gerätetechnik
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24 Gerätetechnik Fachartikel<br />
Herkömmlicher PULS PCS 10mm gefüllt<br />
(Abb.5) : Die Schliffe beider Nähte zeigen den Unterschied deutlich: links eine mit dem Pulslichtbogen und rechts eine mit dem PCS (Puls Controlled Arc) geschweißte<br />
Kehlnaht.<br />
Das bringt in der Praxis beachtliche Vorteile hinsichtlich der<br />
Reproduzierbarkeit der Schweißergebnisse. Die Resultate, die ein<br />
Schweißer mit einer bestimmten Kennlinie und konkreten Einstellungen<br />
unter bestimmten Bedingungen erzielt hat, kann er<br />
jederzeit wieder abrufen. Dazu definiert er seinen Job und ordnet<br />
diesem die Parameter des individuellen Schweißprozesses zu.<br />
Den Datensatz kann er im Schweißsystem, einer Fernbedienung<br />
oder extern speichern. Die Fronius Schweißsysteme TransPuls<br />
Synergic 4000/5000 speichern bis zu 100 Schweißprogramme<br />
oder Jobs, die Fernbedieneinheit RCU 5000i sogar 1000. Eine<br />
praktisch unbegrenzte Datenbank kann der Anwender über die<br />
vorhandene Schnittstelle mit einem externen Rechner aufbauen.<br />
Die so definierten Jobs stehen beliebig oft zur Verfügung.<br />
PCS – neue Perspektiven für mehr Effizienz beim<br />
Stahlschweißen<br />
Eine neue, speziell von Fronius entwickelte Kennlinie trägt die<br />
Bezeichnung PCS (Puls-Controlled-Spray Arc). Sie führt den Impuls-<br />
und den Standard-Sprühlichtbogen zusammen. Anwendungstechnisch<br />
zielt sie auf das Hochleistungsschweißen mit<br />
einem außergewöhnlich großen Einstellfenster im oberen Leistungsbereich.<br />
In der Praxis heißt das, dass der Schweißstart bei<br />
Bedarf mit abgesenkter Leistung (z.B. 50%) „weich“ im Impulsbereich<br />
beginnen kann. Nach einem wählbaren Zeitraum steigt<br />
die Leistung – per Hand oder automatisch geregelt – auf den Arbeitspunkt<br />
der Kennlinie. Das besondere Merkmal des Prozesses<br />
bzw. der Kennlinie zeigt sich im übergangslosen Erreichen des<br />
„aggressiven“ Sprühlichtbogens. Bei dünnen Blechen stellt die<br />
Kennlinie einen Arbeitspunkt im Bereich des Impulslichtbogens<br />
ein, bei dicken direkt oder nach der abgesenkten Leistung den<br />
Sprühlichtbogen. Für den Nahtabschluss mit Endkraterfüllung<br />
gilt analog der umgekehrte Ablauf. Den Gesamtablauf kann der<br />
Anwender als Job für das Schweißen dieser Materialdicke speichern.<br />
Die wichtigsten Vorteile der neuen Kennlinie sind ein tieferer<br />
Einbrand, höhere Schweißgeschwindigkeiten, höhere Abschmelzleistungen,<br />
kurzschlussfreies Schweißen im Bereich von<br />
1,5 bis 22 m/min Drahtvorschub, variable Einstellmöglichkeiten<br />
im Impulsbereich und der spritzerarme Werkstoffübergang. Mit<br />
diesen Merkmalen zielt Fronius vor allem auf Anwendungen für<br />
besonders hohe Ansprüche an Qualität und bei denen es auf<br />
höchste Leistung, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit ankommt.<br />
Die PCS im Detail: Leistungs- und Effizienzsteigerungen<br />
Die PCS unterscheidet sich grundlegend von konventionellen<br />
Kennlinien. Letztere definieren beim Impulslichtbogen die Zahl<br />
der abschmelzenden Tropfen über die Frequenz der elektrischen<br />
Spannungs- und Stromänderungen. Im Vergleich dazu ist der<br />
Sprühlichtbogen (z.B. ab 300 Hz) durch eine undefinierte, aber<br />
sehr hohe Tropfenzahl gekennzeichnet. Diese Tropfen lösen sich<br />
(sprühen) unabhängig von der Frequenz vom Schweißdraht ab.<br />
Bei den bisher im Markt angebotenen Standardverfahren hält<br />
die Regelung die Spannung im Sprühlichtbogenbereich konstant.<br />
Hier geht Fronius einen anderen Weg: die PCS hält den<br />
Strom konstant! Daraus ergibt sich der technisch wesentliche<br />
Unterschied, dass die PCS-Kennlinie den Übergangslichtbogen<br />
vermeidet. Der resultierende Vorteil besteht vor allem im weitestgehenden<br />
Entfallen von Spritzern und Nacharbeit.<br />
Die neue Kennlinie zeigt einen sehr kurzen und druckvollen<br />
Sprühlichtbogen, der einen schmaleren und tieferen Einbrand<br />
erzeugt. Das ermöglicht ein deutlich schnelleres, sichereres<br />
und qualitativ hochwertigeres Schweißen im oberen Leistungsbereich<br />
als mit konventionellen Kennlinien. Für den Anwender<br />
bedeutet das neben einer signifikanten Effizienzsteigerung vor