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22 Gerätetechnik Fachartikel<br />

PCS - Pulsgesteuerter Sprühlichtbogen<br />

Technik, Anwendung und Vorteile einer neuen Lichtbogencharakteristik zum<br />

Schweißen für die TPS Serie.<br />

Bei steigenden Rohstoffpreisen sind sowohl die Stahlproduzenten als auch die Hersteller von Schweißzusatzwerkstoffen<br />

bemüht, den Anteil teurer Legierungselemente zu reduzieren bzw. durch preiswertere<br />

zu ersetzen. Die so modifizierten Werkstoffe erfordern jedoch neue Kennlinien für das Schweißen bzw.<br />

Schweißverfahren mit einer anderen Lichtbogencharakteristik. Der Schweißspezialist Fronius gibt Einblicke<br />

in das Programmieren von Kennlinien sowie Technik, Anwendung und Vorteile der neuen Kennlinie<br />

PCS (Puls-Controlled-Spray arc).<br />

Aktuell hat Fronius in seiner Schweißdatenbank ca. 1.300<br />

Kennlinien gespeichert – ausreichend für die meisten industriellen<br />

Anwendungen. Trotzdem kann das Programmieren neuer<br />

Kennlinien sinnvoll sein. Zum Beispiel, für Zusatzmaterialien,<br />

Schutzgase oder Schweißdrahtdurchmesser, die nicht in der<br />

Schweißdatenbank enthalten sind. Auch das Optimieren eines<br />

Schweißprozesses mit dem Ziel, die Schweißgeschwindigkeit zu<br />

steigern, die Einbrandverhältnisse oder das Nahtaussehen zu ändern,<br />

kann eine neue Kennlinien erreichen. Die Einflussgrößen<br />

und Grundlagen zeigt der erste Teil dieses Beitrags, der zweite<br />

beschreibt Technik, Anwendung und Vorteile der neuen Kennlinie<br />

PCS. Sie ermöglicht einen noch sichereren Schweißprozess<br />

für beste Schweißergebnisse und signifikant weniger Nacharbeit<br />

beim Fügen niedriglegierter Stähle.<br />

Die „Digitale Revolution“ hat die Schweißtechnik nachhaltig<br />

verändert. Einer der führenden Wegbereiter dieser Entwicklung<br />

ist der österreichische Schweißsystem-Hersteller Fronius. Die<br />

Systeme des Schweißspezialisten kennzeichnen einerseits die<br />

digitalen Signalprozessoren und andererseits die per Software<br />

abgebildete Lichtbogencharakteristik. Beides eröffnet völlig<br />

neue Möglichkeiten, den Schweißprozess statt per Hardware<br />

über Software zu beeinflussen und zu regeln. Damit steigen die<br />

Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Schweißergebnisse.<br />

(Abb.1) Das Programmieren eigener Kennlinien ist ein mächtiges Werkzeug,<br />

Schweißprozesse zu optimieren. Es setzt jedoch profunde Kenntnisse der Lichtbogencharakteristik<br />

voraus.<br />

(Abb.2) Typisch für eine PCS-Kehlnaht sind deren tiefe und schmale Ausprägung;<br />

2 Stahlbleche, a-Maß 5 mm und Blechdicke 8 mm, Zusatzwerkstoff<br />

G3Si1 sowie Gasgemisch aus 8% Co2 und 92% Argon.<br />

Das elektronische Ermitteln, Definieren und Reproduzieren der<br />

Schweißparameter bildet hierzu die Grundlage. In der Praxis ausschlaggebend<br />

ist dann, dass einerseits die Istwerte just-in-time<br />

zur Verfügung stehen und sie sich andererseits jederzeit automatisch<br />

an die Soll-Situation anpassen lassen. Genau hier bietet die<br />

digitalisierte Schweißtechnik die Möglichkeit, die Systeme optimal<br />

auf unterschiedliche Werkstoffe, Schweißzusatzmaterialien,<br />

Schutzgase und Prozessparameter einzustellen. Statt umfangreicher<br />

Hardware-Änderungen reicht jetzt eine neue Kennlinie, d.h.<br />

eine Änderung der Software. Ein Blick hinter die Kulissen macht<br />

die Sache transparenter und klärt wichtige Zusammenhänge –<br />

speziell für den Impulslichtbogen.<br />

Der Stromverlauf beim Schweißen mit dem Impulslichtbogen<br />

zeigt unterschiedliche Phasen und Ströme (Abb. 1). Da ist zunächst<br />

der Grundstrom mit überlagertem Pulsstrom. Während<br />

der Grundstrom zeitlich konstant ist (horizontaler Verlauf), weist<br />

der Pulsstrom typische An- und Abstiege der Stromkurve auf. Im<br />

Detail handelt es sich um zwei zeitlich begrenzte Ströme für die<br />

Pulsstromzeit und die Ablösestromzeit. Während der Pulsstromzeit<br />

steigt der Strom relativ steil linear an und flacht dann ab. An<br />

dessen Ende beginnt die Ablösestromzeit. Dabei fällt der Strom<br />

zunächst steil linear ab, geht in einen abflachenden Stromabfall<br />

über und erreicht das Grundniveau des Ablösestroms. Hieran<br />

schließt sich ein weiterer, jedoch deutlich geringerer Abfall auf<br />

den Grundstrom an. Was bedeuten die einzelnen Phasen?

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