändert.<br />
VON MANFRED LEHMANN<br />
SANDE – Wenn auch schon im<br />
späten Mittelalter erwähnt, so<br />
erhielt „Up´m San´n“, nämlich<br />
das heutige <strong>Sande</strong>, erst <strong>in</strong> den<br />
dreißiger Jahren des vergangenen<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> nach<br />
dem letzten Weltkrieg als größere<br />
dörfliche Ansiedlung se<strong>in</strong><br />
heutiges Aussehen.<br />
Genau dieser Standort<br />
außerhalb Wilhelmshavens wurde<br />
von vielen Experten auserwählt<br />
für den Bau von Siedlungen,<br />
Industrie <strong>und</strong> strategisch<br />
notwendigen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
wie dem e<strong>in</strong>stigen Mar<strong>in</strong>elazarett<br />
<strong>und</strong> heutigen Nordwest-<br />
Krankenhaus.<br />
Hier kreuzten sich schon damals<br />
wichtige Fernstraßen,<br />
hier entstand e<strong>in</strong> Bahnhof mit<br />
42 Kilometern Gleisanlagen,<br />
Schiffe legten auf dem Ems-Jade-Kanal<br />
an <strong>und</strong> der Flugplatz<br />
Mariensiel, heute JadeWeser-<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
Gegenüber dem heutigen Jugendzentrum<br />
stand bis <strong>in</strong> die 50erJahre der zuletzt von<br />
Jonny Igwerks bewirtschaftete Gasthof „Erbkrug“.DasalteFotozeigtdenAnblickvonder<br />
rAirport, entwickelte sich neben<br />
Straße, Schiene <strong>und</strong> Wasser<br />
als Stützpunkt des Luftverkehrs<br />
auf <strong>Sande</strong>r Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden.<br />
<strong>Sande</strong> gestern <strong>und</strong> heute:<br />
E<strong>in</strong> Ort, der se<strong>in</strong> Aussehen derart<br />
veränderte, dass es <strong>in</strong>zwi-<br />
präsentiert von der:<br />
schen vor dem Abriss e<strong>in</strong>zelner<br />
alter Gebäude stets Diskussionen<br />
um deren Erhaltungswürdigkeit<br />
gibt, damit noch e<strong>in</strong><br />
Stück Alt-<strong>Sande</strong> sichtbar bleibt.<br />
Darüber machte man sich<br />
früher wenig Sorgen, wie der<br />
27. Oktober 2012<br />
Hauptstraße aus. Auf dem rückwärtigen Gelände,daszwischenzeitlichalsMarktplatzgenutzt<br />
wurde, hat man 1976 das heutige Rathausgebaut.<br />
FOTO: ARCHIV LEHMANN<br />
Kahlschlag an Häusern <strong>in</strong> der<br />
Dorfmitte beweist. Alle<strong>in</strong> um die<br />
St. Magnus-Kirche <strong>und</strong> das<br />
heute als Jugendzentrum genutzte<br />
frühere Rathaus mussten<br />
<strong>in</strong> den letzten 60 Jahren gut<br />
e<strong>in</strong> Fortsetzung auf Seite 5
27. Oktober 2012<br />
Erbkrug<br />
<strong>und</strong><br />
CentralTheater<br />
Fortsetzung von Seite 4<br />
Dutzend Gebäude weichen.<br />
Nicht alle wurden durch Neubauten<br />
ersetzt. Vielmehr galt<br />
es, auch Platz für e<strong>in</strong>e großzügige<br />
Gestaltung des Ortskerns zu<br />
schaffen.<br />
Alte <strong>Sande</strong>r er<strong>in</strong>nern sich<br />
noch an die frühere Volksschule,<br />
die zwischen der Friedenseiche<br />
<strong>und</strong> der <strong>neuen</strong> Gr<strong>und</strong>schule<br />
stand, an das Armenhaus<br />
am Fuße der Kirchwarf,<br />
die Gaststätten mit Sälen „Zum<br />
Erbkrug“ <strong>und</strong> „<strong>Sande</strong>r Hof“, die<br />
Sattlerei Quandt, das alte Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
der Kirche, das<br />
später als Bankgebäude <strong>und</strong><br />
Buchladen genutzte Hutgeschäft<br />
Emmi Janßen, den Malerbetrieb<br />
Krüger das „Central-<br />
Theater“, den Geme<strong>in</strong>debauhof<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige Wohnhäuser.<br />
Sie alle bildeten das Dorfzentrum<br />
<strong>und</strong> viele Er<strong>in</strong>nerungen<br />
s<strong>in</strong>d mit ihnen verb<strong>und</strong>en. So<br />
auch die an den oft total aufgeweichten<br />
Festplatz für den<br />
„<strong>Sande</strong>r Markt“ <strong>und</strong> andere Feiern.<br />
Heute steht genau dort das<br />
1976 erbaute neue Rathaus.<br />
Abgebrochen wurden <strong>in</strong> der<br />
Dorfmitte auch drei landwirtschaftliche<br />
Betriebe: Zuerst der<br />
Bauernhof Schnittjer, auf dessen<br />
Gr<strong>und</strong>stück das Alten- <strong>und</strong><br />
Pflegezentrum „An der Graft“<br />
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Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
steht, dann die kle<strong>in</strong>e Hofstelle<br />
Lührs (heute Sozialstation) <strong>und</strong><br />
zuletzt Scheune <strong>und</strong> Wohnhaus<br />
Hauptstraße 77 gegenüber der<br />
Kirche.<br />
Schnell entstanden an manchen<br />
Stellen neue <strong>und</strong> moderne<br />
Gebäude. So die heutige Gr<strong>und</strong>schule,<br />
das Geme<strong>in</strong>dehaus mit<br />
K<strong>in</strong>dergarten der evangelischlutherischen<br />
Kirche, das Feuerwehrhaus,<br />
Bankgebäude sowie<br />
der erste ALDI-Markt (heute<br />
Lungenzentrum) mit Praxen im<br />
Obergeschoss<br />
27. Oktober<br />
an<br />
2012<br />
der östlichen<br />
Seite der Hauptstraße <strong>und</strong><br />
nicht zuletzt die Häusergruppen<br />
um den <strong>neuen</strong> Marktplatz <strong>und</strong><br />
die Straße „Am Markt“.<br />
Nicht zu vergessen sei das<br />
Bürgerhaus, <strong>in</strong> dem der Friesische<br />
R<strong>und</strong>funk jetzt Dauerpächter<br />
der Geme<strong>in</strong>de ist.<br />
<strong>Sande</strong> hat se<strong>in</strong> Gesicht verändert,<br />
wie viele alte <strong>und</strong> neue<br />
Re<strong>in</strong>igung von Küchen-,<br />
Bad- <strong>und</strong> Toilettenleitungen<br />
Oberflächenentwässerung<br />
Regenfallrohre ·Dra<strong>in</strong>agen<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 5<br />
Fotos <strong>in</strong> dieser WZ-Beilage dokumentieren.<br />
Aus dem e<strong>in</strong>st etwas<br />
„verschlafenen“ Dorf ist<br />
e<strong>in</strong>e moderne Geme<strong>in</strong>de mit<br />
vielen Facetten geworden. Wohnen,<br />
arbeiten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>kaufen gehören<br />
heute zu den bevorzugten<br />
Eigenschaften.<br />
Doch auch der Fremdenverkehr<br />
bekommt zunehmende<br />
Bedeutung, <strong>und</strong> verschiedene<br />
E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
sorgen für e<strong>in</strong> kulturelles<br />
Angebot.<br />
Die<strong>Sande</strong>rOrtsmitter<strong>und</strong><br />
umdie St. Magnus-Kirche<br />
<strong>in</strong>den60erJahren<strong>und</strong><br />
heute.DieBebauungist<br />
verdichtet,Rathaus,<br />
Marktplatz<strong>und</strong>neueWohnhäuserentstanden.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Ihre Zuschriften<br />
SANDE/SI – Zusammen mit der Landessparkasse zu Oldenburg<br />
(LzO) präsentiert die <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> die <strong>neuen</strong> Folgen<br />
von „Gestern <strong>und</strong> Heute“. Nach der heutigen Folge 7 über die<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Sande</strong> soll am 24. November die Folge 8 mit <strong>alten</strong> <strong>Bildern</strong><br />
aus der heutigen Geme<strong>in</strong>de Schortens ersche<strong>in</strong>en. Sie, liebe<br />
Leser, s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, uns Ihre Er<strong>in</strong>nerungen zuzusenden.<br />
Richten Sie ihre Post bitte an die<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gestern <strong>und</strong> Heute<br />
Parkstraße 8<br />
26382 Wilhelmshaven.<br />
präsentiert vom<br />
Sie können sie hier auch persönlich abgeben. Zusendungen<br />
per E-Mail bitte an<br />
sonderthemen@WZonl<strong>in</strong>e.de.<br />
Bitte <strong>in</strong> die Betreffzeile „Gestern <strong>und</strong> heute“ schreiben <strong>und</strong><br />
im Anschreiben Ihre Telefonnummer nicht vergessen. Anrufe<br />
werden unter Telefon 0 44 21 / 488 441 entgegengenommen.
Seite 6 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
27. Oktober 2012<br />
Wichtiger BahnhoffürRegion<br />
42 Gleiskilometer<br />
zählte e<strong>in</strong>st der <strong>Sande</strong>r<br />
Verschiebebahnhof.<br />
Gestern wie heute ist<br />
die Station e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Umsteigebahnhof.<br />
VON MANFRED LEHMANN<br />
SANDE – R<strong>und</strong> 150 Jahre nach<br />
dem Bau der „Oldenburg –<br />
Heppenser Eisenbahn“, wie<br />
sie damals hieß, ist die Bahnl<strong>in</strong>ie<br />
im Bereich <strong>Sande</strong> wieder<br />
zum wichtigsten Thema der<br />
Kommunalpolitik geworden. Damals<br />
schloss die „Königlich<br />
preußische Kommission für den<br />
Bahnbau“ Abtretungsverträge<br />
mit den sich vielfach sträubenden<br />
Gr<strong>und</strong>stückseigentümern.<br />
Nichts hat sich geändert,<br />
könnte man glauben; denn heute<br />
gibt es bei der geplanten Umfahrung<br />
von <strong>Sande</strong> <strong>und</strong> <strong>Sande</strong>rbusch<br />
ähnliche Probleme.<br />
Mit e<strong>in</strong>em bescheidenen<br />
„Statiönchen“ <strong>und</strong> wenigen Bediensteten<br />
wurde der Betrieb<br />
1867 aufgenommen, <strong>und</strong> täglich<br />
verließen ganze drei Personenzüge,<br />
e<strong>in</strong> „gemischter“ Zug<br />
<strong>und</strong> zwei Güterzüge den Bahnhof.<br />
Für jene Zeit bedeutete das<br />
e<strong>in</strong>en riesigen Fortschritt<br />
gegenüber den langsamen <strong>und</strong><br />
unbequemen Postkutschen,<br />
wie <strong>in</strong> <strong>alten</strong> Unterlagen erwähnt<br />
wird.<br />
Veränderungen brachte die<br />
Neuerung auch für den Postverkehr<br />
<strong>und</strong> die Fahrposten von Oldenburg<br />
über Ste<strong>in</strong>hausen <strong>und</strong><br />
Zetel nach Jever. Die täglich verkehrenden<br />
sechs Post- <strong>und</strong> acht<br />
VordemKrieggabesdas1867gebaute Bahnhofsgebäude. FOTO: ARCHIV LEHMANN<br />
Reisewagen wurden sogleich<br />
e<strong>in</strong>gestellt, weil die Bahn den<br />
Transport übernahm.<br />
Erst ab 1940 wurde das heutige<br />
Bahnhofsgebäude gebaut.<br />
Kaum war es fertig, fiel 1943<br />
e<strong>in</strong>e Bombe auf den <strong>alten</strong> Bahnhof<br />
<strong>und</strong> zerstörte ihn.<br />
Schon vorher gab es Schwierigkeiten,<br />
wie sie jetzt wieder<br />
befürchtet <strong>und</strong> nur durch den<br />
Bau e<strong>in</strong>er <strong>neuen</strong> Überführung<br />
von der Bahnhof- zur Deichstraße<br />
behoben werden sollen: Der<br />
Bahnübergang Deichstraße war<br />
oft st<strong>und</strong>enlang durch geschlossene<br />
Schranken gesperrt,<br />
weil unzählige Züge Material<br />
zum Bau des <strong>Wilhelmshavener</strong><br />
Kriegshafens <strong>und</strong> des Arsenals<br />
brachten.<br />
Wegen der Schließzeiten<br />
wurde e<strong>in</strong>e eiserne Hochbrücke<br />
für Fußgänger <strong>und</strong> Radfahrer<br />
gebaut, damit die Arbeitnehmer<br />
die Industriebetriebe auf der<br />
östlichen Seite pünktlich erreichen<br />
konnten. Der nach e<strong>in</strong>er<br />
Sprengung zum Wahrzeichen<br />
<strong>Sande</strong>s gewordene schiefe<br />
Bunker sollte bei Fliegerangriffen<br />
Reisenden, dem Bahnpersonal<br />
<strong>und</strong> den Bewohnern der<br />
Bahnhofstraße Sicherheit bieten.<br />
Kaum zu glauben, dass noch<br />
viele Jahre nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg unzählige Bahnmitarbeiter<br />
<strong>in</strong> <strong>Sande</strong> e<strong>in</strong>gesetzt waren<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> eigens für sie angemieteten<br />
Wohnblöcken <strong>in</strong> Neufeld<br />
II, im „Langen Jammer“, <strong>in</strong><br />
Das im Krieg errichtete Bahnhofsgebäude wurde 1943 <strong>in</strong> Betrieb genommen FOTO: LEHMANN<br />
der „Alten Post“, wie e<strong>in</strong> Haus<br />
an der Ecke Bahnhof-/Deichstraße<br />
bezeichnet wurde, <strong>und</strong><br />
ähnlichen Unterkünften wohnten.<br />
Längst h<strong>alten</strong> <strong>in</strong> <strong>Sande</strong> ke<strong>in</strong>e<br />
D- <strong>und</strong> Eilzüge mehr, die<br />
Überführung zwischen den<br />
Bahnsteigen ist gesperrt <strong>und</strong><br />
„abbruchverdächtig“, <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />
m<strong>in</strong>imaler Personalbestand regelt<br />
den Betrieb.<br />
Große Teile des Bahnhofsgebäudes<br />
wurden zuletzt als Hostel<br />
umgestaltet, die Güterabfertigung<br />
stillgelegt. Ke<strong>in</strong>e Vorortbahn<br />
fährt mehr nach Wilhelmshaven<br />
<strong>und</strong> die Züge mit<br />
dampfenden Lokomotiven wurden<br />
durch Triebwagen der privaten<br />
Nordwestbahn <strong>und</strong> Omnibusse<br />
ersetzt.<br />
Überliefert ist, dass ursprünglich<br />
schon e<strong>in</strong>e halbe<br />
St<strong>und</strong>e vor Ankunft e<strong>in</strong>es jeden<br />
Zuges <strong>in</strong> <strong>Sande</strong> der „Perron“<br />
(Bahnsteig) beleuchtet wurde.<br />
Verboten war, Waggons mit geladenem<br />
Gewehr zu betreten.<br />
Seitwärts entlang der Waggons<br />
führte e<strong>in</strong>e Le<strong>in</strong>e, die bei e<strong>in</strong>em<br />
„Wecker“ an der Lokomotive endete.<br />
Sie diente als Verständigung<br />
zwischen dem Personal<br />
auf dem Bahnsteig <strong>und</strong> dem<br />
Zugführer, der dann mit e<strong>in</strong>er<br />
Dampfpfeife Signale gab.<br />
E<strong>in</strong>es ist dem Bahnhof <strong>Sande</strong><br />
geblieben: Auch ohne Expressgutabfertigung,Fahrkartenkontrolle<br />
<strong>und</strong> dem Verkauf<br />
von Bahnsteigkarten, die nach<br />
dem Krieg 20 Pfennig kosteten,<br />
ist er nach wie vor Umsteigeplatz<br />
für Bahnreisende zu den<br />
Nordsee<strong>in</strong>seln <strong>und</strong> daher vielen<br />
Menschen bekannt.
27. Oktober 2012<br />
Der„LangeJammer“wurde<br />
1972abgerissen.Das<br />
BehelfsheimwarursprünglichLokschuppen<strong>und</strong><br />
werkstatt. FOTO: ARCHIV LEHMANN<br />
Behelfsheim<br />
„Langer<br />
Jammer“<br />
SANDE/ML – Der „Lange Jammer“<br />
ist nur noch älteren Mitbürgern<br />
e<strong>in</strong> Begriff, weil das Gebäude<br />
zwischen der Deichstraße<br />
<strong>und</strong> dem Bahnhof 100 Jahre<br />
nach dem Bau als Behelfsheim<br />
für Bahnbedienstete 1971 abgebrochen<br />
wurde. Es war gleichzeitig<br />
1867 mit dem ersten<br />
<strong>Sande</strong>r Bahnhof gebaut worden<br />
<strong>und</strong> beherbergte Jahrzehnte<br />
auch e<strong>in</strong>e Reparaturwerkstatt<br />
für Lokomotiven <strong>und</strong> Eisenbahnwagen.<br />
Am Giebel führten<br />
e<strong>in</strong>st Gleise unterhalb der<br />
R<strong>und</strong>bögen <strong>in</strong> das Gebäude h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Zehn Schornste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> dem<br />
Reihenhaus zeigten an, dass<br />
dort bis zuletzt zehn Familien,<br />
zumeist Pensionäre der Bahn,<br />
wohnten.<br />
Heute ist das Gelände von<br />
hohen Bäumen <strong>und</strong> <strong>und</strong>urchdr<strong>in</strong>glichem<br />
Wildwuchs bewachsen.<br />
Dar<strong>in</strong> steht noch e<strong>in</strong>e alte<br />
Trafostation. Das aktuelle Bild<br />
zeigt die Überführung auf den<br />
Bahnsteigen <strong>und</strong> rechts das Gebüsch<br />
an Stelle des „Langen<br />
Jammers“.<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 7<br />
VomselbenStandpunkt<br />
ausheutebetrachtet:<br />
Wofrüherder<br />
„LangeJammer“stand,<br />
bef<strong>in</strong>detsichheutee<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong>urchdr<strong>in</strong>gliches<br />
Wäldchen.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
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Seite 8 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
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27. Oktober 2012<br />
Die Marienburgware<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
beliebtesAusflugslokal.DiesesFotodürftekurznach<br />
demKriegaufgenommen<br />
se<strong>in</strong>.DerTurmvierungfehlt<br />
diee<strong>in</strong>stigeSpitze. FOTO: PRIVAT<br />
MarienburgzogvieleAusflügleran<br />
Herrschaftliche<br />
Villen <strong>und</strong> beliebte<br />
Gasthäuser prägten<br />
das alte<br />
Mariensiel.<br />
Manches hat sich<br />
erh<strong>alten</strong>.<br />
MARIENSIEL/ML – E<strong>in</strong>es<br />
der repräsentativsten<br />
Häuser des <strong>alten</strong> Mariensiels<br />
hat die Kriege <strong>und</strong><br />
die dramatische Explosion<br />
1920 im Mar<strong>in</strong>emunitionsdepot<br />
ohne große<br />
Schäden überstanden,<br />
im Laufe der Zeit aber<br />
Aussehen <strong>und</strong> Funktion<br />
umfassend geändert.<br />
Das ursprünglich<br />
1905 gebaute <strong>und</strong> von<br />
Berthold von Sierakowski<br />
betriebene Hotel <strong>und</strong><br />
Restaurant „Marienburg“<br />
GrußausMariensiel–Postkarteum1900mitder MarienburgalsMotiv.Das<br />
BildzeigtdieseitlicheFassademitderCaféterrasse.. FOTO: PRIVAT<br />
DieehemaligeMarienburg<br />
heute. FOTO: LEHMANN<br />
mit großer Veranda <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>em Aussichtsturm<br />
wurde oftmals umgebaut.<br />
Bis 1971 betrieb<br />
die Familie Schüttelhöfer<br />
viele Jahre die Gaststätte.<br />
E<strong>in</strong> paar Jahre vorher<br />
wurde schon der Hotelbetrieb<br />
aufgegeben.<br />
Bevor die heute <strong>in</strong><br />
<strong>Sande</strong> lebende Heide<br />
Götz, geborene Schüttelhöfer,<br />
das große Anwesen<br />
als zweijähriges K<strong>in</strong>d<br />
1942 vererbt bekam, hatten<br />
mehrere Vorbesitzer<br />
Konkurs angemeldet <strong>und</strong><br />
durch Zwangsversteigerungen<br />
Verluste erlitten.<br />
Bei Kriegsende zogen zunächst<br />
englische Besatzer<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Nach mehreren Besitzerwechseln<br />
wird das<br />
Haus heute von zwölf Personen<br />
bewohnt.<br />
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27. Oktober 2012<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
Der alte Mariensieler Siel liegt heute weit im B<strong>in</strong>nenland. Das<br />
Außentief zwischen dem aufgespülten Flugplatzgelände <strong>und</strong><br />
dem Banter Seedeich verschlickte.1963 wurde die Deichl<strong>in</strong>ie<br />
H<strong>und</strong>erteMeteröstlichbegradigt. FOTO: LEHMANN<br />
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<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 9<br />
Badefreuden am <strong>alten</strong> Mariensieler Siel, durch den bis 1963<br />
dieMaade<strong>in</strong>sAußentiefentwässerte.–Kle<strong>in</strong>esFoto:Blickvom<br />
SielzurBrücke<strong>Wilhelmshavener</strong>Straße.<br />
FOTO: ARCHIV LEHMANN/WZ-BILDDIENST<br />
Badefreudenam Siel<br />
MARIENSIEL/ML – Der zu Zeiten<br />
Fräule<strong>in</strong> Marias von Jever erbaute<br />
Siel gab dem Dorf se<strong>in</strong>en<br />
Namen, wurde mehrfach <strong>in</strong>stand<br />
gesetzt, 1876 sogar erneuert<br />
<strong>und</strong> wird nun vom örtlichen<br />
Bürgervere<strong>in</strong> gehegt.<br />
1963 wurde die Entwässerung<br />
des H<strong>in</strong>terlandes über den<br />
Maadesiel <strong>in</strong> Rüstersiel gere-<br />
gelt, weil das Außentief mit se<strong>in</strong>er<br />
Fahrr<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Mariensiel total<br />
verschlickt <strong>und</strong> nicht mehr befahrbar<br />
war.<br />
Mit e<strong>in</strong>em <strong>neuen</strong> Deich zwischen<br />
dem Industriegelände<br />
West <strong>und</strong> dem heutigen Jade-<br />
WeserAirport <strong>und</strong> der Aufspülung<br />
des Geländes endete auch<br />
der Badebetrieb.<br />
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Seite 10 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
Die ehemalige Gärtnerei Smit vor dem Abriss mit e<strong>in</strong>er Gruppe Jugendlicher. Das Haus war<br />
zuletztalsJugendheimgenutztworden. FOTO: LEHMANN<br />
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27. Oktober 2012<br />
Der große Wohnblock<br />
Hauptstraße18. FOTO: LEHMANN<br />
Woe<strong>in</strong>stder<br />
Bürgermeister<br />
Tomatenzog<br />
SANDE /ML/SI – Dort, wo noch<br />
vor gut 40 Jahren die Gärtnerei<br />
„Jokel“ Smit an der Hauptstraße<br />
18 betrieben wurde, entstand<br />
e<strong>in</strong> viergeschossiges modernes<br />
Mietshaus. Smit war <strong>in</strong><br />
den 50er-Jahren Bürgermeister<br />
der Geme<strong>in</strong>de. Er hatte mit se<strong>in</strong>em<br />
Betrieb ursprünglich auf<br />
der anderen Seite der Hauptstraße<br />
angefangen, dort <strong>in</strong> etwa,<br />
wo sich heute e<strong>in</strong> Bettengeschäft<br />
bzw. der Netto-Markt bef<strong>in</strong>det.<br />
Auf dem Gärtnereigelände<br />
Hauptstraße 18 hatten im Kriege<br />
Baracken für zwangsverpflichtete<br />
Fremdarbeiter gestanden.<br />
E<strong>in</strong>e Luftm<strong>in</strong>e riss hier<br />
18 Holländer <strong>in</strong> den Tod.<br />
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<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 11<br />
Mariensiel:Erste Landungvor85Jahren<br />
MARIENSIEL/SI – Im Juni waren<br />
es 85 Jahre her, dass der Flugplatz<br />
Mariensiel e<strong>in</strong>geweiht<br />
worden ist. Vier Pioniere der<br />
Luftfahrt betrieben damals das<br />
Projekt. Stadtobersekretär Jochen<br />
Cordsen, der Flugbootpilot<br />
Oberleutnant Ernst August<br />
Roth, der hoch dekorierte Seeflieger<br />
Robert Müller <strong>und</strong> Seeflieger<br />
Wilhelm Töns<strong>in</strong>g. Sie<br />
gründeten den Flugsportvere<strong>in</strong><br />
Jade <strong>und</strong> setzten sich dafür e<strong>in</strong>,<br />
den Cäciliengroden, der mit<br />
Sand aus dem Hafenbau aufgespült<br />
worden war, zu e<strong>in</strong>em Flugplatz<br />
herzurichten. Während es<br />
den Seefliegerhorst am Fliegerdeich<br />
schon seit 1913 gab,<br />
wuchs auch der zivile Flugbedarf.<br />
Wilhelmshaven <strong>und</strong> Rüs-<br />
In der Arbeiterbaracke am Siel wurden Vertriebene untergebracht.<br />
ZEICHNUNG: RAASCH<br />
Der Flugplatz Mariensiel gewann schon bald nach se<strong>in</strong>er Eröffnung<br />
1927 an Bedeutung. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />
tr<strong>in</strong>gen sollten an das <strong>in</strong>nerdeutsche<br />
Luftverkehrsnetz angeschlossen<br />
werden.<br />
Am 2. Juni 1927 landete das<br />
erste Flugzeug auf dem <strong>neuen</strong><br />
„Luftbahnhof Wilhelmshaven“,<br />
der am 15. Juli offiziell <strong>in</strong><br />
Betrieb genommen wurde.<br />
*<br />
An ihre K<strong>in</strong>derzeit <strong>in</strong> Mariensiel<br />
er<strong>in</strong>nert sich Ruth Raasch,<br />
geborene Päseler. Sie war mit<br />
ihren Eltern <strong>und</strong> Geschwistern<br />
nach dem Krieg aus Schlesien<br />
vertrieben worden <strong>und</strong> kam <strong>in</strong><br />
den ehemaligen Arbeiterbaracken<br />
am Tief unterhalb des<br />
Siels unter. Auf der anderen Seite<br />
des Tiefs befand sich der große<br />
Schuppen für das Mudderboot,<br />
mit dem bei ablaufendem<br />
Wasser das Außentief „ausgeschabt“<br />
wurde, um es auf Tiefe<br />
zu h<strong>alten</strong>. Auf der Aquarellzeichnung,<br />
von Hans-He<strong>in</strong>rich<br />
Raasch sieht man die Wohnbaracke<br />
mit dem Mudderboot davor,<br />
l<strong>in</strong>ks den Schuppen.<br />
Pflegezentrum<br />
Haus am<br />
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Seite 12 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
DasJugendzentrum(Pfeiffers<br />
ehemaligerGasthof)mitdem<br />
K<strong>in</strong>osaal,dah<strong>in</strong>terder<br />
Bauhof,aufdeme<strong>in</strong>Festzelt<br />
zum<strong>Sande</strong>rMarkt<br />
aufgebautwar,vorndas<br />
Rathaus. FOTO: LEHMANN<br />
Dieneue<strong>Sande</strong>r Ortsmitte<br />
heute. FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
27. Oktober 2012<br />
Ausflugslokal<strong>in</strong>der Dorfmitte<br />
E<strong>in</strong>st war <strong>Sande</strong> e<strong>in</strong><br />
lang gezogenes Straßendorf,<br />
die Kirche<br />
stand <strong>in</strong> der Mitte. Auf<br />
der Wiese daneben entstand<br />
der neue Marktplatz.<br />
SANDE/ML/SI – Krugwirte, wie<br />
die Gastwirte früher genannt<br />
wurden, waren oftmals zugleich<br />
Höker, nämlich Händler mit Kolonial-<br />
<strong>und</strong> Kurzwaren. Außerdem<br />
hatten sie Pferdeställe,<br />
Futterkrippen <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Hauswand<br />
befestigte R<strong>in</strong>ge, an<br />
denen Gäste ihre Gespanne befestigen<br />
konnten, wenn sie<br />
selbst „ausspannen“ oder gar<br />
übernachten wollten.<br />
<strong>Sande</strong> hatte schon 1835<br />
zwei Bierbrauer <strong>und</strong> drei Kaufleute<br />
<strong>und</strong> Krämer. Man geht davon<br />
aus, dass die Bierbrauer<br />
auch Gastwirtschaften unterhielten.<br />
Vor 1850 gab es nachweislich<br />
e<strong>in</strong>en Gastwirt Gathmann<br />
im Dorf, <strong>in</strong> dessen Räumen<br />
Sitzungen von Körperschaften<br />
abgeh<strong>alten</strong> wurden.<br />
Nicht unwahrsche<strong>in</strong>lich, doch<br />
leider nicht mehr erwiesen ist,<br />
dass e<strong>in</strong> Vorgänger Paul Pfeiffer’s<br />
Gasthof <strong>und</strong> Café <strong>in</strong> der<br />
Aus dem ehemaligen Pfeifferschen Gasthof, später Rathaus wurde <strong>in</strong> den<br />
70erJahrendas Jugendzentrum. FOTOS: WZ-BILDDIENST<br />
Ortsmitte neben der St. Magnus-Kirche<br />
bewirtschaftete <strong>und</strong><br />
dort neben Bier auch holländischen<br />
Genever ausschenkte,<br />
der 1840 pro Liter 65 Pfennig<br />
kostete.<br />
Paul Pfeiffer’s Ausflugslokal<br />
mit schönem Garten, Goldfischteich,<br />
Fremdenzimmern,<br />
Garage, Kegelbahn <strong>und</strong> Poststation<br />
hatte die Telefonnum-<br />
.Paul Pfeiffers Gasthof <strong>und</strong> Café<br />
anderHauptstraße. FOTO: PRIVAT<br />
mer 34, wie e<strong>in</strong>e alte<br />
Ansichtskarte<br />
verrät. Auch der<br />
Saal, <strong>in</strong> dem später<br />
lange e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>o bestand,<br />
gehörte<br />
schon zu diesem<br />
Dorfmittelpunkt.<br />
Doch Pfeiffer verkaufte<br />
das Haus<br />
1933 an den Fiskus,<br />
der es als<br />
Unterkunftslager nutzte. Nach<br />
dem letzten Krieg wurde es bis<br />
1976 Rathaus der Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Sande</strong>, die es 1959 kaufte <strong>und</strong><br />
renovieren ließ. Auch e<strong>in</strong>e von<br />
der Polizei für Betrunkene genutzte<br />
Ausnüchterungszelle<br />
gab es im Erdgeschoss.<br />
Erst als die Verwaltung ausgezogen<br />
war, wurde es zum <strong>neuen</strong><br />
Domizil der kommunalen Jugendarbeit.<br />
Auf<br />
dem Gelände<br />
h<strong>in</strong>ter dem ehemaligenRathaus<br />
standen<br />
lange Zeit die<br />
Gebäude des<br />
Geme<strong>in</strong>debauhofes,<br />
e<strong>in</strong>es Futtermittelbetriebes<br />
<strong>und</strong> das<br />
Haus des Malermeisters<br />
Krüger.<br />
Mit Dorferneuerungsmit-<br />
teln von B<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Land schuf<br />
die Geme<strong>in</strong>de<br />
hier die neue<br />
Dorfmitte, pflasterte den <strong>neuen</strong><br />
Marktplatz mit Kl<strong>in</strong>kern, ließ<br />
<strong>in</strong> die Mitte das Denkmal stellen<br />
<strong>und</strong> siedelte drumherum<br />
zahlreiche Läden <strong>und</strong> Supermärkte<br />
an. Vor wenigen Jahren<br />
erst wurde das neue Baugebiet<br />
im <strong>Sande</strong>r Westen erschlossen.<br />
Mittlerweile s<strong>in</strong>d die Baulücken<br />
am <strong>neuen</strong> Marktplatz mit<br />
Gebäuden für Seniorenwohnungen<br />
geschlossen.
27. Oktober 2012<br />
Diese Fotografie entstand<br />
um 1900. Sie zeigt die Vorderstraße,<br />
die heutige<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
Brückstraße. Das vorspr<strong>in</strong>gende<br />
Haus <strong>in</strong> H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
ist das Landrichterhaus,<br />
das schon nicht mehr zu<br />
Neustadtgödens, sondern<br />
schon zu Gödens gehörte.<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 13<br />
NeustadtgödensumdasJahr1900:E<strong>in</strong>Blick<strong>in</strong>dieVorderstraße<br />
Bei dem weißen Haus<br />
rechts zweigt die Kirchstraße<br />
ab. FOTO: WZ-BILDDIENST
Seite 14 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
27. Oktober 2012<br />
Das ehemalige Schwesternwohnheim wurde 1960 errichtet. Das Foto zeigt die nördliche Gebäudefront an der Zufahrt zum<br />
NordwestKrankenhaus FOTO: LEHMANN<br />
WohnheimfürDRKSchwestern<br />
An der Zufahrt zum<br />
Nordwest-Krankenhaus<br />
stand das Schwesternwohnheim.<br />
Jetzt<br />
leben hier betagte<br />
Menschen.<br />
VON MANFRED LEHMANN<br />
SANDE – Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />
Schwesternwohnheim. 1960<br />
wurde es für 1,8 Millionen DM<br />
vor den Toren des damaligen<br />
Landeskrankenhauses gebaut.<br />
Dort bot es anfangs zahlreichen<br />
Schwestern <strong>und</strong> Schwesternschüler<strong>in</strong>nen<br />
der Oldenburgischen<br />
Schwesternschaft vom<br />
Roten Kreuz <strong>in</strong> h<strong>und</strong>ert Zimmern<br />
e<strong>in</strong>e willkommene Unterkunft<br />
<strong>und</strong> hatte darüber h<strong>in</strong>aus<br />
im Dachgeschoss e<strong>in</strong>en großen<br />
Festsaal, <strong>in</strong> dem regelmäßig<br />
Ärztesymposien stattfanden.<br />
Doch dann änderten sich die<br />
Bedürfnisse der Bewohner<strong>in</strong>nen.<br />
Sie heirateten oder zogen<br />
es vor, sich privat Wohnungen<br />
zu mieten <strong>und</strong> verließen das<br />
Das private Pflegezentrum Am Maddick hat an<br />
die Stelle des ehemaligen Schwesternwohnheims<br />
Wohnungen für betagte <strong>und</strong> pflegebedürftige<br />
Menschengebaut. FOTO: LEHMANN<br />
Haus. So kam, was kommen<br />
musste: Als nach weniger als<br />
e<strong>in</strong>em halben Jahrh<strong>und</strong>ert e<strong>in</strong>e<br />
größere Renovierung fällig war,<br />
g<strong>in</strong>g die Kosten-Nutzen-Rechnung<br />
nicht mehr auf <strong>und</strong> man<br />
entschied sich mangels anderer<br />
Nutzung für e<strong>in</strong>en Abriss des<br />
längst noch nicht<br />
<strong>alten</strong> riesigen Gebäudes.<br />
Heute steht an<br />
selbiger Stelle e<strong>in</strong><br />
fre<strong>und</strong>lich wirkendes<br />
Haus mit<br />
Mietwohnungen<br />
<strong>und</strong> Appartements für betreutes<br />
Wohnen des privaten Wohn<strong>und</strong><br />
Pflegezentrums „Haus am<br />
Maddick“. Es wurde im vergangenen<br />
Jahr e<strong>in</strong>geweiht <strong>und</strong> ergänzt<br />
die bisherigen Häuser<br />
dieser E<strong>in</strong>richtung.<br />
DieRückfrontdessüdlichenGebäudeflügels<br />
desSchwesternwohnheims. FOTO: LEHMANN
27. Oktober 2012<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
DasHausder<strong>Sande</strong>r Hebamme<br />
SANDE/ML – Wo heute an<br />
der Hauptstraße 58 die<br />
Polizeistation, die Sozialstation<br />
der Geme<strong>in</strong>de <strong>Sande</strong><br />
<strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>debücherei<br />
ihren Sitz haben,<br />
stand früher das kle<strong>in</strong>e<br />
Bauerngehöft Lührs, nach<br />
dem auch das Baugebiet<br />
Brahms/Lührs beiderseits<br />
des Falkenweges teilweise<br />
benannt wurde.<br />
Bekannte Namen der<br />
letzten Bewohner waren die<br />
Hebamme Uken, die zahlreichen<br />
<strong>Sande</strong>rn zum Leben<br />
verhalf, bevor es das<br />
Krankenhaus im Ort gab,<br />
<strong>und</strong> die Familie Stratmann.<br />
Das alte Gebäude war<br />
längst nicht mehr sanierungsfähig,<br />
als es dem<br />
Neubau <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em weiteren<br />
Haus mit Arztpraxis weichen<br />
musste.<br />
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<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 15<br />
DieHebammeUken<strong>und</strong>die<br />
FamilieStratmann<br />
warenletzteBewohnerdes<strong>alten</strong><br />
BauernhausesHauptstraße58.<br />
Heutestehtdorte<strong>in</strong>Gebäudeder<br />
Geme<strong>in</strong>de<strong>Sande</strong>mit Sozialstation,<br />
Geme<strong>in</strong>debücherei<strong>und</strong>der<br />
örtlichenPolizeistation.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
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Seite 16 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
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27. Oktober 2012<br />
AnderStelledesehemaligen<strong>Sande</strong>rHofesstehtheutee<strong>in</strong> DialysezentrumfürNierenkranke,imObergeschosspraktizierte<strong>in</strong>e<br />
Zahnärzt<strong>in</strong>.Viele<strong>Sande</strong>rbedauerten,dassetlichealteBuchenfürdenNeubaugefälltwurden. FOTO: LEHMANN<br />
Feiern,kegeln,fröhlichtagen<br />
Viele <strong>Sande</strong>r bedauern<br />
noch heute, dass es<br />
den <strong>Sande</strong>r Hof nicht<br />
mehr gibt. Der Saal<br />
betrieb wurde Mitte der<br />
80er-Jahre abgerissen.<br />
VON MANFRED LEHMANN<br />
SANDE – Über viele Jahrzehnte<br />
war der „<strong>Sande</strong>r Hof“ mit se<strong>in</strong>em<br />
großen Saal, der Kegelbahn<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Klubzimmer<br />
Zentrum von Veranstaltungen<br />
der örtlichen Vere<strong>in</strong>e, Klubs <strong>und</strong><br />
Familien. Aus zahlreichen Anlässen<br />
gab es öffentliche Bälle,<br />
Konzerte <strong>und</strong> Versammlungen.<br />
Bekannte <strong>Sande</strong>r trafen sich<br />
im „<strong>Sande</strong>r Hof“ sonntags zum<br />
Frühschoppen <strong>und</strong> an vielen<br />
Abenden zum gemütlichen<br />
Plausch. Im Sommer nutzten<br />
die Gäste auch den großen Garten<br />
h<strong>in</strong>ter dem Haus.<br />
Schließlich setzte sich Gastwirt<br />
Hans Rohlfs aber aus Altersgründen<br />
zur Ruhe <strong>und</strong> verpachtete<br />
den „<strong>Sande</strong>r Hof“<br />
noch längere Zeit an Theo Ideus,<br />
der für den 1981 gegründeten<br />
Schützenvere<strong>in</strong> im Saal<br />
e<strong>in</strong>en Schießstand e<strong>in</strong>richtete.<br />
Als sich später ke<strong>in</strong> anderer<br />
Pächter oder Käufer für die große<br />
Immobilie fand, wurde das<br />
mit viel Tradition verb<strong>und</strong>ene<br />
Gebäude „platt“ gemacht <strong>und</strong><br />
von e<strong>in</strong>em Investor auf dem<br />
Gr<strong>und</strong>stück der erste <strong>Sande</strong>r<br />
Aldi-Markt gebaut.<br />
Als dieser zum Marktplatz<br />
umzog, folgte zunächst e<strong>in</strong> Getränkemarkt<br />
<strong>und</strong> erst vor e<strong>in</strong><br />
paar Jahren das heutige Zentrum<br />
für Nieren- <strong>und</strong> Hochdruckpatienten.<br />
Im Dachgeschoss<br />
bef<strong>in</strong>den sich weitere Praxen.<br />
In Er<strong>in</strong>nerung an die „guten<br />
<strong>alten</strong> Zeiten“ des „<strong>Sande</strong>r Hofes“<br />
blieb jene Geschichte vom<br />
zerbrochenen Stuhl. Der überwiegend<br />
aus <strong>Sande</strong>r Geschäftsleuten<br />
bestehende Kegelklub<br />
„<strong>Sande</strong>r Jungs“ zerbrach bei<br />
e<strong>in</strong>em feuchtfröhlichen Kegelabend<br />
e<strong>in</strong>en Stuhl, den Gastwirt<br />
Rohlfs ersetzt haben wollte.<br />
Das führte zu Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten<br />
<strong>und</strong> schließlich<br />
zum „Auszug“ der „<strong>Sande</strong>r<br />
Jungs.“ Die gaben dem zerbrochenen<br />
Stuhl auf ihrem Festwagen<br />
beim nächsten <strong>Sande</strong>r<br />
Marktumzug e<strong>in</strong>en Ehrenplatz<br />
<strong>und</strong> kegeln seitdem nach wie<br />
vor <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em auswärtigen Lokal.<br />
InjedemJahrwurdevor<br />
dem „<strong>Sande</strong>r Hof“e<strong>in</strong><br />
großerMaibaumaufgestellt.<br />
AmGeschehennahmen<br />
jeweilsvieleMitbürgerteil.<br />
FOTO: LEHMANN
27. Oktober 2012<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
Das Me<strong>in</strong>ersche HausstandanderStelledesheutigenEvangelischenGeme<strong>in</strong>dehauses.<br />
REPRO: LEHMANN<br />
Das Me<strong>in</strong>erscheHaus<br />
SANDE/ML – Auch das heutige<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus der evangelisch-lutherischenKirchengeme<strong>in</strong>de<br />
an der Hauptstraße 72<br />
hatte an genau dieser Stelle<br />
e<strong>in</strong>en Vorgänger. Im „Me<strong>in</strong>erschen<br />
Haus“, <strong>in</strong> dem bis 1960<br />
der Küster Oskar Lohse, bis<br />
1963 Geme<strong>in</strong>deschwestern,<br />
e<strong>in</strong> Lehrer, e<strong>in</strong> Organist <strong>und</strong> an-<br />
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dere Mieter nache<strong>in</strong>ander<br />
wohnten, war außerdem noch<br />
Platz für das Büro der Kirchengeme<strong>in</strong>de.<br />
Dann begann auf Betreiben<br />
Pastor Kamplades an dieser<br />
Stelle der Neubau des Geme<strong>in</strong>dezentrums<br />
mit Saal <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dergarten,<br />
der später erweitert<br />
wurde.<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 17<br />
E<strong>in</strong> reges Geme<strong>in</strong>deleben verzeichnet die evangelische Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
– dank des vielseitig nutzbaren Geme<strong>in</strong>dehauses.<br />
FOTO: LEHMANN
Seite 18 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Der <strong>Sande</strong>r Güterbahnhof<br />
ist Anfang der 1940er-Jahre<br />
als großer Verschiebebahnhof<br />
angelegt worden.<br />
Hier wurden die Züge zu<br />
den verschiedenen Werftbetrieben<br />
<strong>und</strong> Mar<strong>in</strong>estellen<br />
sortiert. In den vergan-<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
genen Jahrzehnten wurde<br />
e<strong>in</strong> großer Teil der Gleise<br />
abgebaut. Die Aufnahme<br />
entstand Ende der 1970er-<br />
Jahre. Das Landhaus Tapken<br />
an der Scharfen Ecke<br />
ist gerade im Bau, die Gewerbegebiete<br />
im Übrigen<br />
präsentiert von der:<br />
noch nicht besiedelt. Auch<br />
das spätere Baugebiet Ulferssches<br />
Gelände ist noch<br />
grüne Wiese. Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
ist als dünnes Band<br />
die im Bau bef<strong>in</strong>dliche Autobahn<br />
zu sehen. In den<br />
nächsten Jahren wird sich<br />
27. Oktober 2012<br />
Der Güterbahnhof<strong>Sande</strong>fürdieWerft<strong>und</strong>denKriegsmar<strong>in</strong>ehafen<br />
das Bild wieder kräftig wandeln,<br />
wenn Gleise wegen<br />
der Elektrifizierung verlegt<br />
werden müssen, die Bahnumfahrung<br />
<strong>und</strong> die Bahnhofstraßenbrücke<br />
gebaut<br />
werden sollten.<br />
FOTO: LEHMANN
27. Oktober 2012<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
Georg Stünkel, der letzte offizielle Ausrufer<br />
derGeme<strong>in</strong>deGödensimJahr1962.<br />
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Ausrufer:<br />
Orig<strong>in</strong>al<br />
<strong>und</strong>Replik<br />
NEUSTADTGÖDENS/ML – Genau<br />
50 Jahre liegen zwischen<br />
den Aufnahmen vom<br />
letzten offiziellen Ausrufer<br />
der damaligen Geme<strong>in</strong>de<br />
Gödens, Georg Stünkel, <strong>und</strong><br />
dem heutigen ehrenamtlichen<br />
Ausrufer H<strong>in</strong>rich Janßen,<br />
der bei touristischen<br />
Anlässen bekleidet als<br />
preußischer Musketier gern<br />
<strong>in</strong> plattdeutscher Sprache<br />
Neuigkeiten verkündet.<br />
Ausrufer gab es seit der<br />
Blütezeit des historischen<br />
Dorfes Neustadtgödens, <strong>in</strong><br />
der es e<strong>in</strong> Hafenort mit H<strong>und</strong>erten<br />
Handwerkern war.<br />
Sie hatten die Aufgabe, gute<br />
<strong>und</strong> schlechte Nachrichten<br />
unters Volk zu br<strong>in</strong>gen,<br />
also bekannt zu machen.<br />
Schon damals machten sie<br />
mit dem Geläut e<strong>in</strong>er Glocke<br />
auf sich aufmerksam,<br />
bevor sie ihre Texte verlasen.<br />
Georg Stünkel wurde<br />
nach se<strong>in</strong>em Tode <strong>in</strong> der<br />
Kirchstraße e<strong>in</strong> Denkmal<br />
gesetzt, das ihn bei se<strong>in</strong>er<br />
Arbeit zeigt.<br />
Auf Wunsch des Heimatvere<strong>in</strong>s<br />
Gödens-<strong>Sande</strong>, der<br />
die alte Tradition wieder aufleben<br />
ließ, hatte Bernd Arnim<br />
Traue zunächst die Ausruferfunktion<br />
übernommen.<br />
Nach e<strong>in</strong> paar Jahren löste<br />
ihn 1992 der heute 52-jährige<br />
H<strong>in</strong>rich Janßen ab. Er trat<br />
seitdem auch bei <strong>in</strong>ternationalen<br />
Wettbewerben auf<br />
<strong>und</strong> holte die erste deutsche<br />
Ausrufermeisterschaft<br />
nach Neustadtgödens.<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 19<br />
H<strong>in</strong>rich Janßen führt die Tradition des Ausrufers<strong>in</strong>Neustadtgödensfort.E<strong>in</strong>Denkmal<strong>in</strong>der<br />
Kirchstraßeer<strong>in</strong>nertandasAmt. FOTO: LEHMANN
Seite 20 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
IndenJahren1961/62<br />
entstanddieBonifatiuskirche<br />
nachdemModelldes<br />
damaligenPfarrrektorsDr.<br />
Ernst Thönnissen,daszwei<br />
Türme<strong>und</strong>e<strong>in</strong>Kupferdach<br />
vorsah.DerArchitektLudger<br />
S<strong>und</strong>erPlaßmannhatdie<br />
Ideeaufgegriffen:Das<br />
Kirchenschiffliegtzwischen<br />
Glocken<strong>und</strong>Chorraumturm.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
Sankt Bonifatiusgeweiht<br />
SANDE/ML – Wer kennt sie noch,<br />
die alte katholische Kirche an<br />
der Paul-Hug-Straße <strong>in</strong> Cäciliengroden?<br />
Das hölzerne Gebäude,<br />
<strong>in</strong> dem nach dem letzten<br />
Krieg Pfarrer Dr. Thönnissen<br />
predigte, wurde nach dem Neubau<br />
der St. Bonifatius-Kirche <strong>in</strong><br />
<strong>Sande</strong> im Jahr 1961 abgebrochen.<br />
Inzwischen verr<strong>in</strong>gerte sich<br />
die Anzahl der Katholiken im<br />
Geme<strong>in</strong>debereich <strong>und</strong> 2008<br />
wurde die katholische Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>in</strong> <strong>Sande</strong> mit der <strong>Wilhelmshavener</strong>Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
St. Willehad fusioniert. Gottesdienste<br />
<strong>und</strong> andere kirchliche<br />
Handlungen werden weiterh<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Sande</strong> abgeh<strong>alten</strong>.<br />
27. Oktober 2012<br />
Deröstliche Turm. FOTO: LEHMANN<br />
In dieser Kirchen-Baracke an der PaulHugStraße feierten die Katholiken nach dem Krieg zunächst ihre Gottesdienste. Die<br />
ZahlderKatholikenwardurchdieVertriebenen,dievornehmlichausSchlesiengekommenwaren,starkgestiegen. FOTO: LEHMANN
27. Oktober 2012<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
„Friesenland“verschrottet<br />
Remmer Schrage<br />
befuhr mit se<strong>in</strong>er<br />
„Friesenland“ die<br />
Flüsse <strong>und</strong> Kanäle<br />
Norddeutschlands.<br />
Heimathafen war<br />
<strong>Sande</strong>rbusch.<br />
VON MANFRED LEHMANN<br />
SANDERBUSCH – Die Zeit, <strong>in</strong> der<br />
kle<strong>in</strong>e Frachtschiffe von der<br />
Nordsee kommend <strong>in</strong> Neustadtgödens<br />
anlegten oder gar bis <strong>in</strong><br />
die Maadeschleife westlich der<br />
heutigen Sankt Magnus-Kirche<br />
vordrangen, liegt Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
zurück.<br />
Dem zwischen 1880 <strong>und</strong><br />
1888 gebauten Ems-Jade-Kanal<br />
ist es zu verdanken, dass<br />
<strong>Sande</strong> bis heute e<strong>in</strong> „Hafenort“<br />
geblieben ist <strong>und</strong> bis vor wenigen<br />
Jahrzehnten sogar Heimathafen<br />
e<strong>in</strong>es Frachtschiffes, der<br />
„Friesenland“, wurde.<br />
Der bis zu se<strong>in</strong>em Tode im<br />
Jahr 1998 am Kanal <strong>in</strong> <strong>Sande</strong>rbusch<br />
wohnende Schiffseigner<br />
Remmer Schrage befuhr damit<br />
Kanäle <strong>und</strong> Flüsse bis nach<br />
Köln, Bremen <strong>und</strong> Holland. Zuletzt<br />
wurden <strong>in</strong> <strong>Sande</strong>rbusch<br />
Briketts für e<strong>in</strong>e Heidmühler<br />
Kohlenhandlung gelöscht.<br />
Zeitweilig lag die „Friesenland“<br />
im „Heimathafen“ am Anleger.<br />
1970 wurde sie <strong>in</strong> Aurich<br />
verschrottet.<br />
Der Ems-Jade-Kanal, auf<br />
dem wegen se<strong>in</strong>er sechs<br />
Schleusen zwischen Emden<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 21<br />
RemmerSchragevorse<strong>in</strong>er „Friesenland“imHeimathafen<strong>Sande</strong>rbusch.Erwohntemitse<strong>in</strong>er<br />
Familie<strong>in</strong>se<strong>in</strong>emHausdirektamAnleger. FOTO: LEHMANN<br />
Jachtbesitzerlegenheutegern<strong>in</strong><strong>Sande</strong>rbuschan,um Altmarienhausenzubesuchen. FOTO: LEHMANN<br />
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<strong>und</strong> Wilhelmshaven nur Schiffe<br />
bis zu 33 m Länge <strong>und</strong> 6,20 m<br />
Breite fahren dürfen, hatte früher<br />
e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Nach w<strong>in</strong>terlichen Eiszeiten<br />
bildete sich manchmal e<strong>in</strong> Konvoi<br />
von bis zu zehn Schiffen, deren<br />
Passage zu längeren Brückensperrungen<br />
<strong>in</strong> <strong>Sande</strong>rbusch<br />
<strong>und</strong> Dykhausen führte.<br />
In se<strong>in</strong>em östlichen Bereich, also<br />
zwischen Aurich <strong>und</strong> Wilhelmshaven,<br />
wird der Kanal<br />
heute fast ausschließlich von<br />
Freizeitkapitänen benutzt.<br />
Mehrmals gab es ernsthafte<br />
Überlegungen der Kommunalpolitiker,<br />
aus touristischen<br />
Gründen zwischen der Eisenbahnbrücke<br />
<strong>und</strong> den Tennisplätzen<br />
<strong>in</strong> <strong>Sande</strong>rbusch e<strong>in</strong>en<br />
Sportboothafen zu bauen. Im<br />
letzten Jahrzehnt stand dafür<br />
auch e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>stück zwischen<br />
Kanal, Eisenbahnl<strong>in</strong>ie <strong>und</strong> Umfangstraße<br />
<strong>in</strong> Mariensiel zur Debatte,<br />
ohne dass die Pläne umgesetzt<br />
wurden.<br />
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Seite 22 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
27. Oktober 2012<br />
Allesfährtüber„Scharfe Ecke“<br />
Anfang der 40er-Jahre<br />
erst wurde die B<strong>und</strong>esstraße<br />
210 (früher 69)<br />
an <strong>Sande</strong> vorbei<br />
gebaut. Davor g<strong>in</strong>g der<br />
Verkehr ab der<br />
„Scharfen Ecke“<br />
Richtung Mariensiel.<br />
VON MANFRED LEHMANN<br />
SANDE – Die „Scharfe Ecke“ galt<br />
seit eh <strong>und</strong> je als wichtigste Zufahrt<br />
nach <strong>Sande</strong>. Oft wurde <strong>in</strong><br />
den vergangenen Jahrzehnten<br />
an der Kreuzung etwas verändert,<br />
um dem steigenden Verkehr<br />
gerecht zu werden. Zunächst<br />
entschärfte man das<br />
„E<strong>in</strong>gangstor“ zum Dorf, dann<br />
wurden Ampeln gesetzt <strong>und</strong> zuletzt<br />
entstand e<strong>in</strong> Kreisverkehr,<br />
das „<strong>Sande</strong>r Ei“, der den Bereich<br />
gänzlich umgestaltete.<br />
Das alte Bild unten zeigt<br />
auch das vor e<strong>in</strong>igen Jahren abgebrochene<br />
Haus Hauptstraße<br />
1, <strong>in</strong> dem früher die Schlachterei<br />
Plagge <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Schneiderei<br />
bestanden. Aktuell das Bild<br />
vom „<strong>Sande</strong>r Ei“ auf die modern<br />
ausgebaute Anb<strong>in</strong>dung<br />
der Hauptstraße an die Landesstraße<br />
815 (Oldenburger<br />
Damm). L<strong>in</strong>ks die alte Gaststätte<br />
„Zur scharfen Ecke“, die um<br />
1840 gebaut wurde, als die<br />
„Staatschaussee“ als neue Verb<strong>in</strong>dung<br />
von Oldenburg nach<br />
Heppens durch den Salzengroden<br />
entstand. An der „Scharfen<br />
Ecke“ kreuzte sie die alte Heerstraße<br />
vom <strong>Sande</strong>r Bahnhof<br />
nach Jever. Die frühere Abzweigung<br />
nach Bant ist noch vor<br />
dem rechts stehenden Haus<br />
Hauptstraße 3 zu erkennen.<br />
Die „Scharfe Ecke“<br />
ausderVogelperspektive<strong>in</strong>den<br />
60erJahren:Drei<br />
Tankstellen<br />
konkurriertenhier<br />
zeitweise<strong>in</strong>direkter<br />
Nachbarschaft.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Blickvom<strong>Sande</strong>r<br />
Kreisel<strong>in</strong>die<br />
Hauptstraßeheute.<br />
Vordemrechts<br />
stehendenHaus<br />
Hauptstraße3<br />
zweigtee<strong>in</strong>maldie<br />
Straßenach<br />
Mariensielab.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Alsesdie<strong>Sande</strong>rSüdumgehungnochnichtgab,bogderVerkehr Richtung OstfrieslandanderScharfenEckeab<strong>und</strong>quälte<br />
sichüberdieHaupt<strong>und</strong>DollstraßeRichtungLeer. FOTO: LEHMANN
27. Oktober 2012<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 23<br />
SchildermalerRichterichmalte Werbetafelfür<strong>Sande</strong>rGeschäfte<br />
E<strong>in</strong> vierzehnteiliges Reklameschild<br />
für <strong>Sande</strong>r E<strong>in</strong>zelhändler<br />
malte der bis<br />
1950 <strong>in</strong> Neufeld II wohnende<br />
Kunstmaler He<strong>in</strong>z Richterich.<br />
Das kle<strong>in</strong>e Kunst-<br />
werk aus alter Zeit hängt<br />
heute <strong>in</strong> Altmarienhausen<br />
<strong>und</strong> zeigt, wie damals geworben<br />
wurde, als <strong>Zeitung</strong>sbeilagen<br />
<strong>und</strong> Wurfsendungen<br />
noch selten wa-<br />
ren <strong>und</strong> moderne digitale<br />
Werbemöglichkeiten erst<br />
noch erf<strong>und</strong>en werden sollten.<br />
Richterich malte auch<br />
größere Schilder, die an der<br />
E<strong>in</strong>mündung der Berl<strong>in</strong>er<br />
Straße <strong>in</strong> die Hauptstraße<br />
auf die <strong>in</strong> Neufeld II neu angesiedelten<br />
Geschäfte,<br />
Handwerker <strong>und</strong> Fabriken<br />
h<strong>in</strong>wiesen. Drei Firmen bestehen<br />
noch. FOTO: LEHMANN<br />
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Seite 24 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
27. Oktober 2012<br />
DasBaugebiet Neufeld Iwurde<strong>in</strong>den60erJahrenerschlossen.DieehemaligeHofstelleDuismitihren<strong>alten</strong>Bäumen(bliebbis<br />
2003unbebaut(obereBildmitte) FOTO: LEHMANN<br />
Die ehemalige<br />
Hofstelle Duis<br />
am Bulsterdeich<br />
wurde<br />
vor mehr als<br />
50 Jahren abgerissen.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Heute stehen auf der ehemaligen Hofstelle Duis acht schmucke E<strong>in</strong>familienhäuser. Die Geme<strong>in</strong>dewiesdasGelände2003alsBaugebietaus.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Duis<strong>und</strong>se<strong>in</strong><br />
Hofam<br />
Bulsterdeich<br />
Abseits der Hauptstraßebewirtschafteten<br />
<strong>in</strong> <strong>Sande</strong><br />
die Bauern ihre Höfe.<br />
SANDE/ML – Das Gelände der<br />
vor mehr als 50 Jahren gebauten<br />
Siedlung Neufeld I gehörte<br />
früher zur Hofstelle des Bauern<br />
Diedrich Duis am Bulsterdeich.<br />
E<strong>in</strong> Schlackenweg verband<br />
das Gebäude mit der <strong>Sande</strong>r<br />
Hauptstraße. Es war „<strong>in</strong> die<br />
Jahre“ gekommen <strong>und</strong> kaum<br />
noch zu sanieren. Der Besitzer<br />
gab die Bewirtschaftung auf<br />
<strong>und</strong> g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den Ruhestand.<br />
So wurde das von e<strong>in</strong>er Graft<br />
umgebene Bauernhaus wenig<br />
später dem Erdboden gleich gemacht.<br />
Lange diente das Gelände<br />
als Bolzplatz für Jugendliche,<br />
doch 2002 ließ die Geme<strong>in</strong>de<br />
den Bereich für den<br />
Wohnungsbau parzellieren.<br />
Heute stehen acht schmucke<br />
Siedlungshäuser dort <strong>und</strong><br />
die Er<strong>in</strong>nerungen an den e<strong>in</strong>stigen<br />
Hof Duis s<strong>in</strong>d nur noch älteren<br />
<strong>Sande</strong>rn erh<strong>alten</strong> geblieben.
27. Oktober 2012<br />
E<strong>in</strong> wenig Wildwest-Atmosphäre<br />
hatte früher e<strong>in</strong>mal<br />
die Ortse<strong>in</strong>fahrt an der<br />
„Scharfen Ecke“. Dort<br />
stand seit dem Bau der früheren<br />
B<strong>und</strong>esstraße 69<br />
diese „Auto-Dienststelle“<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert vom<br />
mit e<strong>in</strong>er Werkstatt <strong>und</strong> den<br />
Benz<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Benzol-Zapfsäulen,<br />
die später jedem<br />
Museum Ehre e<strong>in</strong>gebracht<br />
hätten. Im Krieg übernahm<br />
„H<strong>in</strong>ni“ Mammen die Autowerkstatt.<br />
Er fuhr außer-<br />
dem e<strong>in</strong>en mit Holzgas betriebenen<br />
Krankenwagen.<br />
Bevor Franz Herkens als<br />
letzter Inhaber den Betrieb<br />
<strong>in</strong> den 50er-Jahren aufgab,<br />
waren auch Hermann <strong>und</strong><br />
Richard Maaß dort tätig.<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 25<br />
WildwestAtmosphäreanScharferEcke:Mammens Autodienststelle<br />
Evangelische Kirche „St. Magnus“<br />
Geschichten · Er<strong>in</strong>nerungen·Emotionen<br />
<strong>Sande</strong> –gestern<br />
Später übernahm Willi Eisermann<br />
den Standort. Er<br />
betrieb e<strong>in</strong> Taxiunternehmen<br />
mit Beerdigungs<strong>in</strong>stitut<br />
<strong>und</strong> baute das Haus<br />
Hauptstraße 4 (kle<strong>in</strong>es<br />
Foto). FOTO: LEHMANN<br />
Allen Interessierten steht beim<br />
WZ-Bilddienst e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Fotoarchiv mit folgenden<br />
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Bilder deutscher Kolonialgeschichte<br />
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Wilhelmshavens <strong>und</strong> Umgebung bis heute<br />
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die seit 1949 <strong>in</strong>der „<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />
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-
Seite 26 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Der Ahmer Hofmusste<br />
demAutobahnbau<br />
weichen.Erstand<strong>in</strong><br />
etwaanderStelle,wo<br />
heutedieBrückeder<br />
<strong>Sande</strong>rahmerStraße<br />
dieAutobahnquert.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Inden70erJahren<br />
entstandder <strong>Sande</strong>r<br />
See.Derausihm<br />
entnommeneSand<br />
wurdefürdieGründung<br />
derAutobahnverwandt<br />
<strong>und</strong>vomSeezur<br />
Baustellegespült.<br />
FOTO: LEHMANN<br />
Dankandie<br />
Retter<strong>in</strong><br />
SANDE – Rüdiger Rieck aus<br />
dem Kielgroden 7 <strong>in</strong> Neustadtgödens<br />
schrieb an die<br />
Redaktion von“Gestern<br />
<strong>und</strong> Heute“:<br />
„Ich b<strong>in</strong> heute 60 Jahre<br />
alt <strong>und</strong> habe bis 1959 mit<br />
me<strong>in</strong>en Eltern <strong>in</strong> Mariensiel<br />
gewohnt. Dann s<strong>in</strong>d wir<br />
nach Wilhelmshaven gezogen.<br />
Im Sommer 1956 oder<br />
1957 hat mich am Siel <strong>in</strong><br />
Mariensiel e<strong>in</strong> junges Mädchen<br />
vor dem Ertr<strong>in</strong>ken gerettet.<br />
Sie wurde mit der<br />
Rettungsmedaille des Landes<br />
Niedersachsen ausgezeichnet.<br />
Der Nachname ist<br />
mir entfallen, er könnte Sievers<br />
gewesen se<strong>in</strong>. Es wäre<br />
schön, wenn ich auf diesem<br />
Wege me<strong>in</strong>er Retter<strong>in</strong> danken<br />
könnte.“<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der:<br />
Gernam Deichgespielt<br />
CÄCILIENGRODEN – E<strong>in</strong>en Großteil<br />
se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit hat Hans<br />
Rebbe, der heute <strong>in</strong> der Feldmark<br />
<strong>in</strong> Wilhelmshaven wohnt,<br />
<strong>in</strong> Cäciliengroden verbracht,<br />
wo se<strong>in</strong>e Großeltern lebten. Er<br />
er<strong>in</strong>nert sich: .<br />
„Auch unter der Woche fuhr<br />
ich des öfteren nach Cäci, um<br />
me<strong>in</strong>e Großmutter, me<strong>in</strong>e Tante<br />
<strong>und</strong> deren Sohn zu besuchen.<br />
Me<strong>in</strong>e Großeltern, August<br />
<strong>und</strong> Marie Jura, gehörten<br />
zu den ersten Siedlern, die im<br />
Jahre 1939 e<strong>in</strong> Siedlungshaus<br />
<strong>in</strong> der Fritz-Frerich-Straße 31<br />
mit ihren vier K<strong>in</strong>dern bezogen.<br />
Neben dem Haus me<strong>in</strong>er<br />
Großeltern steht heute die<br />
Evangelische Kirche. Früher<br />
war dort „Ackerland“, auf welchem<br />
wir Jungen Fußball spielten.<br />
Auch zog es uns immer<br />
wieder zum Deich oder zu den<br />
Bahnschienen.<br />
Me<strong>in</strong> Großvater August Jura<br />
war als Schlosser bei der Gießerei<br />
<strong>Sande</strong> angestellt. Se<strong>in</strong><br />
Hobby war die Malerei <strong>und</strong> die<br />
künstlerische Arbeit mit Ton<br />
<strong>und</strong> Lehm. Für die Zeitschrift<br />
„Hör zu“ hat er u. a. e<strong>in</strong>en „Mecki“<br />
modelliert, was ihm e<strong>in</strong>en<br />
Beitrag <strong>in</strong> eben dieser Zeitschrift<br />
e<strong>in</strong>brachte.<br />
Auf dem<br />
Kirchengr<strong>und</strong>stück<br />
als Jungen Fußball<br />
gespielt<br />
Viele se<strong>in</strong>er Bilder <strong>und</strong> Figuren<br />
hat er an Fre<strong>und</strong>e weitergegeben.<br />
E<strong>in</strong> Relief „Nicht für die<br />
Schule, sondern für das Leben<br />
lernen wir“ h<strong>in</strong>g jahrelang <strong>in</strong><br />
der Volks- bzw. Gr<strong>und</strong>schule <strong>in</strong><br />
Cäciliengroden. Leider starb<br />
27. Oktober 2012<br />
Bauder<br />
Autobahn<br />
verändertevieles<br />
SANDERAHM/SANDERBUSCH/ML<br />
– Den „Ahmer Hof“ gab es<br />
schon, als weder Straßen noch<br />
Eisenbahn direkt von Varel nach<br />
<strong>Sande</strong> gebaut waren. E<strong>in</strong>e Wegeverb<strong>in</strong>dung<br />
vom Friesischen<br />
Heerweg, der früher Oldenburg<br />
über Westerstede <strong>und</strong> Zetel mit<br />
Esens verband, <strong>in</strong> Richtung<br />
Heppens führte hier vorbei <strong>und</strong><br />
gab dem Gasthof, der später<br />
e<strong>in</strong>e Kegelbahn erhielt, Bedeutung.<br />
Wo bis Mitte der 70er Jahre<br />
die Kugeln rollten <strong>und</strong> viele Kegler<br />
mit e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>bus vom Wirt<br />
zu später St<strong>und</strong>e heimgefahren<br />
wurden, rollt heute der Verkehr<br />
auf der Autobahn. Der <strong>neuen</strong><br />
Verkehrsader stand der „Ahmer<br />
Hof“ r<strong>und</strong> 1000 Meter vor der<br />
Abfahrt <strong>Sande</strong> entfernt im Weg<br />
<strong>und</strong> das bedeutete se<strong>in</strong> Ende.<br />
Die hoch gelegte Autobahn<br />
veränderte nicht nur sehr den<br />
<strong>Sande</strong>r „Horizont“. Sie bescherte<br />
dem Ort <strong>in</strong> den 70er-<br />
Jahren auch den Badesee bei<br />
<strong>Sande</strong>rbusch.<br />
Die Autobahnstrecke um<br />
<strong>Sande</strong> herum erforderte enorme<br />
Erdbewegungen. Zunächste<br />
wurde mooriger Gr<strong>und</strong> bis zu<br />
fast 20 Meter tief ausgespült,<br />
um dann mit Sand wieder befüllt<br />
zu werden. Den Sand entnahm<br />
man aus vielen Entnahmestellen<br />
<strong>in</strong> der hiesigen Gegend,<br />
unter anderem auch aus<br />
dem heutigen <strong>Sande</strong>r See.<br />
der „Opa“ bereits im Jahre<br />
1953 an e<strong>in</strong>er unheilbaren<br />
Krankheit.<br />
Me<strong>in</strong>e Großmutter Marie Jura<br />
war viele Jahre bei Krügers<br />
im damaligen Siedlerkrug tätig.<br />
Auf das Wochenende, an<br />
dem das Siedlerfest stattfand<br />
freuten wir uns als K<strong>in</strong>der im<br />
riesig. Er<strong>in</strong>nern kann ich mich<br />
noch an e<strong>in</strong> Fußball-Fre<strong>und</strong>schaftsspiel<br />
des<br />
FC RW <strong>Sande</strong>-Cäciliengroden<br />
gegen E<strong>in</strong>tracht Osnabrück,<br />
zumal ich Jahre später<br />
als Fußball-Schiedsrichter e<strong>in</strong>ige<br />
Spiele vom FC RW <strong>Sande</strong>-<br />
Cäci <strong>in</strong> der Bezirksklasse leiten<br />
durfte. Noch heute geht so<br />
manche Fahrrad-Tour noch<br />
durch „Cäci“, h<strong>in</strong> <strong>und</strong> wieder<br />
trifft man Bekannte aus den<br />
50er- <strong>und</strong> 60er-Jahren <strong>und</strong><br />
tauscht Er<strong>in</strong>nerungen von damals<br />
aus.“
Neuersche<strong>in</strong>ung<br />
Die Geschichte<br />
der Landschaft<br />
um den Jadebusen<br />
Die Geschichte der Landschaft<br />
um den Jadebusen<br />
Friesland – Wilhelmshaven – Wesermarsch<br />
Ab sofort erhältlich <strong>in</strong> der Schalterhalle der<br />
Parkstraße 8 · 26382 Wilhelmshaven<br />
Tel. (0 44 21) 4 88 -8 10 Fax (0 44 21) 4 88 -8 20<br />
sowie <strong>in</strong> allen Buchhandlungen<br />
Karl-Ernst Behre<br />
Karl-Ernst Behre<br />
Nur wenige Landschaften Deutschlands<br />
haben e<strong>in</strong>e solch fasz<strong>in</strong>ierende Geschichte<br />
wie der Jaderaum, wo Natur <strong>und</strong> Mensch<br />
sich <strong>in</strong> ständiger gegenseitiger Abhängigkeit<br />
be� nden. Durch die jahrzehntelangen<br />
Arbeiten des Niedersächsischen<br />
Instituts für historische Küstenforschung<br />
<strong>in</strong> Wilhelmshaven ist dieses Gebiet besser<br />
erforscht als alle anderen deutschen<br />
Marschgebiete.<br />
In diesem Band werden die <strong>alten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>neuen</strong> Erkenntnisse zur Natur- <strong>und</strong> Landschaftsgeschichte<br />
im Zusammenhang<br />
dargestellt <strong>und</strong> <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>verständlicher<br />
Weise aufbereitet.<br />
Es entstand e<strong>in</strong>e Landschafts- <strong>und</strong> Siedlungsgeschichte,<br />
<strong>in</strong> der die vielfachen<br />
Beziehungen zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Teilgebieten, die die Küstenforschung<br />
kennzeichnen, deutlich sichtbar werden.<br />
Zahlreiche, vielfach neu erstellte Gra� -<br />
ken <strong>und</strong> andere Bilder illustrieren die<br />
Geschehnisse <strong>in</strong> unserem Lebensraum<br />
von den ältesten Zeiten bis heute.<br />
24. € 80<br />
Nur wenige Landschaften Deutschlands<br />
haben e<strong>in</strong>e solch fasz<strong>in</strong>ierende Geschichte<br />
wie der Jaderaum, wo Natur <strong>und</strong> Mensch<br />
sich <strong>in</strong> ständiger gegenseitiger Abhängigkeit<br />
be� nden. Durch die jahrzehntelangen<br />
Arbeiten des Niedersächsischen<br />
Instituts für historische Küstenforschung<br />
<strong>in</strong> Wilhelmshaven ist dieses Gebiet besser<br />
erforscht als alle anderen deutschen<br />
Marschgebiete.<br />
In diesem Band werden die <strong>alten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>neuen</strong> Erkenntnisse zur Natur- <strong>und</strong> Landschaftsgeschichte<br />
im Zusammenhang<br />
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Es entstand e<strong>in</strong>e Landschafts- <strong>und</strong> Siedlungsgeschichte,<br />
<strong>in</strong> der die vielfachen<br />
Beziehungen zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Teilgebieten, die die Küstenforschung<br />
ke<br />
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280 Seiten mit 248 farbigen<br />
<strong>und</strong> 26 s/w-Abbildungen<br />
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Unbenannt-1 1 23.10.12 16:18<br />
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