11.07.2015 Aufrufe

Thieme: Taschenatlas Anatomie, Band 1 - Books.ch

Thieme: Taschenatlas Anatomie, Band 1 - Books.ch

Thieme: Taschenatlas Anatomie, Band 1 - Books.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

158Obere Extremität: Muskulatur, Faszien, besondere Einri<strong>ch</strong>tungenObere ExtremitätUnterarmmuskelnEinteilung der Muskeln (A–D)Bei den Unterarmmuskeln kann man na<strong>ch</strong>ihrer Lage zu vers<strong>ch</strong>iedenen Gelenken,na<strong>ch</strong> ihrem Ansatz und na<strong>ch</strong> ihrer Wirkungdrei vers<strong>ch</strong>iedene Gruppen unters<strong>ch</strong>eiden.– Die erste Gruppe umfasst jene Muskeln,die am Radius ansetzen und nur für Bewegungender Unterarmkno<strong>ch</strong>en inFrage kommen.– Eine zweite Gruppe von Unterarmmuskelnerrei<strong>ch</strong>t den Metacarpus und ermögli<strong>ch</strong>tBewegungen in der Handwurzel.– Die dritte Gruppe umfasst jene Muskeln,die bis zu den Phalangen gelangen undfür die Fingerbewegungen verantwortli<strong>ch</strong>sind.Eine andere Einteilung wird na<strong>ch</strong> der Lageder Muskeln zueinander vorgenommen.Dabei trennen Ulna und Radius mit derMembrana interossea die ventral liegendenMuskeln, die Beuger, von den dorsalenMuskeln, den Streckern. Dur<strong>ch</strong> bindegewebigeSepten wird zwis<strong>ch</strong>en ventralen unddorsalen Muskeln no<strong>ch</strong> eine radiale Muskelgruppeabgegrenzt. Sowohl bei denBeugern, als au<strong>ch</strong> bei den Streckern könnenoberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e und tiefe Muskeln unters<strong>ch</strong>iedenwerden.S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> kann man die Muskulatur desUnterarmes na<strong>ch</strong> ihrer Innervation aus derventralen oder aus der dorsalen Plexuss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tein zwei Gruppen gliedern.Aus praktis<strong>ch</strong>en Gründen soll die Einteilungder Muskulatur na<strong>ch</strong> ihrer Lage zueinanderin der Bes<strong>ch</strong>reibung berücksi<strong>ch</strong>tigtwerden. Diese Einteilung entspri<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong>weitestgehend einer funktionellen Gliederung.Ventrale UnterarmmuskelnOberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (s. S. 160)M. pronator teres (1),M. flexor digitorum superficialis (2),M. flexor carpi radialis (3),M. palmaris longus (4),M. flexor carpi ulnaris (5)Tiefe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (s. S. 162)M. pronator quadratus (6),M. flexor digitorum profundus (7),M. flexor pollicis longus (8)Radiale Unterarmmuskeln (s. S. 164)M. extensor carpi radialis brevis (9),M. extensor carpi radialis longus (10),M. bra<strong>ch</strong>ioradialis (11)Dorsale UnterarmmuskelnOberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (s. S. 166)M. extensor digitorum (12),M. extensor digiti minimi (13),M. extensor carpi ulnaris (14)Tiefe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (s. S. 168)M. supinator (15),M. abductor pollicis longus (16),M. extensor pollicis brevis (17),M. extensor pollicis longus (18),M. extensor indicis (19).20 N. medianus,21 N. ulnaris,22 N. radialis, R. superficialis,23 N. radialis, R. profundus,24 R. muscularis n. mediani,25 A. bra<strong>ch</strong>ialis,26 A. radialis,27 A. ulnaris,28 V. basilica,29 V. cephalica,30 Radius,31 Ulna,32 Membrana interossea,33 A. und V. interossea communis,34 A. interossea anterior,35 A. interossea posterior.aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


Unterarmmuskeln1592928111243410A S<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> das proximaleDrittel des Unterarmes92322261230202533321513142317215Obere Extremität29342211262025109130834322772128161731121314BS<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> das mittlereDrittel des Unterarmes3518+19204 2 27 212635A816 67B291711301931C10C S<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> das distaleDrittel des Unterarmes91812 1314D S<strong>ch</strong>nittebenenaus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


160Obere Extremität: Muskulatur, Faszien, besondere Einri<strong>ch</strong>tungenObere ExtremitätVentrale UnterarmmuskelnOberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (A–D)Der M. pronator teres (1) entspringt mitseinem Caput humerale vom Epicondylus medialishumeri (2) und vom Septum intermuscularemediale, mit seinem Caput ulnarevom Processus coronoideus ulnae (3). Er inseriertan der Tuberositas pronatoria (4) desRadius. Er proniert den Unterarm gemeinsammit dem M. pronator quadratus undwirkt bei der Beugung im Ellbogengelenkmit.Innervation: N. medianus (C6–C7).Varietäten: Das Caput ulnare kann fehlen.Bei Vorhandensein eines Processus supracondylaris(S. 114) entspringt das Caput humerale au<strong>ch</strong>von diesem.Er ist ein s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er Beuger und Pronatorim Ellbogengelenk, während er inden Handwurzelgelenken bei der Palmarflexionund gemeinsam mit dem M. extensorcarpi radialis longus (S. 164) bei derRadialabduktion mitwirkt.Innervation: N. medianus (C6–C7).Der M. palmaris longus (14) entspringtvom Epicondylus medialis humeri undstrahlt mit seiner Palmaraponeurose (15) inder Palmarflä<strong>ch</strong>e der Hand aus (S. 178). Erflektiert die Hand na<strong>ch</strong> palmar und spanntdie Palmaraponeurose.Innervation: N. medianus (C7–Th1).Varietät: Er kann fehlen, allerdings ist au<strong>ch</strong>beim Fehlen dieses Muskels die Palmaraponeuroseimmer vorhanden.Der M. flexor digitorum superficialis (5)entspringt mit seinem Caput humerale vomEpicondylus medialis humeri (6), mit demCaput ulnare vom Processus coronoideus ulnae(7) und mit einem Caput radiale vomRadius (8). Zwis<strong>ch</strong>en den Köpfen spanntsi<strong>ch</strong> ein Sehnenbogen aus, der vom N. medianusund von A. und V. ulnaris unterkreuztwird. Seine Sehnen ziehen in einergemeinsamen Sehnens<strong>ch</strong>eide (S. 182)dur<strong>ch</strong> den Canalis carpi. Er setzt mit 4 Sehnenan den seitli<strong>ch</strong>en Kno<strong>ch</strong>enleisten (9)in der Mitte der Mittelphalangen des 2. – 5.Fingers an. Dabei teilen si<strong>ch</strong> die Sehnen(M. perforatus, 10), und die Sehnen desM. flexor digitorum profundus (11) gleitenwie in einer Rinne. Im Ellbogengelenk ist erein sehr s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er, im Handgelenk und inden proximalen Fingergelenken ein starkerBeuger. Bei maximal gebeugten Handgelenkenwird er insuffizient.Innervation: N. medianus (C7–Th1).Der M. flexor carpi radialis (12) entspringtam Epicondylus medialis humeri (6) und ander oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Faszie des Unterarmes.Er inseriert an der Palmarflä<strong>ch</strong>e der Basisdes Os metacarpale II (13). In Einzelfällenerstreckt si<strong>ch</strong> sein Ansatz au<strong>ch</strong> auf das Osmetacarpale III. Er verläuft im Canalis carpiin einer Fur<strong>ch</strong>e des Os trapezium, die zu einemosteofibrösen Kanal abges<strong>ch</strong>lossen ist.Der an der medialen Seite gelegene M. flexorcarpi ulnaris (16) entspringt mit einemCaput humerale vom Epicondylus medialishumeri (6) und mit einem Caput ulnare vomOlecranon und den oberen 2 /3 des Margoposterior ulnae (17). Er setzt am Os pisiformean (18), setzt si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das Lig. pisohamatumauf das Os hamatum (19) unddur<strong>ch</strong> das Lig. pisometacarpeum zum Osmetacarpale V (20) fort. Proximal seinesAnsatzes am Os pisiforme entsendet derMuskel meistens s<strong>ch</strong>räg na<strong>ch</strong> distal absteigendeSehnenfasern, die in die Fascia antebra<strong>ch</strong>iieinstrahlen. Er verläuft außerhalbdes Canalis carpi. Er wirkt bei der Palmarflexion(wobei er wirksamer als der M. flexorcarpi radialis ist) und der ulnaren Abduktionder Hand mit.Innervation: N. ulnaris (C7–C8).21 M. bra<strong>ch</strong>ioradialis,22 M. flexor pollicis longus,23 M. pronator quadratus,24 M. biceps bra<strong>ch</strong>ii,25 Retinaculum flexorum,26 Mm. lumbricales,27 M. abductor pollicis brevis,28 M. flexor pollicis brevis,29 M. palmaris brevis,30 Ulna,31 Radius,32 Vinculum tendinum longum,33 Vinculum tendinum breve.aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


Ventrale Unterarmmuskeln16124142 62112137122511162111214174851631C S<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> die Mittedes Unterarmes30Obere Extremität5161213181920D S<strong>ch</strong>ema (Ursprung, Verlaufund Ansatz der Muskeln;M. palmaris longus ni<strong>ch</strong>tgezei<strong>ch</strong>net)12 1659922999272523282928271526261026321011103311A oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Beugergruppeder ventralen UnterarmmuskelnBoberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Beugermuskelnan der Hand, Palmaraponeurose entferntaus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


162Obere Extremität: Muskulatur, Faszien, besondere Einri<strong>ch</strong>tungenObere ExtremitätVentrale Unterarmmuskeln,FortsetzungTiefe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (A–C)Der viereckige Einwärtsdreher, der M. pronatorquadratus (1) entspringt am distalenViertel der Palmarflä<strong>ch</strong>e der Ulna (2) undsetzt am distalen Viertel der Palmarflä<strong>ch</strong>edes Radius (3) an. Er proniert den Unterarmund wird dabei vom M. pronator teres unterstützt.Innervation: N. interosseus anterior desN. medianus (C8–Th1).Varietäten: Der Muskel kann weiter na<strong>ch</strong>proximal rei<strong>ch</strong>en. Er kann au<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedeneHandwurzelkno<strong>ch</strong>en und selten die Muskeln desDaumenballens errei<strong>ch</strong>en. Man<strong>ch</strong>mal kann derMuskel fehlen.Der M. flexor digitorum profundus (4)entspringt von den proximalen zwei Drittelnder Palmarflä<strong>ch</strong>e der Ulna (5) und der Membranainterossea. Dur<strong>ch</strong> den Canalis carpiverlaufend, werden seine Sehnen und dieSehnen der oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Fingerbeuger(S. 160) von einer gemeinsamen Sehnens<strong>ch</strong>eide(S. 182) umhüllt. Sein Ansatz istmit 4 Sehnen an den Basen der Endphalangendes 2.–5. Fingers (6). Aufgrund seinesVerhaltens gegenüber dem M. flexor digitorumsuperficialis, dessen Endsehnen erdur<strong>ch</strong>bohrt, wird er au<strong>ch</strong> als M. perforansbezei<strong>ch</strong>net. Außerdem entspringen vonden radialen Seiten seiner Sehnen die Mm.lumbricales (7). Er beugt in den Handwurzel-und Fingergelenken.Innervation: N. interosseus anterior desN. medianus und N. ulnaris (C7–Th1).brevis und gelangt an die Basis der Endphalanxdes Daumens (10). In seiner Funktionist er ein Beuger bis in das Endglieddes Daumens und ist außerdem imstande,etwas na<strong>ch</strong> radial zu abduzieren.Innervation: R. interosseus anterior desN. medianus (C7–C8).Varietät: Bei 40% der Mens<strong>ch</strong>en besitzt erein Caput humerale, das am Epicondylus medialishumeri entspringt. In diesen Fällen besteht einesehnige Verbindung mit dem Caput humeraledes M. flexor digitorum superficialis.11 M. bra<strong>ch</strong>ioradialis,12 Retinaculum flexorum,13 M. abductor pollicis brevis,14 M. flexor pollicis brevis,15 M. flexor carpi radialis,16 M. palmaris longus,17 M. flexor digitorum superficialis,18 M. flexor carpi ulnaris,19 M. pronator teres,20 Radius,21 Ulna.Varietät: Die Sehne, die zum Zeigefinger (Index)gelangt, besitzt sehr häufig einen eigenenMuskelbau<strong>ch</strong> (s. Abb. A).Der M. flexor pollicis longus (8) entspringtvon der Vorderflä<strong>ch</strong>e des Radius (distal vonder Tuberositas radii) und von der Membranainterossea (9). Er zieht, von einereigenen Sehnens<strong>ch</strong>eide (S. 182) umgeben,dur<strong>ch</strong> den Canalis carpi, liegt ans<strong>ch</strong>ließendzwis<strong>ch</strong>en den Köpfen des M. flexor pollicisaus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


Ventrale Unterarmmuskeln16311 1915 161718114208421Obere ExtremitätS<strong>ch</strong>nittebeneBS<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> dieMitte des Unterarms8511512941413832177101066A tiefe Beugergruppeder ventralenUnterarmmuskeln66C S<strong>ch</strong>ema (Ursprung, Verlaufund Ansatz der Muskeln)6aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


164Obere Extremität: Muskulatur, Faszien, besondere Einri<strong>ch</strong>tungenObere ExtremitätRadiale Unterarmmuskeln (A–D)Die radiale Gruppe umfasst drei Muskeln,die im Ellbogengelenk beugend wirken.Der M. extensor carpi radialis brevis (1)entspringt im Caput commune vom Epicondyluslateralis humeri (2), vom Lig. collateraleradiale und vom Lig. anulare radiiund setzt an der Basis des Os metacarpale III(3) an. Er gelangt dur<strong>ch</strong> das zweite Sehnenfa<strong>ch</strong>(S. 180) an die Dorsalseite der Handwurzel.Der M. extensor carpi radialis brevisist ein s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er Beuger im Ellbogengelenk.Er bringt die Hand aus der Ulnarabduktionin Mittelstellung und flektiert siena<strong>ch</strong> dorsal.Innervation: N. radialis, R. profundus (C7).Der M. extensor carpi radialis longus (4)entspringt an der Crista supracondylarislateralis humeri (5) und am Septum intermuscularelaterale bis zum Epicondyluslateralis und verläuft gemeinsam mit demM. extensor carpi radialis brevis dur<strong>ch</strong> daszweite Sehnenfa<strong>ch</strong>. Er setzt an der Basis desOs metacarpale II (6) an. In seiner Funktionist er ein Beuger im Ellbogengelenk unds<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er Pronator bei gebeugtem Armund ein Supinator bei gestrecktem Arm. Inden Handwurzelgelenken vollführt er gemeinsammit dem M. extensor carpi ulnariseine Dorsalflexion und gemeinsam mitdem M. flexor carpi radialis eine Radialabduktion.Innervation: N. radialis, R. profundus(C6–C7).Sowohl der vorher genannte wie au<strong>ch</strong> dieserMuskel werden als Fausts<strong>ch</strong>lusshelfer bezei<strong>ch</strong>net,da beim Fausts<strong>ch</strong>luss die Handlei<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> dorsal flektiert sein muss, umeine Maximalwirkung der Beuger zu errei<strong>ch</strong>en.Dem Oberarmspei<strong>ch</strong>enmuskel, M. bra<strong>ch</strong>ioradialis(7), dienen die Crista supracondylarislateralis humeri (8) und das Septumintermusculare laterale zum Ursprung.Er inseriert an der radialen Flä<strong>ch</strong>e des Processusstyloideus radii (9). Zum Unters<strong>ch</strong>iedvon den vorher bes<strong>ch</strong>riebenen Muskelndes Unterarmes handelt es si<strong>ch</strong> hier um eineneingelenkigen Muskel. Er bringt denUnterarm in Mittelstellung zwis<strong>ch</strong>en ProundSupination. In dieser Stellung wirkt erals Beuger. Seine Beugefunktion ist geringerbei langsamen Bewegungen und beiSupinationsstellung des Unterarmes.Innervation: N. radialis (C5–C6).Klinis<strong>ch</strong>er Hinweis: Unmittelbar proximalseines Ansatzes befindet si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en seinerSehne und der Sehne des M. flexor carpi radialis(S. 160) jene Stelle, an der der Puls ander A. radialis gefühlt wird (s. au<strong>ch</strong> S. 386).10 M. extensor digitorum,11 M. extensor digiti minimi,12 M. extensor carpi ulnaris,13 M. extensor pollicis longus,14 M. extensor pollicis brevis,15 M. abductor pollicis longus,16 Ulna,17 Radius.Klinis<strong>ch</strong>er Hinweis: Bei Fausts<strong>ch</strong>luss könnenam Epicondylus lateralis humeri S<strong>ch</strong>merzenauftreten, die als Epicondylitis humeri bezei<strong>ch</strong>netwerden. Als Ursa<strong>ch</strong>e nimmt man eineno<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bewiesene Periostreizung im Ursprungsgebietder beiden radialen Streckerdur<strong>ch</strong> Überlastung an (Tennisellbogen).aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


Radiale Unterarmmuskeln16578524147741Obere Extremität1S<strong>ch</strong>nittebene12 11 101515Bradiale Gruppe derUnterarmmuskelnvon der Seite gesehen3 696143 6 1314D S<strong>ch</strong>ema (Ursprung, Verlaufund Ansatz der Muskeln)151612 1113 14101714A radiale Gruppe derUnterarmmuskelnvon dorsal gesehenC S<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> dieMitte des Unterarmes7aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


166Obere Extremität: Muskulatur, Faszien, besondere Einri<strong>ch</strong>tungenObere ExtremitätDorsale UnterarmmuskelnOberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (A–C)Der M. extensor digitorum (1) hat einenflä<strong>ch</strong>enhaften Ursprung vom Epicondyluslateralis humeri (2), Lig collaterale radiale,Lig. anulare radii und von der Fascia antebra<strong>ch</strong>ii.Er zieht dur<strong>ch</strong> das vierte Sehnenfa<strong>ch</strong>(S. 182). Er bildet mit seinen Sehnendie Dorsalaponeurose (3) des zweiten bisfünften Fingers, und außerdem entsendenseine Sehnen Zügel zu den Basen derGrundphalangen (4) und zu den Gelenkkapselnder Grundgelenke.Zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Sehnenstrahlenfinden si<strong>ch</strong> regelmäßig sehnige Verbindungen(Connexus intertendinei, 5) ausgehendvom vierten Finger (Digitus anularis) zumdritten (Digitus medius) und fünften (Digitusminimus) Finger. Der M. extensor digitorumstreckt und spreizt die Finger. In denHandwurzelgelenken ist er der stärksteMuskel für eine Dorsalflexion. Außerdemwirkt er ulnarabduzierend.Innervation: N. radialis, R. profundus(C6–C8).Varietäten: Der Muskelbau<strong>ch</strong> der Sehne fürden zweiten Finger kann selbständig sein. DieSehne zum fünften Finger kann fehlen. Andererseitskönnen die Sehnen zu den einzelnen Fingernau<strong>ch</strong> verdoppelt sein.Der M. extensor digiti minimi (6) entspringtgemeinsam mit dem vorher genanntenin einem Caput commune (2) und gelangtdur<strong>ch</strong> das fünfte Sehnenfa<strong>ch</strong> meistmit zwei Sehnen zur Dorsalaponeurose desfünften Fingers. Man<strong>ch</strong>mal fehlt dieserMuskel, und der M. extensor digitorumübernimmt dann mit einer weiteren Sehneseine Funktion. Er streckt den fünften Fingerund wirkt an der Dorsalflexion undUlnarabduktion der Hand mit.Innervation: N. radialis, R. profundus(C6–C8).Au<strong>ch</strong> der M. extensor carpi ulnaris (7) entspringtvom Caput commune (2), gemeinsammit dem M. extensor digitorum, undvon der Ulna (8) und zieht an der medialendorsalen Seite der Ulna dur<strong>ch</strong> das se<strong>ch</strong>steSehnenfa<strong>ch</strong> bis zu der Basis des Os metacarpaleV (9).Sein Name ist missverständli<strong>ch</strong>, da er funktionellein kräftiger Abduktor ist. SeineWirkung wird dur<strong>ch</strong> den Verlauf seinerSehne verständli<strong>ch</strong>. Seine Sehne verläuftdorsal vom Radiokarpalgelenk jedo<strong>ch</strong> palmarvom Mediokarpalgelenk in bezug aufdie Bewegungsa<strong>ch</strong>se (S. 134). Daherkommt es zu einer Dorsalflexion in der Articulatioradiocarpalis und zu einer Palmarflexionin der Articulatio mediocarpalis,d. h. die beiden Funktionen heben si<strong>ch</strong>auf. Daher wirkt dieser Muskel im wesentli<strong>ch</strong>enals reiner Abduktor. Der Antagonistdieses Muskels ist der M. abductor pollicislongus.Innervation: N. radialis, R. profundus(C7 – C8).Varietät: Häufig findet si<strong>ch</strong> an der radialenSeite eine zusätzli<strong>ch</strong>e Sehne, die die Phalanx proximaliserrei<strong>ch</strong>t.10 M. extensor carpi radialis longus,11 M. extensor carpi radialis brevis,12 M. abductor pollicis longus,13 M. extensor pollicis brevis,14 M. extensor pollicis longus,15 M. extensor indicis,16 Radius,17 Ulna,18 M. anconaeus.aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


Dorsale Unterarmmuskeln: Oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te16715127 61417 1311718161110Obere ExtremitätBS<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> dieMitte des UnterarmsS<strong>ch</strong>nittebene761212131186761 1 1101314715 533 34 4159A oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te derdorsalen UnterarmmuskelnC S<strong>ch</strong>ema (Ursprung, Verlaufund Ansatz der Muskeln)aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


168Obere Extremität: Muskulatur, Faszien, besondere Einri<strong>ch</strong>tungenObere ExtremitätDorsale Unterarmmuskeln,FortsetzungTiefe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (A–C)Die Crista m. supinatoris ulnae (1), der Epicondyluslateralis humeri (2), das Lig. collateraleradiale und das Lig. anulare radii dienendem M. supinator (3) als Ursprungsflä<strong>ch</strong>en.Jene Fasern, die vom hinterstenAnteil des Lig. collaterale radiale entspringen,verlaufen oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> und bilden einenna<strong>ch</strong> distal konvexen Sehnenbogen.Zwis<strong>ch</strong>en diesen Fasern und den übrigenzieht der R. profundus n. radialis (s. S. 384)an die Dorsalflä<strong>ch</strong>e des Unterarmes. Ersetzt am Radius (4) zwis<strong>ch</strong>en der Tuberositasradii und dem Ansatz des M. pronatorteres an. Dabei ums<strong>ch</strong>lingt er den Radiusund supiniert den Unterarm zum Unters<strong>ch</strong>iedvom M. biceps bra<strong>ch</strong>ii in jeder Beuge-bzw. Streckstellung.Innervation: N. radialis, R. profundus(C5–C6).Der M. abductor pollicis longus (5) entspringtvon der Facies dorsalis ulnae (6),und zwar distal von der Crista m. supinatorisulnae, von der Membrana interossea (7)und von der Facies dorsalis radii (8). Er verläuftdur<strong>ch</strong> das erste Sehnenfa<strong>ch</strong> (S. 182)und setzt an der Basis des Os metacarpale I(9) an. Ein Teil der Sehne gelangt zum Ostrapezium, ein weiterer Teil vers<strong>ch</strong>milzthäufig mit der Sehne des M. extensor pollicisbrevis und mit dem M. abductor pollicisbrevis.Bedingt dur<strong>ch</strong> seine Lage, flektiert er dieHand na<strong>ch</strong> palmar und abduziert sie na<strong>ch</strong>radial. Die Hauptfunktion dieses Muskelsist die Abduktion des Daumens.Innervation: N. radialis, R. profundus(C7–C8).Der M. extensor pollicis brevis (10) entspringtvon der Ulna (11), und zwar distalvom M. abductor pollicis longus, von derMembrana interossea (12) und von derFacies dorsalis radii (13), und gelangt zurBasis der Grundphalanx des Daumens (14).Er streckt und abduziert den Daumen, bedingtdur<strong>ch</strong> seine enge Beziehung zumM. abductor pollicis longus, mit dem er gemeinsamdur<strong>ch</strong> das erste Sehnenfa<strong>ch</strong> verläuft.Innervation: N. radialis, R. profundus(C7 – Th1).Varietät: Häufig ist seine Endsehne verdoppelt.In seltenen Fällen kann er fehlen.Der M. extensor pollicis longus (15) hatseine Ursprungsflä<strong>ch</strong>e an der Facies dorsalisulnae (16) und an der Membrana interossea(17). Er gelangt dur<strong>ch</strong> das dritte Sehnenfa<strong>ch</strong>an die Dorsalseite der Handwurzel.Seine Insertion liegt an der Basis derEndphalanx (18) des Daumens. Er benütztdie lateral des dritten Sehnenfa<strong>ch</strong>es liegendeKno<strong>ch</strong>enleiste am Radius, das Tuberculumdorsale, als Hypomo<strong>ch</strong>lion undstreckt den Daumen. In den Handwurzelgelenkenflektiert er na<strong>ch</strong> dorsal und abduziertna<strong>ch</strong> radial.Innervation: N. radialis, R. profundus(C7 –C8).Das distale Drittel der Facies dorsalis ulnae(19) und der Membrana interossea (20)dienen dem M. extensor indicis (21) alsUrsprungsflä<strong>ch</strong>en. Er zieht gemeinsam mitdem M. extensor digitorum dur<strong>ch</strong> das vierteSehnenfa<strong>ch</strong> und strahlt mit seiner Sehnein die Dorsalaponeurose des Zeigefingersein. Er streckt den Zeigefinger und wirkt ander Dorsalflexion in den Handwurzelgelenkenmit.Innervation: N. radialis, R. profundus(C6 –C8).Varietät: Häufig finden si<strong>ch</strong> zwei bis dreiSehnen. Man<strong>ch</strong>mal kann der Muskel fehlen.22 M. extensor digitorum,23 M. extensor digiti minimi,24 M. extensor carpi ulnaris,25 Ulna,26 Radius.aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG


Dorsale Unterarmmuskeln: Tiefe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te16921524 23222515 10263Obere Extremität5S<strong>ch</strong>nittebeneBS<strong>ch</strong>nitt dur<strong>ch</strong> dieMitte des Unterarmes211015 105162342110151611191720217812135101591418A tiefe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>teder dorsalen UnterarmmuskelnC S<strong>ch</strong>ema (Ursprung, Verlaufund Ansatz der Muskeln)aus: Platzer, <strong>Tas<strong>ch</strong>enatlas</strong> <strong>Anatomie</strong>, <strong>Band</strong> 1 (ISBN 9783134920109) 2009 Georg <strong>Thieme</strong> Verlag KG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!