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Pilzinfektionen Pilzinfektionen - Aliud Pharma GmbH & Co. KG

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EditorialLIEBE LESERIN,LIEBER LESER,Pilzerkrankungen sind selten gefährlich – aber fast immerlästig und unangenehm. Und sie sind häufig. Fast jederMensch hat irgendwann im Leben einmal eine Pilzinfektion.Jucken, Brennen und Entzündungen sind meist die Folge.Und wenn sich der Pilz einmal festgesetzt hat, dann lässt erso schnell nicht locker. <strong>Pilzinfektionen</strong> heilen nur selten vonselbst. Deshalb sollte man schon beim Verdacht etwas dagegenunternehmen. Je länger man den Erregern nämlich Zeitlässt, desto hartnäckiger und tiefer nisten sie sich ein. Unddesto aufwändiger wird die Behandlung.Jeder sollte deshalb die Anzeichen einer Pilzinfektion kennenund wissen, wie er sie vermeiden und behandeln kann.Diese Broschüre soll dabei eine Hilfe sein.Sie gibt Hinweise zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugungder häufigsten Pilzerkrankungen. Denn gesund undfit heißt auch pilzfrei von Kopf bis Fuß.Ihr Gesundheits-Team von ALIUD ® PHARMAund Dr. med. Albert Röder,Medizinischer Fachjournalist<strong>Pilzinfektionen</strong> sind ansteckend. Egal, ob Schwimmbad,Hotelzimmer oder im Sportverein, überall lauern die Erreger.Und wer an einer Pilzinfektion leidet, der wird leichtzur „Sporenschleuder“. Die zunehmenden Zahlen von <strong>Pilzinfektionen</strong>sind auch auf den sorglosen Umgang mit derErkrankung zurückzuführen. Unser modernes Leben mit Fitnessstudiosund Saunen tut ein Übriges zur Ausbreitung.Dabei sind die meisten <strong>Pilzinfektionen</strong> leicht zu behandeln.Viele Anti-Pilzmittel gibt es rezeptfrei und preis günstig inIhrer Apotheke.4 5


BegriffWAS SIND EIGENTLICH PILZE?Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere. Mit den Pflanzenhaben sie den Wuchs gemeinsam. Mit den Tieren dieArt ihrer Energiegewinnung. Fast alle Pilze leben nämlich vonorganischem Material, das andere Lebewesen aufgebauthaben. So verdauen zum Beispiel die Pilze im Wald das toteHolz und Laub der Bäume und machen so die wertvollenMineralien, die darin enthalten sind, den Pflanzen wiederzugänglich.Man nimmt an, dass es rund eine halbe Million Arten vonPilzen gibt. Einige von ihnen sind dem Menschen äußerst nützlich.Sie helfen bei der Käseherstellung und beim Backen.Sie lassen das Bier und den Wein gären und werden sogarzur Herstellung von Medikamenten wie Penicillin genutzt.Von dieser Vielzahl an Pilzen verursachen nur circa 180 ArtenKrankheiten beim Menschen. Sie werden in drei Hauptgruppeneingeteilt:• Fadenpilze (Dermatophyten)• Hefen (Sprosspilze)• SchimmelpilzeDie Fadenpilze rufen vor allem oberflächliche Hautinfektionenwie Fußpilz oder Nagelpilz hervor. Die Hefen hingegenkönnen auch tiefer in den Körpervordringen und die Vaginalschleimhautoder die Oberflächedes Magen-Darm-Traktes infizieren.Infektionen mit Schimmelpilzensind zwar selten, dafür aberoft schwerwiegend. Sie betreffenauch innere Organe wie etwa dieLunge und treten vor allem beiMenschen mit stark geschwächtemImmunsystem auf.Die Mediziner bezeichnen <strong>Pilzinfektionen</strong> meist als Mykosen.Für oberflächliche Hautinfektionen wird auch der BegriffTinea verwendet. Je nach betroffenem Körperteil spricht mandann etwa von Tinea pedis, wenn der Pilz am Fuß wächst,oder Tinea corporis, wenn sich die Infektion am Körperstammbefindet. Der Begriff Soor steht für Infektionen mit dem HefepilzCandida albicans. Auch hier spricht man je nach Art desBefalls von Mundsoor, Windelsoor oder Vaginalsoor.Pilze kommen praktisch überall vor. Einige Pilzarten gehörensogar zu unserer normalen Darm- und Körperflora. Solangedas Zusammenspiel dieser Flora nicht gestört wird, kommtein gesundes Immunsystem im Allgemeinen gut mit ihnenzurecht. Lässt unsere Abwehr abernach oder ist unsere Flora gestört,so können sich bestimmte Pilzartenübermäßig vermehren undzum Problem werden.<strong>Pilzinfektionen</strong> sind normalerweiseleicht zu behandeln. Da siekaum Resistenzen bilden, sindauch die seit vielen Jahren be -währten Anti-Pilzmittel immer nochhochwirksam. Wenn man bei sicheine Pilzinfektion vermutet, lohnt es sich daher, rasch etwasdagegen zu unternehmen. In einfachen Fällen kann es schonreichen, sich in der Apotheke Medikamente wie ClotrimazolAL oder Terbinafinhydrochlorid AL zu besorgenund es gemäß dem Beipackzettel anzuwenden. Wennman sich allerdings nicht ganz sicher ist, oder wenn dieTherapie nicht anschlägt, sollte man nicht lange zögernund einen Arzt aufsuchen.6 7


Tinea PedisFUSSPILZEine Fußpilzinfektion wird im medizinischen Sprachgebrauchauch als Tinea pedis bezeichnet. Sie gehört zuden häufigsten <strong>Pilzinfektionen</strong>. Rund 20 % der Erwachsenenin Deutschland leiden darunter.Pilze mögen es gerne warm und feucht. WasserdichtesSchuhwerk oder Turnschuhe bieten ihnen ideale Wachstumsbedingungen.Besonders betroffen sind deshalb Sportler undbestimmte Berufsgruppen wie etwa Landwirte und Bergarbeiter.Ursache der Infektion ist in den meisten Fällen der FadenpilzTrichophyton rubrum. Aber auch andere Fadenpilzeund sogar Hefen und Schimmelpilze kommen als Erreger inFrage.Die Infektion selbst geschieht meist durch pilzbehaftete Hautschüppchen.Diese finden sich häufig in Saunen, Schwimmbädernoder Gemeinschaftsduschen, aber auch in Hotelzimmern.Allerdings führt nicht jeder Kontakt mit solchen Schüppchenimmer gleich zu einer Infektion. In den meisten Fällen kannunser Körper die Pilze abwehren. Bestimmte Personengruppentragen allerdings ein höheres Risiko für eine Fußpilzinfektion.Zu den Risikofaktoren für einen Fußpilz gehörenzum Beispiel:• Ererbte Anfälligkeit für <strong>Pilzinfektionen</strong>• höheres Alter• Schlechte Durchblutung derBeine (kalte Füße)• Zuckerkrankheit (Diabetes)• männliches Geschlecht• FußfehlstellungenTypischerweise nistet sich der Pilz zunächst zwischen denZehen ein und breitet sich von dort aus. Hat er erst einmalFuß gefasst, so kommt es meist zu folgenden Symptomen:• Jucken• Rötung• Schuppenbildung• Bläschenbildung• Aufweichen der Haut• HauteinrisseBeim ersten Verdacht auf eine Fußpilzinfektion sollte manauf jeden Fall einen Hautarzt aufsuchen. Patienten, die dieSymptome schon kennen, können sich mit rezeptfreien Medikamentenaus der Apotheke auch selbst behelfen.Behandeln sollte man auf jeden Fall – auch wenn dieSymptome nicht sehr stören. Fußpilzinfektionen neigen nämlichdazu, sich auszubreiten und können beispielsweise auchauf die Zehennägel übergreifen. Sie können zudem eine Eintrittspfortefür schlimmere Erreger sein und begünstigen beispielsweisedie Entstehung einer Wundrose. Nicht zu vergessenist auch die Tatsache, dass jeder, der einen Fußpilzhat, auch andere anstecken kann.Zur Behandlung eines Fußpilzes gibt es verschiedene Wirkstoffe.Bewährt haben sich beispielsweise Clotrimazol oderTerbinafinhydrochlorid. Medikamente mit diesen Wirkstoffensind in der Apotheke als Cremes (z. B. Clotrimazol AL1 %, Terbinafinhydrochlorid AL 10 mg/g Creme)oder Sprays (z.B. Clotrimazol AL Spray 1%) rezeptfreierhältlich.Um zu verhindern, dass der Pilz zurückkehrt, sollte manauch dann noch weiterbehandeln, wenn die Symptome schonverschwunden sind. Näheres zur Behandlungsdauer stehtin der Packungsbeilage. In hartnäckigen Fällen kann es notwendigwerden, dass der Arzt Tabletten gegen den Fußpilzverschreibt.Tipps zur Vermeidung von Fußpilzinfektionen und zur Verhinderung von Neuinfektionen findenSie übrigens auf Seite 18 bis 20 in dieser Broschüre.8 9


Tinea unguiumNAGELPILZGenau wie der Fußpilz ist auch der Nagelpilz eine häufigeInfektionserkrankung. Es wird geschätzt, dass ca.20% der Bevölkerung betroffen sind. Bei älteren Bevölkerungsgruppenliegt die Infektionsrate sogar noch höher. Amhäufigsten befallen sind die Fußnägel und hier insbesondereder Nagel der großen Zehe.Im medizinischen Sprachgebrauch wird eine Infektiondes Nagels mit Pilzen auch als Onychomykose oder Tineaunguium bezeichnet. Der häufigste Erreger ist wie beimFußpilz Trichophyton rubrum. Das verwundert nicht weiter,denn meist entsteht ein Nagelpilz auf der Basis einer Fußpilzinfektion.RISIKOFAKTOREN FÜR DIE ENTSTEHUNGEINER NAGELPILZINFEKTION SIND:• Ererbte Anfälligkeit für <strong>Pilzinfektionen</strong>• Schlechte Durchblutung der Beine (kalte Füße)• Vermehrtes Schwitzen• Zuckerkrankheit (Diabetes)• FußpilzinfektionenEs gibt unterschiedliche Formen von Nagelpilz. Grundsätzlichist aber jede Veränderung der Nägel verdächtig. Inden meisten Fällen beginnt der Befall am vorderen Randdes Nagels. Die betroffene Stelle verfärbt sich graugelbund wird bröckelig. Wird nicht behandelt, wächst der Pilzimmer weiter in den Nagel hinein, bis er schließlich die Wurzelerreicht. Der ganze Nagel ist dann verdickt, verfärbtund zerfällt bröckelig.Die befallenen Nägel sind infektiös und ein Übergreifenauf weitere Nägel des Fußes oder der Hand ist jederzeitmöglich. Bei der Pflege des erkrankten Fußes sollte man daherVorsicht walten lassen.Um eine Infektion von Familienangehörigen zu vermeiden,sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen (siehe Seite18-20).Die Diagnose einer Nagelpilzinfektion sollte der Hautarztstellen. Es gibt nämlich auch andere Erkrankungen, die ähnlicheNagelveränderungen hervorrufen, zum Beispiel eineSchuppenflechte.Der Hautarzt sollte auch entscheiden, welche Art derBehandlung angezeigt ist. Zwar gibt es in Ihrer Apothekeauch Präparate wie z.B. Lösungen, diese sind aber nur Erfolgversprechend, wenn lediglich ein kleiner Teil des Nagelsbetroffen ist. Bei einem größeren Befall wird die Behandlungoft auch durch Tabletten unterstützt.<strong>Pilzinfektionen</strong> der Nägel sind äußert hartnäckig. Das liegtvor allem daran, dass unsere Nägel aus abgestorbenemHornmaterial bestehen und nur langsam wachsen. Für denPilz bedeutet das ideale Lebensbedingungen. Für die Therapiebedeutet es ein Problem, da es schwierig ist, Wirkstoffein ausreichender Menge in die befallenen Nägel hineinzubringen.Die Behandlungen müssen daher über einenlangen Zeitraum sehr konsequent durchgeführt werden. Außerdemkann eine kombinierte Behandlung mit Tabletten undLösungen oder Lacken sinnvoll sein.Viele Patienten scheuen sich zum Arzt zu gehen, weil siebefürchten, der Nagel müsse gezogen werden. Durch dieEinführung immer besserer Medikamente ist das aber heutenur noch in Ausnahmefällen nötig. Die heute verwendetenMedikamente sind darüber hinaus meist sehr gut verträglich,so dass auch eine langfristige Behandlung unproblematischist.10 11


VaginalmykosePILZINFEKTIONEN DER SCHEIDEUngefähr ein Drittel aller Frauen macht irgendwann in ihremLeben Bekanntschaft mit einer Scheiden-Pilzinfektion undviele von diesen Frauen erkranken gleich mehrmals.Die Mediziner bezeichnen eine Scheideninfektion mit Pilzenauch als Vaginalmykose. Diese werden am häufigstendurch Hefepilze der Gattung Candida verursacht, weshalbman auch von einer Vulvovaginal-Candiose, Vaginitis candidosaoder Vaginalsoor spricht.Ursache der Erkrankung ist in den meisten Fällen der HefepilzCandida albicans. Dieser Pilz ist im Normalfall ein harmloserBewohner der weiblichen Scheide und des menschlichenDarms. Probleme verursacht er nur, wenn das gesundeScheidenmilieu gestört ist.Bei einer gesunden geschlechtsreifen Frau ist die Scheidevon einer Vielzahl von Keimen besiedelt. Dabei handelt essich vorwiegend um Milchsäurebakterien. Diese normale undgesunde Vaginalflora verhindert die Ausbreitung von schädlichenKeimen.<strong>Pilzinfektionen</strong> der Scheide sind also nur selten durch eineAnsteckung, sondern meistens durch eine Ausbreitung schonvorhandener Keime bedingt. Deshalb gehören sie auch nichtzu den Geschlechtskrankheiten.BEGÜNSTIGEND FÜR DIE AUSBREITUNG VON PILZENIM INTIMBEREICH SIND FOLGENDE FAKTOREN:• erhöhter Zuckergehalt im Scheidensekret(z.B. Diabetes oder zuckerreiche Ernähung)• hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Pille)• geschwächte Immunabwehr (Infektionen, Stress)• bestimmte Medikamente (Antibiotika, Chemotherapie,Immunsuppressiva)• mechanische oder chemische Reizungender Scheide (Geschlechtsverkehr, Verhütungscremes)DIE BESCHWERDEN EINER VAGINALMYKOSE SINDRELATIV CHARAKTERISTISCH:• Juckreiz• Brennen (eventuell auch beim Wasserlassen)• Rötung und Schwellung• grauweißer bröckeliger Ausfluss (wie Hüttenkäse)Es kommt aber auch vor, dass Frauen trotz einer Infektionwenig Symptome verspüren.Da es schwerwiegendere Erkrankungen gibt, die ähnlicheSymptome verursachen, sollte die Diagnose einem Arztüberlassen werden. Frauen, die schon einmal eine Vaginal -mykose hatten, kennen die Symptome meist recht gut. Siekönnen sich mit rezeptfreien Medikamenten aus Ihrer Apothekeselbst behandeln. Bewährt hat sich zum Beispiel derWirkstoff Clotrimazol, der als Salbe (z.B. Clotrimazol AL2%) oder Vaginaltabletten (z.B. Clotrimazol AL 200)zur Verfügung steht.Meist reicht eine Behandlungsdauer über wenige Tage.Wenn das Medikament allerdings nicht anschlägt, sollteein Arzt aufgesucht werden. Vaginalmykosen bei Schwangerensollten immer vom Arzt behandelt werden. Eine Mitbehandlungdes Partners wurde früher häufig empfohlen.Neuere Studien zeigen allerdings, dass diese nicht zwingendnötig sein muss.Hausmittel wie Joghurt-Tampons, Knoblauchzehen oderTampons, die mit einer Mischung aus Teebaumöl und Olivenölgetränkt werden, bringen manchen Patientinnen Erleichterungund können in ganz frühen Stadien der Erkrankungoder zur Prophylaxe hilfreich sein. Bei einer ausgedehntenPilzinfektion haben sie aber wenig Aussicht auf Erfolg.12 13


Seltenere MykosenSELTENERE PILZINFEKTIONENDie häufigsten <strong>Pilzinfektionen</strong> sind Fußpilz, Nagelpilzund Vaginalmykosen. Grundsätzlich können Pilze aberjedes Körperteil infizieren. Da sie sich jedoch am liebstenvon abgestorbenem Material ernähren, sind Infektionen derHaut und der Schleimhäute am häufigsten.Die meisten Pilze mögen es feucht und warm. Deshalb sindauch die selteneren <strong>Pilzinfektionen</strong> vor allem an Stellen zufinden, die diese Lebensbedingungen erfüllen. Entsprechendsiedelt der Pilz in Hautfalten zum Beispiel in der Leiste oderin der Falte unter der weiblichen Brust.Auch unter einer Windel können Pilze ideale Lebensbedingungenvorfinden. Die Folge ist das allseits bekannte Wundseinvon Säuglingen, das von Medizinern auch als Windeldermatitisbezeichnet wird.Manche Pilze kommen aber durchaus auch mit einer trockenenUmgebung zurecht und können praktisch überall aufder Haut wachsen. Und so kommt es, dass nicht nur die Füßevon Pilzen befallen werden können, sondern auch die Hände.Sie können die Haut ebenso betreffen wie die Nägel undmanchmal sogar tiefer eindringen. Als Hausfrauenkrankheitwerden zum Beispiel chronische Nagelfalzentzündungenbezeichnet, die zum Beispiel durch Hefepilze verursacht werdenund die sehr schmerzhaft sein können. <strong>Pilzinfektionen</strong>kommen aber auch an den Gliedmaßen, am Körperstamm,im Gesicht und sogar auf der Kopfhaut vor.verursacht wird und der sich durch weißliche Beläge im Mundbemerkbar macht. Aber auch die so genannten Fauleckennin den Mundwinkeln können durch Pilze bedingt sein.Hefepilze im Darm sind ein häufiger Befund, der meistnur eine normale Besiedelung darstellt und nicht behandeltwerden muss. Nur in Ausnahmefällen kommt es zu Infektionendes Darmes, die sich dann z. B. in Durchfall äußern.Andere innere Organe wie etwa die Lunge, das Herz oderdie Hirnhäute werden praktisch nur bei Patienten mit einemextrem beeinträchtigten Immunsystem von Pilzen befallen.Meist liegt hier eine AIDS-Infektion, Leukämie oder Immunsuppressionzu Grunde.Fast alle selteneren <strong>Pilzinfektionen</strong> sind leicht mit anderenErkrankungen wie etwa einer Schuppenflechte zu verwechseln.Die Diagnose und Therapie sollte daher in jedem Falleinem erfahrenen Arzt überlassen werden. Mit den modernenAnti-Pilzmitteln sind die meisten Formen gut behandelbar.Manche Pilze haben sich vor allem auf das Verdauenvon Haarsubstanz spezialisiert und führen zu Haarausfall.Beispiele hierfür sind etwa die Mikrosporie oder der Favus,die auch bei Kindern vorkommen.Neben der Scheidenschleimhaut können auch andereSchleimhäute von Pilzen befallen werden. So leiden Säuglingezum Beispiel häufig an Mundsoor, der durch Hefepilze14 15


Therapie von MykosenBEHANDLUNG VON PILZINFEKTIONENIm Gegensatz zu Bakterien neigen Pilze nicht zu Mutationen.Daher gibt es auch wenig Resistenzen. Selbst Wirkstoffe,die schon lange in Verwendung sind, wirken fast immergut.Da <strong>Pilzinfektionen</strong> meist oberflächlich sind, kann man sieoft auch von der Oberfläche aus behandeln. Hierfür gibt eseine Vielzahl von Salben, Cremes, Lösungen oder sogarNagellacke. Zur Behandlung von Vaginalinfektionen sindauch spezielle Tabletten oder Zäpfchen zum Einführen indie Scheide auf dem Markt.Manchmal reicht eine oberflächliche Behandlung allerdingsnicht aus. Vor allem, wenn die Pilze schon tiefer insGewebe vorgedrungen sind, hilft nur noch eine Behandlungmit Tabletten. Diese sind aber meist recht gut verträglichund verursachen wenig Nebenwirkungen, so dass aucheine Einnahme über längere Zeiträume unproblematisch ist.MÖGLICHE BEHANDLUNGSFEHLERDa Pilze sehr hartnäckige Lebewesen sind, sollte man mitder Behandlung genauso hartnäckig sein. Vergisst man nämlichdie Anwendung über ein paar Tage, so gibt das demPilz die Gelegenheit, wieder aufzukeimen.Der häufigste Fehler, der bei einer Pilzbehandlung gemachtwird, ist ein zu frühes Absetzen der Medikamente. Oft verschwindendie Symptome nämlich relativ rasch, der Pilzlebt aber immer noch und wartet nur darauf zurückzukehren.Ein Rückfall ist dann vorprogrammiert. Deshalb sollteman sich immer an die Behandlungsdauer halten, die derArzt verordnet oder die sich im Beipackzettel findet.RE-INFEKTIONENWährend einer Pilztherapie sollte man in jedem Fall aufeine verstärkte Hygiene achten. Sonst kann es nämlich leichtpassieren, dass man sich immer wieder selbst ansteckt.Wichtig ist es zum Beispiel, die Handtücher und Kleidungsstücke,die mit dem betroffenen Körperteil in Kontakt kommen,regelmäßig zu waschen. Pilze und ihre Sporen überlebenin der Waschmaschine Temperaturen von bis zu 40°C.Wäsche, die nicht heißer gewaschen werden darf, solltedaher mit einer speziellen Spülung desinfiziert werden.SELBSTBEHANDLUNGIn vielen Fällen kann man eine Pilzinfektion selbst behandeln.Bewährte Substanzen wie etwa Clotrimazol haben inden vielen Jahren, in denen sie auf dem Markt sind, bewiesen,dass sie sicher und wirksam sind. Allerdings wirken sienur dann, wenn auch die Diagnose stimmt. Ein Laie kann sichin dieser Hinsicht meist nur dann sicher sein, wenn er diebetreffende Pilzinfektion schon einmal hatte und die Symptomezuverlässig wieder erkennt.Wenn eine Selbstbehandlung einmal nicht ansprechen sollte,ist auf jeden Fall ein Arztbesuch angesagt. Denn in denmeisten Fällen hat man dann nicht das falsche Präparatgewählt, sondern die falsche Diagnose getroffen.Leider gibt es aber auch immer wieder Fälle, in denen einePilzinfektion trotz richtiger Diagnose und bester Behandlungimmer wieder zurückkehrt. In diesen Fällen lohnt sich dieSuche nach einer zugrunde liegenden Ursache wie zumBeispiel einer Zuckerkrankheit (Diabetes) oder Durchblutungsstörungen.Findet man diese Ursache und kann sie behandeln,so wird auch der Pilz verschwinden.Eine „Darmsanierung“, wie sie häufig von Heilpraktikernangeboten wird, steht auf keiner wissenschaftlichen Grundlage.Es ist wahrscheinlich auch gar nicht möglich, sämtlichePilze im Darm dauerhaft auszurotten. Bei Patienten, dieeine vermehrte Empfänglichkeit für <strong>Pilzinfektionen</strong> aufweisen,hilft schon eher eine vorbeugende Medikamentenanwendungin Situationen, in denen der Pilz normaler weise wiederkehrt.16 17


TippsPilze und ihre Sporen sind überall um uns herum und sogarunsere Haut und unser Darm sind von ihnen besiedelt. Wirkönnen ihnen also nicht entgehen, sondern nur vermeiden,dass sie Unheil anrichten. Dazu gilt es, Infektionsquellen zumeiden und zu verhindern, dass die Pilze eine Situation vorfinden,in der sie gut gedeihen können.Ersteres bedeutet in den meisten Fällen, dass man sich durchgeeignete Schutzmaßnahmen wie etwa das Tragen von Badeschuhenvor dem Kontakt mit infektiösem Material schützt.Die meisten Pilze mögen es gerne feucht, daher sollteman sich nach dem Duschen oder Baden gut abtrocknen unddabei auch die Zehenzwischenräume und Hautfalten nichtvergessen. Lockere Kleidung aus Naturfasern hält die Hauttrocken und bietet Pilzen schlechte Lebensbedingungen.Luftdurchlässiges Schuhwerk sorgt für trockene Füße.Da sich die einzelnen <strong>Pilzinfektionen</strong> stark unterscheiden,gelten auch unterschiedliche Vorsichtsmaßnahmen. Im Folgendendaher ein paar Tipps zur Vermeidung der häufigsten<strong>Pilzinfektionen</strong>.TIPPS GEGEN FUSSPILZ• In Schwimmbädern, Saunen, Gemeinschafts -duschen und Hotels Badeschuhe tragen• Fuß-Desinfektionsanlagen in Schwimmbädernmeiden, da die Infektionsgefahr hier besondershoch ist• Luftdurchlässiges, weites Schuhwerk tragen (Lederstatt Kunstleder)• Schuhe regelmäßig wechseln, damit sie austrocknenkönnen, gegebenenfalls desinfizieren• Füße warm halten• Baumwollsocken statt Synthetik• Socken kochen oder desinfizieren• Füße gut abtrocknen, insbesondere die Zehenzwischenräume• Füße gut pflegen und regelmäßig kontrollieren• Besonders anfällige Personen sollten nach demBesuch von Räumlichkeiten mit erhöhter Ansteckungsgefahrdie Füße mit einem pilzabtötenden SpraybehandelnTIPPS ZUR VERMEIDUNG VON NAGELPILZZUSÄTZLICH ZU DEN MASSNAHMEN ZUR VERMEIDUNGVON FUSSPILZ GILT HIER:• Fußpilzinfektionen frühzeitig behandeln• Nägel regelmäßig schneiden und kurz halten (dieZehennägel sollten die Zehenkuppe nicht überragen)• Bei der Nagelpflege Verletzungen vermeiden• Nagellacke nicht mit Aceton entfernen, da dies denNagel angreiftTIPPS GEGEN SCHEIDEN-PILZINFEKTIONEN• Synthetische Unterwäsche meiden• Keine Slipeinlagen mit Plastikfolie tragen• Nasse Badesachen nicht am Körper trocknen lassen• Bei der Toilettenhygiene immer von vorne nach hintenwischen• Möglichst keine oder wenn, nur pH-neutrale Seifenim Intimbereich anwenden• Auf Intimsprays verzichten• Keine regelmäßigen Scheidenspülungen vornehmen• Bei Frauen mit häufigen <strong>Pilzinfektionen</strong> der Scheidelohnt eventuell ein Wechsel der Verhütungs -methode• Bei manchen Frauen kann die Verwendung vonTampons <strong>Pilzinfektionen</strong> begünstigen1819


TippsTIPPS GEGEN SELTENERE PILZINFEKTIONEN• Da manche <strong>Pilzinfektionen</strong> durch Haustiere übertragenwerden, sollte man Tiere, die Haut- oder Fellveränderungenaufweisen, gleich einem TierarztvorstellenWenn es einen trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen einmal erwischt, sollte man nicht zulange zögern, bis man mit der Behandlung beginnt. Und auch während der Behandlungbesteht immer die Gefahr, andere anzustecken. Um dies zu verhindern, sollteman die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten.TIPPS ZUR VERMEIDUNG EINER WEITERGABEVON PILZINFEKTIONEN• Bade- und Handtücher sowie Waschlappen nichtmit anderen Menschen teilen• Keine Kleidungsstücke oder Schuhe mit anderen teilen• Auf Besuche von Schwimmbädern, Saunen oderGemeinschaftsduschen verzichten• Bei Scheidenpilzinfektionen auf Geschlechtsverkehrverzichten• Bei Fußpilz-oder Nagelpilzinfektionen nicht barfußherumlaufen• Bei Fußpilzinfektionen Gegenstände zur Fußpflege desin -fizieren und nicht mit anderen gemeinsam benutzen• Bei Nagelpilzinfektionen Gegenstände zur Nagelpflegenach der Benutzung desinfizieren oder wegwerfen.Abgeschnittene oder abgefeilte Nägel gründlichentsorgen.• Bade- oder Duschwanne sowie Badezimmer bodennach der Benutzung gründlich reinigen• Die eigene Wäsche getrennt waschen oder WäschedesinfektionbenutzenAuf diese Weise können Sie eine Weitergabeder Pilzinfektion vermeiden undverhindern, dass Ihre Liebsten oder anderePersonen die gleiche Infektion bekommenwie Sie. Auch wenn <strong>Pilzinfektionen</strong> meistnur lästig und selten gefährlich sind – siemüssen nicht sein.20 21


ProduktinformationALIUD ® PHARMA – MEHR ALS GÜNSTIG„ALIUD ® PHARMA – das kenne ich doch!” Die Arznei mittelmit dem „AL” sind inzwischen weit verbreitet und werdenoft verwendet. Denn sie sind meist deutlich preis günstigerals andere Medikamente. Bei gleicher Qualität selbstverständlich;alle Präparate unterliegen strengen Kontrollen,bevor sie in die Apotheke gelangen.Viele Arzneimittel von ALIUD ® PHARMAerhalten Sie ohne Rezept in Ihrer Apotheke.Auch ihnen können Sie vertrauen,ihre Wirksamkeit und Verträglichkeitsind sorgfältig belegt.Fragen Sie Ihren Apotheker nachArzneimitteln mit dem „AL”, da stimmenQualität und Preis.ZUM BEISPIEL CLOTRIMAZOL ALUND TERBINAFINHYDROCHLORID AL• Clotrimazol AL 1 %• Clotrimazol AL Spray 1%• Terbinafinhydrochlorid AL 10 mg/g CremeZur Behandlung von Fußpilz und anderen oberflächlichen <strong>Pilzinfektionen</strong> der Haut• Clotrimazol AL 2%• Clotrimazol AL 200Zur Behandlung von Entzündungen der Scheide durch PilzeZu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.Clotrimazol AL 1% • Clotrimazol AL Spray 1%Wirkstoff: ClotrimazolAnwendungsgebiete: <strong>Pilzinfektionen</strong> der Haut durch Dermatophyten, Hefen (z.B. Candida-Arten), Schimmelpilze und andere, wie Malasseziafurfur, sowie Infektionen durch <strong>Co</strong>rynebacterium minutissimum. Diese können sich äußern als Mykosen der Füße, Mykosen der Haut und derHautfalten, Pityriasis versicolor, Erythrasma, oberflächliche Candidosen. Hinweis: Clotrimazol AL 1% enthält Cetylstearylalkohol, Clotrimazol ALSpray 1% enthält Propylenglycol. Stand 0408Clotrimazol AL 2% • Clotrimazol AL 200Wirkstoff: ClotrimazolAnwendungsgebiete: Ausfluss, bedingt durch Pilze (meist Candida), Entzündung der Scheide durch Pilze, Superinfektionen mit ClotrimazolempfindlichenBakterien. Hinweis: Clotrimazol AL 2 % enthält Cetylstearylalkohol. Stand 0308Terbinafinhydrochlorid AL 10 mg/g CremeWirkstoff: TerbinafinhydrochloridZur Anwendung gegen bestimmte Hefen und Hautpilze, von denen der Fußpilz der bekannteste ist. Enthält Cetylalkohol und Cetylstearylalkohol.ALIUD ® PHARMA <strong>GmbH</strong>, Postfach 1380, 89146 Laichingen Stand November 201022 23


NachgeschlagenLITERATUR & LINKSK. Degitz, F. BracherMYKOSEN DER HAUT UND SCHLEIMHÄUTEWissenschaftliche Verlagsgesellschaft StuttgartISBN 3-8047-1908-2WWW.DMY<strong>KG</strong>.DEHomepage der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschafte.V.; enthält unter anderem auch Therapierichtliniengegen Vaginalmykosen und Nagelpilze.WWW.NETDOKTOR.DESeite mit vielen Beiträgen zur Gesundheitsaufklärung, dieauch Artikel zum Thema <strong>Pilzinfektionen</strong> enthält.WWW.ALIUD.DESeite des <strong>Pharma</strong>herstellers, der Ihnen diese Broschürepräsentiert. Auf der Homepage können auch Sie eine Vielzahlweiterer Broschüren zu anderen Gesundheitsthemenherunterladen.2425


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