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Herzschrittmacher- Revision/-Explantation

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Qualitätsziel<br />

Möglichst selten Sondenprobleme bezogen auf das Implantationsvolumen<br />

der eigenen Institution<br />

Hintergrund des Qualitätsindikators<br />

Eine Reihe von Spätkomplikationen bei <strong>Herzschrittmacher</strong>therapie können<br />

die Sonden betreffen. Möglich ist z.B. die Dislokation der Sonden. Auch<br />

Sondenbrüche oder Isolations- bzw. Konnektordefekte sind möglich. Ein<br />

Anstieg der Reizschwelle kann eine Sondenrevision erforderlich machen.<br />

Von Oversensing (Wahrnehmungsfehler mit Überempfindlichkeit) spricht<br />

man, wenn z.B. T-Wellen oder Muskelartefakte als R-Zacken-Eigenaktivität<br />

des Herzens interpretiert werden und der <strong>Herzschrittmacher</strong> dadurch<br />

fälschlicherweise inhibiert (unterdrückt) wird. Sendet er überflüssige<br />

Impulse, weil er den vorhandenen spontanen Herzrhythmus nicht erkennt,<br />

wird dies Undersensing (Wahrnehmungsfehler mit zu geringer<br />

Empfindlichkeit) genannt. Kommt es zur Mitstimulation des Nervus phrenicus,<br />

tritt ein für den Patienten unangenehmes Zwerchfellzucken auf.<br />

Eine Indikation zur <strong>Revision</strong>soperation ist in der Regel dann gegeben,<br />

wenn sich die genannten Probleme nicht durch Umprogrammieren lösen<br />

lassen.<br />

Eine über das Schrittmacheraggregat zu den Sonden absteigende Infektion<br />

kann in seltenen Fällen zur Spätkomplikation im Sinne einer Endokarditis<br />

bzw. Sepsis führen, welche eine weitere <strong>Revision</strong>sindikation darstellt.<br />

Das dänische Schrittmacherregister berichtet aus dem Jahre 2003 von folgenden<br />

Komplikationsraten innerhalb von 4 Monaten nach dem Eingriff:<br />

Reoperation wegen Vorhofelektrode 1,9%, Reoperation wegen Ventrikelelektrode<br />

1,8% (Møller & Arnsbo 2004).<br />

Bewertung<br />

Die Gesamtrate der Sondenprobleme bei Fällen mit Erstimplantation im<br />

eigenen Krankenhaus ist im Jahr 2005 leicht gestiegen und liegt somit<br />

weiterhin über dem Referenzbereich, der aus den Sondenkomplikationsraten<br />

des dänischen <strong>Herzschrittmacher</strong>registers abgeleitet ist. Somit liegen<br />

mehr als die Hälfte der Krankenhäuser mit mindestens 20 Fällen 2005<br />

außerhalb des Referenzbereichs. Die Rate betrug maximal 37,2% (16 von<br />

43 Fällen).<br />

In knapp der Hälfte der Fälle (3,48%) handelte es sich um Sondendislokationen,<br />

die zur <strong>Revision</strong> führten.<br />

Diese hohe Dislokationsrate ist nach Meinung der BQS-Fachgruppe bedenklich<br />

und begründet unmittelbaren Handlungsbedarf, um die Sicherheit der<br />

Sondenfixation zu erhöhen. Es sollte eine Verbesserung der Operationspraxis<br />

angestrebt werden, die zu einem sichereren Halt der Sonden führt,<br />

um <strong>Revision</strong>en zu vermeiden.<br />

Dies wird dadurch unterstrichen, dass aus dem Strukturierten Dialog 2005<br />

auf der Basis der Daten des Erfassungsjahres 2004 11 von 73 (15,1%)<br />

durch die Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung angeschriebenen<br />

Krankenhäusern als qualitativ auffällig eingestuft wurden.<br />

<strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Revision</strong>/-<strong>Explantation</strong><br />

Indikation zur <strong>Revision</strong>: Sondenprobleme<br />

Ergebnisse: Indikation zur <strong>Revision</strong>:<br />

Sondenprobleme<br />

Anteil von Patienten mit Dislokation, Sondenbruch, Isolationsdefekt,<br />

Konnektordefekt, Zwerchfellzucken, Oversensing, Undersensing,<br />

Stimulationsverlust/Reizschwellenanstieg, Infektion, Perforation<br />

oder sonstigem Sondenproblem als Indikation zur <strong>Revision</strong> bzw.<br />

<strong>Explantation</strong> von Sonden bei vorangegangener Schrittmacheroperation<br />

im selben Krankenhaus an allen Erstimplantationen (09/1)<br />

und Aggregatwechseln (09/2) der jeweils meldenden Institution(en)<br />

Gesamtrate<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Indikation „Sondenproblem“<br />

Prozent<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Krankenhäuser<br />

Qualitätskennzahl<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation<br />

zum Qualitätsindikator<br />

2003<br />

3,40%<br />

3,25-3,56%<br />

53.041<br />

Krankenhäuser<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Prozent<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

* *<br />

2003 2004<br />

Jahr<br />

2005<br />

Basisinformation<br />

*<br />

* * *<br />

2004<br />

6,36%<br />

6,19-6,54%<br />

74.441<br />

2005<br />

7,02%<br />

6,84-7,19%<br />

80.353<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt<br />

die Ergebnisse der Krankenhäuser<br />

mit 1 bis 19 Fällen.<br />

Anzahl der Krankenhäuser<br />

in der Grundgesamtheit von<br />

904 Krankenhäusern mit<br />

1-19 Fällen<br />

0 Fällen<br />

6,3%<br />

0,0-37,2%<br />

832<br />

≤6%<br />

432 von 832<br />

70 Krankenhäuser<br />

2 Krankenhäuser<br />

Die Ergebnisse 2003, 2004 und<br />

2005 basieren auf vergleichbaren<br />

Berechnungsgrundlagen.<br />

Indikation allgemeine zur postoperative <strong>Revision</strong>: Sondenprobleme<br />

Komplikationen<br />

26065 45138<br />

Keine Stratifizierung Risikoadjustierung erforderlich<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/<br />

2005/26065<br />

2005/45138<br />

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