Inhalt - Texte von Dieter Wolf

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11.07.2015 Aufrufe

Methodenstreit im Argument Heft 251 Dieter Wolf 6___________________________________________________________________________Im Hin und Her von Forschung und Darstellung kommt Marx mehr und mehrdazu die Darstellung zu vervollkommnen, wobei es zu berücksichtigen gilt, dasser diesen Prozess nicht abschließen konnte. Gleichzeitig aber lässt sich für denersten Band und insbesondere für „Ware, Wert und Geld“, 16 also für die erstendrei Kapitel zeigen, dass das Oszillieren zwischen Forschung und Darstellungabgeschlossen ist. Marx ringt dann nur noch um die bessere Verständlichkeitund ändert daher Formulierungen fügt neue ein und lässt ältere weg, oft genugauch solche, die es verdient hätten erhalten zu bleiben. Gallas lässt so gut wiealles, was in dem von ihm besprochenen Buch sowohl über Marx’ Ansichten zurdialektischen Methode im Urtext und den Grundrissen als auch über den Gangder methodischen Darstellung im Kapital, d.h. insbesondere zu den ersten dreiKapiteln ausgeführt wird, unter den Tisch fallen.So gehört es nicht zu Gallas’ Beschäftigung mit der methodischenVerfahrensweise im Kapital sich darum zu bemühen, warum und in welcherWeise die drei Kapitel methodisch zusammenhängende sich wechselseitigbedingende und ergänzende Stufen der Darstellung sind, die jeweils mit Hilfevon methodischen Abstraktionen gewonnen werden. 17 Die ersten drei Kapitelsind drei methodisch erforderliche Abstraktionsstufen innerhalb derWarenzirkulation, die erforderlich sind, um in Verbindung mit demZusammenhang von Struktur und Handlung und einer bestimmtenReihenfolge der Kategorien, das Geld und damit die Warenzirkulation alsabstrakte Sphäre der Kapitalzirkulation zu erklären. Indem Marx dieWarenzirkulation zunächst nach der Seite analysiert, nach der sie dieVoraussetzung der kapitalistischen Produktion ist, löst er auch das wichtigeProblem, womit die wissenschaftliche Darstellung im Interesse des komplexenökonomisch gesellschaftlichen Gesamtzusammenhangs anzufangen hat.Als Verfechter einer historischen Lesart ist Gallas ein Buch, ein Dorn im Auge,in dem unter Berücksichtigung wichtiger historischer - meistens im Zeichen derGrenzen der dialektischen Darstellung stehender Ereignisse - gezeigt wird,dass die Darstellung im Kapital methodisch eine logisch-systematische ist undeine reale ökonomisch gesellschaftliche Basis besitzt, die nicht aus dembesteht, was Gallas unter dem „Historischen“ versteht. In Teil A des von Gallasbesprochenen Buchs wird dies ausführlich begründet und insbesondere werdenvor allem im Rahmen der Kritik an Backhaus die Schwierigkeiten diskutiert, dieVertreter unterschiedlichster nicht nur einseitig aufs Historische ausgerichteterLesarten mit dem logisch-systematischen Charakter der dialektischen Methodehaben.16 Ebenda17 Siehe hierzu: Dieter Wolf, Warenzirkulation und Warenfetisch. Eine Untersuchung zumsystematischen Zusammenhang der drei ersten Kapitel des Kapitals“. Derselbe:Wissenschaftliche Darstellung als Stufenfolge von methodisch bedeutsamen Abstraktionen inder Kritik der politischen Ökonomie. Zur Darstellung der einfachen Warenzirkulation imKapital von Karl Marx. Diese Texte sind zugänglich unter www.dieterwolf.net

Methodenstreit im Argument Heft 251 Dieter Wolf 7___________________________________________________________________________Fern von methodischer Willkürlichkeit gilt es zu prüfen, welcheEigentümlichkeiten des Gegenstandes es sind, die entsprechendeEigentümlichkeiten der dialektischen Methode erforderlich machen, um denGegenstand angemessen zu erklären. Da hierauf in dem von Gallasbesprochenen Buch ausführlicher eingegangen wird, seien hier nur einigeBemerkungen gemacht, um auf das hinzuweisen, was Gallas ausklammert, umseine historische Lesart des Kapitals als die allein gültige zu propagieren undsich bemüht, all das, was dagegen spricht, umzudeuten. Gallas hat in seinerBesprechung außer seinen Huldigungen an interpretatorische Willkürlichkeitund hanebüchenen Fehldeutungen nichts vorzubringen, was die logischsystematischeDarstellung als eine Darstellung auszeichnet, mit der das Kapitalals eine historisch spezifische Form gesellschaftlicher Arbeit erfasst wird.

Methodenstreit im Argument Heft 251 <strong>Dieter</strong> <strong>Wolf</strong> 6___________________________________________________________________________Im Hin und Her <strong>von</strong> Forschung und Darstellung kommt Marx mehr und mehrdazu die Darstellung zu vervollkommnen, wobei es zu berücksichtigen gilt, dasser diesen Prozess nicht abschließen konnte. Gleichzeitig aber lässt sich für denersten Band und insbesondere für „Ware, Wert und Geld“, 16 also für die erstendrei Kapitel zeigen, dass das Oszillieren zwischen Forschung und Darstellungabgeschlossen ist. Marx ringt dann nur noch um die bessere Verständlichkeitund ändert daher Formulierungen fügt neue ein und lässt ältere weg, oft genugauch solche, die es verdient hätten erhalten zu bleiben. Gallas lässt so gut wiealles, was in dem <strong>von</strong> ihm besprochenen Buch sowohl über Marx’ Ansichten zurdialektischen Methode im Urtext und den Grundrissen als auch über den Gangder methodischen Darstellung im Kapital, d.h. insbesondere zu den ersten dreiKapiteln ausgeführt wird, unter den Tisch fallen.So gehört es nicht zu Gallas’ Beschäftigung mit der methodischenVerfahrensweise im Kapital sich darum zu bemühen, warum und in welcherWeise die drei Kapitel methodisch zusammenhängende sich wechselseitigbedingende und ergänzende Stufen der Darstellung sind, die jeweils mit Hilfe<strong>von</strong> methodischen Abstraktionen gewonnen werden. 17 Die ersten drei Kapitelsind drei methodisch erforderliche Abstraktionsstufen innerhalb derWarenzirkulation, die erforderlich sind, um in Verbindung mit demZusammenhang <strong>von</strong> Struktur und Handlung und einer bestimmtenReihenfolge der Kategorien, das Geld und damit die Warenzirkulation alsabstrakte Sphäre der Kapitalzirkulation zu erklären. Indem Marx dieWarenzirkulation zunächst nach der Seite analysiert, nach der sie dieVoraussetzung der kapitalistischen Produktion ist, löst er auch das wichtigeProblem, womit die wissenschaftliche Darstellung im Interesse des komplexenökonomisch gesellschaftlichen Gesamtzusammenhangs anzufangen hat.Als Verfechter einer historischen Lesart ist Gallas ein Buch, ein Dorn im Auge,in dem unter Berücksichtigung wichtiger historischer - meistens im Zeichen derGrenzen der dialektischen Darstellung stehender Ereignisse - gezeigt wird,dass die Darstellung im Kapital methodisch eine logisch-systematische ist undeine reale ökonomisch gesellschaftliche Basis besitzt, die nicht aus dembesteht, was Gallas unter dem „Historischen“ versteht. In Teil A des <strong>von</strong> Gallasbesprochenen Buchs wird dies ausführlich begründet und insbesondere werdenvor allem im Rahmen der Kritik an Backhaus die Schwierigkeiten diskutiert, dieVertreter unterschiedlichster nicht nur einseitig aufs Historische ausgerichteterLesarten mit dem logisch-systematischen Charakter der dialektischen Methodehaben.16 Ebenda17 Siehe hierzu: <strong>Dieter</strong> <strong>Wolf</strong>, Warenzirkulation und Warenfetisch. Eine Untersuchung zumsystematischen Zusammenhang der drei ersten Kapitel des Kapitals“. Derselbe:Wissenschaftliche Darstellung als Stufenfolge <strong>von</strong> methodisch bedeutsamen Abstraktionen inder Kritik der politischen Ökonomie. Zur Darstellung der einfachen Warenzirkulation imKapital <strong>von</strong> Karl Marx. Diese <strong>Texte</strong> sind zugänglich unter www.dieterwolf.net

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