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<strong>Umwelterkl</strong>ärung 2007<br />

Letzte Aktualisierung August 2007<br />

Für die Standorte Walgauwerk<br />

Rodundwerk I und Rodundwerk II<br />

Werkhof Rodund und Materialwirtschaft


INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 Vorwort des Vorstandes<br />

4 1 Unsere Gesellschaftliche Verantwortung<br />

5 2 Organisation – Kurzprofil<br />

5 2.1 Allgemeines<br />

6 2.2 Anlagenkonzept<br />

7 2.3 Werksgruppe Obere Ill – Lünersee<br />

12 2.4 Walgauwerk<br />

13 2.5 Erzeugung<br />

14 2.6 Werkhof Rodund und Materialwirtschaft<br />

15 2.7 Vorarlberger Illwerke in Zahlen<br />

16 3 Umweltpolitik<br />

17 4 Umweltmanagementsystem<br />

17 4.1 Umweltmanagementsystem bei den Illwerken<br />

18 4.2 Aufbau- und Ablauforganisation<br />

20 4.3 Rechtskonformität<br />

22 5 Begutachtungsbereich nach EMAS<br />

22 5.1 Standortabgrenzung Walgauwerk<br />

22 5.2 Standortabgrenzung Rodundwerke I und II<br />

und Nebenbetriebe<br />

24 5.3 Einflussbereich der Standorte<br />

26 6 Umweltauswirkungen<br />

26 6.1 Umweltrelevante Bereiche<br />

27 6.2 Umweltaspekte<br />

28 6.3 Direkte Umweltaspekte<br />

32 6.4 Indirekte Umweltaspekte<br />

33 7 Bewertung der Wesentlichkeit der umweltrelevanten Aspekte<br />

35 8 Umweltdaten<br />

35 8.1 Stoffflussanalyse der Standorte<br />

35 8.1.1 Rodundwerke I und II<br />

37 8.1.2 Walgauwerk<br />

39 8.1.3 Nebenbetriebe<br />

41 8.2 Energiemanagement<br />

41 8.2.1 Stromproduktion<br />

42 8.2.2 Eigenverbrauch<br />

43 8.3 CO2 - Emissionen<br />

44 8.4 Abfälle der Standorte<br />

45 8.4.1 Rodundwerke I und II<br />

46 8.4.2 Walgauwerk<br />

47 8.4.3 Nebenbetriebe<br />

48 8.4.4 Rechengutentnahme<br />

49 9 Umweltprogramm im Überblick<br />

49 9.1 Durchgeführte Umweltmaßnahmen<br />

52 9.2 Umweltprogramm 2007<br />

53 Gültigkeitserklärung – Termine für die nächste <strong>Umwelterkl</strong>ärung<br />

54 Abkürzungsverzeichnis, Impressum


VORWORT DES VORSTANDES<br />

Die Herausforderung für die Vorarlberger Energiewirtschaft liegt in der weiteren<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Markt. Im angestammten<br />

Bereich der Energieversorgung ist für die Vorarlberger Illwerke<br />

AG durch das Projekt eines Kopswerks II ein gewisses Wachstum zu erwarten.<br />

Daneben besteht eines der Ziele der Vorarlberger Illwerke AG darin, das<br />

Kerngeschäft weiter zu optimieren.<br />

Die Erzeugung elektrischer Energie aus Wasserkraft ist derzeit die einzige<br />

Großtechnologie, mit der über den Wasserkreislauf die Sonnenenergie nachhaltig<br />

und umweltschonend genutzt wird. Für die Vorarlberger Illwerke AG<br />

war die Rücksichtnahme auf Natur und Umwelt auch bei Planung, Neubau<br />

und Instandhaltung von Wasserkraftanlagen schon immer ein besonderes<br />

Anliegen.<br />

Dieser Tradition folgend wurde 1996 der Beschluss gefasst, im Unternehmen<br />

ein Umweltmanagementsystem gemäß "EMAS" (Eco Management and Audit<br />

Scheme) und ISO 14001 einzuführen. Grundgedanke des Umweltmanagementsystems<br />

ist es, alle umweltrelevanten Sachverhalte zu erheben und darzustellen,<br />

um auf dieser Basis kontinuierliche Verbesserungen des Umweltschutzes<br />

durchzuführen.<br />

Im Februar 1998 war das "Walgauwerk mit Nebenbetrieben" als erster Standort<br />

der Illwerke nach EMAS begutachtet und nach ISO 14001 zertifiziert worden.<br />

Beginnend im Sommer 2000 konnte dieser Standort nach ISO 14001 auf<br />

Rodundwerk I und Rodundwerk II erweitert werden.<br />

Es war und ist unser erklärtes Ziel, dem Umweltmanagement bei der Vorarlberger<br />

Illwerke AG einen hohen Stellenwert einzuräumen. Wir werden uns<br />

auch künftig in allen Geschäftsbereichen für alle geschäftsrelevanten Belange<br />

des Umweltschutzes einsetzen.<br />

Im Mai 2007 wurde unser Managementsystem durch die qualityaustria Trainings-,<br />

Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH auditiert. Auch in den jährlich<br />

stattfindenden Überwachungsaudits wurde die Funktionsfähigkeit unseres<br />

Umweltmanagementsystems laufend überprüft. Der Vorstand dankt den MitarbeiterInnen<br />

der Vorarlberger Illwerke AG für ihr Engagement im Zeichen der<br />

Umwelt.<br />

Bregenz, im April 2007<br />

Direktor Dr. Ludwig Summer Direktor Dr. Christof Germann<br />

3


1 UNSERE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG<br />

Nach dem Beschluss des Vorarlberger Landtages über den Großausbau der<br />

Wasserkräfte im Einzugsgebiet der Oberen Ill und des Lünersees schloss das<br />

Land Vorarlberg mit der Bündner Kraftwerke AG, Chur, und dem Bezirksverbund<br />

Oberschwäbische Elektrizitätswerke, Biberach, den für die weitere Entwicklung<br />

der Vorarlberger Illwerke bedeutsamen Landesvertrag 1922. Am 5.<br />

November 1924 erfolgte die Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages und<br />

damit die Gründung der Vorarlberger Illwerke.<br />

Mit dem Landesvertrag 1922 wurde der Vorarlberger Illwerke AG ein bedeutender<br />

Wasserschatz zur energiewirtschaftlichen Nutzung übertragen. Die<br />

umweltgerechte Nutzung und die Erhaltung der Qualität des Wassers erlegt<br />

uns eine große Verantwortung auf, derer wir uns bewusst sind. Wir bemühen<br />

uns, nachhaltig höchstwertige, elektrische Energie aus dem heimischen, regenerativen<br />

Energieträger Wasserkraft zu gewinnen.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg der Vorarlberger Illwerke AG (Illwerke) war und ist<br />

auch vom verantwortungsvollen Umgang mit der Natur abhängig. Die Illwerke<br />

haben seit Beginn ihrer Nutzung der Wasserkraft bis heute aus der Sicht der<br />

jeweiligen Zeit stets ihre Anlagen umweltbewusst geplant, gebaut und betrieben.<br />

Die Verpflichtung nach EMAS und ISO 14001 zur kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Umweltleistungen ist für die Illwerke lediglich eine Systematisierung<br />

der bisher bereits gelebten Grundsätze und bietet neben dem ökologischen<br />

Aspekt auch weitere marktwirtschaftliche Anreize.<br />

Für unser Unternehmen ist Ökonomie und Ökologie kein Gegensatz.<br />

Illmündung<br />

4


2 ORGANISATION - KURZPROFIL<br />

2.1 ALLGEMEINES<br />

Die Vorarlberger Illwerke wurde 1924 als GmbH gegründet und ist seit 1927<br />

eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Bregenz. Hauptaktionär der Illwerke ist mit<br />

95,5 % das Land Vorarlberg. 4,5 % des Aktienkapitals sind im Eigentum der<br />

WEG-Wertpapiererwerbsgesellschaft m.b.H., Bregenz.<br />

Die wasserwirtschaflich zusammenhängende Kraftwerksgruppe der Illwerke<br />

mit neun Kraftwerken, vier Stauseen und mehreren Tagesbecken ist die Basis<br />

für die Stromerzeugung im Montafon und Walgau. Im europäischen Netz, das<br />

alle betroffenen Kraftwerke und Verbraucher zusammenschließt, bieten die<br />

Illwerke ihren Stromabnehmern und Vertragspartnern<br />

Energie Baden-Würtemberg AG (EnBW),<br />

Land Vorarlberg / Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) und<br />

Land Tirol / TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG<br />

Spitzenstromlieferungen, Regelenergie und die Möglichkeit der Pumpspeicherung<br />

und weitere energiewirtschaftliche Dienstleistungen.<br />

Die Illwerke stellen ihren Stromabnehmern 1.248 MW Turbinenleistung und 533<br />

MW Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb zur Verfügung. Nach der Inbetriebnahme<br />

des Kopswerkes II sind dies rund 1.700 MW Turbinenleistung und 983<br />

MW Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb. Das Gesamtenergiedargebot der<br />

Kraftwerksgruppe beträgt bei Betrieb nach Projektdaten pro Jahr ca. 2.272<br />

Mio kWh.<br />

5


2.2 ANLAGENKONZEPT<br />

Die Wassermengen aus dem Silvretta-, Vermunt-, Kops- und Lünersee werden<br />

in mehreren Kraftwerksstufen weitgehend über beträchtliche Fallhöhen genutzt.<br />

Die Wassermengen aus dem Einzugsbereich der Obersten Ill fließen dem Jahresspeicher<br />

Silvretta zu. Das Wasser wird über das Obervermuntwerk in den<br />

Vermuntsee abgegeben. Vermehrt durch Zuflüsse und Bachüberleitungen<br />

wird das Wasser weiter im Vermuntwerk in Partenen genutzt und dem Ausgleichsbecken<br />

Partenen zugeführt. Der Kopssee, ein Jahresspeicher, dem die<br />

Kopswerke I und II in Partenen zugeordnet sind, wird vor allem durch die<br />

Bachüberleitungen aus Tirol gefüllt.<br />

Erstmals besteht nach der Inbetriebnahme des Kopswerkes II auch im inneren<br />

Montafon die Möglichkeit der Pumpspeicherung. Das Wasser des Kopswerkes<br />

II, des Kopswerkes I und des Vermuntwerkes kann vom Rifabecken über die<br />

Speicherpumpen des Kopswerkes II zurück in den Kopssee gepumpt werden.<br />

Oder es wird vom Rifawerk zurück in das Ausgleichsbecken Partenen gepumpt<br />

und von dort durch einen ca. 20 km langen Stollen nach Latschau geleitet.<br />

In diesen Stollen werden zusätzlich einige Nebenbäche der Ill eingeleitet.<br />

In Latschau können die Wassermengen entweder durch das Lünerseewerk in<br />

den Lünersee hochgepumpt oder – nach Abarbeitung im Zwischenkraftwerk<br />

Latschau - im Staubecken Latschau zwischengespeichert werden. Aus dem<br />

Staubecken Latschau entnehmen das Rodundwerk I und das Rodundwerk II<br />

ihr Wasser für den Turbinenbetrieb.<br />

Für das Walgauwerk wird ein Teil der Wassermenge der Ill in die Rodundbecken<br />

eingeleitet. Dieses Wasser wird gemeinsam mit den aus den Rodundwerken<br />

I und II anfallenden Wassermengen über einen ca. 21 km langen Stollen<br />

dem Walgauwerk in Nenzing zugeführt. Zusätzlich wird Wasser aus der<br />

Meng in den Walgaustollen eingeleitet.<br />

6


2.3 WERKSGRUPPE OBERE ILL - LÜNERSEE<br />

Wir erzeugen Energie zu 100 % aus Wasserkraft, was seit 2001 durch ein TÜV-<br />

Zertifikat bestätigt wird. Im Jahre 2006 wurden in der Kraftwerksgruppe Obere<br />

Ill - Lünersee 1.634,2 Millionen kWh elektrische Energie erzeugt.<br />

Die Einsatzleitung der Kraftwerke der Werksgruppe Obere Ill - Lünersee erfolgt<br />

durch die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Innerhalb der Werksgruppe<br />

ist in Abstimmung mit dem Einsatzleiter eine Momentan- Arbeitspunktoptimierung<br />

wirksam. Unsere weiteren Kunden, die Länder Tirol (TIWAG) und<br />

Vorarlberg (VKW), werden über die EnBW mit Illwerke-Energie versorgt.<br />

Die Einsatzleitung der Werke erfolgt über die Lastverteilung der Illwerke durch<br />

die EnBW.<br />

Seit Beginn der Energieabgabe im Jahre 1930 wurden bis zum 31. Dezember<br />

2006 insgesamt 84,7 Milliarden kWh elektrische Energie in der Werksgruppe<br />

Obere Ill - Lünersee erzeugt.<br />

Silvrettasee<br />

Nutzinhalt: 38,6 Mio. m 3<br />

Energieinhalt: 134,69 Mio. kWh<br />

Der Silvrettasee liegt auf der Bielerhöhe in 2.030 m Höhe. Vom südlichen Ende<br />

des Sees zweigen das Klostertal und das Ochsental ab. Im Westen begrenzt<br />

der Bergstock der Lobspitzen den See. Das östliche Ufer liegt am Fuße<br />

des Hohen Rades. Die Ill entspringt dem nahe gelegenen Ochsentalgletscher.<br />

Nach durchfließen des Ochsentales erreicht sie den Silvrettasee.<br />

Der Silvrettasee bietet die Möglichkeit der Jahresspeicherung. Damit kann<br />

eine Verlagerung des anfallenden Zuflusses zu einem bedarfsbestimmten<br />

Zeitpunkt und insbesondere eine Verlagerung des Zuflusses zur Stromerzeugung<br />

vom Sommer auf den Winter erreicht werden.<br />

Obervermuntwerk<br />

Das Obervermuntwerk liegt auf 1.745 m Höhe am südlichen Ende des Vermuntsees.<br />

Es nutzt die Gefällstufe vom Silvrettasee (2.030 m) zum Vermuntsee<br />

(1.743 m). Das freistehende Krafthaus steht seit 1943 mit zwei vertikalachsigen<br />

Maschinengruppen in Betrieb. Die 19-MVA-Drehstromgeneratoren waren<br />

damals die größten bis dahin in Österreich gefertigten Wasserkraftgeneratoren.<br />

Die Ausführung des Kraftwerkes sowie die zugehörigen Transformatoren<br />

und Schaltanlagen wurden der exponierten Hochgebirgslage angepasst.<br />

Der Abtransport der Energie für beide Maschinen erfolgt über 20-kV-<br />

Kabel nach Trominier und weiter über eine 110-kV-Freileitung in die 110-kV-<br />

Schaltanlage des Vermuntwerkes.<br />

8


Vermuntsee<br />

Nutzinhalt: 5,3 Mio. m3<br />

Energieinhalt: 15,13 Mio. kWh<br />

Der Vermuntsee liegt in der Alpe Schweizer Vermunt auf einer Höhe von<br />

1.743 m. Diese wird im Westen vom Hochmaderer, im Süden von der vergletscherten<br />

Litzner-Seehorn-Gruppe und im Osten vom Bergmassiv der<br />

Kresperspitze begrenzt. Entlang der östlichen Längsseite des Sees verläuft die<br />

Silvretta-Hochalpenstraße.<br />

Der Vermuntsee nimmt das Wasser aus natürlichen Zuflüssen, vor allem dem<br />

Kromerbach und der Ill, auf. Bachüberleitungen aus dem Valzifenz- dem<br />

Vergaldner-, Garnera- und Vallülatal führen ebenfalls zum Vermuntsee. Dieser<br />

dient als Wochenspeicher. Das Obervermuntwerk übergibt dem Vermuntsee<br />

das Wasser aus dem Jahresspeicher Silvretta.<br />

Vermuntwerk<br />

Das Vermuntwerk liegt in Partenen (1.030 m), der Ortschaft am Talschluß des<br />

Montafons, und nutzt die Gefällstufe vom Vermuntsee (1.743 m) bis Partenen.<br />

Es ist die erste Anlage, die von den Illwerken errichtet wurde. Mit einer<br />

Leistung von 80 MW (damals vier Maschinensätzen) war das Vermuntwerk<br />

bei Inbetriebnahme im Jahr 1930 (noch vor der Fertigstellung der Staumauer<br />

Vermunt) das bis dahin größte Wasserkraftwerk Österreichs. Ein fünfter Maschinensatz<br />

kam 1939 dazu. Das Vermuntwerk übernahm bereits 1931 die<br />

Aufgabe der Frequenzerhaltung im Verbund mit kalorischen Kraftwerken<br />

des Ruhrgebiets in Deutschland. Das im Vermuntwerk genutzte Wasser wird<br />

im Ausgleichsbecken Partenen zwischengelagert, bevor es über einen etwa<br />

20 km langen Freispiegelstollen nach Latschau weitergeleitet wird. Zwischen<br />

dem Krafthaus und dem Ausgleichsbecken Partenen befindet sich eine 110kV-Freiluftschaltanlage.<br />

Der Abtransport der Energie erfolgt über die 110-kV-<br />

Doppelleitung zur Umspannanlage Bürs.<br />

Kopssee<br />

Nutzinhalt: 42,9 Mio. m3<br />

Energieinhalt: 127,45 Mio. kWh<br />

Der Kopssee liegt im Bereich des Zeinisjoch, wo auch die europäische Wasserscheide<br />

Donau-Rhein verläuft, auf einer Höhe von ca. 1.809 m. Die Kops-<br />

Alpen mit der Ballunspitze und den benachbarten Vallüla-Alpen begrenzen<br />

den See. Vom Kopssee führt das Verbellatal in das Innere des Verwall-<br />

Gebirgsstockes.<br />

Der Kopssee wird durch mehrere, insbesondere aus Tirol, übergeleitete Bäche<br />

sowie dem Verbella-, dem Zeinis- und dem Kopsbach gespeist. Seine<br />

Bedeutung liegt in der Möglichkeit der bedarfsgerechten Speicherung der<br />

Zuflüsse, insbesondere in der Jahresspeicherung.<br />

9


Kopswerk I<br />

Das Kopswerk I liegt wie das Vermuntwerk in Partenen (1.030 m) und nutzt<br />

die Gefällstufe vom Kopssee (1.809 m) bis Partenen. Da in Partenen kein lawinen-<br />

und murensicherer Standort gefunden werden konnte, mussten das<br />

Krafthaus in einer 200 m tiefen Kaverne im Fels und die 220-kV-Schaltanlage<br />

auf einer Stahlbetonplatte im Ausgleichsbecken Partenen errichtet werden.<br />

Die Maschinenkaverne war zur Zeit der Errichtung der größte Felshohlraum,<br />

der nach der neuen österreichischen Tunnelbauweise ausgeführt wurde. Die<br />

Doppelfreistrahlturbinen und die Generatoren waren bei Inbetriebnahme<br />

1969 die leistungsstärksten Wasserkraftmaschinen Österreichs. Der Abtransport<br />

der Energie erfolgt über ein 220-kV-Ölkabel zur Freiluftschaltanlage in<br />

Partenen und weiter über ein System der 220-kV-Leitung Partenen-Bürs.<br />

Kopswerk II – im Bau<br />

Das Kopswerk II ist als Pumpspeicherkraftwerk konzipiert. Es nutzt die Gefällstufe<br />

vom Kopssee nach Gaschurn-Rifa. Das Krafthaus wird als Kavernenkrafthaus,<br />

nahe dem Rifabecken zwischen den Tourismusgemeinden Gaschurn<br />

und Partenen errichtet. Das Kopswerk II wird die Kapazität der Illwerke<br />

im Pumpbetrieb um 85 % und im Turbinenbetrieb um 36 % erhöhen. Die<br />

Inbetriebnahme wird 2007/2008 erfolgen.<br />

Das Kavernenkrafthaus mit Maschinen- und anschließender Transformatorenkaverne<br />

wird mit drei vertikalachsigen Maschinensätzen ausgestattet<br />

sein. Der Energieabtransport erfolgt mit Hochspannungskabeln zur 220-kV-<br />

SF6-Schaltanlage beim Rifabecken und weiter über die 220-kV-Leitung Partenen-Bürs.<br />

Rifawerk und Ausgleichsbecken Rifa<br />

Zwischen Partenen und Gaschurn liegt das Rifawerk mit dem Ausgleichsbecken<br />

Rifa. Für die Aufnahme des Wassers aus dem Kopswerk I war das für<br />

das Vermuntwerk gebaute Ausgleichsbecken Partenen nicht groß genug.<br />

Mit dem Bau des Ausgleichsbeckens Rifa wurde das Zwischenspeichervermögen<br />

erhöht. Bei gleichzeitigem Betrieb des Kopswerkes I und des Vermuntwerkes<br />

wird das anfallende Wasser vom Ausgleichsbecken Partenen<br />

zum Teil in das Ausgleichsbecken Rifa verlagert und dabei das Gefälle durch<br />

Turbinenbetrieb im Kraftwerk Rifa genutzt. In Schwachlastzeiten erfolgt ein<br />

Pumpbetrieb in umgekehrter Richtung. Das Rifawerk stellt somit die wasserwirtschaftliche<br />

Verbindung der beiden Ausgleichsbecken Partenen und Rifa<br />

her. Eine weitere energiewirtschaftliche Bedeutung kommt dem Ausgleichsbecken<br />

Rifa nach der Inbetriebnahme des Kopswerkes II zu. Es übernimmt<br />

zusätzlich die Funktion des Unterwasser- und Pumpwasservorratsbecken für<br />

das Kopswerk II.<br />

Im Rifawerk werden halbaxiale Pumpturbinen mit verstellbaren Laufschaufeln<br />

und festem Leitapparat eingesetzt. Die Inbetriebnahme erfolgte 1969.<br />

10


Latschauwerk*<br />

Das Zwischenkraftwerk Latschau liegt im Staubecken Latschau. Eine Brücke,<br />

die auch die Energieabtransportkabel und die Versorgungsleitung enthält,<br />

verbindet es mit dem Ufer. Es nutzt die Fallhöhe zwischen dem Ende des Freispiegelstollens<br />

in Latschau und dem jeweiligen Wasserspiegel im Becken<br />

Latschau. Das Latschauwerk ist als einziges Kraftwerk der Illwerke mit Kaplan-<br />

Turbinen ausgerüstet. Der Betrieb der beiden Maschinengruppen wurde im<br />

Jahre 1950 aufgenommen.<br />

Lünersee<br />

Nutzinhalt: 78,3 Mio. m3<br />

Energieinhalt: 262,16 Mio. kWh<br />

Der Lünersee befindet sich am Ende des Brandnertales, einem Seitental des<br />

Walgaus. Er liegt am Fuße des höchsten Berges des Rätikon, der „Schesapla“,<br />

in einer Höhe von 1.970 m. Der Lünersee ist einer der größten natürlichen<br />

Bergseen der Alpen.<br />

Die Pumpspeicherung des Lünerseewerkes liefert den größten Anteil zur Füllung.<br />

Durch natürlichen Zufluss allein würde der See in ca. fünf Jahren nur<br />

einmal gefüllt.<br />

Der Lünersee dient, neben der Speicherung des Zuflusses, als Jahres- und<br />

Wälzpumpspeicher mit großem Energiegehalt und ermöglicht einen weitestgehend<br />

freizügigen Einsatz der Pumpspeicherung.<br />

Lünerseewerk*<br />

Das Lünerseewerk liegt in Tschagguns/Latschau und nutzt die 974 m hohe<br />

Gefällstufe zwischen dem Lünersee und Latschau. Das Lünerseewerk war<br />

zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme im Jahr 1958 das größte Pumpspeicherkraftwerk<br />

der Welt. Mit einer Förderhöhe vom max. 1005 m waren die Speicherpumpen<br />

die bis dahin leistungsstärksten ihrer Art. Es ist wegen des großen<br />

Speichervolumens des Lünersees und des dort relativ geringen natürlichen<br />

Zuflusses vor allem zur freizügigen Jahres- und Wälzpumpspeicherung<br />

bestimmt. Das freistehende Krafthaus ist mit fünf vertikalachsigen Maschinengruppen<br />

bestückt. Der Abtransport der Energie zur Umspannanlage Bürs<br />

erfolgt über die 220-kV-Doppelleitung Latschau-Bürs.<br />

11


Rodundwerk I*<br />

Das Rodundwerk I liegt im Gemeindegebiet Vandans und nutzt die Gefällstufe<br />

Latschau - Rodund von 992 m auf 644 m Seehöhe. Die Francis-<br />

Spiralturbinen gehörten noch bis 1950 zu den leistungsstärksten der Welt. Die<br />

Speicherpumpe war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme die größte für derartige<br />

Förderhöhen.<br />

Vom Staubecken Latschau führt ein Druckschacht in das Rodundwerk I. Als<br />

Unterwasserbecken dienen die Becken Rodund.<br />

Das Wasserdargebot wird zur Erzeugung von Spitzenenergie genutzt. Zusätzlich<br />

kommt dem Rodundwerk I auch die Aufgabe von Wälzpumpspeicherung<br />

zu.<br />

Das Kraftwerk steht seit 1943 mit 2 Maschinen in Betrieb. Die dritte Maschine<br />

wurde 1944, die vierte Maschinengruppe und die Speicherpumpe 1952 ans<br />

Netz geschaltet.<br />

Rodundwerk II*<br />

Das Rodundwerk II nutzt wie das Rodundwerk I die Gefällstufe Latschau -<br />

Rodund über eine Höhendifferenz von rund 350 m mit einem eigenen Druckschacht.<br />

Es ist hydraulisch parallel zum Rodundwerk I angeordnet, anlagenmäßig<br />

jedoch getrennt ausgeführt. Das Kraftwerk ist als Schachtkraftwerk<br />

ausgebildet und hat einen einzigen Maschinensatz. Neben dem Krafthausschacht<br />

befinden sich das Schalterhaus und die 220-kV-Schaltanlage.<br />

Als Unterwasserbecken dienen die Becken Rodund.<br />

Die Pumpturbine und der Motorengenerator waren zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme<br />

1976 die leistungsstärksten in Europa. Die 310-MVA-Pumpturbine<br />

des Rodundwerkes II zeichnet sich neben ihrer Anfahrschnelligkeit auch<br />

durch ihren hohen Wirkungsgrad und ihre Leistungsfähigkeit für Wirk- und<br />

Blindleistungsregelungsaufgaben im Netz aus.<br />

Neben der Erzeugung von Spitzenenergie dient das Rodundwerk II der<br />

Wälzpumpspeicherung. Das Rodundwerk II ging 1976 in Betrieb.<br />

* zertifiziert nach ISO 14001<br />

12


2.4 WALGAUWERK*<br />

Das Walgauwerk liegt in Nenzing. Es nutzt die Wasserfracht von der Werksgruppe<br />

Obere Ill - Lünersee sowie die in Rodund und Nenzing zusätzlich beigeleiteten<br />

Wassermengen der Ill und der Meng. Das Walgauwerk, das die<br />

Gefällstufe zwischen Rodund und Beschling (rund 162 m) nutzt, ist als<br />

Schachtkraftwerk mit zwei vertikalen Maschinensätzen ausgebildet. Rund 1<br />

Milliarde m 3 Wasser/Jahr werden in Nenzing an die Ill zurückgegeben. Das<br />

Walgauwerk erzeugt vorwiegend Mittellastenergie während des Tages. Die<br />

Inbetriebnahme erfolgte im Jahre 1984.<br />

Seit dem Beginn der Energieabgabe im Jahre 1984 wurden bis zum 31. Dezember<br />

2006 im Walgauwerk insgesamt 7,4 Milliarden kWh elektrische Energie<br />

erzeugt. Zum Vergleich: Im Land Vorarlberg werden derzeit im Jahr ca. 2 Milliarden<br />

kWh elektrische Energie verbraucht.<br />

* zertifiziert nach ISO 14001<br />

13<br />

Spitzenstrom und Regelenergie<br />

Spitzen und Regelenergie decken die während eines Tages oft kurzfristig auftretenden<br />

Belastungsspitzen. Die Illwerke sind in der Lage, innerhalb kurzer Zeit den<br />

erforderlichen Spitzenstrom bereitzustellen.<br />

Die Kraftwerke der Illwerke werden von der EnBW zur Aufrechterhaltung des<br />

Gleichgewichtes zwischen Verbrauch und Erzeugung von elektrischer Energie<br />

eingesetzt.<br />

Die Illwerke liefern hierfür als besonders hochwertige Spitzenenergie so genannte<br />

„Regelenergie“ aus den Maschinensätzen, die sich in ihren Leistungsabgaben<br />

dem oft rasch ändernden Strombedarf anpassen können.<br />

In Schwachlastzeiten im Netz nehmen Illwerke-Kraftwerke Energie zum Antrieb<br />

der Pumpen auf („Pumpspeicherung“). Das hierdurch in hoch gelegene Seen<br />

gepumpte Wasser steht für Zeiten hohen Bedarfs an Spitzen- und Regelenergie<br />

zur Verfügung. Die Pumpspeicherung erfolgt mit hohem Wirkungsgrad.


2.5 ERZEUGUNG<br />

K<br />

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Tätigkeitsübersicht Erzeugung<br />

Engineering -<br />

Services<br />

14<br />

Betrieb<br />

Kraftwerke<br />

Einsatz<br />

Steuerung<br />

Überwachung<br />

Sicherung<br />

E R Z E U G U N G<br />

S E R V I C E A B T E I L U N G E N<br />

Infrastruktur -<br />

Services<br />

Liegenschaftsbewirtschaftung<br />

Werkhof Rodund<br />

Instandhaltung<br />

Kraftwerke<br />

Planung<br />

strategische<br />

Planung<br />

technische<br />

Planung<br />

Revisionsplanung<br />

Wartung<br />

Inspektion<br />

Instandsetzung<br />

Verbesserung<br />

Recht und<br />

Materialwirtschaft<br />

Der Bereich "Erzeugung" stellt den Betrieb und die Instandhaltung der Kraftwerke<br />

sicher. Die in der Übersicht dargestellten Tätigkeiten werden im Kern<br />

durch die Abteilungen "Betriebsmanagement", "Kraftwerke Maschineller Teil",<br />

"Kraftwerke Elektrischer Teil" und die "Betriebstechnik" übernommen. Materialwirtschaft,<br />

Engineeringservices und Infrastrukturservices übernehmen die<br />

jeweiligen fachspezifischen Aufgaben. "Energiewirtschaft" und "Dispatching"<br />

geben die Anforderungen der Stromkunden an die Kraftwerke weiter.


2.6 WERKHOF RODUND UND MATERIALWIRTSCHAFT<br />

Die Nebenbetriebe in Rodund setzen sich zusammen aus:<br />

Werkhof Rodund (WRO):<br />

Im Werkhof Rodund werden Arbeiten für Sanierung und Erhaltung<br />

der gesamten Kraftwerksanlagen sowie Reparatur- und<br />

Wartungsarbeiten an Maschinen, Geräten und Fahrzeugen<br />

(ohne Kfz-Reparaturen) der Illwerke durchgeführt.<br />

Materialwirtschaft (MAW):<br />

Im Bereich der Materialwirtschaft wird der gesamte Wareneingang<br />

und Warenausgang inkl. der Abfallwirtschaft zentral<br />

gesteuert.<br />

Die Gebäude des Werkhofes und der Materialwirtschaft in Rodund wurden<br />

im Jahre 1990 zum größten Teil neu errichtet. Die Anforderungen bezüglich<br />

der Optimierung der Betriebsabläufe, Gewährleistung des Abeitnehmerschutzes,<br />

Wärmedämmung und Schallschutz sowie der Raumheizungsanlage<br />

nach dem neuesten Stand der Technik wurden dabei verwirklicht.<br />

Für den Werkhof Rodund stehen Werkstätten mit einer Gesamtnutzfläche von<br />

3.120 m 2 zur Verfügung. Die Materialwirschaft umfasst ca. 2.300 m 2<br />

Zusätzlich betreut die Materialwirtschaft die betriebseigene Tankstelle in Rodund.<br />

Arbeitsablauf bei den Nebenbetrieben<br />

Werkhof Rodund<br />

WRO<br />

Anforderung<br />

durch Betrieb<br />

Demontage<br />

vor Ort<br />

Transport<br />

zu WRO<br />

Reinigung<br />

Bearbeitung<br />

- Mechanische<br />

Werkstätte<br />

- Schlosserei<br />

- Installations-<br />

- Korrosionsschutzund<br />

- Lehrwerkstätte<br />

Prüfung<br />

Transport<br />

zum Betrieb<br />

Montage<br />

vor Ort<br />

Endabnahme<br />

vor Ort<br />

15<br />

Materialwirtschaft<br />

MAW<br />

Anforderung<br />

durch Bedarfsträger<br />

Ausschreibung<br />

Vergabe<br />

Wareneingang<br />

zentrallager<br />

Übergabe<br />

an Bedarfsträger<br />

Abfallwirtschaft<br />

Koordinierung<br />

der Entsorgung<br />

Zwischenlagerung<br />

von Abfällen<br />

Übergabestelle<br />

von Abällen<br />

Output Produkt<br />

Input<br />

Output<br />

Reststoffe<br />

Abfall


2.7 Vorarlberger Illwerke AG in Zahlen<br />

Gesamtenergiedargebot der Werksgruppe<br />

Obere Ill - Lünersee und des Walgauwerkes<br />

16<br />

2005 2006<br />

in Millionen kWh in Millionen kWh<br />

2.162,4 2.136,0<br />

Walgauwerk 305,3 283,2<br />

Obere Ill - Lünersee 1.857,1 1.852,8<br />

davon : Rodundwerk I 578,3 523,2<br />

Rodundwerk II 273,3 205,1<br />

in Millionen € in Millionen €<br />

Bilanzsumme 1.033 1.163<br />

Investitionen der gesamten Werksgruppe 129 117<br />

Abschreibungen 35 36<br />

Umsatzerlöse 131 142<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 72 71<br />

Anzahl der MitarbeiterInnen inkl. Lehrlinge (Jahresdurchschnitt)<br />

Technische Daten<br />

Engpassleistung [MW]<br />

Regelarbeitsvermögen<br />

[Mio kWh]<br />

561 560<br />

Aufgenommene<br />

Motorleistung im<br />

Pumpbetrieb [MW]<br />

Inbetriebnahme<br />

Vermuntwerk 156 260 - 1930<br />

Obervermuntwerk 29 45 - 1943<br />

Rodundwerk I 198 332 41 1943<br />

Latschauwerk 9 22 - 1950<br />

Lünerseewerk 232 371 224 1958<br />

Rifawerk 7 8 8 1968<br />

Kopswerk I 247 392 - 1969<br />

Rodundwerk II 276 486 260 1976<br />

Walgauwerk 94 356 - 1984<br />

Kopswerk II 450 * 450 2007/08<br />

* wird nach Inbetriebnahme ermittelt


3 UMWELTPOLITIK DER ILLWERKE<br />

17<br />

Unsere Grundsätze<br />

Die Illwerke verpflichten sich, in allen Tätigkeitsbereichen<br />

zu einem verantwortungsvollen,<br />

an Nachhaltigkeit orientierten Umgang mit der<br />

Umwelt.<br />

Über die Einhaltung der rechtlichen Grundlagen<br />

hinaus wollen wir die Umweltbelastungen<br />

aus unseren Tätigkeiten stetig verringern, indem<br />

wir<br />

- natürliche Ressourcen schonen bzw.<br />

erhalten,<br />

- Abfälle und Emissionen vermindern bzw.<br />

vermeiden,<br />

- Umweltrisiken minimieren.<br />

Die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die<br />

Umwelt prüfen wir im Voraus. Wir berücksichtigen<br />

stets die ökologisch beste verfügbare Technologie<br />

im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen.<br />

Unser Umweltmanagementsystem setzen wir<br />

ein, um laufend unseren betrieblichen Umweltschutz<br />

zu kontrollieren und zu verbessern. Die Unternehmensleitung<br />

überprüft die Erreichung der<br />

jährlich definierten Umweltziele sowie die Funktionsfähigkeit<br />

unseres Umweltmanagementsystems.<br />

Wir fördern das Umweltbewusstsein und ein<br />

entsprechendes Handeln bei allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Umfassende Informationen<br />

sowie Aus- und Weiterbildungs-Programme motivieren<br />

und qualifizieren sie, selbstverantwortlich<br />

die umweltpolitischen Grundsätze umzusetzen.<br />

Von unseren Lieferanten und Entsorgern erwarten<br />

wir, dass sie nach den gleichen Umweltstandards<br />

arbeiten.<br />

Die Illwerke führen einen aktiven und offenen<br />

Dialog mit der Öffentlichkeit und informieren<br />

regelmäßig über die Umweltauswirkungen ihrer<br />

Tätigkeiten.


4 UMWELTMANAGEMENTSYSTEM<br />

4.1 UMWELTMANAGEMENTSYSTEM BEI DEN ILLWERKEN<br />

- Management Review<br />

durch den Vorstand<br />

Überprüfung<br />

- Überwachung und Messung<br />

- Bewerten der Einhaltung von<br />

Rechtsvorschriften<br />

- Nichtkonformität, Korrektur- und<br />

Vorbeugemaßnahmen<br />

- Lenkung von Aufzeichnungen<br />

- Internes Audit<br />

Managementbewertung<br />

Ziele, Nutzen und Bedeutung<br />

Als ein Unternehmen, das sich die umweltgerechte Betriebsführung und Entwicklung<br />

zum Grundsatz gemacht hat, sehen wir unsere Verantwortung im<br />

Einsatz eines professionellen Umweltmanagements. Durch die Orientierung<br />

an den Grundsätzen nach EMAS und ISO 14001 ist es möglich und gelungen,<br />

effektive Methoden und Instrumente zur laufenden Verbesserung unserer<br />

Umweltmaßnahmen zu entwickeln und einzusetzen.<br />

Der Einsatz des Umweltmanagementsystems bei den Illwerken unterstützt die<br />

Geschäftsleitung der Illwerke bei der Beurteilung von ökoeffizienten Investitionen<br />

und die MitarbeiterInnen bei der umweltbewussten Umsetzung ihrer<br />

Aufgaben. Zugleich ermöglicht es unserem Unternehmen einen lebendigen<br />

Kommunikationsprozess über den Umgang mit unserer Umwelt und gewährleistet<br />

den aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit.<br />

Die Geschäftsleitung sieht es als eine wichtige Aufgabe, eine nachhaltige<br />

Umweltpolitik zu betreiben. Hierfür ist die Funktionsfähigkeit unseres Umweltmanagementsystems<br />

von entscheidender Bedeutung und Basis für die Integration<br />

des Umweltschutzes in die strategische Unternehmensplanung.<br />

ACT<br />

CKECK<br />

kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

18<br />

PLAN<br />

DO<br />

Umweltpolitik +<br />

Planung<br />

Verwirklichung und<br />

Betrieb<br />

- Umweltaspekte/Umweltprüfung<br />

- Rechtliche Verpflichtungen und andere<br />

Anforderungen<br />

- Zielsetzung und Einzelziele<br />

- Umweltprogramm<br />

- Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit<br />

und Befugnis<br />

- Fähigkeit, Schulung und Bewußtsein<br />

- Kommunikation<br />

- Dokumentation (des Umweltmanagementsystems)<br />

- Lenkung von Dokumenten<br />

- Ablauflenkung<br />

- Notrallvorsorge und Gefahrenabwehr


4.2 AUFBAU UND ABLAUFORGANISATION<br />

Die Bedeutung des Umweltmanagements kommt in der neuen Organisation<br />

der Illwerke deutlich zum Ausdruck. Die Geschäftsleitung hat durch die Einrichtung<br />

eines Umweltmanagement- und Controlling-Systems die Voraussetzung<br />

für die strategische Integration des Umweltschutzes in die Unternehmensführung<br />

geschaffen.<br />

Durch die Ernennung von Ansprechpartnern in allen Fachbereichen wird gewährleistet,<br />

dass die umweltrelevanten Aufgaben, koordiniert von unserem<br />

Umweltbeauftragten Ing. Manfred Bitschnau, wahrgenommen werden.<br />

Es ist sichergestellt, dass die Leiter aller Unternehmensbereiche und die verantwortlichen<br />

Ansprechpartner für umweltrelevante Aufgaben dafür Sorge<br />

tragen, die kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen im Umweltschutz zu<br />

realisieren.<br />

Stand 2007<br />

Im Bedarfsfall direkter Zugang<br />

Umweltbeauftragter<br />

Sicherheitsbeauftragter<br />

und Strahlenschutz<br />

Abfallbeauftragter<br />

Krisenmanagement<br />

19<br />

ORGANISATION<br />

Arbeitssicherheit, Umwelt, Abfall<br />

Brandschutzbeauftragter<br />

Vorstand<br />

Führungsebene A<br />

Bereichsleiter<br />

Umweltmanagement<br />

Umweltmanagement<br />

Vertreter<br />

Vertreter


Erzeugung<br />

ER<br />

Organigramm des zertifizierten Bereiches<br />

Betriebs-management<br />

Kraftwerke<br />

elektrischer Teil<br />

KWE<br />

Kraftwerke<br />

maschineller Teil<br />

KWM<br />

Betriebstechnik<br />

BTK<br />

Organigramm des Standortes<br />

Stand 2007<br />

Vorstand der Illwerke<br />

Infrastruktur-Services<br />

IS<br />

Umwelt<br />

Brandschutz<br />

Werkhof Rodund<br />

WRO<br />

20<br />

Recht -<br />

Materialwirtschaft<br />

RM<br />

Materialwirtschaft<br />

MAW<br />

...weitere Bereiche / Abteilungen nicht am Standort


4.3 RECHTSKONFORMITÄT<br />

Einhaltung der umweltrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

Sowohl die Anlagen Rodundwerke I und II als auch das Walgauwerk wurden<br />

und werden im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen betrieben. Am<br />

31.10.1997 wurde von der Bezirkshauptmannschaft Bludenz, Zl. II-5770/97, die<br />

gewerberechtliche Standortgenehmigung für den Bereich Werkhof Rodund<br />

erteilt. Im Juni 2003 erfolgte letztmalig die gewerberechtliche Überprüfung<br />

des Werkhofes Rodund gemäß § 82b GewO durch die Bezirkshauptmannschaft<br />

Bludenz, Zl. BHBL-II-1302-2003/0359, zur Bestätigung der Rechtskonformität<br />

der Betriebsanlage.<br />

Um die Einhaltung der relevanten Rechtsvorschriften zu gewährleisten, werden<br />

im Unternehmen verschiedenste Werkzeuge verwendet. So kommen einerseits<br />

sowohl externe als auch unternehmenseigene EDV-unterstützte Datenbanken<br />

zum Einsatz (z.B. RIS, RDB, RDV), andererseits erfolgt eine ständige<br />

Aktualisierung der rechtlichen Bestimmungen durch die entsprechenden<br />

Bundes- bzw. Landesgesetzblätter. Die zentrale Verwaltung der rechtlichen<br />

Bestimmungen erfolgt in der Rechtsabteilung. Daneben kann von jedem beliebigen<br />

PC-Arbeitsplatz des Unternehmens auf die relevanten Rechtsnormen<br />

zugegriffen werden. Der Bereich Recht verteilt die relevanten Rechtsnormen<br />

an die entsprechenden Bereiche bzw. Abteilungen. Eine Überwachung der<br />

Einhaltung bzw. Erfüllung von Vorschreibungen, rechtlichen Normen usw. erfolgt<br />

sowohl durch die Fachabteilungen vor Ort als auch durch den Rechtsbereich.<br />

Das Managementtool "Legal Compliance" ("Rechtskonformität") verfolgt das<br />

Ziel, die Einhaltung aller die Illwerke/VKW-Gruppe betreffenden Verpflichtungen<br />

aus rechtlichen Normen in einem System zu verwalten, zu dokumentieren<br />

und zu überwachen. In diesem Zusammenhang wurde die im Bereich RM<br />

verwendete Software "RDV – Rechtsdatenverwaltung" adaptiert und erweitert.<br />

Die RDV beinhaltet dabei alle Bescheide der Illwerke und der VKW, ebenso<br />

die unsere Gruppe betreffenden Gesetze, Verordnungen und privatrechtlichen<br />

Vereinbarungen.<br />

Um die mit dem Tool "Legal Compliance" verfolgten Ziele zu erreichen, wurden<br />

verschiedene Funktionsgruppen festgelegt:<br />

Der Materienverantwortliche (gemeint: Rechtsmaterienverantwortliche)<br />

besorgt gemeinsam mit dem Bereich RM die Eingabe und fortlaufende<br />

Pflege der Gesetze und Verordnungen, die seinen Bereich<br />

(z.B. Abfallrecht, Arbeitnehmerschutzrecht usw.) betreffen.<br />

Der Organisationsverantwortliche ist Verantwortlicher für eine Organisationseinheit<br />

oder eine Anlage und nimmt in der RDV künftig die<br />

Auswahl jener Bescheidvorschreibungen, welche im System erfasst<br />

werden sollen, einerseits und die Zuordnungen der Pflichten sowohl<br />

aus Gesetzen als auch aus Bescheiden zu den Anlagen oder Organisationseinheiten<br />

andererseits vor. Er konkretisiert auch für den<br />

Durchführungsverantwortlichen die Tätigkeiten, welche aus den<br />

Rechtsnormen (Gesetz bzw. Verordnung / Bescheid) resultieren.<br />

Dem Organisationsverantwortlichen obliegt im Besonderen die Überwachung<br />

der Tätigkeiten durch die Durchführungsverantwortlichen.<br />

Dem Durchführungsverantwortlichen obliegt die tatsächliche Vornahme<br />

der Tätigkeit. Nach Erledigung der Arbeit hat er einen entsprechenden<br />

Eintrag in der RDV vorzunehmen.<br />

Für die einzelnen Rechtsmaterien wie z.B. Energierecht, Arbeitssicherheit,<br />

Umwelt- und Brandschutz usw. wurden im Unternehmen verschiedene Perso-<br />

21


nen namhaft gemacht, die als Materienverantwortliche für die Einhaltung<br />

der Verpflichtungen aus Gesetzen zuständig sind.<br />

Die aus Bescheiden resultierenden Auflagen werden durch die jeweiligen<br />

Durchführungsverantwortlichen geprüft und nach erfolgter Erledigung im System<br />

der RDV abgeschlossen.<br />

Zusätzlich wurde ein weiteres Erinnerungssystem eingebaut. Nach Ablauf der<br />

Fälligkeit erhält nunmehr der Durchführungsverantwortliche, der Organisationsverantwortliche<br />

und der Legal Compliance Verantwortliche ein weiteres<br />

Mail mit der Bitte die Tätigkeit umgehenst abzuschließen.<br />

Für den gesamten Konzern werden derzeit über 14.200 Bescheide in der RDV-<br />

Datenbank verwaltet.<br />

22


5 BEGUTACHTUNGSBEREICH NACH EMAS<br />

5.1 STANDORTABGRENZUNG WALGAUWERK<br />

Walgauwerk<br />

Alle Anlagenteile mit deren umweltrelevanten Einflussbereichen des Walgauwerkes<br />

(Illfassung Rodund mit Rückstaustrecke bis etwa 100 m unterhalb<br />

der Litzmündung in die Ill, Triebwasserführung [Walgaustollen], Mengfassung<br />

mit Dotier- und Restwasserstrecke der Meng bis zur Mündung in die Ill, Wasserschloss,<br />

Krafthaus mit Schaltanlage, Dotier- und Restwasserstrecke der Ill von<br />

der Illfassung bis zur Rückgabe, Rückgabeanlagen, Rückgabestrecke der Ill<br />

von der Rückgabe bis zur Illmündung, alle Vorplätze und Erschließungswege<br />

der Anlagenteile sofern sich diese im Eigentum der Vorarlberger Illwerke AG<br />

befinden und keine wesentlichen Geh- und Fahrrecht für Dritte bestehen,<br />

Energieabtransportanlage 220/380 kV in die Hochspannungsleitung* Bürs-<br />

Brederis).<br />

5.2 STANDORTABGRENZUNG RODUNDWERK I, RODUNDWERK II, NEBENBETRIEBE<br />

Rodundwerk I<br />

Alle Anlagenteile mit deren umweltrelevanten Einflussbereichen des Rodundwerkes<br />

I (Becken Latschau I mit Einlaufturm, Triebwasserführung, Krafthaus<br />

mit Schaltanlage, Pumpspeicherbecken Rodund I und II verbunden<br />

durch das Zwischenbauwerk mit Umschließungsdämmen, Rückgabeanlage<br />

im Rodundbecken III, alle Vorplätze und Erschließungswege der Anlagenteile<br />

sofern sich diese im Eigentum der Vorarlberger Illwerke AG befinden und keine<br />

wesentlichen Geh- und Fahrrecht für Dritte bestehen). Der Energieabtransport*<br />

erfolgt über die 110-kV-Leitung Rodund Nord und Rodund Süd.<br />

Rodundwerk II<br />

Alle Anlagenteile mit deren umweltrelevanten Einflussbereichen des Rodundwerkes<br />

II ( Becken Latschau II mit Verbindungsbauwerk, Hochwasserentlastung,<br />

Einlaufbauwerk, Triebwasserführung, Krafthaus mit Schaltanlage,<br />

Pumpspeicherbecken Rodund II, Verbindungsbauwerk, alle Vorplätze und Erschließungswege<br />

der Anlagenteile sofern sich diese im Eigentum der Vorarlberger<br />

Illwerke AG befinden und keine wesentlichen Geh- und Fahrrecht für<br />

Dritte bestehen). Der Energieabtransport* erfolgt über die 220-kV-Leitung<br />

Kops Nord und Kops Süd.<br />

23


Nebenbetriebe<br />

Werkhof Rodund (WRO)<br />

Mechanische Werkstätte<br />

Schlosserei<br />

Installationswerkstätte<br />

Korrosionsschutzwerkstätte<br />

Schlosserlehrwerkstätte<br />

Materialwirtschaft (MAW)<br />

Abfallwirtschaft<br />

Alle Vorplätze und Erschließungswege der Anlagenteile sofern sich diese im<br />

Eigentum der Vorarlberger Illwerke AG befinden und keine wesentlichen<br />

Geh- und Fahrrecht für Dritte bestehen.<br />

* Hochspannungsleitungen gehören nicht zum Standort<br />

Illwerke Controll Center<br />

24


5.3 EINFLUSSBEREICH DER STANDORTE<br />

Rhein<br />

Meng<br />

Schematischer Lageplan mit Eintragung der Anlageteile der Einflussbereiche<br />

Alvier<br />

Ill<br />

Feldkirch<br />

Rückgabeanlagen<br />

mit Ausgleichbecken<br />

Walgauwerk<br />

Wasserschloß<br />

Mengfassung<br />

Pumpspeicherbecken<br />

Latschau<br />

Walgaustollen<br />

RODUNDWERK II<br />

RODUNDWERK I<br />

Gewässer<br />

Druckschächte<br />

Rückgabestrecke<br />

Dotier-und Restwasserstrecke<br />

Rückstaustrecke<br />

Zertifizierte Standorte<br />

25<br />

Bludenz<br />

Lutz<br />

Alfenz<br />

Pumpspeicherbecken<br />

Rodund<br />

Illfassung<br />

Rodund<br />

Litz<br />

Nebenbetriebe<br />

Schruns<br />

Ill


6 UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />

6.1 UMWELTRELEVANTE BEREICHE<br />

Wasser<br />

Fauna<br />

Grundwasser<br />

Flora<br />

Boden<br />

Natur<br />

Aufgrund der Stromproduktion in den Werken werden die umweltrelevanten<br />

Bereiche<br />

Natur<br />

Kultur<br />

berührt. Aus diesen Bereichen ergeben sich unsere Umweltaspekte.<br />

Wassermanagement<br />

Energiemanagement<br />

Betrieb- und<br />

Instandhaltung<br />

Stromproduktion<br />

Verkehrsmanagement<br />

Materialwirtschaft<br />

Abfallwirtschaft<br />

Liegenschaftsnutzung<br />

Lebens- und<br />

Erholungsraum<br />

26<br />

Kultur<br />

Kulturlandschaft<br />

Land- u. Forstwirtschaft<br />

Siedlungsinfrastruktur<br />

Fischerei<br />

Erholung


6.2 UMWELTASPEKTE<br />

In unseren Werken tritt bei der Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft<br />

als wesentlicher Stofffluss das durch die Turbinen fließende Wasser<br />

auf. Der Rohstoff Wasser wird bei der Umwandlung in elektrische Energie nicht<br />

verbraucht. Hilfs- und Betriebsstoffe werden in geringen Mengen nur bei Reparatur-<br />

und Revisionsabeiten benötigt. Beeinträchtigungen durch Emissionen<br />

wie Luftschadstoffe oder Geruch sind praktisch nicht vorhanden. Die<br />

Abwärme der Maschinen wird in allen Kraftwerken als energieeffiziente Nahwärmeversorgung<br />

für die Raumheizung und Brauchwasseraufbereitung genutzt.<br />

Definition:<br />

„Im Sinne der Verordnung bezeichnet der Ausdruck „Umweltaspekt“ einen<br />

Aspekt der Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation,<br />

der Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.“ 1<br />

Alle ermittelten Umweltaspekte werden geprüft und bewertet.<br />

Die aus der Bewertung resultierenden Ergebnisse werden bei der Festlegung<br />

von Umweltzielen berücksichtigt und im Umweltprogramm umgesetzt.<br />

Nur die ganzheitliche Betrachtung macht es möglich, kontinuierliche<br />

Verbesserungen im Hinblick auf den Umweltschutz zu realisieren.<br />

Unser Umweltteam hat nach einem festgelegten Verfahren folgende zu berücksichtigende<br />

direkte und indirekte Umweltaspekte ermittelt und hinsichtlich<br />

normaler Betriebsbedingungen, Vorfälle, Unfälle und möglicher Notfälle<br />

überprüft.<br />

Direkte Umweltaspekte<br />

27<br />

Indirekte Umweltaspekte<br />

Wassermanagement Liegenschaftsnutzung<br />

Energiemanagement<br />

Betrieb und Instandhaltung<br />

Verkehrsmanagement<br />

Materialwirtschaft<br />

Abfallwirtschaft<br />

Lebens- und Erholungsraum<br />

1 vgl.: Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des europäischen Parlaments und Rates vom 19. März 2001 (EMAS), Artikel 2


6.3 DIREKTE UMWELTASPEKTE<br />

Wasser<br />

Direkte Umweltaspekte sind diejenigen Tätigkeiten der Organisation, deren<br />

Ablauf der direkten betrieblichen Kontrolle unterliegt und welche auch direkt<br />

beeinflusst werden können. Die direkten sind daher auch die besser bewertbaren<br />

Umweltaspekte.<br />

Wassermanagement<br />

Unter Wassermanagement werden die Nutzung von Triebwasser, die Abfuhr<br />

von Hochwässern, die Grund- und Oberflächenwasserbewirtschaftung, sowie<br />

die Trink-, Nutz- und Kühlwasserverbräuche verstanden.<br />

Die gesamte, durch den Betrieb beeinflusste Flussstrecke der Ill kann grundsätzlich<br />

in drei Abschnitte unterteilt werden:<br />

Rückstauraum (Fassung Rodund bis kurz unterhalb Litzeinmündung)<br />

Ausleitungsstrecke (Fassung Rodund bis Rückgabe Walgauwerk)<br />

Rückgabestrecke (Rückgabe Walgauwerk bis Illmündung in den Rhein)<br />

Die Rodundwerke und das Walgauwerk nutzen zur Stromproduktion das Wasserdargebot<br />

der Werksgruppe Obere Ill – Lünersee sowie die in Rodund und<br />

Nenzing beigeleiteten Wassermengen der Ill und der Meng. Bei Normalbetrieb<br />

der Werke gibt es keinerlei Auswirkungen auf die Oberflächengewässer.<br />

In den Ausleitungsstrecken der Ill und Meng wird entsprechend den behördlichen<br />

Vorschreibungen jahreszeitlich gestaffelt Dotierwasser abgegeben,<br />

um den limnologischen Erfordernissen zu entsprechen. Hochwässer fließen,<br />

wie vor der Errichtung des Walgauwerkes, in der Ill praktisch unbeeinflusst ab.<br />

Durch entsprechende Betriebsführung kann die Hochwassersituation in der Ill<br />

insgesamt sogar günstig beeinflusst werden. Die Wasserqualität wird durch<br />

die Nutzung des Wassers in unseren Werken nicht beeinflusst. Der Sauerstoffgehalt<br />

wird tendenziell angereichert und daher günstig beeinflusst. Dies trifft<br />

sowohl für die Qualität des Wassers in der Ill als auch für das Grundwasser zu.<br />

Das Grundwasser wird nur unwesentlich beeinflusst. Lediglich im Bereich Rodund<br />

wird das Grundwasser über die Becken geringfügig angehoben, was<br />

insgesamt als positiv beurteilt wird. Für die Beweissicherung wird eine Vielzahl<br />

von Messstellen beobachtet und ausgewertet.<br />

Mit dem Bau des Walgaustollens versiegte auf dem Gemeindegebiet Vandans<br />

eine dort genutzte Trinkwasserquelle. Zur Ersatzwasserbeschaffung wurde<br />

im Einvernehmen mit der Gemeinde das Pumpwerk Vens errichtet. Seit<br />

2003 wird durch die Anbindung der Stollenquelle Lorüns die Trinkwasserversorgung<br />

zusätzlich verbessert und eine Notwasserversorgung für St. Anton<br />

und den Bereich Rodund gewährleistet.<br />

28


Energieverbrauch<br />

Litz<br />

150 Mio m 3<br />

Illbeileitung Rodund<br />

Alfenz<br />

200 Mio m 3<br />

Ill unterhalb<br />

Beileitung Rodund<br />

140 Mio m 3<br />

Lutz<br />

340 Mio m 3<br />

29<br />

Ill bei Pegel<br />

Frastanz<br />

2.000 Mio m 3<br />

Energiemanagement<br />

Ableitungsstrecke Ill Rückstaustrecke Ill<br />

Rückgabestrecke<br />

Ill<br />

Rhein<br />

Rodundwerk I<br />

456 Mio m 3<br />

Pumpen 21 Mio m3<br />

Becken Rodund<br />

Alvier<br />

80 Mio m 3<br />

Meng<br />

4 Mio m 3<br />

Rückgabe<br />

Walgauwerk<br />

1.000 Mio m 3<br />

Walgaustollen<br />

Mengbeileitung<br />

120 Mio m3<br />

Walgauwerk<br />

Becken Latschau<br />

Rodundwerk II<br />

463 Mio m 3<br />

Pumpen 209 Mio m3<br />

Unter Energiemanagement versteht man neben der Stromerzeugung den<br />

umweltschonenden und wirtschaftlichen Einsatz von Energie zur Prozesserhaltung<br />

sowie die Abwärmenutzung.<br />

Detaillierte Angaben zur Stromproduktion und zum Eigenbedarf finden sich<br />

im Kapitel 8 „Umweltdaten“.<br />

Die Abwärme der Transformatoren im Rodundwerk II und im Walgauwerk<br />

werden für Raumheizzwecke genutzt. Dadurch ist es möglich, das Rodundwerk<br />

II und das Walgauwerk ohne gesonderte Zufuhr äußerer Energie zu heizen.<br />

Das gesamte Betriebsareal des Werkhofes Rodund wird mit Abwärme<br />

des Rodundwerkes I mit Hilfe von Wärmepumpen und allenfalls zusätzlichen<br />

Durchlauferhitzern geheizt.


Emissionen in die<br />

Atmosphäre<br />

Lokale Phänomene<br />

Abwasser<br />

Verkehr<br />

Betrieb und Instandhaltung<br />

Das Rodundwerk I, das Rodundwerk II sowie das Walgauwerk werden ferngesteuert<br />

vom Illwerke Control Center 2 (ICC) aus betrieben.<br />

Der Einsatz der Werke wird nach den Anforderungen des Stromverbrauches<br />

und den Erfordernissen der wasserwirtschaftlichen Randbedingungen durch<br />

das Illwerke Control Center (ICC) vorgenommen.<br />

Instandhaltungsarbeiten erfolgen durch interne Werkstätten der Erzeugung<br />

und des Werkhofes Rodund.<br />

Für Arbeiten größeren Umfanges, wie Revisionen, Entleerungen der Triebwasserführung<br />

etc., wird zusätzlich Personal von Fachabteilungen der Illwerke<br />

eingesetzt.<br />

Bei der Planung und Errichtung der Anlagen wurde im Einvernehmen mit den<br />

Bewilligungsbehörden darauf geachtet, dass es nach menschlichem Ermessen<br />

bei Störungen zu keinen gefährlichen Situationen für Mensch, Umwelt<br />

und Anlagen kommt.<br />

Zur Überwachung und Gewährleistung der Betriebssicherheit der Anlagen<br />

werden sämtliche, für die jeweilige Anlage betriebsnotwendigen Daten erfasst<br />

und in das ständig besetzte Illwerke Control Center (ICC) übertragen.<br />

Bei Erreichen definierter Grenzwerte laut Betriebsvorschrift erfolgen einerseits<br />

Warnungen, worauf entsprechende Maßnahmen getroffen werden; andererseits<br />

wird die betroffene Anlage bei erhöhter Gefahr über Schutzprogramme<br />

automatisch in einen gefahrlosen Betriebszustand übergeführt bzw.<br />

stillgelegt.<br />

Verkehrsmanagement<br />

Seit 2004 wird für den Personal- und Lastentransport zu den Anlagen des<br />

Walgauwerkes nicht mehr täglich gefahren. Es fährt nur mehr einmal pro<br />

Woche, am Wochenende, der Bereitschaftsdienst zu einem Kontrollgang von<br />

Rodund zum Walgauwerk. Während der normalen Arbeitszeiten sind dort ein<br />

Werksarbeiter sowie ein Elektriker, welche beide aus Nenzing kommen, eingesetzt.<br />

Ansonsten erfolgen nur noch sporadische Fahrten nach Bedarf. Dadurch<br />

konnten die gefahrenen Kilometer auf ca. 10.000 pro Jahr reduziert<br />

werden.<br />

Der Anteil der LKW-Fahrten beträgt unter 2 %. Die Kontrollfahrten für die laufende<br />

Betreuung der Beileitungen sowie anderen Anlagenteilen erfolgen<br />

weitgehend mit einspurigen Fahrzeugen.<br />

2 Kraftwerksoperating im Illwerke Controll Center (ICC) Rodund:<br />

Die Schwerpunktwarte für die Kraftwerke Rodund I, Rodund II und Walgauwerk ist nur im Anlassfall besetzt. Die Betriebsführung<br />

übernimmt das Operating im ICC, welches im Schichtbetrieb rund um die Uhr mit einem Kraftwerksoperator besetzt ist.<br />

30


Materialverbrauch<br />

Abfall<br />

Materialwirtschaft<br />

Detaillierte Angaben finden sich in Kapitel 2.6 „Werkhof Rodund und Materialwirtschaft“<br />

Die Bevorratung von Lagerware und von Abfällen beziehungsweise Reststoffen<br />

bis zu deren Abtransport werden ebenfalls durch die Materialwirtschaft<br />

erledigt.<br />

Abfallwirtschaft<br />

Die Abfallwirtschaft befasst sich in erster Linie mit der Vermeidung, Verminderung,<br />

Verwertung und in weiterer Folge mit der Entsorgung von Abfällen jeder<br />

Art. Als Abfälle werden Stoffe bezeichnet, die vor Ort keiner weiteren sinnvollen<br />

Verwertung zugeführt werden können, unter anderem auch Fäkalien,<br />

Rechen- und Schwemmgut.<br />

Detaillierte Angaben zum Abfall und zur Rechengutentnahme finden sich im<br />

Kapitel 8 „Umweltdaten“.<br />

Als Abwässer fallen hauptsächlich Sanitärabwässer an. Aufgrund der weiten<br />

Entfernung des Rodundwerkes II und des Walgauwerkes zum Netz der öffentlichen<br />

Kanalisation wird das Abwasser über eine mechanische Kläranlage<br />

gereinigt und anschließend versickert. Das Abwasser des Rodundwerkes I,<br />

des Werkhofes und der Materialwirtschaft wird in das öffentliche Netz der<br />

ARA Montafon über die Gemeinde Bartholomäberg abgeführt.<br />

Schwebstoffe, das sind feinste Feststoffe, befinden sich überall im Betriebswasser<br />

und setzen sich bei längerem Aufenthalt des Wassers in den Becken<br />

ab. Beckenspülungen werden nicht vorgenommen. Die Sedimente werden<br />

mechanisch entnommen und auf geeigneten Deponien zwischengelagert<br />

und anschließend an Interessenten im Tal, als Bodenverbesserungsmittel an<br />

Gärtnereien und Private sowie auch an Baufirmen als Baumaterial abgegeben.<br />

31


6.4 INDIREKTE UMWELTASPEKTE<br />

Biosphäre<br />

Boden<br />

Umweltaspekte, die zwar in unmittelbarem Zusammenhang mit den Tätigkeiten<br />

des Unternehmens stehen, jedoch in zeitlicher und räumlicher Distanz auftreten<br />

und damit nicht im vollen Umfang kontrolliert werden können, werden<br />

als indirekte Umweltaspekte bezeichnet. Sie stellen eine wesentlich größere<br />

Herausforderung dar.<br />

Liegenschaftsnutzung<br />

Durch die Anlagen der Illwerke werden bedeutende Flächen beansprucht.<br />

Wo dies betrieblich möglich ist, werden diese Flächen bewirtschaftet und<br />

gepflegt. Der Zugang für betriebsfremde Personen ist meist aus Sicherheitsgründen<br />

untersagt.<br />

Im Zuge des Kraftwerksbaues wurden in schwer zugänglichen Gebieten Zufahrtswege<br />

errichtet, die nunmehr als Forststraßen genutzt werden und nun<br />

optimale Bringungsmöglichkeiten für anfallendes Holz darstellen.<br />

Lebens- und Erholungsraum<br />

Die Nutzung der Wasserkraft machte unter anderem den Bau von Speicherseen,<br />

Triebwasserwegen und Krafthäusern notwendig. Die Bauten stehen<br />

großteils in einer von den Bewohnern unseres Landes in langer Zeit gestalteten<br />

Kulturlandschaft. Große Flächen der ursprünglichen Wälder wurden bereits<br />

lange vor der Errichtung der Wasserkraftwerke gerodet, Weideflächen<br />

für Alpen angelegt, Bäche und Flüsse reguliert, Siedlungen und Verkehrswege<br />

errichtet. Erst durch diese Veränderungen wurde unser Land im heutigen<br />

Umfang bewohnbar. Ohne den Bau von Kraftwerksanlagen in dieser Kulturlandschaft<br />

wäre der wesentliche Beitrag, den die Illwerke zur Stromversorgung,<br />

insbesondere der Länder Tirol und Vorarlberg, leisten, nicht möglich<br />

geworden. Die Ingenieure der Illwerke bemühten sich von Beginn an, die<br />

Ausbauten unter besonderer Berücksichtigung der umgebenden Landschaft<br />

zu planen und zu errichten. Die Projekte zur Nutzung des vorhandenen Potenzials<br />

wurden jeweils mit Hilfe umfassender Variantenstudien erarbeitet. Besondere<br />

Bemühungen werden für die naturnahe Rekultivierung, welche im<br />

Zuge von Baumaßnahmen notwendig wird, aufgewendet. In den vegetationsökologisch<br />

sensiblen Hochlagenbereichen können nur unter Rücksichtnahme<br />

auf die extremen Standortbedingungen bei Begrünungen und Aufforstungen<br />

Erfolge erzielt werden. Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den alpinen Ökosystemen.<br />

Eine besondere Bedeutung kommt dem Eigenwald der Illwerke zu. Bergseits<br />

unserer Kraftwerksanlagen und Werkssiedlungen bieten die Gebirgswälder<br />

Schutz vor Lawinen, Vermurungen und Steinschlägen. Mittels Schutzwaldsanierungsmaßnahmen,<br />

Hochlagenaufforstungen und einer schutzwaldgerechten<br />

Waldbewirtschaftung wird eine langfristige Sicherung der Schutzfunktion<br />

dieser Waldkomplexe angestrebt.<br />

Die Anlageteile der Werke haben auch zu einer Bereicherung des Erholungsangebotes<br />

beigetragen. Die Wege auf den Dammkronen der Ausgleichsbecken<br />

in Rodund, aber auch in Beschling, werden gerne als Wanderwege genutzt.<br />

Die Zufahrtsstraße zum Rückgabekanal wurde in das regionale Radwegkonzept<br />

Walgau eingebunden.<br />

Alle künstlich geschaffenen Gewässer der Illwerke und die Rückgabeanlagen<br />

werden grundsätzlich auch für die Fischerei genutzt.<br />

32


7 BEWERTUNG DER WESENTLICHKEIT DER UMWELTRELEVANTEN ASPEKTE<br />

Die Ermittlung, Bewertung und Gewichtung der Umweltaspekete erfolgt einmal<br />

jährlich im Team. Dieses Team setzt sich aus den Umweltmanagementvertretern<br />

der Bereiche Infrastruktur, Erzeugung, Energiewirtschaft und Engineering<br />

und dem Umweltbeauftragten zusammen.<br />

Diese Team trifft sich periodisch (mindestens alle 2 Monate) oder aus gegebenem<br />

Anlass (z.B: Betriebsstörungen, Änderungen der wirtschaftlichen oder<br />

rechtlichen Lage, Änderungen am Standort, etc.) um die Prüfung und Bewertung<br />

der umweltrelevanten Aspekte am Standort gemäß dem beschriebenen<br />

Verfahren durchzuführen.<br />

Die ermittelten Umweltaspekte haben unterschiedliche Auswirkungen auf die<br />

Umwelt. Um diejenigen Umweltaspekte mit wesentlichen Umweltauswirkungen<br />

zu identifizieren, werden die beschriebenen direkten und indirekten Umweltaspekte<br />

in Hinblick auf<br />

Sicherheit<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Umweltrelevanz hinterfragt.<br />

Die Bewertung und Gewichtung der Auswirkungen erfolgt mit folgender Matrix:<br />

Frage Sicherheit Wirtschaftlichkeit Umweltrelevanz<br />

A Auswirkungen auf Mensch und Tier<br />

B Erzeugungssicherheit<br />

33<br />

Auswirkungen auf die<br />

Betriebswirtschaftlichkeit<br />

Auswirkungen auf das<br />

Unternehmensimage<br />

bekannte Auswirkungen<br />

zu erwartende Auswirkungen<br />

Auswirkungen/ Handlungsbedarf nicht vorhanden / unbedeutend vorhanden / bedeutend sehr bedeutend<br />

Punkte 0 1 2<br />

Dabei werden die Auswirkungen und der Handlungsbedarf der einzelnen<br />

Umweltaspekte nach Kriterien wie „nicht vorhanden / unbedeutend“, „vorhanden<br />

/ bedeutend“ und „sehr bedeutend“ bewertet und anschließend<br />

gewichtet.


Die Gewichtung unter dem oben festgelegten Bewertungsverfahren führt unter<br />

Berücksichtigung bestehender Vorkehrungen und Maßnahmen in Bezug<br />

auf die Wesentlichkeit zu folgendem Ergebnis:<br />

für den Standort Ermittlung 2007<br />

sehr bedeutend Wassermanagement<br />

bedeutend Betrieb und Instandhaltung<br />

Lebens- und Erholungsraum<br />

Energiemanagement<br />

Liegenschaftsnutzung<br />

auch zu beachten Materialwirtschaft<br />

Abfallwirtschaft<br />

Verkehrsmanagement<br />

34


8 UMWELTDATEN<br />

8.1 STOFFFLUSSANALYSE DER STANDORTE<br />

8.1.1 RODUNDWERK I UND II<br />

Triebwasser<br />

920 Mio m³/a<br />

Wälzpumpwasser<br />

523Mio m³/a<br />

Pumpstrom<br />

534 GWh<br />

Abwärme<br />

wird für<br />

Heizzwecke<br />

genützt<br />

Bei der Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft treten außer dem<br />

durch die Turbinen fließenden Wasser keine nennenswerten Stoffflüsse auf.<br />

Die Umwandlung in elektrische Energie erfordert keinen Verbrauch des Rohstoffes<br />

Wasser. Weitere Stoffe werden nur in unerheblichen Mengen benötigt.<br />

Stoffflussanalyse 2006<br />

Kühlwasser<br />

3,8<br />

Mio m³/a<br />

Rodundwerke I und II<br />

Abwasser<br />

geschätz<br />

170<br />

m³/a<br />

Trink-u.<br />

Prozesswasser<br />

1.173<br />

m³/a<br />

35<br />

Strom<br />

aus Zufluss*<br />

312 GWh<br />

aus Pumpwasser<br />

416 GWh<br />

Hilfs- u.<br />

Betriebsstoffe<br />

4.802<br />

kg/a<br />

Abfall<br />

238.284<br />

kg/a<br />

Treibstoffe*<br />

4.886<br />

l/a<br />

* TÜV-zertivizierter Strom aus erneuerbaren Energien<br />

* Tankstelle Rodund<br />

Rechengut<br />

fällt nicht<br />

an<br />

Eigenbedarf<br />

Strom<br />

5<br />

GWh/a<br />

Rückgabewasser<br />

920 Mio m³/a<br />

Abwasser:<br />

ROW I ist an der Abwasserleitung des gesamten Raum Rodund angeschlossen<br />

ROW II hat eine Klärgrube.<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe: Öle, Fette, Reinigungsmittel, Farben


m3<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

271<br />

36<br />

Trinkwasser Rodundwerk I+II<br />

405 36.319<br />

2.169<br />

1.173<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

2004: Generalüberholung Rodundwerk II<br />

2005: Leckage bei den WC-Anlagen Rodundwerk II<br />

2006: Generalüberholung Rodundwerk I Maschine 1<br />

m3<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

150<br />

Abwasser/Kanal Rodundwerk I<br />

140<br />

150<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

Rodundwerk II: kein ständiges Personal – kein Kanalanschluss<br />

2006: Generalüberholung Rodundwerk I Maschine 1<br />

Kilogramm<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

130<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe Rodundwerk I+II<br />

1.076<br />

1.597<br />

6.484<br />

3.344<br />

170<br />

4.802<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

2004: Generalüberholung Rodundwerk II<br />

2006: Generalüberholung Maschine 1 Rodundwerk I


8.1.2 WALGAUWERK<br />

Triebwasser<br />

826 809 Mio m³/a<br />

Brauch- Nutz<br />

und<br />

Kühlwasser<br />

1,1 1,1 Mio<br />

Mio m³/a m³/a<br />

Abwärme<br />

wird für<br />

Heizzwecke<br />

genützt<br />

Stoffflussanalyse 2006<br />

Trinkwasser<br />

245<br />

375 m³/a m³/a<br />

Abwasser<br />

geschätzt 4,5<br />

35m³/a m³/a<br />

Hilfs- Hilf- u.<br />

Betriebsstoffe<br />

1.062<br />

0 kg/a<br />

Walgauwerk<br />

Strom<br />

283<br />

GWh<br />

37<br />

Treibstoffe*stoffe<br />

1.134<br />

1297 l/a l/a<br />

Abfall<br />

7.427 6223<br />

kg/a<br />

* Tankstelle Rodund<br />

Eigenbedarf<br />

Strom<br />

1,5 1<br />

GWh/a<br />

Rechengut<br />

35<br />

10 m³/a<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe: Öle, Fette, Reinigungsmittel, Farben<br />

Rückgabewasser<br />

826Mio 809 Mio m³/a


m3<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

740<br />

38<br />

Trinkwasser Walgauwerk<br />

375<br />

248<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

2002 und 2005: Öfters Trinkwasser als Ersatzwasser für die Gleitringdichtung.<br />

m3<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

644<br />

Abwasser/Klärgrube Walgauwerk<br />

4,5 4,5<br />

0,0<br />

245<br />

4,5 4,5<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

2004: keine Entleerung der Klärgrube<br />

Kilogramm<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2.700<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe Walgauwerk<br />

105<br />

1.343<br />

601<br />

1.062<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

2002: Generalüberholung Walgauwerk<br />

2003: kein nennenswerter Einsatz von Hilfs- und Betriebsstoffen; Kleinmengen<br />

werden über das Rodundwerk I bezogen


8.1.3 NEBENBETRIEBE<br />

Wärmerückgewinnung<br />

642.605<br />

kWh *)<br />

Lösungsmittelemission<br />

187,6<br />

kg/a<br />

Stoffflussanalyse 2006<br />

Betriebsmittel<br />

**)<br />

Sanitärabwässer<br />

947<br />

m³/a<br />

Trink- u.<br />

Prozesswasser<br />

7.568<br />

m³/a<br />

Nebenbetriebe<br />

39<br />

Produkt<br />

Hilf- u.<br />

Betriebsstoffe<br />

2.047<br />

kg/a<br />

Gefährliche<br />

Abfälle<br />

44.571<br />

kg/a<br />

Eigenbedarf<br />

Strom<br />

***)<br />

nicht gef.<br />

Abfälle<br />

aus<br />

anderen<br />

Illwerkebereichen<br />

Nicht<br />

gefährliche<br />

Abfälle<br />

88.203<br />

kg/a<br />

*)…aus Rodundwerk I (aufgrund von Umbauten der Anlage konnten die Daten<br />

für September bis Dezember 2006 nicht aufgezeichnet werden. Diese<br />

wurden aus den Vorjahren hochgerechnet)<br />

**)…Betriebsmittel: Stahl und Buntmetalle 143.000 kg<br />

Strahlsand 56.200 kg<br />

Farben 6.500 kg<br />

Lösemittel 1.250 l<br />

Technische Gase (flüssig) 230 Fllg.<br />

***)…Eigenbedarf : Strom Heizung 365.280 kWh<br />

Strom Prozess 539.790 kWh<br />

Produkt: siehe 2.6


m3<br />

m3<br />

Kilogramm<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

1000<br />

950<br />

900<br />

850<br />

800<br />

750<br />

700<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

7.586<br />

40<br />

Trinkwasser Nebenbetriebe<br />

7.774<br />

10.280<br />

7.391<br />

7.568<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

870<br />

Abwasser/Kanal Nebenbetriebe<br />

797<br />

927<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

933<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe Nebenbetriebe<br />

5.000<br />

2.502<br />

1.526<br />

947<br />

2.056 2.047<br />

2002* 2003 2004 2005 2006<br />

2002: inkl. Kfz-Werkstätte<br />

2003 – 2006: ohne Kfz-Werkstätte


8.2 ENERGIEMANAGEMENT<br />

8.2.1 STROMPRODUKTION<br />

Unter Energiemanagement versteht man neben der Stromerzeugung den<br />

umweltschonenden und wirtschaftlichen Einsatz von Energie zur Prozesserhaltung<br />

sowie die Abwärmenutzung.<br />

Der Bereich Produktion umfasst die Erzeugung von elektrischer Energie aus<br />

Wasserkraft, die eigentliche Aufgabe der Illwerke.<br />

Die Erzeugung hängt im Wesentlichen vom jährlichen Wasserdargebot der Ill<br />

und von der Nachfrage des Strommarktes ab.<br />

GWh<br />

GWh<br />

1.000,0<br />

800,0<br />

600,0<br />

400,0<br />

200,0<br />

-200,0<br />

-400,0<br />

-600,0<br />

400,0<br />

350,0<br />

300,0<br />

250,0<br />

200,0<br />

150,0<br />

100,0<br />

50,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

841,0<br />

Stromproduktion Rodundwerke I und II<br />

-435,7<br />

41<br />

849,0<br />

782,2<br />

-414,7<br />

864,3<br />

-579,4<br />

728,0<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

374,0<br />

Stromproduktion Pumpstrom<br />

Stromproduktion Walgauwerk<br />

283,0<br />

347,7<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

305,3<br />

283,0<br />

-543,1


8.2.2 EIGENVERBRAUCH<br />

Der Eigenbedarf an Strom wird fast ausschließlich in den Generatoren für den<br />

Erzeugerstrom benötigt.<br />

GWh<br />

GWh<br />

kWh<br />

6,00<br />

5,50<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

2,00<br />

1,80<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

5,10<br />

Eigenbedarf Strom Rodundwerke I und II<br />

42<br />

5,40<br />

5,20<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

1,70<br />

5,00<br />

Eigenbedarf Strom Walgauwerk<br />

1,50<br />

1,70<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

652.370<br />

362.520<br />

1,60<br />

Eigenbedarf Strom Nebenbetriebe<br />

675.700<br />

278.520<br />

626.180<br />

413.520<br />

591.280<br />

381.960<br />

5,00<br />

1,50<br />

539.790<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

Heizen Prozess<br />

356.280


8.3 CO2-EMISSIONEN<br />

Klimaschutz durch Wasserkraft<br />

Wasserkraft ist eine der umweltfreundlichsten Arten Strom zu gewinnen. Die<br />

Erzeugung elektrischer Energie aus Wasserkraft ist derzeit die einzige Großtechnologie<br />

in Österreich, mit der über den Wasserkreislauf die Sonnenenergie<br />

nachhaltig und umweltschonend genutzt wird. Die Energieumwandlung<br />

in Strom erfolgt dabei sauber und emissionsfrei.<br />

Bei der Weltklimakonferenz 1998 in Japan wurden auf internationaler Ebene<br />

die so genannen Kyoto-Ziele vereinbart. Ziel ist die weltweite Reduktion der<br />

Treibhausgasemissionen um 5,2 %. Dies kann als Richtwert für eine globale<br />

Umweltpolitik gesehen werden.<br />

Wasserkraft leistet einen erheblichen Beitrag zur Erreichung dieser CO2-<br />

Reduktionsziele und somit zum Klimaschutz.<br />

Dies soll anhand folgender Annahme dargestellt werden:<br />

Wären die Wasserkraftwerke der Vorarlberger Illwerke AG nicht in Betrieb,<br />

müsste der dort erzeugte Strom in kalorischen Kraftwerken erzeugt werden.<br />

Diese erzeugen den Strom aus den Primärenergieträgern Kohle, Erdöl oder<br />

Gas. Für den Vergleich wurden die Stromproduktion mit Steinkohle, Gasturbinen<br />

und der Mix der gesamten österreischischen Stromproduktion gewählt.<br />

t CO2<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

Durch den Einsatz von Illwerke-Wasserkraftwerken<br />

vermiedene CO2-Emissionen<br />

0<br />

883.560<br />

43<br />

417.900<br />

273.426<br />

910.200<br />

430.500<br />

2003 2004 2005<br />

281.670<br />

759.240<br />

359.100<br />

Steinkohle Gasturbinen Stromproduktion Österreich<br />

Berechnung:<br />

Für die Berechnung der vermiedenen CO2-Emissionen wird für ein gemittelter<br />

Emissionsfaktor* 3 (CO2 Ausstoss pro erzeugter GWh) verwendet.<br />

Werden nun diese Emissionsfaktoren mit der in den Wasserkraftwerken der Illwerke<br />

erzeugten Strommenge 4 multipliziert, so ergeben sich als Produkt die<br />

Mengen an CO2, die durch den Wasserkraftwerkseinsatz vermieden werden<br />

konnten.<br />

3 Die verwendeten Umrechnungsfaktoren wurden vom östereichischen Umweltbundesamt abezogen.<br />

4 Zertifizierte Produktion aus 100 % Wasserkraft<br />

234.954


8.4 ABFÄLLE DER STANDORTE<br />

Abfälle im Sinne des Abfallwirtschaftsgesetzes fallen nur bei Revisions- und<br />

Reparaturarbeiten an. Das Aufkommen ist, wie aus den nachfolgenden Tabellen<br />

und Grafiken zu entnehmen ist, für Wasserkraftanlagen typisch und im<br />

Verhältnis zu kalorischen Kraftwerksanlagen vergleichbarer Größe und Leistung<br />

gering.<br />

Die Trennung, Übernahme und Übergabe von gefährlichen und nicht gefährlichen<br />

Abfällen wird durch Verfahrens- und Arbeitsplatzanweisungen im<br />

Rahmen des Abfallwirtschaftsgesetzes geregelt. Entsprechend ist ein Abfallbeauftragter<br />

für alle internen Regelungen im Umgang mit Abfall zuständig.<br />

Die Trennung der Abfälle wird durch regelmäßige Schulung der Mitarbeiter<br />

sichergestellt.<br />

Gefährliche Abfälle werden unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen<br />

durch nachweislich berechtigte Sammler einer Entsorgung bzw. Aufbereitung<br />

zugeführt.<br />

44


8.4.1 RODUNDWERKE I UND II<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

13.320<br />

1.975<br />

Nicht gefährliche Abfälle im Rodundwerk I und II [kg]<br />

Kilogramm<br />

0<br />

45<br />

Abfälle Rodundwerk I und II<br />

15.905<br />

4.836<br />

26.005<br />

8.055<br />

26.288<br />

3.722<br />

220.296<br />

17.988<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

Gefährliche Abfälle Nicht gefährliche Abfälle<br />

Schl.-Nr. Abfallart / Bezeichnung 2002 2003 2004 2005 2006<br />

91101 Hausmüllähnl. Gewerbeabfälle 1.360 2.080 2.720 2.480 3.550<br />

94303 Fäkalschlamm aus Hauskläranlagen 10.500 6.000 9.590 7.100 2.000<br />

31409 Bauschutt (keine Baustellenabfälle) 0 0 8.560 460 0<br />

35103 Eisen- und Stahlabfälle 0 0 0 213 211360**<br />

Sonstiges 1.460 7.825 5.135 16035* 3.386<br />

Summe [kg] 13.320 15.905 26.005 26.288 220.296<br />

* 2005: vermehrter Anfall von Elektronikschrott und Rückständen aus der<br />

Kanalreinigung<br />

** 2006: Generalüberholung Rodundwerk I Maschine 1<br />

Gefährliche Abfälle im Rodundwerk I und II [kg]<br />

Schl.-Nr. Abfallart / Bezeichnung 2002 2003 2004 2005 2006<br />

54102 Altöle 435 860 5.539* 1.060 7.239**<br />

54702 Öl- und Benzinabscheiderinhalte 850 750 381 1.825 9.580***<br />

55502 Altlacke, Altfarben 0 325 171 0 0<br />

57125<br />

Ionenaustauscherharze mit schädl.<br />

Beimengungen<br />

0 0 0 224 0<br />

Sonstiges 690 2.901 1.964 613 1.169<br />

Summe [kg] 1.975 4.836 8.055 3.722 17.988<br />

*2004: Wegen Generalüberholung von Rodundwerk II verstärkter Anfall<br />

von Altöl.<br />

**2006: Wegen Generalüberholung der Maschine 1 im Rodundwerk I verstärkter<br />

Anfall von Altöl.<br />

***2006: Irrtümlich mehrmalige Entleerung des Ölabscheiders im Rodundwerk<br />

II


8.4.2 WALGAUWERK<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

4.980<br />

Nicht gefährliche Abfälle im Walgauwerk [kg]<br />

Kilogramm<br />

0<br />

46<br />

Abfälle Walgauwerk<br />

5.103<br />

1.120<br />

3.820<br />

1.891<br />

5.675<br />

632<br />

7.060<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

Gefährliche Abfälle Nicht gefährliche Abfälle<br />

Schl.-Nr. Abfallart / Bezeichnung 2002 2003 2004 2005 2006<br />

94303 Fäkalschlamm aus Hauskläranlagen 4.500 4.500 _ 5.000 4.000<br />

91101 Hausmüllähnl. Gewerbeabfälle 480 520 480 400 400<br />

91206 Baustellenabfälle (kein Bauschutt) 0 0 3.340 0 2.320<br />

35202 Elektronikschrott ohne gefährliche Anteile 0 0 0 275 0<br />

Sonstiges 0 83 0 0 340<br />

Summe [kg] 4.980 5.103 3.820 5.675 7.060<br />

Gefährliche Abfälle im Walgauwerk [kg]<br />

Schl.-Nr. Abfallart / Bezeichnung 2002 2003 2004 2005 2006<br />

54102 Altöle 0 0 1.397* 198 130<br />

54702 Öl- und Benzinabscheiderinhalte 0 300 305 115 200<br />

55370 Lösemittelgemische (halogenfrei) 0 102 0 273 37<br />

Sonstiges 0 700 189 46 0<br />

Summe [kg] 0 1.120 1.891 632 367<br />

*2004: Generalüberholung Walgauwerk<br />

367


8.4.3 NEBENBETRIEBE<br />

Kilogramm<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

Nicht gefährliche Abfälle bei den Nebenbetrieben [kg]<br />

0<br />

160.099<br />

53.966<br />

47<br />

Abfälle Nebenbetriebe<br />

166.388<br />

55.178<br />

157.305<br />

44.271<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

131.553<br />

47.022<br />

Gefährliche Abfälle Nicht gefährliche Abfälle<br />

Schl.-Nr. Abfallart / Bezeichnung 2002 2003 2004 2005 2006<br />

35103 Eisen- und Stahlabfälle, verunreinigt 94.930 117.393 116.380 105.771 84.743<br />

31409 Bauschutt (keine Baustellenabfälle) 58.350 43.590 37.790 18.180 0<br />

17202 Bau- und Abbruchholz 1.150 370 0 4.252 0<br />

57502 Altreifen 2.154 0 0 0 0<br />

91101 Hausmüllähnl. Gewerbeabfälle 2.320 2.160 2.400 2.720 3.040<br />

91206 Baustellenabfälle (kein Bauschutt) 0 2.140 0 0 0<br />

Sonstiges * 1.195 735 735 630 420<br />

Summe [kg] 160.099 166.388 157.305 131.553 88.203<br />

* ohne Sanitärabwässer an ARA Montafon des gesamten Raum Rodund<br />

Die gefährlichen Abfälle (Fette, Öle, Lösungsmittel, Leuchtmittel, etc.) werden<br />

über befugte Entsorgungsfirmen entsorgt. Die hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle<br />

werden in Nenzing sowie in Rodund durch den kommunalen Entsorgungsdienst<br />

Gefährliche Abfälle bei den Nebenbetrieben [kg]<br />

Schl.-Nr. Abfallart / Bezeichnung 2002 2003 2004 2005 2006<br />

31440 Strahlmittelrückstände m. schädlichen Beim. 39.181 42.801 32.487 36.691 37.833<br />

54102 Altöle 1.721* 215 478 726 324<br />

54402 Bohr-/Schleifemulsionsgemische 3.260 5.050 2.478 5.772 4.960<br />

54702 Öl- und Benzinabscheiderinhalte 6.370 6.520 7.540 2.220 250**<br />

55502 Altlacke, Altfarben 1.053 543 918 1.208 859<br />

Sonstiges 2.381 49 370 405 345<br />

Summe [kg] 53.966 55.178 44.271 47.022 44.571<br />

*2002: inkl. Kfz-Werkstätte<br />

**2006: unterschiedliche Intervalle der Entleerungen<br />

abgeholt.<br />

88.203<br />

44.571


8.4.4 Rechengutentnahme<br />

m3<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

54<br />

48<br />

Rechengut Walgauwerk<br />

10<br />

42<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

Es werden durchschnittlich etwa 36 m 3 Rechengut (vorwiegend Biomasse)<br />

aus den Rechenanlagen entnommen. Die Entnahmemenge hängt von Ereignissen<br />

(Hochwasser, etc.) im Einzugsgebiet ab und kann nicht beeinflusst<br />

werden. Das Aufkommen ist im Vergleich zu ähnlichen Kraftwerken jedoch<br />

sehr gering. Das organische Material wird in der betriebseigenen Kompostierung<br />

zu Humus aufbereitet, die restlichen Abfälle werden sortiert und der entsprechenden<br />

Verwertung bzw. Deponierung zugeführt.<br />

Bachfassungswärter<br />

40<br />

35


9 UMWELTPROGRAMM IM ÜBERBLICK<br />

9.1 DURCHGEFÜHRTE UMWELTMAßNAHMEN – WAS BISHER GESCHAH<br />

Meilensteine im Umweltschutz – Auszug<br />

Bei den Betriebsmitteln wurde bei den eingesetzten mineralölhaltigen Stoffen<br />

von 10/1999 bis 5/2000 bei einem Lager-Bestand von 97 Artikel eine Reduktion<br />

um 60 % erreicht. Bei der Zusammenlegung von Nebenlagern im Jahre<br />

2001 sind weitere 24 gefährliche Arbeitsstoffe ausgemustert worden, wodurch<br />

sich die Gesamtreduktion auf 63 % gesteigert hat!<br />

Der Ersatz von mineralischem Öl durch biologisch abbaubares Öl wurde<br />

bei 2 Anlagen durchgeführt (damit Ersatz von etwa 1.000 l Öl) und soll, soweit<br />

technisch möglich weiterbetrieben werden.<br />

Durch den Einbau einer Regelung für den Kühlwasserbedarf der Generatoren<br />

des Rodundwerkes II, wurde eine Stromeinsparung von ca. 75.000 kWh<br />

jährlich erzielt.<br />

Stabilisierungsluftkompressoren sind mit einer Verlustschmierung ausgestattet.<br />

Durch die Rückgewinnung und Aufbereitung des ablaufenden Öles<br />

konnte der Ölbedarf dafür um etwa 75 % gesenkt werden (Öleinsparung jährlich<br />

ca. 600 Liter).<br />

Im Rodundwerk I wurde die Emission von Kohlenstaub durch die Ausstattung<br />

aller Generatoren mit automatischen Kohlenstaubabsaugungen nahezu<br />

unterbunden.<br />

Im Rodundwerk I wurden die Türen von den einzelnen Betriebsräumen ins<br />

Stiegenhaus als Brandschutztüren, Brandklasse T90, ausgeführt. Das Stiegenhaus<br />

gilt somit als brandsicherer Fluchtweg bzw. Lösch- und Bergezugang zu<br />

den einzelnen Kraftwerksgeschoßen.<br />

Bei der Erneuerung der Klimaanlage im Rodundwerk II sind die Durchführungen<br />

der Luftkanäle vom Stiegenhaus in die einzelnen Betriebsräume mit<br />

Brandschutzklappen ausgeführt worden. Somit ist eine Brandausbreitung gegenüber<br />

der alten Anlage über die Klimaanlage ins Stiegenhaus unterbunden.<br />

49


Maßnahmen aus 2005/06<br />

Für die Fassung Rodund wurde ein Fischaufstieg gebaut. Die Funktionsfähigkeit<br />

dieser Fischaufstiegshilfe ist durch den Landesverband für Fischerei<br />

beobachtet und bestätigt worden. Die Verbesserungsvorschläge sind umgesetzt<br />

worden. Die Funktion der Anlage wird vom Landesverband weiter beobachtet.<br />

Reduzierung der Produktvielfalt der Schmierstoffe um mind. 20% im Werkhof<br />

Rodund. Die Produktvielfalt bei den Schmierstoffen wurde von 20 verschiedenen<br />

Produkten um 60 % auf 8 verschiedene Produkte reduziert<br />

Die Untersuchung über den Stand der Technik bei Klima- und Abluftanlagen<br />

ist durchgeführt worden. Mit der Behebung diverser Mängel und Verbesserungen<br />

konnte eine Optimierung ereicht werden.<br />

Der Einkauf von Dieselfahrzeugen nur mehr mit Partikelfiltern wird praktiziert<br />

und verringert den Partikelausstoß durch den Ersatz von Altfahrzeugen.<br />

Die zusätzliche Wärmedämmung von Werkswohnungen in Kaltenbrunnen<br />

ist positiv beurteilt worden und wird umgesetzt.<br />

Bei drei Gebäuden in Kaltenbrunnen wurden Solaranlagen installiert. Eine<br />

Untersuchung ergab eine positive Bilanz der Anlagen.<br />

Mit der Umsetzung des Projektes „Legal Compliance“ können nun viele<br />

rechtliche Forderungen und Dokumentationserfordernisse abgedeckt werden.<br />

Im Zuge der Generalüberholung der Maschine 1 im Rodundwerk<br />

I konnten folgende umweltrelevanten Verbesserungen<br />

erzielt werden:<br />

Durch die Erneuerung der Druckölpumpen und dem Wegfall der Vorsteuerölpumpen<br />

konnte die Antriebsleistung von 22 kW auf 15kW um 32% gesenkt<br />

werden. Bei 8000 Betriebsstunden ergibt dies jährlich 56.000 kWh Energieeinsparung.<br />

Durch den Umbau und Vereinfachung der hydr. Steuerung werden die Stillstandspumpe<br />

und die Notölpumpe nicht mehr benötigt. Dadurch werden<br />

etwa 2 kW Antriebsleistung eingespart, was wiederum einer jährlichen Energieeinsparung<br />

von16.000 kWh entspricht.<br />

Durch techn. Korrekturen bei der Turbine und Erneuerung des Generators<br />

der Maschine 1 im Rodundwerk I ergibt sich durch Verbesserung der Wirkungsgrade<br />

eine Mehrerzeugung von ca. 2.400 MWh pro Jahr.<br />

Kugelschieber Maschine 4 Rodundwerk I<br />

50


9.2 UMWELTPROGRAMM 2007<br />

Die umweltrelevanten Aspekte wurden hinsichtlich ihrer Wesentlichkeit bewertet.<br />

Diese Bewertung ist ein wichtiges Kriterium bei der Festlegung der<br />

Umweltziele. Die nachstehenden Projekte sind zum Teil aus dem Umweltprogramm<br />

2005/2006 übernommen oder neu ausgearbeitet und sind im Umweltprogramm<br />

2007 festgelegt.<br />

Die erforderlichen Mittel für die Umsetzung des beschriebenen Umweltprogrammes<br />

sind im Budget der Illwerke enthalten.<br />

Umweltbereich Ziel Maßnahmen Endtermin Status Verantwortlich<br />

K R A F T W E R K E<br />

Verbesserung im Um-<br />

Reststoffe gang mit den Feststoffen<br />

Verbesserung der Ab-<br />

Produktion flusssituation in den<br />

Gewässern<br />

Fauna / Flora Biotoperhebung<br />

Feststoffbewirtschaftungskonzept:<br />

Absetzbecken in Rodund<br />

im Präliminare<br />

Brauchbarkeit der „kontinuierlichen<br />

Sohlentsandung“ untersuchen.<br />

Beauftragung einer Fachstelle<br />

mit der Bestandsauswertung<br />

und Funktionsnachweis.<br />

W E R K H O F R O D U N D - M A T E R I A L W I R T S C H A F T<br />

Energie<br />

A L L G E M E I N<br />

Heizen<br />

Energie<br />

Energie<br />

Wasser<br />

Energieeinsparung im<br />

Lagerraum für gefährliche<br />

Abfälle<br />

Energieeinsparung bei<br />

Elektroheizkörpern in<br />

diversen Anlagenteilen<br />

(v.a. Bachfassungen)<br />

für drei ausgewählte<br />

Anlagen Energieverbrauch<br />

um 5%<br />

reduzieren<br />

Internen Energieaufwand<br />

bei Werkswohnungen<br />

reduzieren<br />

Ermittlung der Ursachen<br />

für die gr. Differenzen<br />

bei Trink- und<br />

Abwasser<br />

Einbau eines neuen Tores mit<br />

Wärmedämmung und Frostwächter.<br />

Erhebung in welchen Gebäuden<br />

noch alte Elektroheizkörper<br />

sind und in welchen Monaten<br />

diese geheizt werden.<br />

Entsprechende Verbesserungsmaßnahmendurchführen.<br />

KRS, VEW und altes Hauptmagazin<br />

wurden ausgewählt<br />

Verbesserungen bei den Heizungen<br />

der Werkswohnungen<br />

in Kaltenbrunnen<br />

Erstellen eins Trink- und Abwasserschemas<br />

für den Bereich<br />

Rodund und Untersuchung der<br />

jeweiligen Verbräuche<br />

51<br />

2008<br />

Zurückstellung<br />

bis 2010<br />

Zurückstellung<br />

bis 2010<br />

Start erfolgt im<br />

Sommer 2007<br />

DI Matt<br />

Ing. Thomma/<br />

Ing. Schwarz<br />

Ing. Bitschnau<br />

M.<br />

2007 neues Projekt Maier Josef<br />

2007/2008 neues Projekt<br />

2009 in Arbeit<br />

2008 In Arbeit<br />

2007 neues Projekt<br />

Ing. Hammer<br />

R.<br />

Ing. Bitschnau<br />

M.<br />

Ing. Feldkircher<br />

Ing. Feldkircher


GÜLTIGKEITSERKLÄRUNG - TERMIN FÜR DIE VORLAGE DER NÄCHSTEN UMWELTERKLÄRUNG<br />

Rodund, am 08.08.2007<br />

Dr. Johann Wirnsperger<br />

Rodund, im August 2007<br />

Die nächste umfassende <strong>Umwelterkl</strong>ärung wird drei Jahre nach der nächsten<br />

Begutachtung der Standorte „Walgauwerk und Rodundwerk I, Rodundwerk<br />

II, Werkhof Rodund und Materialwirtschaft mit Nebenbetrieben", also im Jahre<br />

2010, vorgelegt. Dazwischen wird alljährlich eine vereinfachte, mit den aktuellen<br />

Daten versehene <strong>Umwelterkl</strong>ärung erstellt.<br />

52<br />

Ing. Manfred Bitschnau (Umweltbeauftragter)<br />

Die vorliegende <strong>Umwelterkl</strong>ärung der Vorarlberger Illwerke AG wurde im<br />

Rahmen einer Begutachtung nach EMAS-VO von der<br />

geprüft.<br />

Quality Austria<br />

Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs<br />

GmbH<br />

Gonzagagasse 1/24<br />

A-1010 Wien<br />

AT-V-004<br />

Der leitende Gutachter der Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs<br />

GmbH bestätigt hiermit, dass die Umweltpolitik, das Umweltprogramm,<br />

das Umweltmanagementsystem, die Umweltprüfung und das Umweltbetriebsprüfungsverfahren<br />

der Organisation mit der Verordnung (EG) Nr.<br />

761/2001des Rates vom 19. März 2001 (EMAS-VO) übereinstimmt und erklärt<br />

die relevanten Inhalte der <strong>Umwelterkl</strong>ärung nach Anhang III, Abschnitt 3.2,<br />

Buchstaben a – g, für gültig.<br />

Ing. Wolfgang Hackenauer<br />

Rodund, im August 2007


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

EnBW Energie Baden-Würtemberg<br />

GW Gigawatt: Bezeichnung für die Wirkleistung von<br />

1Milliarde (1.000.000.000) Watt<br />

GWh Gigawattstunde: Bezeichnung für die Energie (Arbeit) von<br />

1 GW mal 1 Stunde<br />

Illwerke Vorarlberger Illwerke AG<br />

kV Kilovolt: Bezeichnung für die elektrische Spannung von<br />

1.000 Volt<br />

kW Kilowatt: Bezeichnung für die Wirkleistung von 1.000 Watt<br />

kWh Kilowattstunde: Bezeichnung für die Energie (Arbeit) von 1<br />

kW mal 1 Stunde<br />

MAW Materialwirtschaft<br />

MW Megawatt: Bezeichnung für die Wirkleistung von 1.000.000<br />

Watt<br />

MWh Megawattstunde: Bezeichung für die Energie (Arbeit) von<br />

1 MW mal 1 Stunde<br />

Nebenbetriebe Werkhof Rodund und Materialwirtschaft<br />

RDB Rechtsdatenbank<br />

RDV Rechtsdatenverwaltung<br />

RIS Rechtsinformationssystem<br />

ROW I Rodundwerk I<br />

ROW II Rodundwerk II<br />

TIWAG Tiroler Wasserkraft AG<br />

VIW Vorarlberger Illwerke AG<br />

VKW Vorarlberger Kraftwerke AG<br />

WAW Walgauwerk<br />

WRO Werkhof Rodund<br />

Herausgeber: Vorarlberger Illwerke AG<br />

Gestaltung und Layout: Mag. Aurelia Spagolla<br />

Fotos: Thomas Girardelli<br />

Druck: Vorarlberger Illwerke AG<br />

© Vorarlberger Illwerke AG, 2007<br />

53


Kontaktadresse und Ansprechpartner am Standort:<br />

Vorarlberger Illwerke AG<br />

Weidachstrasse 6<br />

A-6900 Bregenz<br />

Umweltbeauftragter Ing. Manfred Bitschnau Telefon 05556/701/83-145<br />

Mobil 0699/ 5 983145<br />

Umweltmanagementvertreter<br />

Erzeugung Ing. Hubert Thomma Telefon 05556/701/83-455<br />

Energiewirtschaft Dipl.-Ök. Ing. Helmut Daxer Telefon 05556/701/83-185<br />

Engineering-Services Ing. Hansjörg Schwarz Telefon 05556/701/86-276<br />

Abfallbeauftragter Dr. Rudolph Natter Telefon 05572/701/72-610<br />

Abfallbeauftragter stellvertreter Oliver Dietrich Telefon 05556/701/83-210<br />

Erzeugung Ing. Hubert Thomma Telefon 05556/701/83-455<br />

Werkhof Rodund Ing. Werner Netzer Telefon 05556/701/83-114<br />

Materialwirtschaft Josef Maier Telefon 05556/701/83-261<br />

Vorarlberger Illwerke AG<br />

Weidachstrasse 6<br />

A-6900 Bregenz

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