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02<br />

2009 www.offroad.mercedes-benz.de<br />

MBO-Archiv<br />

Mercedes-Benz Offroad<br />

Neuheiten: Zwei Sondermodelle zum Jubiläum der G-Klasse<br />

Historie: 30 Jahre und kein Ende – die lange Geschichte des G<br />

Events: Die Reisen und Fahrtrainings bis 2010 im Überblick


MBO-Archiv<br />

Harte Währung<br />

Das neue BRABUS WIDESTAR Programm für Ihren ML von Mercedes-Benz.<br />

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Besichtigung: Sa. 14 - 17 Uhr, So. 11 - 17 Uhr<br />

(Besichtigung keine Beratung, kein Verkauf)<br />

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Official technology-partners


MBO-Archiv<br />

T E C H N I K<br />

04 | ■ Überraschung<br />

Zwei Sondermodelle der G-Klasse zum Jubiläum – eines<br />

nobel, das andere kompromisslos fürs Gelände.<br />

27 | ■ My car is my castle<br />

Die aktuellen Sonderschutz-Ausführungen der<br />

G-Klasse und deren Urahnen.<br />

M A G A Z I N<br />

10 | ■ Happy Birthday!<br />

Zum Geburtstag eines junggebliebenen Veteranen.<br />

Die G-Klasse im Wandel der Zeit.<br />

22 | ■ Immer im Dienst<br />

Der G bei der Feuerwehr, als Krankenwagen oder im<br />

militärischen Einsatz.<br />

28 | ■ Geschichts-Stunde<br />

Ein Blick in die Fahrzeug-Sammlung eines wahren<br />

G-Enthusiasten.<br />

32 | ■ Gesammelte Werke<br />

G-Klassen en miniature sind die Leidenschaft<br />

eines Gymnasiallehrers.<br />

36 | ■ Volles Programm<br />

Ein Bericht von der Oldtimermesse Retro Classic in Stuttgart.<br />

38 | Meldungen & Produkte<br />

Der sparsame GLK 220 CDI 4Matic Blue Efficiency<br />

sowie Informationen und neues Zubehör.<br />

R E I S E<br />

42 | Nordische Kombination<br />

Abenteuer und Fahrvergnügen im Hohen Norden.<br />

Ein Teilnehmer berichtet von der Polarkreis-Reise.<br />

I N T E R N<br />

46 | Reisen und Fahrspaß<br />

Die Fernreisen, Fly and Drive-Touren und Fahrtrainings<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene im Jahr 2009 und 2010<br />

im Überblick.<br />

50 | Impressum<br />

Seite 4<br />

Seite 10<br />

Seite 38<br />

Seite 46<br />

I N H A L T<br />

3


4<br />

MBO-Archiv


MBO-Archiv<br />

Überraschung<br />

Zum 30. Geburtstag der G-Klasse gibt es gleich zwei<br />

Sondermodelle: den noblen Limited30 und die Edition.Pur<br />

als robuste Hommage an die Ursprünge des G.<br />

T E C H N I K<br />

5


MBO-Archiv<br />

Beim Sondermodell Limited30 auf Basis der Baureihe 463<br />

stehen Komfort und Prestige im Vordergrund. Vom ganz<br />

normalen G 500 unterscheidet sich dieser Station Wagen lang<br />

durch eine designo-Lackierung in Platinschwarz, der Innenraum<br />

präsentiert sich mit einer designo-Lederausstattung im<br />

Farbton Chablis und alle designo-Holzzierteile sind in Pappel<br />

anthrazit gehalten.<br />

Dazu gibt es ab Werk 18“-Leichtmetallrad im 5-Speichen-Design<br />

der Dimension 7,5J x 18 ET63 sowie der Bereifung 265/60<br />

R18, den Schriftzug „Limited30“ an den Fahrzeugseiten unterhalb<br />

des V8-Emblems sowie ein Logo vor dem Wählhebel. Der<br />

Preis ohne Mehrwertsteuer: ab 81.900,– Euro.<br />

Die Edition fürs harte Gelände | Das Sondermodell Edition.Pur<br />

basiert auf einem G 280 CDI und kann seine Herkunft aus dem<br />

Greenline-Programm fürs Militär nicht verleugnen. So wenig wie<br />

einst der 240 GD oder der G 290, die alle gedient haben. Aber<br />

was spricht gegen einen Geländewagen ohne Veloursteppiche und<br />

ohne COMAND-System, das in vielen Teilen dieser Welt mangels<br />

digitalisierten Kartendaten oder geeigneter Fernsehfrequenzen<br />

weder eine Straßennavigation noch den TV-Empfang zulässt?<br />

Kaum war die Produktion des letzten zivilen Haudegens in<br />

der G-Familie eingestellt, häuften sich Beschwerden über den<br />

Entfall des G 290 Turbodiesels. Nur – hätten alle, die sich über<br />

die Einstel lung mokierten, vorher einen gekauft, wäre er vermutlich<br />

weiter gebaut worden.<br />

Ein Fehler, den beim G 280 CDI niemand machen sollte. Das<br />

Sondermodell der Baureihe 461 wird ausschließlich als Station-<br />

Wagen lang in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten.<br />

Und zwar nur in diesem Jahr. Wer die ganz besondere G-<br />

Klasse möchte, sollte nicht zaudern und später klagen, dass es<br />

keinen mehr gibt.<br />

Zur Wahl stehen drei Ausstattungsvarianten: als Basis der G<br />

280 CDI Edition.Pur ohne Zusatzpakete, dazu die Variante mit<br />

Offroad Paket 1 und zusätzlich das Offroad Paket 2. Die Preise<br />

ohne Mehrwertsteuer in Deutschland:<br />

■ G 280 CDI Edition.Pur 49.900,–<br />

■ G 280 CDI Edition.Pur Offroad Paket 1 56.900,–<br />

■ G 280 CDI Edition.Pur Offroad Paket 2 61.900,–<br />

Die Ausstattungs-Möglichkeiten | Steht PUR für puren Fahrspaß<br />

oder für Purist? Für beides. Vor allem im Gelände, wo<br />

Höchst geschwindigkeit, Geräuschdämmung und Komfort nicht<br />

das Maß der Dinge sind. Hier zählen schlichte Robustheit, Ge -


MBO-Archiv<br />

■ Drei Ausstattungs-Varianten zur Wahl<br />

län detaug lichkeit und Sparsamkeit für hohe Kilometerleistungen<br />

zwischen den Tankstopps mehr.<br />

Der G 280 CDI der Edition.Pur lässt sich mit den Offroad-Paketen<br />

beispielsweise ab Werk mit All Terrain-Reifen der Dimen -<br />

sion 265/75 R 16 auf Alufelgen, elastischen Kotflügelverbreiterungen,<br />

Schutzgittern für die Scheinwerfer, einer begehbaren<br />

Motorhaube zur besseren Zugänglichkeit des im Zubehörhandel<br />

erhältlichen Dachgepäckträgers, einer Abschleppkupplung<br />

vorn und einer zweiflügeligen Rückwandtür für alle Eventualitäten<br />

ausrüsten.<br />

Im Innenraum finden sich vier mit strapazierfähigem Stoff<br />

oder Kunstleder bezogene Einzelsitze, Gummibodenbeläge im<br />

Fahrgastraum, spritzwassergeschützte Bedienelemente sowie<br />

Ablauföffnungen im Fußraum zur intensiven Innenraumreinigung<br />

oder um das Fahrzeug wieder trocken legen zu können.<br />

Beim Offroad Paket 1 gehören zudem ein Laderaum mit Holzboden,<br />

Verzurrösen und Ladeschiene zum Lieferumfang. Auf<br />

Wunsch – oder im Offroad Paket 2 serienmäßig – sind zudem<br />

eine Klimaanlage und eine Standheizung lieferbar.<br />

Die Serienausstattung | Ob aus der Liebe zum Detail oder<br />

den 30 Jahre währenden Forderungen der Militärs geboren –<br />

schon die Liste der Serienausstattung liest sich wie der Wunsch-<br />

T E C H N I K<br />

zettel eines Geländewagenfahrers, der sein Fahrzeug artgerecht<br />

hält oder damit auch gelegentlich um die Welt fahren möch te.<br />

Im Falle des G 280 CDI vielleicht auch zwei oder drei Mal.<br />

Zur stabilen Basis zählt das bewährte 5-Gang-Automatikgetriebe<br />

mit Tippschaltung, das weniger auf genügsamen Kraftstoffverbrauch<br />

ausgelegt ist als die aktuelle Siebengang-Version,<br />

dafür aber auch im Gelände weniger hektisch arbeitet.<br />

Das Verteilergetriebe ist im Gegensatz zur alten Baureihe 461<br />

inzwischen elektrisch schaltbar. Was aber nicht heißt, dass man<br />

fernab jeder Werkstatt im Notfall nicht auch noch direkt am Gestänge<br />

mechanisch zwischen High-Low-Range und Neutral<br />

wechseln könnte.<br />

Ein Zugeständnis an den modernen CDI-Motor, der Verunreinigungen<br />

oder Wasser im Kraftstoff übel nimmt, ist der im Motor<br />

integrierte Kraftstofffilter mit Wasserabscheider. Unterstützt<br />

wird er von einem Sieb in Tankeinfüllstutzen, das schon<br />

vorab das Gröbste aus dem Tank fernhält.<br />

Scheibenbremsen hielten bei der G-Klasse ihren Einzug, als<br />

die Geländewagen die Fahrleistungen von Limousinen oder im<br />

Falle des G 55 AMG von Sportwagen erreichten. Beim G 280<br />

CDI dient an der Hinterachse noch die gute alte Trommelbrem -<br />

se, die zum Beispiel in Bezug auf den Wirkungsgrad der Hand-<br />

7


MBO-Archiv<br />

■ Das pure Offroad-Vergnügen mit dem PUR<br />

bremse oder in manch anderen Situationen durchaus ihre Vorteile<br />

bietet. Das einzige Manko: Nach extremen Schlammfahrten<br />

heißt es wieder wie früher, die Trommel abnehmen und alles<br />

säubern. Die Höchstgeschwindigkeit ist angesichts der Bremse,<br />

der fürs Gelände empfehlenswerten MT- oder AT-Bereifung<br />

und der hohen Dachlast auf 160 km/h begrenzt. Ab Werk hat<br />

der Edition.Pur je einen Stabilisator vorn und hinten. Diese<br />

schränken zwar die Verschrenkungsfähigkeit der Achsen etwas<br />

ein, reduzieren dafür aber deutlich die Wankbewegungen des<br />

Aufbaues in Kurven oder auf schlechten Wegstrecken. Und was<br />

beim Militär nötig ist, um das Gewicht eines Maschinengewehrs<br />

auf dem Dach auszugleichen, kommt dem friedlich reisenden<br />

G- Fahrer zu Gute, wenn ein im Zubehörhandel erhältlicher Dach -<br />

träger voll bepackt ist.<br />

Ebenfalls aus dem Nato-oliven oder Khaki-farbenen Familienzweig<br />

stammt die Elektroanlage mit drei Batterien in Vliestechnik<br />

sowie einer Lichtmaschine, die zwei Mal einen Ladestrom<br />

von 14 Volt mit 180 Ampere sowie einmal 28 Volt mit 100<br />

Ampere abgibt. Passend dazu arbeitet in der Edition.Pur ein 24<br />

Volt-Anlasser. Und der zivile G-Fahrer war noch nie so mit Stekkdosen<br />

gesegnet, wie in diesem Fahrzeug: Eine mit 15 Ampere<br />

abgesicherte 12 Volt-Steckdose findet sich in der Instrumententafel<br />

beziehungsweise Mittelkonsole, ebenfalls dort vorhanden<br />

ist jeweils eine mit 15 Ampere abgesicherte 24 Volt-Version,<br />

eine weitere mit 40 Ampere gibt es im Laderaum.<br />

Dass die schwarzen Kotflügelverbreiterungen – statt in Wagenfarbe<br />

lackiert und GFK-starr – beim Sondermodell unifarben<br />

Schwarz und dafür flexibel sind, weiß jeder zu schätzen, der gelegentlich<br />

überwucherte Wege unter die Räder nimmt und haarscharf<br />

und nicht immer erfolgreich an Bäumen vorbei zirkelt.<br />

Im Innenraum sorgen beim Sondermodell zwei Einzelsitze<br />

mit 3-Punkt-Sicherheitsgurten im Fond, ein Gummibelag auf<br />

dem Boden des Fahrgast- und Gepäckraumes, Türverkleidungen<br />

aus Kunststoff und zwei Staukästen unter Fahrer- und Beifahrersitz<br />

für viel Raum. Das Ambiente ist zwar nicht unbedingt<br />

kuschelige Romantik, dafür funktional.<br />

Wie perfekt dieser G für das harte Leben im Gelände ausgelegt<br />

ist, zeigen letztlich Kleinigkeiten wie jeweils zwei ver-


MBO-Archiv<br />

■ Perfekt fürs harte Gelände ausgestattet<br />

stärkte Abschleppösen vorn und hinten, die zweiteilige und stabile<br />

hintere Stoßstange, zwei Auftritte an der Rückwandtür, um<br />

den Dachträger leichter zu erreichen oder der Trittschutzlack<br />

für Fußraum und Heckboden.<br />

Das Offroad Paket 1 | Ergänzend zu der Grundausstattung<br />

des G 280 CDI Edition.Pur erhält das Offroad Paket 1 noch folgende<br />

Ausstattungen:<br />

■ Bereifung: 265/75R16 All Terrain, 5-fach in Verbindung<br />

mit Aluminiumfelge schwarz in 16 Zoll;<br />

■ Polsterung Kunstleder schwarz;<br />

■ Abschleppkupplung (Koppelmaul) in der vorderen Stoßstange<br />

integriert;<br />

■ C-Schienen im Laderaum und Holzboden anstelle des<br />

Gummibelags;<br />

■ schwenkbare Leseleuchte vorn für den Beifahrer;<br />

■ Motorhaube verstärkt und begehbar;<br />

■ Radiovorrüstung (Antenne, Leitungssatz 12V,<br />

2 Lautsprecher);<br />

■ Schutzgitter schwarz für Scheinwerfer vorn;<br />

■ Schutzgitter schwarz für Blinkerleuchten vorn;<br />

■ Verzurrpunkte im Laderaum;<br />

■ Zentralverriegelung.<br />

Für zusätzliche 1.890,– Euro ist zudem eine manuell zu bedienende<br />

Klimaanlage erhältlich. Die Sitzheizung vorn links<br />

T E C H N I K<br />

und rechts kostet 320,– Euro, eine Warmwasser-Zusatzheizung<br />

2.010,– Euro, die zweiflügelige Rückwandtür mit schwenkbarem<br />

Reserveradhalter 760,– Euro und eine Metallic-Lackierung<br />

in Obsidianschwarz, Flintgrau, Tansanitblau, Thulitrot, Perik -<br />

lasgrün oder Iridiumsilber wird mit 1.000,– Euro zusätzlich berechnet.<br />

Das Offroad Paket 2 | Das Sondermodell lässt sich zudem<br />

durch das Paket 2 aufwerten, das alle Ausstattungen des Paketes<br />

1 enthält und dazu mehr Komfort bietet.<br />

Und zwar mit Ausstattungs-Merkmalen wie elektrisch einstellbaren<br />

und heizbaren Außenspiegeln, Radio mit CD-Spieler,<br />

der im Paket 1 aufpreispflich tigen manuell zu bedienenden Kli -<br />

ma anlage, Nebelscheinwerfern, Schmutzfängern vorn und hinten,<br />

serienmäßig einer Sitzheizung für Fahrer/Beifahrer, einer<br />

Sitzneigungsverstellung der Vordersitze sowie einer Warmwasser-Standheizung.<br />

Als Serienlackierung sind die Uni-Farben Calcitweiß, Schwarz<br />

und Wüstensand erhältlich. Ebenfalls ohne Aufpreis gibt es die<br />

Polsterung in schwarzem Kunstleder statt schwarz-grau kariertem<br />

Stoff.<br />

Die wahlweise erhältliche zweiflügelige Rückwandtür mit<br />

schwenkbarem Reserveradhalter kostet dagegen 760,– Euro, die<br />

ver schiedenen Metallic-Lackierungen – wie auch bei dem Paket<br />

1 – jeweils 1.000,– Euro.<br />

Und mit diesen Wahlmöglichkeiten bleibt bei der Edition.Pur<br />

wirklich fast kein Wunsch mehr offen.


10<br />

MBO-Archiv


MBO-Archiv<br />

Happy Birthday!<br />

Die G-Klasse ist mit 30 Lebensjahren<br />

die mit Abstand dienstälteste Pkw-<br />

Modellreihe in der über 120-jährigen Geschichte<br />

von Mercedes-Benz. Dank kontinuierlicher<br />

Modellpflege blieb sie allerdings<br />

stets auf dem aktuellsten Entwikklungsstand.<br />

Und dies, ohne ihren Charakter<br />

zu verlieren. Ein Ende ist derzeit<br />

nicht geplant. Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender<br />

der Daimler AG: „Das<br />

Fahrzeug ist heute erfolgreicher denn je,<br />

die Kunden sind begeisterter denn je,<br />

M A G A Z I N<br />

Im Frühjahr 1979 stellte Mercedes-Benz die G-Klasse vor und hat<br />

seitdem rund 200.000 Fahrzeuge weltweit ausgeliefert.<br />

11<br />

und vielleicht feiern wir ja in zehn Jahren<br />

den nächsten runden Geburtstag.“<br />

Die Modell-Geschichte | Am Anfang<br />

der langen G-Geschichte stand ein Kooperationsvertrag,<br />

geschlossen im Jahre<br />

1973 zwischen der Daimler-Benz AG in<br />

Stuttgart-Untertürkheim und der Steyr-<br />

Daimler-Puch AG im österreichischen<br />

Graz. Ziel des Abkommens war die Entwicklung<br />

eines leichten Geländefahrzeugs<br />

mit Vierradantrieb für den privaten<br />

Nutzer.


12<br />

MBO-Archiv<br />

Das Konzept, auf das sich die beiden<br />

Partner einigten: Entgegen dem damaligen<br />

Trend sollte es weder ein spartanischer<br />

„Nur-Geländewagen“ noch ein Allrad-Personenwagen<br />

für den Straßeneinsatz<br />

werden. Stattdessen wurde ein Fahrzeug<br />

angedacht, das uneingeschränkte<br />

Geländegängigkeit, Komfort auf der Straße,<br />

eine hohe Zuladung für den Material -<br />

transport und vielseitige Möglichkeiten<br />

in der Freizeit vereinen sollte.<br />

Man entschied sich deshalb für aufwendige<br />

Differentialsperren mit 100-prozentiger<br />

Wirkung, statt der einfacheren<br />

Sperrdifferenziale anderer Geländewagen.<br />

Dazu für einen zuschaltbaren Allradantrieb,<br />

der mittels vollsynchronisier -<br />

tem Verteilergetriebe auch während der<br />

Fahrt aktiviert werden konnte und die<br />

Trennung von Rahmen und Aufbau, um<br />

verschiedene Karosserieversionen zu ermöglichen.<br />

Konstruktion und Aufbau sollten zudem<br />

bewusst einfach und funktionell<br />

■ Die ersten Entwürfe entstanden Anfang der 70er Jahre<br />

sein, um einerseits die Karosserie auch<br />

in Ländern ohne moderne Infrastruktur<br />

mit bescheidenen Blechbearbeitungsmaschinen<br />

fertigen zu können und andererseits<br />

den Reparatur- und Serviceaufwand<br />

gering zu halten. Zudem wurde vorgesehen,<br />

Serienaggregate sowie Komponenten<br />

aus dem leichten Nutzfahrzeugprogramm<br />

zu übernehmen, soweit dies<br />

technisch möglich ist.<br />

Obwohl die anspruchsvollen Ziele längst<br />

definiert und die Entwicklungsarbeiten<br />

bereits weit fortgeschritten waren, fiel<br />

erst 1975 die endgültige Entscheidung<br />

für den Serienstart des G-Modells. Die<br />

Grundlage dafür bildete eine zweite<br />

Machbarkeitsstudie, die jetzt gute Erfolgsaussichten<br />

für dieses Fahrzeugprojekt<br />

prognostizierte – vor allem im zivilen<br />

Bereich, den die Produktplaner hauptsächlich<br />

angepeilt hatten.<br />

Gleichwohl sorgte zunächst die Militärversion<br />

dafür, dass der G auf Erfolgskurs<br />

ging. Im Jahr 1975 signalisierte der<br />

Schah von Persien, Groß-Aktionär von<br />

Daimler-Benz, großes Interesse an einem<br />

militärischen Geländewagen und orderte<br />

20.000 Fahrzeuge. Bis die Produktion<br />

begann, wurde der Auftrag allerdings<br />

von der inzwischen herrschenden Revolutionsregierung<br />

des Iran wieder storniert.<br />

Beim Design folgten die Stilisten von<br />

Mercedes-Benz konsequent den Erfordernissen<br />

eines Geländewagens. Die Karosserie<br />

musste dem Fahrer unter anderem<br />

gute Übersicht bieten, schmal genug<br />

für Waldwege sein und zudem einen unverkennbaren<br />

Charakter symbolisieren.<br />

Nach vielen Zeichnungen, Entwürfen<br />

und Diskussionen stellten die Designer<br />

im April 1973 das erste Holzmodell des


MBO-Archiv<br />

künftigen Geländewagens im Maßstab 1:1<br />

fertig. Ein Jahr später rollte schließlich<br />

der erste fahrbereite Prototyp in Graz aus<br />

der Werkshalle. Er und weitere Vorserienmodelle<br />

unterschieden sich äußerlich<br />

kaum von der späteren Serienversion.<br />

Für den Innenraum wählten die Desig -<br />

ner zunächst zweckmäßige, lackierte<br />

Blechoberflächen und spartanische In -<br />

nen verkleidungen. Durch das Zwei-Speichen-Lenkrad<br />

blickte der Fahrer auf eine<br />

schlichte Instrumententafel mit Tachometer<br />

und Funktionsleuchten. In der Mitte<br />

fand er Drucktastenschalter sowie die<br />

Regler für Heizung und Lüftung. Aber bereits<br />

zu Beginn seiner langen Karriere<br />

war für das G-Modell auch eine gehobenere<br />

Innenausstattung mit Formschaum -<br />

teile über dem nackten Blech im Innenraum<br />

vorgesehen.<br />

Das Lieferprogramm umfasste beim<br />

Produktionsstart vier Motorvarianten, die<br />

als Cabriolet mit kurzem Radstand und<br />

als Station-Wagen sowie Kastenwagen<br />

mit kurzem oder langem Radstand liefer -<br />

bar waren. Hinzu kam als militärische<br />

Ausführung ein offener drei- oder fünftüriger<br />

Geländewagen mit langem Rad -<br />

stand und Planenverdeck im Überblick:<br />

■ Mercedes-Benz 240 GD, Vierzylinder-<br />

Diesel mit 53 kW/72 PS;<br />

■ Mercedes-Benz 300 GD, Fünfzylinder-Dieselmotor<br />

mit 65 kW/88 PS;<br />

■ Mercedes-Benz 230 G, Vierzylinder-<br />

Ottomotor mit 75 kW/102 PS oder 66<br />

kW/90 PS;<br />

■ Mercedes-Benz 280 G, Sechszylinder-<br />

Benzinmotor mit 110 kW/150 PS .<br />

Zur Markteinführung wurde die G-Klas -<br />

se unter zwei verschiedenen Bezeichnungen<br />

angeboten: In Österreich, der<br />

Schweiz und den Ländern des COMECON<br />

als Puch, in allen anderen Ländern mit<br />

Mercedes-Stern. Was sich erst im Jahr<br />

2000 änderte, als die G-Klasse nur noch<br />

unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben<br />

wurde.<br />

M A G A Z I N<br />

13<br />

1981 gab es dann ein Automatikgetriebe<br />

sowie eine Klimaanlage, 1982 wurde<br />

der 2,3-Liter-Motor durch ein neu konstruiertes<br />

Aggregat mit Benzineinspritzung<br />

ersetzt, das mit einer Leistung von<br />

92 kW/125 PS für mehr Temperament<br />

sorgte. Außerdem mauserte sich das G-<br />

Modell durch weitere Ausstattungsva -<br />

rianten vom Geländewagen zum Großraum-Pkw<br />

für alle Gelegenheiten.<br />

Recaro-Sitze, Zusatzheizung sowie<br />

Breit reifen auf Leichtmetallfelgen samt<br />

einer entsprechenden Kotflügelverbreiterung<br />

werteten Komfort und Optik auf.<br />

Später folgten Metallic-Lackierung, Pkw-<br />

Bedienelemente sowie eine umfassend<br />

verbesserte Serienausstattung.<br />

10. Geburtstag. Die Flegeljahre waren<br />

beendet und auf der Internationalen Au -<br />

to mobil-Ausstellung in Frankfurt/Main<br />

wurde im September 1989 ein nochmals<br />

aufgewertetes G-Modell präsentiert. Mit<br />

komplett überarbeiteter Innenausstattung,<br />

komfortabler Rücksitzbank, Innen


MBO-Archiv<br />

verkleidung der Karosserie, einer Mittelkonsole,<br />

neuer Armaturentafel und Zierleisten<br />

in Edelholz. Das exklusive Jubiläumsmodell:<br />

der 230 GE Classic mit<br />

einer limitierten Auflage von nur 300<br />

Exemplaren.<br />

Statt der Einführung der Baureihe 463<br />

hätte es Ende der Achtziger dann fast einen<br />

G gegeben, in dessen Front das Herz<br />

eines Porsche schlägt. Zur Debatte stand<br />

ein neuer G mit dem Motor des Porsche-<br />

Typ 928, der damals vor allem auch den<br />

amerikanischen Markt erobern sollte.<br />

Angedacht waren drei Varianten: Bei<br />

der ersten hätte das Spitzenmodell mit<br />

dem Vierventiler aus Zuffenhausen ein<br />

Automatik-Getriebe, aber keine Untersetzung<br />

(Low Range) erhalten. Die zweite<br />

Möglichkeit beinhaltete eine Vorderachse<br />

mit Einzelradaufhängung und eine<br />

Blockbauweise für einen Antrieb mit Verteiler-,<br />

und Vorderachsgetriebe.<br />

Die letzte von den Entwicklern ins Auge<br />

gefasste Option: Der komplette An-<br />

■ Fast hätte es eine G-Klasse von Porsche gegeben<br />

triebsblock sollte angehoben werden,<br />

dazu waren eine Optimierung des Zwi -<br />

schen getriebes und eine neue De Dion-<br />

Hinterachse vorgesehen. Der Achtzylinder<br />

und das Verteilergetriebe ohne Mit -<br />

tel differential wären von Porsche gekommen,<br />

das Automatikgetriebe und die<br />

Achsen von Mercedes oder – bei den Varianten<br />

mit geänderten Achsen – ebenfalls<br />

von Porsche.<br />

Zudem dachte man über ein abgesenktes<br />

Dach, eine horizontal geteilte Hecktür,<br />

eine gewölbte Frontscheibe und einen<br />

modifizierten Kühlergrill nach.<br />

Zu dieser Modellpflege kam es letztlich<br />

nicht, sondern Mercedes machte sich an<br />

die Entwicklung der Baureihe 463 mit einem<br />

permanenten Allradantrieb und serienmäßiger<br />

vorderer und hinterer Differentialsperre<br />

sowie einem 100-prozentig<br />

sperrbaren Mitteldifferential. Das Anti-<br />

Blockier-System gab es auf Wunsch und<br />

mit dem neuen 300 GE wurde das bislang<br />

stärkste Modell offeriert – mit 125 kW<br />

/170 PS.<br />

Im März 1992 kam neben der komfortorientierten<br />

Baureihe 463 eine überarbeitete<br />

Variante der ursprünglichen Baureihe<br />

460 auf den Markt. Diese vor allem<br />

für den kommunalen und gewerblichen<br />

Einsatz gedachte Ausführung erhielt die<br />

Baureihenbezeichnung 461. Gummimatten<br />

statt Velours und einfache Innenverkleidungen<br />

statt Formteilen prägten den<br />

Charakter dieses robusten Geländewagens.<br />

Diese Variante war zunächst als 230 GE<br />

und 290 GD, später als G 290 Turbodiesel<br />

erhältlich.<br />

Im Frühjahr 1993 folgte ein Höhepunkt<br />

in der Modellhistorie: In einer kleinen Son -<br />

derserie von nur 500 Fahrzeugen prä sen -


MBO-Archiv<br />

tierte Mercedes-Benz den ersten Achtzylinder<br />

im 500 GE (177 kW/241 PS).<br />

Im September 1993 wurden schließlich<br />

die Typenbezeichnungen der Geländewa -<br />

gen der neuen Nomenklatur angepasst;<br />

das „G“ war nun der dreistelligen Zahl<br />

vorangestellt und die Zusätze „E“ (für<br />

Ein spritzer) und „D“ (für Diesel) entfielen.<br />

Gleichzeitig erhielt das G-Modell offiziell<br />

die Bezeichnung G-Klasse.<br />

Auf der Internationalen Off-Road-Messe<br />

IOR in München stellte Mercedes-Benz<br />

dann 1997 die verbesserte Cabrio-Ausführung<br />

mit elektropneumatisch betätigtem<br />

Verdeck vor.<br />

Seit September 2001 verfügt die G-<br />

Klas se über elektronische Fahrstabilitäts-,<br />

Traktions- und Bremsregelsysteme.<br />

Durch den serienmäßigen Einsatz<br />

des Traktions-Systems 4ETS perfektionierte<br />

Mercedes-Benz auch den Allradan -<br />

trieb des G. Im Herbst 2002 folgten dann<br />

das Elektronische Stabilitäts-Programm<br />

ESP(r) und der Brems-Assistent BAS.<br />

Zum 25-jährigen Jubiläum wurde der G<br />

55 AMG Kompressor vorgestellt. Das<br />

Achtzylinder-Kraftpaket leistete damals<br />

350 kW/476 PS und hatte 700 Newtonmetern<br />

Drehmoment – 32 Prozent mehr<br />

Pferdestärken und 32 Prozent mehr Dreh -<br />

moment als das bislang angebotene AMG<br />

mit Saugmotor.<br />

2006 bangte die G-Welt um den Klassiker.<br />

Aber statt ihn wie angedroht einzustellen,<br />

präsentierte Mercedes das Son -<br />

der modell „Grand Edition“ und den G 320<br />

CDI, der noch zur Modellpalette gehört.<br />

Mit der Modellpflege im Jahr 2007<br />

folgten das Vierspeichen-Multifunktions -<br />

lenkrad, eine modifizierte Mittelkonsole<br />

mit neuen Reglern und Schaltern für die<br />

Klimaanlage und Komfortfunktionen und<br />

in den Modellen G 500 und G 55 AMG<br />

gab es serienmäßig das Bedien- und Anzeigegerät<br />

COMAND APS mit DVD-Navigationssystem,<br />

integriertem Radio, CD-<br />

Player und Telefontastatur. Ebenfalls neu:<br />

Heckleuchten in LED-Optik.<br />

M A G A Z I N<br />

15<br />

Besondere G-Klassen | Den G gab es<br />

ab Werk in vielen Variationen. Aber Ausführungen<br />

mit langem oder kurzem Radstand,<br />

offen oder geschlossen, als Windlauf<br />

oder Kastenwagen reichten nicht<br />

aus, um alle Wünsche abzudecken. Deswegen<br />

machten sich einige Spezialisten<br />

daran, Sonderfahrzeuge, Luxuskarossen<br />

fürs Gelände, Wohnmobile, Schwimmwa -<br />

gen, eine Sattelzugmaschine oder rein -<br />

rassige Sportgerät auf Basis des Geländewagens<br />

zu kreieren und die G-Klasse<br />

trat nicht nur in den Dienst des Papstes,<br />

sondern machte auch Karriere im Motorsport.<br />

So belegten beispielsweise Jacky Ickx<br />

und Claude Brasseur 1983 mit einem 280<br />

GE bei der Rallye Paris-Dakar den ersten<br />

Platz. Der für den Sporteinsatz umgebaute<br />

Kastenwagen hatte ein kurzes<br />

Chassis mit einer im Windkanal aerodynamisch<br />

optimierten Karosserie, die<br />

durch Aluminiumteile abspeckte. Zudem<br />

wurde die Leistung des 2,8-Liter-Sechs-


16<br />

MBO-Archiv<br />

zylinders mit mechanischer Einspritzung<br />

auf 162 kW/220 PS gesteigert.<br />

360 PS stark geriet dagegen der Rallye-<br />

G mit AMG-Motor für Klaus Seppi. Das<br />

Auto war – je nach Übersetzungsverhältnis<br />

– bis zu 240 km/h schnell und erreichte<br />

aus dem Stand die 100 Meter-Marke<br />

in 6,8 Sekunden. Gebaut wurde der<br />

Renn-G bei Autoindustriale in Südtirol.<br />

Der Motor war ein auf 5.980 Kubikzentimeter<br />

aufgebohrter 5,6 Liter V8-Motor<br />

mit einem maximalen Drehmoment von<br />

646 Nm bei 3.900 Umdrehungen. Bei einem<br />

Gesamtgewicht von nur 1.300 Kilogramm<br />

hatte der Rallye-G jedoch mehr<br />

Kraft, als er überhaupt auf die Pisten<br />

bringen konnte. Als Federung wurden<br />

ihm deshalb Gasdruckdämpfer eingepflanzt,<br />

die für 30 Zentimeter lange Federwege<br />

sorgten. „Eine Fahrt mit 240<br />

Stundenkilometern geriet zum Eiertanz“,<br />

sagte Klaus Seppi, der damals bereits<br />

acht Mal bei der Paris-Dakar und sieben<br />

Mal bei der Pharaonen Rallye teilgenommen<br />

hatte.<br />

Mit einem 5,6 Liter-Motor im G startete<br />

Panama Jack erfolgreich bei den spanischen<br />

Raid-Meisterschaften. Diesem ersten<br />

Rallye-G in den Farben des spanischen<br />

Schuhherstellers folgte 1994 eine<br />

Weiterentwicklung mit einem aus der Serie<br />

stammenden Automatikgetriebes (W<br />

4A 040) mit Zwangsschaltung. Das bedeutete,<br />

der Fahrer musste zwar jeden<br />

Gang einlegen, konnte aber ohne zu kuppeln<br />

auf einer Ebene durchschalten. Das<br />

Verteilergetriebe (V G 150) und die Kardanwellen<br />

stammten aus der Serie, eine<br />

Rallye-Unterzugsverstärkung in Form einer<br />

T-förmigen Stahlplatte schützte den<br />

Unterbau.<br />

Das Sportgerät hatte eine innenliegende<br />

Ansaugung und dadurch eine Wattiefe<br />

von 120 Zentimetern durch einen<br />

höher gesetzten Motor und ein maßgeschneidertes<br />

Feder-/Dämpfersystem von<br />

Rancho.<br />

Kraft für den ganz normalen Alltag bot<br />

1997 ein Unikat mit Zwölfzylinder-Motor<br />

■ Der G V12 von Brabus mit 610 PS wurde 2004 vorgestellt<br />

von ORC aus Ostfildern bei Stuttgart.<br />

Maß der Gewalt waren 580 Nm und 408<br />

Pferdestärken.<br />

Motor und Getriebe stammten vollständig<br />

aus einer S-Klasse. Die einzige<br />

Änderung: Der Lamellenträger wurde<br />

verschweißt. Die zweiflutige Auspuffanlage<br />

aus Edelstahl verfügte über vier<br />

Metallträger-Katalysatoren, einen dahinterliegenden<br />

Vorschalldämpfer sowie<br />

einen zweikammerigen Endschalldämpfer.<br />

Der Scheibendurchmesser der vorderen<br />

Bremse lag bei 12-Zoll, dazu kamen<br />

Festsattel-Doppelkolben.<br />

Der V12 hatte vorn und hinten schmale<br />

Achsen mit 8x18-Zoll-Felgen und Bridgestone-Reifen<br />

der Dimension 285/60<br />

/18, die für eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 210 km/h freigegeben waren.<br />

Zum 25-jährigen Jubiläum der G-Klasse<br />

präsentierte im Jahr 2004 die Firma<br />

Brabus den G V12. Der Station lang wird<br />

von einem Zwölfzylinder mit einer Leistung<br />

von 610 PS/449 kW und einem maximalen<br />

Drehmoment von 1.006 Nm angetrieben.<br />

Der Hubraummotor basiert auf<br />

dem V12-Biturbo, vor der Implantation in<br />

die G-Klasse wird der Hubraum des Dreiventilers<br />

mit Hilfe einer speziellen geänderten<br />

Kurbelwelle mit längerem Hub<br />

und durch größere Kolben sowie eine Zylinderbohrung<br />

von 5,5 auf 6,3 Liter erweitert.<br />

Zusätzlich sind die Zylinderköpfe<br />

bearbeitet, Spezialnockenwellen werden<br />

montiert und die Motorelektronik<br />

neu abgestimmt. Die maßgeschneiderte<br />

Edelstahl-Hochleistungsauspuffanlage<br />

mit Metallkatalysatoren hat Vier-Rohr-<br />

Sportendschalldämpfer mit je zwei Chrom-<br />

Sidepipes links und rechts.<br />

In Verbindung mit dem speziellen Fünfgang-Automatikgetriebe<br />

sorgt die Kraft


MBO-Archiv<br />

im Überschuss für eine Beschleunigung<br />

in nur 5,3 Sekunden auf 100 km/h. Die<br />

Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch<br />

auf 230 km/h begrenzt.<br />

Nie in Serie ging dagegen eine G-Klasse<br />

mit V12, die Mercedes-Benz konzipier -<br />

te und von der es nur Prototypen gab.<br />

Um den G kümmerte sich über Jahrzehnte<br />

auch die Firma Autocenteret Fjeld -<br />

stad in Norwegen: Um hohe Steuern zu<br />

umgehen, modifizierte sie den G, verlängerte<br />

ihn um 40 Zentimeter und machte<br />

aus ihm einen Luxussteuer-neutralen<br />

Omnibus. Oder baute nagelneue Geländewagen,<br />

die 13 Jahre alt waren.<br />

In den 80er Jahren war das noch machbar:<br />

Dem neunsitzigen Station lang mit<br />

zwei seitlichen Sitzbänken im Kofferraum<br />

wurde einfach noch ein zehnter<br />

Passagierplatz in Form eines an der<br />

Lehne der Rücksitzbank geschraubten<br />

Klapp sitzes verpasst – und schon war der<br />

G in Norwegen ein ausgewachsener Omnibus,<br />

für den keine Luxussteuer anfiel.<br />

Der Gesetzgeber parierte 1988 mit einer<br />

neuen Verordnung, die eine Mindestgröße<br />

des Innenraums vorschrieb,<br />

die kein G erreichte. Zumindest nicht als<br />

Serienfahrzeug. Um die nötigen Kubikmeter<br />

zu verwirklichen, verlängerte Fjeld -<br />

stad einfach den kurzen Geländewagen<br />

um satte 1,04 Meter und den Station lang<br />

um 40 Zentimeter.<br />

Das nächste Mittel gegen den norwegischen<br />

Fiskus waren zwölf oder dreizehn<br />

Jahre alte Neufahrzeuge. Der Kunde sagte,<br />

ob er einen G 500, einen G 320 oder<br />

einen Turbodiesel wollte – und bekam<br />

seinen Wunschgeländewagen mit Alters -<br />

garantie auf einem vorzugsweise aus<br />

Deutschland stammenden Veteranen neu<br />

aufgebaut.<br />

Für einen Ölmagnaten aus Dschedda<br />

realisierte Autocenteret Fjeldstad zudem<br />

den ersten dreiachsigen Geländewagen<br />

für die Falkenjagd. Das Auto maß von<br />

Stoßstange zu Stoßstange exakt 5,60 Meter,<br />

hatte sechs angetriebene Räder und<br />

M A G A Z I N<br />

17<br />

eine von einem Albrecht-Kompressor unter<br />

Druck gesetzten V8 mit 5 Liter Hub -<br />

raum. Der um 1,40 Meter verlängerte Geländewagen<br />

basierte auf dem Baumuster<br />

463 und das Maß der Leistung waren 325<br />

Pferdestärken.<br />

Damit der Scheich freie Sicht zur Seite<br />

hatte, wurde die rechte B-Säule entfernt.<br />

Dazu gab es im Fond einen elektrisch-hydraulisch<br />

nach oben ausfahrbaren Falk -<br />

nerstuhl und ein Faltschiebedach, damit<br />

der Vogel auch ins Freie kam.<br />

Ansonsten war der Dreiachser mit ganz<br />

normalem Luxus wie einem extra leis -<br />

tungs fähigen Klima-Aggregat sowie einer<br />

Video-, TV- und Stereo-Anlage versehen.<br />

Solarpaneele und ein Kompressor<br />

gewährleisteten die Energieversorgung<br />

auch bei langen Standzeiten unter arabischer<br />

Sonne. Weitere Extras: ein 110 Liter<br />

fassender Zusatztank und sechs 12,5<br />

Zoll breite Felgen.<br />

Für Aufsehen sorgte in den 80iger Jahren<br />

ein Colani-G. Der Designer Luigi Colani<br />

entwarf damals für einen Glasfabrikanten<br />

ungewöhnliche Champagnerkühler<br />

oder Gläser und wurde von diesem damit<br />

beauftragt, aus dem 280 GE des Industriellen<br />

„etwas besonderes“ zu machen.<br />

Das erste Ergebnis: ein rotes Spielmobil<br />

mit dicken Kotflügelbacken, zwei Bullaugen<br />

im Heck und einer Reling auf dem<br />

Dach. Colani kreiste ein zweites Mal und<br />

kam mit einem Entwurf nieder, der den<br />

G zum breitreifigen Monster mit noch<br />

viel aufgeblähteren Backen machte, vorn<br />

und hinten mit Spoilern bewehrt. AMG<br />

befeuerte dieses Gefährt des Designers<br />

mit einem 5,6-Liter-Motor mit 220 kW<br />

(300 PS) bei 5.000 min -1 .<br />

Auf sechs angetriebene Räder und eine<br />

hohe Zuladung setzte dagegen der Franzose<br />

Christian de Leotard und baute diverse<br />

Modellvarianten des G mit langem<br />

Radstand, mit kurzem Radstand oder als<br />

Pick-up.<br />

Die dritte Achse wurde dabei entweder<br />

über eine Transmission angetrieben oder


18<br />

MBO-Archiv<br />

lief nur mit, um die Zulademöglichkeiten<br />

zu erhöhen.<br />

Ein Amerikaner beauftragte die Firma<br />

Metalcrafter in Kalifornien, ein Unikat<br />

des Geländewagens mit Cabrio-Dach zu<br />

bauen. Das Ergebnis war ein kurzer G,<br />

auf dessen Rahmen die Karosse eines<br />

SLK angepasst wurde.<br />

Als Concept-Car präsentierte die französische<br />

Karosseriefirma Heuliez allerdings<br />

schon vorher eine Sportwagen-<br />

Variante des Geländewagens – den Intruder.<br />

Das Coupé maß 4,34 Meter in der<br />

Länge und war 1,9 Meter breit. Als Antrieb<br />

diente der 3,2 Liter-Reihensechszylinder-Motor<br />

mit 210 PS, geschaltet wurde<br />

mit dem damals serienmäßigen Viergang-Automatikgetriebe.<br />

Sportwagen-At -<br />

mosphäre vermittelten eine extrem breite<br />

Bereifung, Schalensitze, Hosenträgergurte,<br />

ein kleines Lenkrad, Rundinstrumente<br />

und ein Automatik-Wählhebel in<br />

Form eines Bumerangs.<br />

Contender XG hieß dagegen ein Sportwagen<br />

auf G-Basis der Firma Status S.A.<br />

in Italien. Die komplette Mechanik wurde<br />

vom Station kurz übernommen, als<br />

Motoren stand das gesamte Programm<br />

der Original-Geländewagen zur Verfügung.<br />

Die Italiener setzten auf den G-Rahmen<br />

nur eine in Handarbeit gefertigte<br />

Coupé-Karosserie aus Metall, die den Geländewagen<br />

zum sportlichen Zweisitzer<br />

schrumpfen ließ. Seinen Wünschen frei -<br />

en Lauf lassen konnte der Kunde bei der<br />

Gestaltung des Innenraums – vorausgesetzt,<br />

er akzeptierte den Preis von damals<br />

rund 250.000 US-Dollar.<br />

Eine Chinesische Handelsfirma war<br />

Auftraggeber für einen von der Styling<br />

Garage in Hamburg um 65 Zentimeter<br />

verlängerten G mit sieben Sitzplätzen.<br />

Fünfzehn Zentimeter an Länge wurden<br />

dabei im Bereich der hinteren Türen realisiert,<br />

weitere 50 Zentimeter vor dem<br />

hinteren Radhaus. Außerdem wurde die<br />

verlängerte Kardanwelle zusätzlich zwi -<br />

schengelagert. Zur Innenausstattung gehörten<br />

zwei in Längsrichtung verstellba-<br />

■ Der G als Sattelzugmaschine oder Sportwagen<br />

re und drehbare Einzelsitze in der Fahrzeugmitte.<br />

Einen Sattelzug mit einem G-Cabrio als<br />

Zugmaschine bot die Firma Getra in Köln<br />

an. Das Besondere war die abnehmbare<br />

Fischer Kupplung. Nur die Trägerplatte<br />

wurde fest mit dem Fahrzeugrahmen verbunden.<br />

Im Aufliegerbetrieb wurde die<br />

serienmäßige Rückbank nach vorn geklappt,<br />

damit die freigelegte Trägerplatte<br />

für die Aufnahme der Kupplung verwendet<br />

werden konnte.<br />

Das Cabrio wurde zudem mit einer<br />

Zweileitungs-Druckluft-Bremsanlage mit<br />

elektrischem Kompressor ausgerüstet.<br />

Der Betriebsdruck betrug 7,6 bar, das zulässige<br />

Gesamtgewicht lag bei 3.500 kg<br />

– bei 500 kg Stützlast und einem 3.000<br />

kg Auflieger.<br />

Eine Flussüberquerung mit dem G? Der<br />

Survival-Spezialist Volker Lapp baute dafür<br />

Schwimmflügel an den Geländewagen.<br />

Ein Leichtmetallrahmen diente zur<br />

Befestigung von zwei sechs Meter langen<br />

und aufblasbaren Schwimmer mit einem<br />

Auftrieb von 4,5 Tonnen. Für die Fortbewegung<br />

im Wasser sorgte ein 15 PS-<br />

Außenbordmotor.<br />

Aber das sind nur einige Beispiele für<br />

besondere Varianten des G, die in den ver -<br />

gangenen 30 Jahren entstanden und beweisen,<br />

dass es bei diesem ganz besonderen<br />

Geländewagen eigentlich nichts<br />

gibt, was es nicht doch gibt.


MBO-Archiv<br />

■ ERINNERUNGEN<br />

Von 1979 bis 1993<br />

gehörte Dipl.-Ing. Gisbert<br />

Scheck zur Entwicklungsmannschaft<br />

der G-Klasse.<br />

Sein Rückblick.<br />

Der Prospekt in meinen Händen ist schon etwas vergilbt und riecht<br />

auch so. Aber angeblich wird in Sammlerkreisen einiges für einen G-<br />

Prospekt aus dem Jahre 1979 geboten.<br />

Nimmt man im Vergleich das aktu elle Exemplar zur Hand, sieht man,<br />

wie die Zeit über Drucktechnik und Fahrzeug hinweggezogen ist. 30<br />

Jah re, in denen aus Kindern inzwischen Erwachsene wurden.<br />

Unsere ältere Tochter war als Kind vom G begeistert und ist es heute<br />

noch. Sie konnte nie verstehen, dass ihr Papa, der in ihren Augen alles<br />

reparieren und bauen konnte, seinen 1986 aus Einzelteilen selbst<br />

aufgebau ten 230 GE irgendwann verkaufte. Aber es war kein Abschied<br />

vom G, sondern ein Wechsel auf einen 300 GD Station lang der Baurei -<br />

he 463.<br />

Die Liebe zum G bestand eben über die Arbeit hinaus auch im Privatleben.<br />

Immerhin war ich seit 1979 mit diesem ganz besonderen Automobil<br />

beschäftigt.<br />

Nachdem die damalige Aufgabe, die Entwicklung des Transportpanzers<br />

Fuchs für die Bundeswehr, abgeschlossen war, sollte ich mich<br />

beim Versuch um die Entwicklung eines Sonderschutzfahrzeuges auf<br />

Basis des Geländewagens kümmern. Passt, dachte ich. Vom gepanzerten,<br />

geländegängigen und schwimmfähigen Transportfahrzeug für<br />

das Militär zum gepanzerten Geländewagen für Polizei, Personen,- und<br />

Objektschutz ist es ja kein langer Weg.<br />

Innerhalb weniger Monate wurde der erste Prototyp gebaut. Während<br />

der ersten Erprobungsphase der bislang noch nicht gepanzerten Karos -<br />

se wurden parallel die Entwicklung der Panzerung der Fahrgastzelle<br />

sowie der Scheiben vorangetrieben.<br />

Die Beschussversuche erfolgten damals bei der Firma Heckler & Koch<br />

und die Materialien wurden Schritt für Schritt den Anforderungen für<br />

die angestrebte Beschussklasse angepasst.<br />

Durch das hohe Gewicht des Materials bedingt mussten wir beim Fahrzeug<br />

immer wieder einige Stellen am Rahmen und Fahrwerk verstärken,<br />

damit der G auch im Gelände mit den entsprechend höheren Belastungen<br />

einsetzbar blieb.<br />

1980 führte die Polizei in Bonn dann einen dreiwöchigen Einsatztest<br />

durch, den ich begleitete. Das Ergebnis fiel so positiv aus, dass im Laufe<br />

der kommenden Jahre rund 100 Fahrzeuge für die Polizei, den Bun -<br />

desgrenzschutz sowie verschiedene Landesbanken gebaut wurden.<br />

Während der Entwicklung von verschiedenen Ausstattungsvarianten<br />

M A G A Z I N<br />

für den Sonderschutz wurde aber auch schon die erste Modellpflege<br />

für den zivilen G im Jahr 1981 vorbereitet.<br />

Mit Automatikgetriebe, Klimaanlage, Zusatztanks, Tropendach und vielen<br />

Neuerungen mehr, gab es für uns im Versuch reichlich zu tun. Im<br />

Laufe des Jahres 1982 fiel dann der Beschluss, die Entwicklungsarbeiten<br />

am G komplett von Graz nach Untertürkheim zu verlegen. Zunächst<br />

ging es hauptsächlich um die verschiedensten Militärvarianten.<br />

Wollte doch jedes interessierte Land eine eigene Version. Zunehmend<br />

fand der G aber auch Interesse im privaten Bereich, was zu der Anforderung<br />

führte, aus dem Nutzfahrzeug ein komfortables Allroundfahrzeug<br />

zu machen.<br />

Wir waren für die Entwicklungsarbeiten am Gesamtfahrzeug zuständig<br />

und bekamen reichlich Arbeit mit der Integration der modernen<br />

Motoren mit Benzineinspritzung, von Breitreifen mit Kotflügelverbreiterungen,<br />

einer Zusatzheizung, Recarositzen, der Anpassung der Fahrwerksabstimmung<br />

sowie vielen kleinen Änderungen, die im Laufe der<br />

Modelljahr-Änderungen abzuprüfen waren.<br />

Für uns bedeutete das eine nicht aufhörende Versuchserprobung von<br />

Nardo in Süditalien bis Kiruna in Nordschweden, vom Bundeswehrgelände<br />

in Stetten am kalten Markt über verschiedene Kiesgruben und<br />

Steinbrüche bis zu Hochgeschwindigkeitsteststrecken.<br />

Diese Weiterentwicklung zu einem Fahrzeug mit mehr Komfort und<br />

besseren Fahreigenschaften führte letztendlich dazu, ein neues Antriebskonzept<br />

mit einem permanenten Allradantrieb darzustellen. Dazu<br />

wurde die Entwicklung der neuen Baureihe 463 im Jahre 1989 der Pkw-<br />

Entwicklung zugeordnet und ich war ab diesem Zeitpunkt als Teamlei -<br />

ter für die Fahrwerksentwicklung und die Entwicklung der Gelän de -<br />

wagen mit Benzinmotoren zuständig. 1990 ging die neue Baureihe<br />

dann in Serie.<br />

Die Herausforderung war, dem für das Gelände ausgelegten Fahrwerk<br />

gute Manieren auf der Straße beizubringen. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

wurde durch neue Motoren ständig gesteigert und auf fahrdynamisch<br />

anspruchsvollen Strecken sollte das Fahrwerk ebenso sicher wie agil<br />

arbeiten. Auch die Anforderungen an die Fahrzeugakustik und die Fahr -<br />

zeugschwingungen erforderten einen hohen Entwicklungsaufwand bei<br />

der Abstimmung von Aggregatelagerungen, Aufbaulagern sowie der<br />

schwingungsarmen Auslegung des Triebstranges. Und mit der steigenden<br />

Höchstgeschwindigkeit stiegen auch die Anforderungen an das<br />

Bremssystem. Was zu Scheibenbremsen an der Hinterachse führte.<br />

Der Kraftstoffverbrauch war auch seinerzeit schon ein Thema und so<br />

wurden Überlegungen angestellt, dem G ein weiteres Geländefahrzeug<br />

zur Seite zu stellen. Dieses sollte durch besseren Luftwiderstand im<br />

Verbrauch deutlich niedriger liegen und etwas mehr für die Straße ausgelegt<br />

sein. Das hieß aber nicht, dass starke Abstriche bezüglich der<br />

Geländegängigkeit geplant waren. Es war die Geburtsstunde der M-<br />

Klasse Baureihe 163.<br />

Mit dem Entwicklungsbeschluss für die M- Klasse endete im Jahr 1993<br />

meine Arbeit am G. Der größte Teil der Entwicklungsmannschaft wurde<br />

für das neue Fahrzeug abgezogen und die weitere Entwicklung der<br />

G-Klasse ging wieder nach Graz. Aber den G gibt es immer noch. Und<br />

ganz ehrlich, wer wäre nicht stolz, wenn er miterleben durfte, wie eigene<br />

Ideen realisiert wurden und diese in dieser ansonsten so schnelllebigen<br />

Zeit nach 30 Jahren noch immer Bestand haben?<br />

19


20<br />

MBO-Archiv<br />

■ DIE CHRONIK<br />

Ein Überblick der technischen Änderungen, Modellwechsel und Ausstattungs -<br />

erweiterungen bei der G-Klasse in den vergangenen 30 Jahren.<br />

1973 >> Im April entsteht das erste Holzmodell<br />

des künftigen Mercedes-Geländewagens.<br />

1974 >> Der erste fahrbereite Prototyp wird<br />

erprobt.<br />

1975 >> Eine zweite Machbarkeitsstudie bestätigt<br />

die Erfolgsaussichten für einen Geländewagen<br />

von Mercedes-Benz. Beginn der Bau ar -<br />

beiten für eine neue Produktionshalle in Graz.<br />

1979 >> Das G-Modell wird in Südfrankreich<br />

der Presse vorgestellt. Produktionsstart ist<br />

am 1. Februar 1979 mit den Modellen 240 GD,<br />

300 GD, 230 G und 280 GE.<br />

1980 >> Ein geschlossener Kastenwagen mit<br />

kurzem oder langem Radstand erweitert das<br />

Angebot.<br />

1981 >> Erste Modellpflege. Optional erhältlich<br />

sind für den 280 GE und den 300 GD ein<br />

Automatikgetriebe, Klimaanlage, Längssitzbänke<br />

für die Ladefläche, Zusatztanks, Tropendach,<br />

Scheinwerferschutzgitter, Seilwinde,<br />

ein Hardtop für das Cabrio und der mechanische<br />

Nebenabtrieb. Statt fünf stehen<br />

jetzt 22 Farbtöne zur Verfügung.<br />

1982 >> Der neue 230 GE mit Benzineinspritzung<br />

und 92 kW/125 PS löst den 230 G<br />

mit Vergasermotor ab. Recaro-Sitze, Zusatzheizung,<br />

Breitreifen auf Leichtmetallfelgen<br />

und Kotflügelverbreiterung sind auf Wunsch<br />

lieferbar.<br />

1983 >> Den 230 GE gibt es wahlweise mit<br />

Viergang-Automatikgetriebe. Im Rahmen der<br />

zweiten Modellpflege werden vier neue Metallic-Farbtöne<br />

und ein Fünfganggetriebe angeboten.<br />

Jacky Ickx und Claude Brasseur fahren<br />

bei der Rallye Paris-Dakar mit einem 280 GE<br />

als Erste durchs Ziel.<br />

1985 >> Dritte Modellpflege mit serienmäßigen<br />

Differentialsperren, Zentralverriegelung<br />

und Drehzahlmesser. Das Cabrio erhält anstelle<br />

der einfachen Plane ein Klappverdeck.<br />

1986 >> Die Benzinermodelle 230 GE und<br />

280 GE sind mit geregeltem Katalysator lieferbar.<br />

Im Juli fährt das 50.000 Exemplar der<br />

G-Klasse vom Band.<br />

1987 >> Vierte Modellpflege mit neuen<br />

Sonderausstattungen. Elektrische Fensterheber,<br />

automatische Antenne und Doppelrollo<br />

für die Kofferraumabdeckung sind jetzt erhältlich.<br />

Das Fahrgestell mit Fahrerhaus und<br />

3,12 Meter Radstand kommt ins Programm.<br />

Der 250 GD mit 62 kW/84 PS löst den 240<br />

GD ab. Planungsbeginn für die spätere Modellreihe<br />

463.<br />

1988 >> Fahrer- und Beifahrersitz werden mit<br />

Armlehnen ausgestattet.<br />

1989 >> Zum 10. jährigen Jubiläum erscheint<br />

das Sondermodell 230 GE Classic in einer limitierten<br />

Auflage von 300 Exemplaren. Die<br />

Präsentation der neuen Baureihe 463 mit permanentem<br />

Allradantrieb, Edelholz-Innenausstattung<br />

und auf Wunsch ABS erfolgt im September<br />

auf der IAA in Frankfurt.<br />

1990 >> Markteinführung der Baureihe 463<br />

im April mit den Modellen 230 GE, 300 GE,<br />

250 GD und 300 GD. Drei Karosserieversionen<br />

stehen zur Auswahl. Ende der Produktion<br />

des 280 GE und des 300 GD der Baureihe<br />

460.<br />

1992 >> Produktion des G-Modells in Griechenland,<br />

das als CKD-Fahrzeug (Completely<br />

Knocked Down) in Einzelteilen an den Montageort<br />

geliefert wird. Markteinführung der Baureihe<br />

461 als überarbeitete Variante der bisherigen<br />

Baureihe 460 für professionelle Anwender.<br />

Die Modellpalette umfasst den 230<br />

GE und den neuen 290 GD, der den bisherigen<br />

250 GD ablöst. Erste Modellpflege des<br />

Typs 463: Tempomat, Reserveradabdeckung<br />

aus Edelstahl, seitliche Trittbretter, Gepäkkraumabdeckung<br />

und Wurzelnussholz sind<br />

auf Wunsch lieferbar. Im April wird der neue<br />

350 GD Turbodiesel eingeführt. Im Juni läuft<br />

der 100.000. Geländewagen vom Band.<br />

1973: erstes Holzmodell.<br />

1994: Der G 320 wird vorgestellt.<br />

2002: Der G 270 CDI erscheint.<br />

1993 >> In der Modellreihe 461 kommt ein<br />

Fahrgestell mit Fahrerhaus und 3,40 Metern<br />

Radstand ins Programm. Das Achtzylinder-<br />

Sondermodell 500 GE mit leistungsstarkem<br />

V8-Motor mit 177 kW/241 PS sowie eine besonders<br />

luxuriöse Ausstattung wird präsentiert.<br />

Das Sondermodell ist auf 500 Exemplare<br />

begrenzt. Neu: Die G-Modelle heißen jetzt<br />

offiziell G-Klasse, und die Typenbezeichnungen<br />

lauten ab jetzt zum Beispiel G 230, G 300<br />

oder G 350 Turbodiesel.<br />

1994 >> Zweite Modellpflege der Modellreihe<br />

463 mit innen belüfteten Scheibenbremsen<br />

vorn und serienmäßigem Fahrerairbag.<br />

Der 155 kW/210 PS starke G 320 löst den bisherigen<br />

G 300 ab.<br />

1995 >> Alle Modelle der G-Klasse werden<br />

mit einer per Fernbedienung steuerbaren Zen -<br />

tralverriegelung und einer Wegfahrsperre ausgestattet.<br />

1996 >> Der G 300 Turbodiesel mit 130<br />

kW/177 PS und elektronisch gesteuertem<br />

Fünfgang-Automatikgetriebe wird vorgestellt.<br />

Er ersetzt den G 350 Turbodiesel. Die Serienausstattung<br />

wird durch Scheinwerfer-Reinigungsanlage,<br />

Tempomat und Beifahrerairbag<br />

aufgewertet.


MBO-Archiv<br />

1980: Die Modellpalette mit Kastenwagen. 1982: Der G 230 mit Benzineinspritzung. 1983: Sieg bei der Rallye Paris-Dakar.<br />

1999: Das Sondermodell G 500 Classic. 1999: Innenausstattung des Classic. 2001: Die 150.000. G-Klasse.<br />

2003: Neuer Außenspiegel mit Blinker. 2006: Der G 55 AMG mit 500 PS. 2008: G-Klasse erhält 3-Lamellem-Kühlergrill.<br />

1997 >> Präsentation des Cabrios mit<br />

elektropneumatischem Verdeck. In der Baureihe<br />

463 löst der V6-Motor im G 320 den bisherigen<br />

Reihensechszylinder ab. Die elektronisch<br />

gesteuerte Fünfgang-Automatik ist im G<br />

320 serienmäßig. In der Baureihe 461 ersetzt<br />

der 290 GD Turbodiesel mit 88 kW/120 PS<br />

den 290 GD mit Saugmotor.<br />

1998 >> Vierte Modellpflege: Neben dem G<br />

320 und dem G 300 Turbodiesel wird als Spitzenmodell<br />

der neue G 500 (218 kW/296 PS)<br />

angeboten.<br />

1999 >> Im März wird zum 20. Geburtstag der<br />

G-Klasse das Sondermodell G 500 Classic<br />

vorgestellt. Die Stückzahl ist auf 400 Fahrzeuge<br />

limitiert. Das Multifunktions-Lenkrad<br />

erweitert die Serienausstattung der G-Klasse.<br />

Der G 55 AMG mit V8-Motor und 260 kW/354<br />

PS wird vorgestellt. Der Mercedes-Benz G 500<br />

Guard erscheint in drei verschiedenen<br />

Sonderschutzversionen.<br />

2000 >> Die neuen Modelle des Jahrgangs<br />

2001 mit neuem Interieur sind auf dem Pariser<br />

Automobilsalon erstmals zu sehen. Das<br />

neue Dieselmodell G 400 CDI mit V8-Dieselmotor<br />

(184 kW/250 PS) ersetzt den G 300<br />

Turbodiesel. Die V8-Modelle erhalten neue<br />

Leichtmetallfelgen, verchromte Kühlermaske<br />

und Stoßfänger in Wagenfarbe.<br />

2001 >> Ab Herbst wird die G-Klasse mit neuen<br />

Fahrdynamiksystemen vorgestellt. Dazu<br />

zählen das Elektronische Stabilitäts-Programm<br />

ESP®, der Brems-Assistent sowie das<br />

Elektronische Traktions-System 4ETS. Markteinführung<br />

der G-Klasse in den USA. In Graz<br />

wird die 150.000. G-Klasse produziert.<br />

2002 >> Der neue G 270 CDI mit 115 kW/156<br />

PS starkem Fünfzylinder-Dieselmotor erscheint.<br />

2003 >> Die G-Klasse erhält in die Außenspiegel<br />

integrierte Blinker.<br />

2004 >> Weltpremiere des neuen G 55 AMG<br />

mit V8-Kompressormotor und 350 kW/476<br />

PS auf dem Genfer Automobilsalon. Die G-<br />

Klasse feiert ihr 25-jähriges Jubiläum.<br />

2006 >> Der G 55 AMG leistet jetzt 368<br />

kW/500 PS. Erstmals werden Bi-Xenonscheinwerfer,<br />

Nebelleuchten mit Abbiegelicht<br />

und neue, kratzfestere Nanolack-Farbtöne angeboten.<br />

Der G 320 CDI ersetzt die Dieselmodelle<br />

G 270 CDI und G 400 CDI. Gleichzeitig<br />

entfällt der G 320.<br />

2007 >> Die letzte Ausbaustufe des G 55<br />

AMG leistet 373 kW/507 PS. Ein neues Kombiinstrument<br />

mit vier analogen Rundinstrumenten,<br />

eine modifizierte Mittelkonsole mit<br />

neuen Reglern und Schaltern und ein neues<br />

Vierspeichen-Multifunktionslenkrad bilden ab<br />

diesem Modelljahr die Kommandozentrale.<br />

Das Bedien- und Anzeigegerät COMAND APS<br />

mit DVD-Navigationssystem, integriertem Radio,<br />

CD-Player und Telefontastatur ist serienmäßig<br />

(optional im G 320 CDI). Neue Hekkleuchten<br />

in LED-Optik sind zudem serienmäßig,<br />

dazu gibt es als Sonderausstattung eine<br />

Rückfahrkamera, eine Reifendruckkontrolle<br />

oder das Interieurpaket „ARTICO“.<br />

2008 >> Der G 500 erhält den 5,5-Liter V8-<br />

Motor mit 285 kW/388 PS und 530 Nm Drehmoment.<br />

Mit einer geänderten Kühlermaske<br />

im 3-Lamellen-Design präsentiert sich die G-<br />

Klasse ab Herbst. Zeitgleich kommt auch die<br />

neue Telematikgeneration mit schneller Festplattten-Navigation,<br />

Bluetooth-Schnittstelle<br />

für den Betrieb von Mobiltelefonen und<br />

Sprachbedienung Linguatronic zum Einsatz.<br />

2009 >> Die G-Klasse feiert ihren 30. Geburtstag.<br />

Zum Jubiläum präsentiert Mercedes-Benz<br />

die Sondermodelle Limited30 und<br />

Edition.Pur.


MBO-Archiv<br />

Edel-Geländewagen oder Militär-Fahrzeug? Die Antwort ist<br />

inzwischen klar: Insgesamt wurden bislang mehr zivile G-<br />

Klassen gebaut denn militärische Varianten. Auch wenn das in<br />

den Anfangsjahren anders aussah. Aber auch mit der komfortbetonten<br />

Baureihe 463 blieb der G ein Arbeitstier. Und der Klassiker<br />

von Mercedes-Benz wird noch immer von Kommunen,<br />

Polizeibehörden, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Armeen und<br />

Dienstleistungsunternehmen eingesetzt. Die solide Konstruktion<br />

hat in diesen Kreisen ebenso ihre Vorzüge wie eine Bauzeit<br />

von 30 Jahren: Oft ist schon die zweite oder dritte Fahrzeug-Generation<br />

bei den Dienststellen im Einsatz und Anbauteile sowie<br />

Ausrüstung lassen sich einfach und kostengünstig umrüsten.<br />

Die Wahlmöglichkeiten bei Radstand, Karosserieform und<br />

Ausstattung sowie die über drei Jahrzehnte gesammelte Erfah-<br />

Immer im Dienst<br />

Die G-Klasse im gewerblichen und militärischen Einsatz.<br />

rung bei Sonderzubehör sind für viele Einkäufer und Beschaffungsstellen<br />

ein unschlagbares Argument für die Entscheidung<br />

zum Kauf der G-Klasse. Zieht man alle Möglichkeiten für den<br />

ge werb lichen und militärischen Einsatz mit ins Kalkül, kann<br />

ein Kunde theoretisch bei der Konfiguration der Fahrzeuge aus<br />

rund 2.700 verfügbaren Sonderausstattungen wählen – im Vergleich<br />

zu einem normalen PKW mit etwa 250 Wahlmöglichkeiten<br />

eine gigantische Vielfalt. Auch wenn einige Ausstattungen<br />

nur für den jeweiligen Auftraggeber entwickelt wurden und<br />

auch diesem vorbehalten bleiben.<br />

Im Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz | Für Transportund<br />

Rettungsaufgaben ist die G-Klasse wie geschaffen. Die großzügigen<br />

Platzverhältnisse sowie die hohe Geländegängigkeit<br />

machen das Fahrzeug zum idealen Begleiter von Rettungs-


MBO-Archiv<br />

mannschaften, die auch in abgelegenen Gegenden ihre Aufgaben<br />

verrichten müssen. Ein Beispiel ist der Vorausrüstwagen<br />

VRW auf Basis der Baureihe 461 mit langem Radstand (2.850<br />

mm) und einem zulässigen Gesamtgewicht von 2.900 Kilogramm,<br />

der mit Löschmittel, einem Generator zum Betrieb von<br />

Beleuchtungsanlagen oder zum Einsatz von Spreiz- und Trennwerkzeugen<br />

sowie einer Seilwinde ausgerüstet ist. Die Aufgabe:<br />

Schnell auch schwer zugängliche Unfallorte erreichen. Ein<br />

anderes Beispiel ist der Einsatzleitwagen ELW der Berufsfeuerwehr<br />

München mit dem Radstand 2.850 Millimeter zum Erreichen<br />

des Einsatzortes für den Einsatzleiter – und zwar bei<br />

jeder Witterung.<br />

Der Krankentransportwagen KTW-G mit Sonder- oder Koffer -<br />

aufbau ist dagegen optimal für den Personentransport unter<br />

M A G A Z I N<br />

schwierigen Bedingungen. Die geräumigen Ausführungen der<br />

Firmen Binz, Dlouhy, Miesen oder Zeppelin lassen eine zuverlässige<br />

Sicherung des Patienten während des Transportes zu<br />

und die großzügigen Platzverhältnisse im In nen raum bieten<br />

Ärzten und Rettungssanitätern gute Betreuungsmöglichkeiten<br />

beim Abtransport.<br />

Und für noch speziellere Einsatzzwecke gibt es G-Klassen wie<br />

den Geländewagen der Taucherabteilung der Wiener Berufsfeuerwehr<br />

mit großem Dachgepäckträger zum Transport von<br />

Ausrüstung und Werkzeug.<br />

Im Polizei- und Behördeneinsatz | Als Grenzkontrollfahrzeuge<br />

erhielt der Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei)<br />

kurz nach der Markteinführung kurze 230 G beziehungsweise<br />

lange 280 GE mit Dachluke und Sondersignalanlage.<br />

23


24<br />

MBO-Archiv<br />

Bei Kontrollfahrten an den östlichen Grenzen spulten die<br />

Beamten mit diesen G-Klassen einige Millionen an Kilometern<br />

ab. Das Erkennungszeichen der Grenzschutzfahrzeuge: die<br />

schwarzgrüne Lackierung in RAL 6012.<br />

Aus der aktuellen Baureihe 463 stammt dagegen bei der<br />

Bundespolizei ein Lichtmastwagen zur Ausleuchtung von Einsatzorten.<br />

ZUR LEKTÜRE EMPFOHLEN<br />

■ Auf 160 Seiten wird die Historie<br />

des G bei Armeen, Behörden<br />

und Hilfsdiensten in dem Buch<br />

„Das G-Modell als Einsatzfahrzeug“<br />

beschrieben. Umfangreiches<br />

Bildmaterial aus aller Welt<br />

zeigt ihn im Einsatz und gibt detailliert<br />

Auskunft über spezielle<br />

Ausrüstungen und technische<br />

Merk male. Einen Schwerpunkt<br />

bildet die Einführung des 250 GD<br />

WOLF bei der Bundeswehr.<br />

Erschienen ist das Buch im For -<br />

mat DIN A4 (Hardcover, 29,80<br />

Euro zzgl. Versandkosten) im Selbstverlag des Autors. Bestellmöglichkeit<br />

im Internet: www.iltis-buch.de.<br />

Aber auch eine leicht gepanzerte Variante wurde bei der Polizei<br />

und bei den Feldjägerverbänden der Bundeswehr genutzt.<br />

Der „Geschützte Sonderwagen 3 Mercedes-Benz“ (SW 3) ist ein<br />

kurzer 460er 280 GE mit Schutzausstattung für die Insassen.<br />

Panzerglas verhindert das Eindringen von Projektilen aus<br />

Handfeuerwaffen, durch eine Kugellafette kann aus dem Fahrzeug<br />

aber auch zurückgeschossen werden.<br />

Bei Kommunen kommt dagegen der Worker aus der Baureihe<br />

461 zum Einsatz. Langer Radstand (2.850 mm), zwei bis zehn<br />

Sitzplätze und eine mögliche Ausstattung mit hydraulisch be -<br />

tä tigtem Räumschild, Drei-Seiten-Kippbrücke oder eine fester<br />

Brüc ke aus Aluminium sind bei diesen Geländewagen nur einige<br />

der vielen Ausstattungsmöglichkeiten.<br />

Als Flughafen-Fahrzeug wird in Hamburg ein 290 GD Turbodiesel<br />

der Baureihe 461 mit kurzem Radstand (2.400 mm),<br />

Automatikgetriebe, zwei Sitzplätzen und einer Auflastung mit<br />

Gewichten vorn und hinten genutzt. Seine Ausstattung umfasst<br />

Zug- und Drückvorrichtungen, eine Signalanlage sowie eine<br />

Werkstattausstattung im hinteren Bereich. Die Aufgabe: defekte<br />

Treppen und Förderbänder zur Instandsetzung in die Hangars<br />

schleppen. In Wien wird auf dem Airport dagegen von der<br />

Polizei ein 230 der Baureihe 460 zur Sicherung des Geländes<br />

eingesetzt.<br />

Im militärischen Einsatz | Neben der zivilen Verwendung hat<br />

sich die G-Klasse vor allem als militärisches Führungs- und Ver-


MBO-Archiv<br />

■ Die G-Klasse im militärischen Einsatz<br />

bindungsfahrzeug durchgesetzt. Als erste Kunden hatten sich<br />

Argentinien (230 G) und Norwegen (240 GD) für die Beschaffung<br />

des G entschieden. Dänemark und die Schweiz folgten.<br />

Kunden aus dem militärischen Sektor legen Wert auf Geheim -<br />

haltung und Mercedes-Benz hat denn auch nie viel Aufhebens<br />

um die Lieferung militärischer G-Klassen gemacht. Obwohl es<br />

technisch sehr anspruchsvolle Fahrzeuge gab. Und gibt – zum<br />

Beispiel die aktuell in Graz produzierten Fahrzeuge für die aus -<br />

tralische Armee – Dreiachser mit 6x6-Antrieb.<br />

Neben dem Fertigungs-Standort Graz existierten aber stets<br />

auch noch andere Produktions-Standorte. Für Frankreich wurde<br />

der Peugeot P4 im Land produziert, eine Kooperation/Lizenzproduktion<br />

mit dem Hersteller Peugeot. 51 Prozent der Bauteile<br />

dieses Typs stammten aus Frankreich, 49 Prozent lieferte<br />

Mercedes-Benz.<br />

Auch die griechische Armee fährt G. Die offizielle Bezeichnung<br />

dort lautet ELBO MB 290 GDT. Die Fahrzeuge werden CKD<br />

(completely knocked down) geliefert und in Griechenland von<br />

Mitarbeitern der Firma ELBO Hellenic Vehicle Industry S.A. zusammengesetzt.<br />

Das Spektrum militärischer G-Klassen reicht bei der G-Klasse<br />

von Verbindungsfahrzeugen mit Funkausstattung über Waf-<br />

M A G A Z I N<br />

fenträger mit Leichtgeschütz, MILAN- und TOW-Ausrüstung bis<br />

zu Transportfahrzeugen mit Plane und Pritsche oder Sanitätsversionen.<br />

Die Bundeswehr hatte nach einer GATT-weiten Ausschreibung<br />

den G ebenfalls in einer großen Typenvielfalt bestellt. Neben<br />

dem Unimog und diversen schweren Lkw nutzt sie seit etwa<br />

1990 rund 12.500 G-Klassen – überwiegend 250 GD mit kurzem<br />

Radstand. Die später georderten Fahrzeuge der Bundeswehr<br />

waren mit dem 270-CDI-Fünfzylinder bestückt, mittlerweile<br />

werden vorwiegend der 280-CDI-Motor mit 6 Zylindern verbaut.<br />

Durch die Wandlungen in der militärischen Planung mit verstärkten<br />

Auslandseinsätzen haben sich auch die Fahrzeuge verändert.<br />

So kommen vermehrt gepanzerte Spezialfahrzeuge zum<br />

Einsatz. Spezialisiert haben sich auf diese Typen Firmen wie die<br />

Rheinmetall AG sowie die ACS Armoured Car Systems GmbH.<br />

Im privaten Einsatz | Die ausgemusterten Fahrzeuge aus Behördenbeständen<br />

werden übrigens regelmäßig an private und<br />

gewerbliche Abnehmer öffentlich versteigert. Wer eine Behördenversion<br />

kaufen möchte, kann sich im Internet zum Beispiel<br />

unter folgenden Adressen informieren:<br />

■ www.vebeg.de oder www.zoll-auktion.de (Deutschland),<br />

■ www.armyliqshop.ch (Schweiz),<br />

■ www.auksjon.no/ (Norwegen),<br />

■ www.dorotheum.com (Österreich) oder<br />

■ http://forsvaret.dk/FMT/Auktioner/ (Dänemark).


26<br />

MBO-Archiv<br />

My car is my castle<br />

Seit 30 Jahren gibt es bei der G-Klasse auch ganz spezielle<br />

Varianten – die Sonderschutz-Modelle.<br />

Beschuss-Tests und die Verarbeitung besonders widerstandsfähiger Materialien.<br />

Der aktuelle G 500 Guard wurde im<br />

November 2008 im Rahmen einer<br />

Modellpflege aufgewertet und wird in<br />

zwei Höchstschutz-Ausführungen der Wi -<br />

derstandsklasse B6 oder B7 angeboten.<br />

Die Armierung ist gegen Gewehrprojektile<br />

aus militärischen Waffen sowie Splitter<br />

von Handgranaten und Sprengsätzen<br />

ausgelegt, die beispielsweise bei Terror-<br />

anschlägen zum Einsatz kommen. Beide<br />

Varianten des G 500 Guard sind mit dem<br />

285 kW/388 PS leistenden V8-Motor mit<br />

5.461 ccm-Hubraum ausgestattet, dessen<br />

Drehmoment von 530 Newtonmetern bei<br />

2.800 min -1 anfällt.<br />

Die Höchstgeschwin digkeit wird durch<br />

die speziellen Reifen begrenzt und liegt<br />

bei 160 km/h.<br />

Zum serienmäßigen Lieferumfang des<br />

G-Guard der Schutzklasse B7 gehören<br />

unter anderem ein ex plo sions geschütz -<br />

ter Tank, eine spezielle Kommunikationsund<br />

Alarman lage (GAS, Gefährdeten-<br />

Alarm-System), Reifen mit Reifendrukkkontrolle<br />

und dem Notlaufsystem „Rodgard“<br />

sowie eine Notstarteinrichtung. Mit<br />

einem modifizierten Fahrwerk, verstärkten<br />

Achsen und einer angepassten<br />

Brems anlage wird dem erhöhten Gesamt -<br />

gewicht von 4.300 Kilogramm Rechnung<br />

getragen. Im komfortablen Innenraum<br />

gehören ein Dachhimmel in Alcantara<br />

und eine Fond-Einzelsitzanlage mit belüfteten,<br />

beheizten und elektrisch verstellbaren<br />

Multikontur-Sitzen zur Serien -<br />

ausstattung.<br />

Die dem aktuellen G 500 angepasste<br />

neue Ausstattung der Guard-Version umfasst:<br />

■ 5,5 Liter V8-Triebwerk mit<br />

285 KW (388 PS),<br />

■ 7-Gang-Getriebeautomatik mit<br />

Tippschaltung,


MBO-Archiv<br />

■ Lange Geschichte<br />

Die lange Geschichte der Sonderschutz-Fahrzeuge bei Mercedes-Benz reicht von 1928 bis heute.<br />

■ Rund 6.000 Sonderschutzfahrzeuge entstanden bislang und etliche<br />

der Autos, die vor 20 Jahren gebaut wurden, sind bis heute im Einsatz.<br />

Übrigens: Damit Guard-Modelle nicht in falsche Hände kommen, werden<br />

sie nur nach entsprechender Überprüfung des Interessenten verkauft.<br />

Das erste Fahrzeug von Mercedes-Benz, das ab Werk zum Sonderschutz-Fahrzeug<br />

aufgebaut wurde, war eine Pullman-Limousine des<br />

1928 vorgestellten Typs Nürburg 460 (W08). Ihm folgten Anfang der<br />

1930er Jahre der „Große Mercedes“ Typ 770 (W07), der unter anderem<br />

dem japanischen Kaiser Hirohito standesgemäßen Schutz bot, und<br />

Sonderschutzvarianten der Typen 500 (W08) und 770 (W 150).<br />

In den 1960er Jahren übernahm der legendäre Mercedes-Benz 600 für<br />

annähernd dreißig Jahre die Rolle als Staatskarosse. Als 1970 nach<br />

Überfällen auf Diplomaten in Lateinamerika plötzlich der Bedarf an<br />

■ geänderter Kühlergrill im<br />

3-Lamellen Design,<br />

■ überarbeite Instrumententafel,<br />

■ neue erweiterte und bedienungsfreundlichere<br />

Telematikgeneration<br />

mit COMAND APS,<br />

■ Rückfahrkamera der dritten Bremsleuchte,<br />

■ Reifendruckkontrolle,<br />

■ Bi-Xenon- und Nebelscheinwerfer<br />

mit Abbiegelichtfunktion,<br />

■ Heckleuchte mit moderner<br />

LED-Optik,<br />

■ 12-V-Steckdose im Beifahrerfußraum.<br />

Der Unterschied des werkseitigen Son -<br />

derschutzes im Vergleich zu Nachrüstlösungen<br />

verschiedener Anbieter: Türen,<br />

Rückwand, Seitenteile, Fahrzeughimmel<br />

oder Stirnwand werden nicht nachträglich<br />

geschützt, sondern von Grund auf in<br />

einem eigenständigen Produktionsprozess<br />

in die Rohkarosse integriert.So wird<br />

die Karosseriestruktur durch den Umbau<br />

verstärkt, anstatt belastet.<br />

Geschosse treffen zum Beispiel bei den<br />

Karosseriespalten, den Türen oder den<br />

Übergängen von Metall zu Glas auf ein<br />

ausgeklügeltes, überlappendes System,<br />

T E C H N I K<br />

Sonderschutzfahrzeugen wuchs, kamen gepanzerte Fahrzeuge auf<br />

Basis des 280 SEL 3.5, 350 SE, 350 SEL, 450 SE und 450 SEL ins Programm.<br />

Die G-Klasse wurde im Jahr 1979 ebenfalls ins Schutz-Programm<br />

aufge nommen.<br />

Die Spezialisten erfüllten in den 80 Jahren viele Kundenwünsche wie<br />

extra große Aschenbecher, verschiedene Einstiegshilfen auch für Rollstühle<br />

oder Trittbretter und Dachgriffe für Bodyguards. Für den Papst<br />

entstand außer dem „Papamobil“ auf G-Basis zum Beispiel auch eine<br />

S-Klasse der Baureihe W 126 mit Schiebedach und einer Konsole mit<br />

herausfahrbarem Sitz. Das größte Problem bei dieser Sonderschutz-<br />

Limousine war allerdings das nachträgliche Anbringen einer Bohrung<br />

für die Befestigung des päpstlichen Wappens an der C-Säule: Die-<br />

Techniker benötigten selbst mit speziellen Wolframbohrern zwei Tage,<br />

um das widerstandfähige Material zu durchdringen.<br />

27<br />

um sie am Eindringen zu hindern. Simulationen<br />

sichern zudem auch ab, dass die<br />

elektronischen Systeme der Fahrzeuge<br />

durch äußere Einflüsse nicht gestört werden<br />

können.<br />

An Pressen mit eigens entwickelten<br />

Biegewerkzeugen sitzen Fachleute, die<br />

das Gefüge des Spezialstahls im Detail<br />

kennen und es bei ihrer Arbeit berück -<br />

sichtigen. Es geht um zehntel Millimeter,<br />

denn der zur Verfügung stehende Einbauraum<br />

ist knapp. Manche Bauteile werden<br />

schließlich von Hand zu größeren<br />

Baugruppen zusammengeschweißt und<br />

anschließend komplett vergütet. Dabei<br />

wird das Gefüge des Stahls so verändert,<br />

dass er sich anschließend nicht mehr biegen<br />

lässt. Erst dann erfüllt es die hohen<br />

ballistischen Anforderungen.<br />

Die großzügige Dimensionierung der<br />

Fahrwerkskomponenten und der Bremsen<br />

stellt sicher, dass die Guard-Modelle<br />

hohe fahrdynamische Reserven bieten –<br />

trotz des zwangsläufig höheren Gewichtes<br />

von über vier Tonnen. Um die Möglichkeiten<br />

dieser Fahrzeuge auch optimal<br />

nutzen zu können, bietet Mercedes-Benz<br />

seit 1993 zudem spezielle Fahrertrainings<br />

für Guard-Kunden an.


MBO-Archiv


MBO-Archiv<br />

Geschichts-Stunde<br />

Der G ist für Erwin Steiger längst ein guter Freund, mehr<br />

noch, ein lieb gewonnenes Familienmitglied geworden.<br />

Und die G-Familie des Steinmetzes aus Reichelsheim im hessischen<br />

Odenwald ist groß. In jeder seiner Garagen, auf dem Gelände<br />

und in einer Scheune stehen die kantigen Geländewagen.<br />

Zumeist frühe Modelle, ehemalige Prototypen, Umbauten und<br />

auch einige Restaurationsprojekte. Echte Pretiosen sind darunter:<br />

ehemalige Puch-Prototypen, Einsatzfahrzeuge, umgebaute<br />

Geländewagen und auch ein Peugeot P4.<br />

Michael Steiger war früher Kfz-Mechaniker und hat das<br />

Schrauben gelernt. Pflege, Wartung und Restauration seiner G-<br />

Sammlung ist heute seine automobile Leidenschaft.<br />

„Mit einem 240 GD Cabriolet aus dem ersten Baujahr 1979<br />

fing es an. Ich hatte das Auto im Jahr 1990 in klassischem Rot<br />

gekauft. Ich wollte einfach wissen, was der G kann“ berichtet<br />

der Hesse. „Das Auto hatte die Fahrgestellnummer 1601 und<br />

zog mich sofort in seinen Bann. Zuvor war ich mit dem Pinzgauer<br />

und Haflinger von Puch unterwegs.“<br />

Der erste G sollte nur klären, ob er dieser Konkurrenz gewachsen<br />

ist.<br />

Der Wagen konnte viel mehr. „Der 240 GD brachte richtigen<br />

Pkw-Komfort in unseren Haushalt, echte Alltagstauglichkeit,<br />

genügsamen Verbrauch, herausragende Fahreigenschaften im<br />

Gelände und das Image eines automobilen Klassikers. Er war<br />

schlicht und einfach perfekt.“<br />

M A G A Z I N<br />

Im idyllischen Reichelsheim besitzt Steinmetz Michael Steiger eine beachtliche<br />

Anzahl früher G-Klassen. Ein Blick in seine Sammlung.<br />

Michael Steiger verkaufte seinen ersten G nach kurzer Zeit –<br />

damals für 8.000 Mark. Der Gedanke daran schmerzt ihn heute<br />

noch. Doch sich ankündigender Familienzuwachs verlangte<br />

nach einer größeren Variante. „Auf das Cabriolet folgte ein 230<br />

GE Station lang, Baujahr 1984, in Agavengrün“, erzählt er. „Das<br />

Auto ist bis heute rund 270.000 Kilometer gelaufen. Außer einem<br />

neuen Tank und einer neuen Zylinderkopfdichtung waren<br />

bis dato keine Reparaturen erforderlich. Den 230er gebe ich garantiert<br />

nicht mehr her.“<br />

Dabei hat der Familienvater mittlerweile die große Auswahl<br />

und mehr klassische G-Klassen, als er im Alltag bewegen kann.<br />

Ein Schmuckstück ist sein selbst aufgebauter schwarzer 500 GE<br />

Pick-up mit der Fahrgestellnummer 46023117000708. „Das<br />

Auto wurde 1979 als 230 G in der Aufbauvariante 5-Türer lang<br />

ausgeliefert. Ich habe ihn 1994 komplett umgebaut. Der Wagen<br />

ist nicht mehr original, macht aber höllischen Spaß.“<br />

Liebhaber von unberührten Fahrzeugen kommen beim roten<br />

230 G mit der Aufschrift „Flughafen Graz“ ins Schwärmen. „Ein<br />

ehemaliges Vorführfahrzeug von Steyr Puch. Es hat die Fahrgestellnummer<br />

46023117001333“, berichtet Michael Steiger.<br />

„Am 14. Januar 1981 erwarb der Flughafen Graz den Geländewagen<br />

und rüstete ihn zum Feuerwehrfahrzeug um. Das Auto<br />

hatte das Kurz-Kennzeichen ST 6. Heute stehen 127.000 Kilometer<br />

auf dem Tacho und der G präsentiert sich in exzellentem<br />

Originalzustand, ganz ohne Rost. Der Vergaser-Motor springt<br />

29


MBO-Archiv<br />

sofort an, er klingt sonor und kernig. Und genauso fährt er sich<br />

auch. Ein außerordentlich haltbarer Motor. Ein Bekannter fährt<br />

seit 1987 solch einen 230 G im täglichen Einsatz und hat bis<br />

heute etliche hunderttausend Kilometer zurückgelegt.“<br />

Wie der Sammler an solche Pretiosen kommt? Er selbst reist<br />

mehrmals im Jahr zur Geburtsstätte des G und trifft sich mit<br />

Gleichgesinnten. Zwei G-Klassiker seiner Sammlung stehen<br />

mittlerweile denn auch in einer Ausstellung in der Steiermark.<br />

„Zwei ganz besondere Fahrzeuge, ehemalige Prototypen. Eines<br />

der beiden Fahrzeuge wurde unlängst auch im „Classic Magazin“<br />

von Mercedes-Benz vorgestellt.“ Der 230 G hat die Fahrgestellnummer<br />

7200020. Die 720 steht für einen kurzen Prototyp,<br />

die 0020 bezeichnet die fortlaufende Nummer. Es ist<br />

demnach der 20. kurze G überhaupt. Nach dem Einsatz als Prototyp<br />

wurde das Auto zivil zugelassen und Erstbesitzer war die<br />

Forstverwaltung Donnersbach-Wald.<br />

Von frühen G-Fahrzeugen ist Michael Steiger vor einigen Jahren<br />

für den Alltag auf einen der letzten vollmechanischen Diesel<br />

umgestiegen. „Heute fahre ich 290 Turbodiesel – ein absolut<br />

verläßliches Arbeitstier. Das Auto wurde 1999 in Wüstensand<br />

Seidenmatt ausgeliefert und von mir als Vorführfahrzeug<br />

gekauft. Der Fünfzylinder-Direkteinspritzer hat eine satte Kraft-<br />

entwicklung und zieht auch im Hängerbetrieb einiges weg. Dieser<br />

G ist denn auch das Zugfahrzeug, wenn ich auf dem Trailer<br />

einen der anderen transportiere. Da kommen schnell drei Tonnen<br />

Anhängelast zusammen. Für den 290er kein Problem.“<br />

Neben seinen Fahrzeugen besitzt Michael Steiger auch eine<br />

Reihe von Automobila, die von der Geschichte der G-Klasse berichten.<br />

Frühe Prospekte, Preislisten, Bücher, Testberichte und<br />

Zeitungsberichte.<br />

Eine empfehlenswerte Lektüre sind die „Tipps für Geländefahrer“,<br />

erschienen 1981. Das farbige Heftlein mit 14 Seiten im<br />

Postkartenformat wurde vom Zentralkundendienst der Daimler-Benz<br />

Aktiengesellschaft Stuttgart-Untertuerkheim für Endkunden<br />

herausgegeben. Das Vorwort verkündet: „Diese Broschüre<br />

soll Ihnen wichtige Angaben und Tips über das Fahren<br />

im Gelände und auf der Straße geben. Außerdem sind alle<br />

Schaltmöglichkeiten mit dem Verteilergetriebe und den Differentialsperren<br />

beschrieben. Bitte beachten Sie schon vor dem<br />

ersten Einsatz Ihres Geländewagens unsere Ratschläge. Wir<br />

wünschen gut Fahrt.“<br />

Einige der Ratschläge und Regeln daraus: „Der gute Geländefahrer<br />

fährt langsam und erkundet schwierige Geländestücke<br />

vorher, denn ein Schaden wegen falschem Fahren kann einen


MBO-Archiv<br />

langen Fußmarsch bedeuten. Und: „Fahrer von 240 GD, 300 GD,<br />

230 G und 280 GE sollten weich fahren und einen 6. Sinn fürs<br />

Gelände entwickeln“, oder „vor extremen Steigungen und<br />

schwierigem Gelände in den kleinen Gang schalten und den<br />

Kraftfluß nicht unterbrechen.“<br />

Michael Steiger setzt solches schon lange in der Praxis um.<br />

Ausfahrt in einem Puch 240 GD Cabriolet aus 2. Hand mit einer<br />

Laufleistung von 87.000 Kilometern in Coloradobeige. „Die ge -<br />

naue Typbezeichnung lautet Puch 240 G1“, erklärt er. „Anhand<br />

der Fahr gestellnummer 46031017000097 erkennen Sie, dass es<br />

sich um Fahrzeug 97 der Serienproduktion handelt.“<br />

Nach kurzer Vorglühphase nagelt der Diesel verlässlich los.<br />

Es geht vom befestigten Weg in den durchweichten Wirtschaftsweg<br />

des Familienwaldes. Und hier zeigt der 30 Jahre alte<br />

G, dass er noch lange kein altes Eisen ist. Mühelos wühlt er sich<br />

bergauf. Nimmt Steine, einen morastigen Bachlauf, Böschungen<br />

und Wurzelstubben unter die Räder und fährt einfach vorwärts.<br />

Und wem heute drei Schalter für mittlere, hintere und vordere<br />

Differentialsperre zuviel sind, muss einmal ein solches Urge -<br />

stein im Gelände bewegen.<br />

Michael Steiger schwärmt: „Hinter dem Schalthebel sitzt noch<br />

ein zweiter kleiner Schalthebel für das Verteilergetriebe. Die-<br />

M A G A Z I N<br />

ser hat ein einfaches Schaltschema: vor, nach rechts und zurück.<br />

Die Stufen lauten S für Straßenfahrstellung. Der G fährt jetzt<br />

nur mit Heckantrieb. SA für Straßenfahrstellung mit Allradantrieb,<br />

zusätzlich ist der Vorderradantrieb eingeschaltet – empfehlenswert<br />

für rutschige oder vereiste Straßen und leichte bis<br />

mittelschwere Geländepassagen. Dann folgt rechts in der Mitte<br />

N für die Neutralstellung und GA für Geländefahrstellung mit<br />

Allradantrieb. Vor dem Schalten von SA in GA sollte bei frühen<br />

G-Klassen unbedingt die Kupplung betätigt werden. In der Geländefahrstellung<br />

mit Allradantrieb ist dann zusätzlich zum Allradantrieb<br />

die Geländeübersetzung eingeschaltet.“<br />

Rechts neben der manuell zu betätigenden Feststellbremse<br />

sitzen die Zughebel für die Differentialsperren. Sie werden einzeln<br />

geschaltet, indem man sie zehn Zentimeter nach oben<br />

zieht. Sobald die rote Kontrolllampe im Kombiinstrument aufleuchtet,<br />

ist die Sperre eingelegt. Beide sollte man allerdings<br />

nur in schwerem Gelände, bei Wasser- und tiefen Schlammdurchfahrten<br />

sowie bei extremen Geländesteigungen nutzen.<br />

„Ich habe seit der Führerscheinprüfung schon viele klassische<br />

Automobile gefahren“, sinniert Michael Steiger beim Fahren.<br />

„Aber der G ist der einzige Klassiker, der auch als Alltagsauto und<br />

echtes Nutzfahrzeug taugt. Auf ihn ist immer Verlass.“


32<br />

MBO-Archiv<br />

Gesammelte Werke<br />

Ein Sammler aus Ludwigshafen besitzt eine der größten Modell-Kollektionen<br />

der G-Klasse. Und ein ziemlich voll gestelltes Wohnzimmer.<br />

Uwe Schulz aus Ludwigshafen ist<br />

Gymnasiallehrer für Englisch sowie<br />

Französisch und lebt in einem Reihenhaus<br />

mit Terrasse und Garten. Also alles<br />

ganz bodenständig. Wenn da nicht das<br />

Wohnzimmer wäre. Denn das beherbergt<br />

eine Sammlung von weit über 200 unterschiedlichen<br />

G-Modellen in allen Maß-<br />

stäben, die zwangsläufig ihren Raum beanspruchen.<br />

Wie kommt ein Lehrer für Sprachen dazu,<br />

Modellautos zu sammeln und in den<br />

Mittelpunkt seines Wohnzimmers zu<br />

stel len? „Das ist eine etwas längere Geschichte“,<br />

erzählt Uwe Schulz, „Die Kurzfassung<br />

geht so: 1983 fing es an. Mein Va-<br />

ter kaufte sich damals seine erste G-Klasse.<br />

Einen 300 GD, Station kurz in Silbermetallic.<br />

Damals das Top-Modell der gerade<br />

mal vier Jahre alten Geländewagen-<br />

Baureihe. Der Neuwagen von der hiesigen<br />

Niederlassung war der Hingucker in<br />

unserem Stadtteil. Einfach ein kerniges<br />

und markantes Auto.“ Der Lehrer kommt


MBO-Archiv<br />

heute noch ins Schwärmen, wenn er an<br />

den ersten G in der Familie denkt:<br />

„Glücklicherweise nutzte mein Vater<br />

seinen G nicht nur als Pkw auf befestigten<br />

Straßen. Wir fuhren damals schon an<br />

manchen Wochenenden ins Gelände und<br />

loteten die Fähigkeiten unserer G-Klasse<br />

aus.“ Und was Vater und Sohn damals erlebten,<br />

begeisterte sie gleichermaßen.<br />

„Spätestens nach der ersten Geländefahrt<br />

waren wir endgültig infiziert.“<br />

Zu den ersten Modellautos war es für<br />

ihn dann nur noch ein ganz kleiner<br />

Schritt. „Das Sammeln von Modellen des<br />

G begleitet mich seither. Ich wollte meinem<br />

Vater nacheifern und kaufte zunächst<br />

ein paar Modelle von Herpa und<br />

Roco im Eisenbahnermaßstab 1:87“, erin -<br />

nert er sich. Im Laufe der Jahre kamen<br />

Dutzende anderer hinzu. Auch von der<br />

Berliner Traditionsfirma Wiking, die den<br />

G schon sehr früh als Nachbildung der<br />

Baureihe 460 mit langem Radstand und<br />

später auch als 463er G produzierte. Aus<br />

der frühen Wiking-Zeit stammt zum Beispiel<br />

der weiße G in Originalverpackung<br />

M A G A Z I N<br />

33<br />

des Mercedes-Benz Ver tragshändlers<br />

Herbert Mühle aus Nord deutschland. Damals<br />

ein Geschenk an Kunden, heute eine<br />

Rarität.<br />

Besonders schön anzusehen sind die<br />

sorgsam dekorierten Modelle aus der<br />

„Pri vate Collection“ von Herpa. Hierbei<br />

han delt es sich um aufwendig gestaltete<br />

Sammlerfahrzeuge in kleinen Kunststoff-<br />

Vitrinen. „Dieses Modell hier ist die 87fach<br />

verkleinerte Ausführung eines Steyr-<br />

Puchs der Berg-Rettung. Das Modell war<br />

damals schon nicht billig und hat mich


34<br />

MBO-Archiv<br />

rund 60 Mark gekostet“, erzählt Uwe<br />

Schulz. Da er nach bestandener Führerscheinprüfung<br />

das Glück hatte, immer<br />

auf die verschiedenen G-Modelle seines<br />

Vaters zurückgreifen zu können und sich<br />

deswegen keinen eigenen G anzuschaffen<br />

brauchte, intensivierte er seine Sammeltätigkeit.<br />

Neben den Modellfahrzeugen<br />

kamen bald auch weitere Automobilia<br />

hinzu: Uhren, Kugelschreiber oder<br />

Wer begeschenke – aber allesamt der G-<br />

Klasse gewidmet.<br />

„Flohmärkte und Modellbaubörsen waren<br />

früher immer eine reichhaltige Quelle“,<br />

meint der Sammler, „heute erledigt<br />

der Suchagent bei den Internet-Auktionen<br />

die meiste Arbeit für mich. Dann<br />

muss ich nur noch entscheiden, ob ich<br />

mitbiete oder mich besser zurückhalte.<br />

Denn das kann ganz ordentlich ins Geld<br />

gehen.“<br />

Würde er seine Sammlung heute liquidieren,<br />

könnte Uwe Schulz sich vom Erlös<br />

zumindest einen gebrauchten G gönnen.<br />

Stattdessen sammelt der Lehrer fleißig<br />

weiter. Unten im Regal parken Exemplare<br />

von Sikus, Matchbox, Mattel, Majorette<br />

und anderen Herstellern. „Einige<br />

der Fahrzeuge sind bespielt, bei manchen<br />

ist im wahrsten Sinne der Lack ab. Aber<br />

dennoch bleiben sie in meiner Sammlung,<br />

da es sich häufig um Geschenke von<br />

Bekannten und Freunden handelt.“ Skurril<br />

wirken die kleinen und bunten G-Modelle,<br />

deren Maßstab sich nicht näher bestimmen<br />

läßt. „Der dürfte so bei 1:90 liegen“,<br />

mutmaßt Uwe Schulz. „Diese Modelle<br />

stammen aus Brasilien und sind<br />

erst ein paar Jahre alt, obwohl sie schon<br />

viel älter wirken. Es handelt sich hierbei<br />

um recht einfach gestaltete Sammelautos,<br />

die in der Kappe von Haarspray Flaschen<br />

klebten.“<br />

Nur – er hat zwar viele G-Modelle, aber<br />

eine exakte Miniatur des ersten G der Familie<br />

fehlt. „Dafür gibt es jedoch einen<br />

Fernsehmitschnitt von unserem ersten<br />

G. Die wenigen Sendeminuten liefen im<br />

französischen Fernsehen in einer Autosendung<br />

und zeigten unseren G auf einer<br />

Offroad-Fahrt und auf einer Strandetappe.“<br />

Anlass war eine Tour mit dem französischen<br />

G-Club, bei dem die Familie<br />

seit Jahren Mitglied ist. Sie fuhren mit<br />

dem 300 GD nach Bordeaux, mit dem<br />

spä teren G 270 CDI in die Pyrenäen.<br />

Auch die tunesische Sahara zählte zu den<br />

Zielen. „Die letzte Reise führte uns mit<br />

un serem neuen G 320 CDI wiederum<br />

nach Südfrankreich“, berichtet Uwe<br />

Schulz. Mittlerweile verreist er mit Partnerin,<br />

aber immer noch mit dem G seines<br />

Vaters. „Der muss eben solange ohne Geländewagen<br />

auskommen....“<br />

Für den Alltag ohne Reisen hat sich der<br />

Sammler einige Dioramen gestaltet. Zum<br />

Beispiel mit dem Peugeot P4, den er der<br />

Vollständigkeit halber auch in zahlreichen<br />

Varianten in seiner umfangreichen<br />

G-Sammlung hat. Den meisten Raum<br />

nehmen aber die Fahrzeuge im beliebten<br />

Sammlermaßstab 1:43 ein. „Solido, Automaxx,<br />

Norev, Spark oder Carrarama sind<br />

hier einige recht bekannte Hersteller“,<br />

erläutert er. Die Frage, ob er auch den 280<br />

GE von der Rallye Paris – Dakar im Maßstab<br />

1:43 in seiner Sammlung hat, hält er<br />

offensichtlich für ziemlich überflüssig.<br />

„Welchen – es gab mehrere Varianten.<br />

Neben dem Modell von Norev war beispielsweise<br />

auch eine Sonderedition im<br />

Dakar-Fanshop erhältlich und auch eine<br />

Variante, die über die Mercedes-Benz<br />

Collection vertrieben wurde.“<br />

Ähnlich vielfältig sind die Modelle des<br />

Papamobils. Der aktuelle G im langen<br />

Radstand ist indes ein Unikat. „Den hat<br />

ein Modellbauer nach meinem Wunsch


MBO-Archiv<br />

gefertigt“, schwärmt er, während er das<br />

fragile Modell aus dem Regal nimmt und<br />

auf der Platte des Wohnzimmertisches<br />

vorfährt.<br />

„Natürlich dürfen auch einige Modelle<br />

der Marke Cursor nicht fehlen. Die frühen<br />

Fahrzeuge sind zwar recht grob gehalten,<br />

liegen dennoch gut in der Hand. Mercedes-Benz<br />

verschenkte sie damals. Sie<br />

wur den in vergleichsweise kleinen Stück -<br />

zahlen produziert und genießen in der<br />

Szene einen besonderen Status. „Es gibt<br />

Sammler, die sich nur auf Cursor-Mo delle<br />

konzentrieren“, erklärt der G-Enthusiast.<br />

Weniger skurril, dafür größer und auch<br />

bekannter sind die Modelle von Herstel-<br />

lern wie Dickie oder Gama. Von Dickie<br />

gibt es einen ferngesteuerten 280 G, das<br />

„Radio Racer“ aus Singapur, das wohl nur<br />

durch einen G in den Schatten gestellt<br />

wird, der aus der ehemaligen DDR<br />

stammt. „Der ehemals volkseigene Betrieb<br />

Anker stellte einen Puch-G im Maßstab<br />

1:15 her, der sehr gelungene Proportionen<br />

aufweist und von Front bis<br />

Heck rund 30 Zentimeter mißt“, erzählt<br />

Uwe Schulz. „Über ein Kabel kann man<br />

den G fahren und steuern. Die Türen lassen<br />

sich öffnen. Hupen kann er auch. Einige<br />

wenige Modelle verfügten sogar<br />

über eine Zweikanal-Funkfernsteuerung.<br />

Die sind echte Raritäten.“<br />

M A G A Z I N<br />

35<br />

Die Modell-Leidenschaft hat kaum<br />

Grenzen. Schließlich gibt es noch asiatische<br />

ferngesteuerte Modelle von Kyosho<br />

im Maßstab 1:24, Polizei-G Modelle aus<br />

der Türkei oder bunte Fahrzeugvarianten<br />

von Herstellern wie Joy-City oder New-<br />

Ray, ferner G-Modelle aus Weißblechdosen<br />

aus Madagaskar, Miniaturen mit Aufzugsmotor<br />

von Darda, Bausätze der Marke<br />

ESCI und sogenannte „Super-Off-Roader“<br />

aus China.<br />

Das Kaffeegeschirr jedenfalls hat Uwe<br />

Schulz längst beiseite geräumt und der<br />

Wohnzimmerschrank platzt dennoch aus<br />

allen Nähten. „Demnächst muss ich anbauen.“<br />


MBO-Archiv<br />

Die G-Klasse ist jetzt ganz offiziell bei Oldtimertreffen und<br />

-messen vertreten. Denn mit einem Fahrzeugalter von 30<br />

Jahren zählt sie zu den automobilen Klassikern.<br />

Wenige Fahrzeuge werden als „instant classic“ geboren, die<br />

G-Klasse setzt noch einen drauf: Sie ist ein ewig junger Klassiker.<br />

Dank ständiger Überarbeitungen und Modellpflege ist sie<br />

immer noch State of the Art, wenn es darum geht, ein Ziel zu<br />

erreichen.<br />

Auf der neunten Retro Classic in Stuttgart waren über 1.000<br />

Aussteller aus 15 Ländern mit rund 2.500 Fahrzeugen und einer<br />

Ausstellungsfläche von 100.000 Quadratmetern vertreten.<br />

Dominant dabei: Die G-Klasse als Oldie oder aktuelles Sondermodell<br />

„Pur“.<br />

In Halle sieben fand sich aber auch das Papamobil aus dem<br />

Mercedes-Benz Museum sowie ein gepanzertes Sonderschutzfahrzeug<br />

von 1980, das bis 2004 noch zur Sicherung des Stutt-<br />

Volles Programm<br />

30 Jahre G-Klasse. Auch auf der Automobil- und Oldtimermesse Retro Classics in<br />

Stuttgart wurde das Jubiläum gefeiert.<br />

garter Flughafens eingesetzt wurde. Dazu ein frühes G-Cabrio<br />

der Baureihe 460 in Agavengrün, der ebenfalls im Jahr 1980<br />

erstmals zugelassen wurde und bis heute von seinem Besitzer<br />

genutzt wird. Allerdings nur noch bei schönem Wetter für genussvolle<br />

Ausfahrten.<br />

Eingerahmt von den Ahnen wurde auch das neue Sondermodell<br />

G 280 CDI Pur präsentiert – in Obsidianschwarz und mit<br />

dem als Sonderausstattung lieferbaren Dachgepäckträger.<br />

Das Autohaus Weippert aus Holzgerlingen präsentierte im<br />

Atrium der Messe einige spektakuläre Umbauten wie einen G<br />

500 als Doppelkabine auf Basis des Radstandes 3.400 mm. Die<br />

spektakuläre G-Klasse mit einem 65 mm Bodylift steht auf Reifen<br />

der Dimension 11.00 R 16 – was einem Raddurch messer von<br />

99 Zentimetern entspricht. So bereift ist der Doka-Geländewagen<br />

rund 2,5 Meter hoch. Aktuelle Akzente am G von 2002: der<br />

neue Kühlergrill mit drei Lamellen und Bi-Xenonscheinwerfern.


MBO-Archiv<br />

Weitere Ausstattungsmerkmale des Gefährts: Verstärkte Federn,<br />

doppelter Lenkungsdämpfer, Distanzscheiben von 30 mm<br />

an der Vorderachse, Distanzscheiben mit 40 mm an der Hinterachse,<br />

Aufstiegsleiter an der Seitenwand, einer 14 bar Druck -<br />

luftanlage und einer zweiflutigen Edelstahl Auspuffanlage. Im<br />

Innenraum haben die Konstrukteure von Weippert echtes Holzparkett<br />

verlegt, die Türverkleidungen mit Alcantara bezogen<br />

und Recaro-Schalensitze verbaut.<br />

Markus Herrmann vom Autohaus: „Wir haben einen patentierten<br />

Nachrüstsatz für das Bi-Xenonlicht entwickelt, der mit Abstandssensoren<br />

und Stellmotoren aus dem Omnibus bereich vor<br />

wenigen Tagen seine technische Zulassung erhalten hat. Im Prin -<br />

zip können wir jetzt auch einen 240 GD von 1979 mit dem weißen<br />

Licht und entsprechender Straßenzulassung ausrüsten.“<br />

Weiter auf der Messe zu sehen waren ein G 500 Cabrio mit<br />

einer 30 mm Tieferlegung und zehn-Speichenrädern in Bicolor-<br />

Optik, ein von ORC zum Rallye-Fahrzeug umgebauter G 55<br />

AMG sowie ein ebenfalls von ORC stammender G 560 GE.<br />

Neben den G-Exponaten feierte die Unimog-Gilde ihren großen<br />

Klassiker: 60 Jahre Unimog waren ein weiterer runder Geburtstag.<br />

Vom ersten Serienfahrzeug bis zu einem Teilnehmer-<br />

Fahrzeug von der Rallye Paris – Dakar und den aktuellen Modellen<br />

war alles zu sehen.<br />

M A G A Z I N<br />

Aber auch der Vater aller Geländewagen von Mercedes-Benz<br />

war in der Ausführung G3a zu sehen. Restaurationsspezialist<br />

Kienle präsentierte ein Modell von 1933 mit drei Achspaaren.<br />

Der mächtige offene Tourenwagen soll später im Zweiten Weltkrieg<br />

an der Ostfront im Einsatz gewesen sein und Fragmente<br />

davon gelangten schließlich Jahrzehnte danach wieder nach<br />

Deutschland.<br />

Sowohl G3, G4 und G5, von dem in den Jahren 1937 bis 1941<br />

immerhin 606 Exemplare gebaut wurden – waren ihrer Zeit<br />

weit voraus und warteten bereits damals mit Allradantrieb, Einzelradaufhängung,<br />

Fünfganggetriebe, drei Sperrdifferentialen<br />

und einer Vierradlenkung auf.<br />

Ende der 30er Jahre stand das „G“ zwar auch bereits für Gelände“,<br />

doch zum Beispiel der G5 wurde von Mercedes-Benz als<br />

„geländegängiges Mehrzweck-Fahrzeug“ oder – in der Ausführung<br />

ohne Allradantrieb – als „offener Tourenwagen“ beziehungsweise<br />

sogar als „Sportwagen“ geführt. 1929 entstand auf<br />

Basis des G3 der verbesserte G3a mit einem 3,7 Liter Hubraum<br />

fassenden Motor und 69 PS Leistung. Von diesem Fahrzeug<br />

stellte Daimler-Benz bis 1935 exakt 2.000 Exemplare her. Die<br />

meisten von diesen Ungetümen sind in den Kriegswirren zerstört<br />

worden oder verschollen und das ausgestellte Exemplar<br />

zählt zu den letzten seiner Gattung.


38<br />

MBO-Archiv<br />

Meldungen<br />

■❚ Sparwunder<br />

>> Ein sparsamer Offroader mit beachtlichen<br />

Fahrleistungen straft alle Hetze<br />

wegen hoher Verbrauchswerten bei Geländewagen<br />

endgültig Lügen: der<br />

GLK220 CDI 4Matic Blue Efficiency.<br />

Die GLK-Klasse mit dem neuen Vierzylinder-Triebwerk<br />

ist ab April erhältlich.<br />

Der Motor mit 2,2 Liter Hubraum leistet<br />

150 kW / 204 PS und hat ein Drehmoment<br />

von 500 Nm. Trotz dieser Werte<br />

verbraucht die GLK-Klasse – je nach Bereifung<br />

– damit nur rund 6,7 Liter pro 100<br />

Kilometer im gemischten Stadt/Überland-Betrieb<br />

und hat dabei einen CO 2 -<br />

Ausstoß ab 176 Gramm pro Kilometer.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 205<br />

km/h angegeben, die Beschleunigung<br />

von 0 auf 100 km/h liegt bei 8,8 Sekunden.<br />

Ein Vorteil des neuen Dieselmotors: In<br />

alltäglichen Fahrsituationen kann mit<br />

niedrigen Drehzahlen sehr verbrauchsarm<br />

gefahren werden. Zur innovativen<br />

Technik zählen zum Beispiel der maximale<br />

Zünddruck von 200 bar, eine Common-Rail-Technik<br />

der 4. Generation mit<br />

einem um 400 bar auf jetzt 2.000 bar gesteigerten<br />

Raildruck sowie einem neuen<br />

Piezo-Injektorkonzept mit direkter Düsennadelsteuerung<br />

für höhere Flexibilität<br />

im Einspritztiming und damit weicherem<br />

Motorlauf. Dazu kommen schaltbare<br />

größere Ölspritzdüsen sowie eine<br />

Wasserpumpe mit 2-stufiger Aufladung<br />

und ein hinten liegender Nockenwellenantrieb.<br />

Weitere Neuheiten bei der GLK-Klasse<br />

sind 17 Zoll-Leichtmetallräder im 7-Speichen-Design<br />

und Ausstattungsvarianten<br />

in zweifarbigem designo Leder. Zur Wahl<br />

stehen Hellbraun und Corteccia zum<br />

Preis von jeweils rund 2.850,– Euro ohne<br />

Mehrwertsteuer.<br />

Diese Ausstattungen basieren stets auf<br />

Leder Schwarz und beinhalten Sitz- und<br />

Kopfstützenmittelfelder in der gewählten<br />

designo-Farbe, Sitzseitenwangen und<br />

mittlere Fondkopfstütze in designo-Le-<br />

der, eine designo Metallplakette in den<br />

Lehnen vorn und hinten, Sitzspannteile<br />

in Schwarz, einem Dachhimmel in<br />

schwarzem Stoff, passende Veloursfußmatten<br />

mit Einfassungen in designo Leder<br />

und mit Metallplakette, die Kindersitzerkennung<br />

im Beifahrersitz, ein<br />

Innenraumlichtpaket sowie eine mechanische<br />

Lordosestütze für den Beifahrersitz.<br />

Weitere Neuerungen sind beim GLK<br />

220 CDI 4MATIC BlueEFFICIENCY ein<br />

59 Liter fassender Kraftstofftank, ein 66<br />

Liter-Tank für die Modelle GLK 350 CDI<br />

4MATIC, GLK 300 4MATIC und GLK 350<br />

4MATIC. Als Sonderausstattungen sind<br />

zudem eine Rückfahrkamera mit statischen<br />

Hilfslinien, ein Media Interface inklusive<br />

Consumer-Kabel Kit, ein digitales<br />

Radio und KEYLESS-GO erhältlich. Dazu<br />

gibt es für einen Aufpreis von 50 Euro<br />

auch im BLUE EFFICIENCY den größeren<br />

Tank mit 66 Liter Fassungsvermögen.<br />

■❚ Der Berg ruft<br />

>> Bremen hat einen neuen Berg – den<br />

acht Meter hohen Hügel im neuen Geländewagen-Parcours<br />

des Kundencenters<br />

von Mercedes-Benz. Neuwagen-Kunden,<br />

die ihre GLK-Klasse in Bremen abholen,<br />

haben hier jetzt die Möglichkeit,<br />

sich von den Geländefähigkeiten ihres<br />

Offroaders zu überzeugen. Mit 936 Metern<br />

Gesamtlänge ist es ein Erlebnis, das<br />

beeindruckt. Eine 70 prozentige Steigung<br />

und eine Steilabfahrt mit 80 Prozent sind<br />

geboten, dazu vier Schrägfahrten sowie<br />

eine Stufenpyramide. Und die Verwindungsstrecke<br />

belegt, was das moderne<br />

Traktionssystem 4ETS zu leisten vermag.


MBO-Archiv<br />

Die Strecke ist aber nicht nur Neukunden<br />

vorbehalten. Für 35 Euro kann jeder<br />

Interessent eine Fahrt unter der Anleitung<br />

erfahrener Instruktoren erleben.<br />

■❚ Namens-Änderung<br />

>> Mit dem neuen Modelljahr ändert sich<br />

bei Mercedes-Benz die Typnomenklatur.<br />

Die bestehenden Bezeichnungen sind<br />

zwar vorerst weiterhin gültig, aber generell<br />

wird zum Beispiel aus dem GLK 320<br />

CDI jetzt ein GLK 350 CDI, aus dem GLK<br />

280 CDI ein GLK 300.<br />

Die Namensgebung soll einheitlich und<br />

durchgängig aktualisier werden. Denn:<br />

Das bisherige System ist an seinen Grenzen.<br />

Wie viel Hubraum hat zum Beispiel<br />

ein Elektromotor? Die neuen Technologien<br />

verlangen hier eine Überarbeitung<br />

gewohnter Werte und deshalb weist die<br />

Typnomenklatur künftig anstelle der reinen<br />

Hubraumorientierung die Fahrzeuggesamtleistung<br />

aus. Diese Umstellung<br />

begann mit dem C 250 CDI BlueEFFI-<br />

CIENCY und kommt auch bei den anderen<br />

Fahrzeugklassen voll zum Tragen.<br />

■❚ Gut gerüstet<br />

>> Geringerer Verbrauch und weniger<br />

Emissionen bei besseren Fahrleistungen:<br />

Diese von Mercedes-Benz konsequent<br />

umgesetzte Strategie honoriert jetzt auch<br />

der Gesetzgeber. „Die von der Bundesregierung<br />

beschlossene Reform der Kfz-<br />

Steuer gibt dem Verbraucher wieder Si-<br />

cherheit und Vertrauen“, sagte Dr. Dieter<br />

Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler<br />

AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.<br />

„Wir gehen davon aus, dass über die Hälfte<br />

unserer in 2009 ausgelieferten Fahrzeuge<br />

von der neuen Kfz-Steuer profitieren<br />

werden“.<br />

Beim Kauf eines neuen Geländewagens<br />

spielt aber auch die Versicherungsprämie<br />

eine Rolle. Und auch hier sind die<br />

Einstufungen meist günstig. Ein Überblick:<br />

Typ<br />

Typschlüssel<br />

Leistung in kW<br />

Haftpflicht<br />

Vollkasko<br />

Teilkasko<br />

G-Klasse (Baureihe 463)<br />

G 320 CDI Station AIK 165 24 26 24<br />

G 320 CDI Cabrio AIN 165 24 26 24<br />

G 500 BFS 285 24 26 24<br />

G 500 Guard BFU 285 24 26 24<br />

G 500 Cabrio BFT 285 24 26 24<br />

G 55 AMG BFV 373 24 31 26<br />

GL-Klasse<br />

GL 320 CDI AFQ 165 23 29 28<br />

GL 420 CDI AFR 225 23 30 28<br />

GL 450 AFU 250 23 30 28<br />

GL 500 AFT 285 23 30 28<br />

GLK-Klasse<br />

GLK 220 CDI BFI 125 22 25 25<br />

GLK 320 CDI BEU 165 22 26 25<br />

GLK 280 BES 170 21 23 25<br />

GLK 350 BET 200 21 23 25<br />

M-Klasse (Baureihe 164)<br />

ML 280 CDI AIZ 140 23 27 25<br />

ML 320 CDI AIX 165 23 27 25<br />

ML 420 CDI AIY 225 23 28 28<br />

ML 350 AJB 200 23 28 24<br />

ML 500 AJC 285 23 28 28<br />

ML 63 AMG AJD 375 23 31 32<br />

ML 63 AMG BEJ 375 23 31 32<br />

ML 63 AMG BCI 375 23 31 32<br />

■❚ Reifen-Messung<br />

M A G A Z I N<br />

39<br />

>> Ein zu niederer Luftdruck erhöht den<br />

Verbrauch und wird im Straßenverkehr<br />

zum Sicherheitsrisiko. Bei Geländefahrten<br />

kann es im abseits der Zivilisation<br />

auch das Ende der Reise bedeuten, wenn<br />

ein Reserverad allein nicht mehr ausreicht,<br />

um das Ziel zu erreichen.<br />

Gute Autofahrer bilden sich in der Regel<br />

zwar ein, einen platten Reifen über<br />

das Fahrverhalten des Autos zu erfühlen.<br />

Nur – wenn der Geländewagen in Spurrillen<br />

oder auf Sand ohnehin ein deutlich<br />

verändertes Fahrverhalten aufweist, wird<br />

das schwierig. Und wer mit einem Platten<br />

auch nur wenige Meter weiterfährt,<br />

zerstört den Pneu völlig. Wer dagegen<br />

rechtzeitig anhält, hat die Chance, den<br />

Reifen mit entsprechenden Stopfen oder<br />

Flicken soweit zu retten, dass zumindest<br />

die nächste Werkstatt erreicht werden<br />

kann.<br />

Für alle Fahrzeuge, die kein serienmäßiges<br />

Luftdruck-Erkennungssystem haben,<br />

empfiehlt sich das „Tyre Pressure<br />

Monitoring System“, das über diebstahlgeschützte<br />

Sensoren in den etwa 20 x 20<br />

Millimeter großen Ventilkappen die<br />

Messwerte kabellos an ein per Saugnapf<br />

an der Windschutzscheibe oder mit einem<br />

festen Standfuß montiertes Anzeigegerät<br />

überträgt.<br />

Bei Überschreitung der eingestellten<br />

Werte für Luftdruck oder Reifentemperatur<br />

erscheint auf dem Monitor eine Warnmeldung<br />

und ein akustisches Signal ertönt.<br />

Zudem zeigt der über Batterien oder<br />

einen 12 Volt-Anschluss betriebene LCD-<br />

Monitor an, wenn die Knopf-Batterien in<br />

den Sensoren gewechselt werden müssen.<br />

Der Einbau ist einfach und für Fahr-


40<br />

MBO-Archiv<br />

Meldungen & Produkte<br />

zeuge mit mehr Achsen oder auch zusätzliche<br />

Anhänger gibt es entsprechende<br />

Ausführungen mit sechs oder acht<br />

Sensoren. Der Preis für das Basisgerät bis<br />

4,2 bar bei Conrad-Elektronik (www.conrad.biz):<br />

rund 109 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.<br />

■❚ Böse Überraschung<br />

>> Nach dem Österreich-Urlaub erwartet<br />

manchen Autofahrer zuhause unangenehme<br />

Post: ein Strafbescheid aus der Alpenrepublik.<br />

Egal ob man zu schnell gefahren<br />

ist oder bei einem Telefonat am<br />

Steuer erwischt wurde – wer Zweifel an<br />

der Richtigkeit der Beschuldigung hat,<br />

muss diese nicht unangefochten hinnehmen.<br />

Doch das österreichische Recht hat<br />

seine Tücken. „Ein wesentlicher Unterschied<br />

zwischen dem deutschen und dem<br />

österreichischen Verwaltungsstrafsystem<br />

ist die sogenannte Lenkerauskunft,<br />

also die Auskunftspflicht über den Fahrer<br />

des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der<br />

Ordnungswidrigkeit“, erläutert Rechtsanwalt<br />

Dr. Hubert Tramposch von der Anwaltskanzlei<br />

Tramposch & Partner in<br />

Innsbruck. „In Deutschland ist der Fahrzeughalter<br />

nicht immer verpflichtet, den<br />

Fahrer bekannt zu geben, in Österreich<br />

schon.“<br />

Mit erheblichen Konsequenzen: Verweigert<br />

der Fahrzeughalter die Auskunft,<br />

so kann zum einen die Strafe für die<br />

Übertretung direkt gegen ihn festgesetzt<br />

werden. Zum anderen kann ihm für die<br />

Verweigerung selbst eine Strafe von bis<br />

zu 5.000 Euro auferlegt werden.<br />

Ein weiterer Unterschied des österreichischen<br />

Verfahrens bei Verkehrsüberschreitungen:<br />

Bei Strafen bis zur Höhe<br />

von 365,– Euro erhält der Verkehrssünder<br />

lediglich eine Zahlungsaufforderung.<br />

Persönlich kann er sich nicht zu den Vorwürfen<br />

äußern. Gegen diese Vorgehensweise<br />

kann allerdings Einspruch erho-<br />

ben werden, worauf ein ordentliches Verfahren<br />

mit einer schriftlichen oder mündlichen<br />

Rechtfertigung des Beschuldigten<br />

folgt. Die Entscheidung nach dem ersten<br />

Einspruch ergeht mit Bescheid. „Wird der<br />

Einspruch allerdings abgelehnt, hat sich<br />

der Verkehrssünder mit an den Verfahrenskosten<br />

zu beteiligen“, betont Dr. Tram -<br />

posch, dessen Kanzlei als Mitglied der<br />

Geneva Group International viele grenzüberschreitende<br />

Verfahren betreut, „der<br />

zu zahlende Anteil wird mit zehn Prozent<br />

der verhängten Strafe bemessen.“<br />

Grundsätzlich haben Beschuldigte die<br />

Möglichkeit, ein zweites Mal Einspruch<br />

zu erheben. In dieser zweiten Instanz<br />

folgt eine persönliche Vernehmung.<br />

„Spätestens dann ist es sinnvoll, einen<br />

professionellen Rechtsbeistand zurate zu<br />

ziehen“, empfiehlt der Anwalt. Nur mit<br />

fachgerechter Unterstützung von Experten<br />

könnten unangemessene Strafen und<br />

durch die Unterschiede in den Rechtssys -<br />

temen abgewendet werden.


MBO-Archiv<br />

■❚ Neues für die G-Klasse<br />

>> Jetzt gibt es auch für ältere G-Klassen das taghelle Xenon-<br />

Licht zum Nachrüsten. Die Firma ORC bietet einen Umbausatz<br />

an, der zudem LED-Tagfahrleuchten beinhaltet. Neben mehr Sicherheit<br />

durch bessere Sicht verleihen die modernen Scheinwerfer<br />

dem Klassiker das aktuelle markante Erscheinungsbild,<br />

zu dem allerdings auch der 3-Lamellen-Kühlergrill gehört. Dieser<br />

kostet inklusive Mercedesstern mit allen benötigten Anbauteilen<br />

rund 332,— Euro, bei G-Klassen vor dem Baujahr 2001<br />

werden außerdem zwei zusätzliche Verschraubungen benötigt.<br />

Zum Lieferumfang der Bi-Xenon-Scheinwerfer gehören Kabelsatz,<br />

LED-Tagfahrleuchten, Scheinwerferblenden, ein Montagekit<br />

und ein TÜV-Gutachten.<br />

■❚ Starker Auftritt<br />

>> Für einen noch imposanteren<br />

optischen Auftritt bei<br />

der neuen G-Klasse mit Xenon-Scheinwerfern<br />

sorgt das<br />

neue Tag-Fahrlicht von Brabus. Die passgenauen Blenden mit<br />

jeweils fünf integrierten LED-Leuchten können in jeder Mercedes-Benz<br />

Werkstatt in der passenden Wagenfarbe lackiert und<br />

montiert werden. Der Umbausatz kostet mit benötigtem Einbaumaterial<br />

und Gutachten 998,— Euro – zuzüglich Mehrwertsteuer<br />

und den Kosten für Montage und Lackierung.<br />

■❚ Ganz schön cool<br />

>> Die Kühl- und Gefrierboxen der südafrikanischen Firma National<br />

Luna wurden für den harten Off Road-Einsatz bei Expeditionen<br />

in heißen Ländern konzipiert.<br />

Die Single Box hat einen Nutzinhalt von 52 Liter, was ungefähr<br />

84 üblicher Getränkedosen entspricht. Die Double Box bie-<br />

M A G A Z I N<br />

Der Einführungspreis dafür liegt bei 2.514,– Euro für Fahrzeuge<br />

bis 2001 mit mechanisch geschaltetem Verteilergetriebe<br />

und 3.352,– Euro für spätere G-Klassen mit elektrisch geschal -<br />

tetem Verteilergetriebe.<br />

Neu bei ORC aus Ostfildern ist auch ein Hardtop für die Fahrerkabine<br />

des G Pick Up. Das zweiteilige Dach mit Sicherheitsglas-Rückfenster<br />

wird mit sämtlichen Dichtungen und Befestigungsmaterialien<br />

geliefert und ist speziell für den Pick up mit<br />

2.850 mm Radstand und fester Frontscheibe gefertigt. Die Erstmontage<br />

dauert etwa zwei Stunden, danach lässt sich das Dach<br />

in weniger als zwei Minuten öffnen und wieder schließen. Der<br />

größte Vorteil des 1.785,– Euro teueren Hardtops: Der Geräuschpegel<br />

im Innenraum wird deutlich gesenkt. Weitere Informationen<br />

sind unter www.orc.de im Internet zu finden.<br />

tet ein Tiefkühlteil mit zehn Litern und ein Kühlteil mit 40 Litern,<br />

allerdings lässt sich auch die komplette Box auf Tiefkühlen<br />

umstellen. Das robustes Gehäuse aus Metall, eine gute Isolation,<br />

die geringe Stromaufnahme auch im Tiefkühlbetrieb und<br />

ein zwischen +8°C bis -18°C gradweise regulierbarer Temperaturbereich<br />

zeichnen beide Modelle ebenso aus wie eine digitale<br />

Temperaturanzeige, Kontrolllampen für die Zustandsanzeige<br />

und abschließbare Verschlüsse. Eine Schutzhülle und eine<br />

Montageplatte für die Befestigung im Fahrzeug gibt es als<br />

Zubehör. Der Preis bei xp-edition in Rorschach ab 1.630,– Franken,<br />

umgerechnet 1.127,–Euro<br />

(www.xp-edition).


42<br />

MBO-Archiv<br />

Nordische Kombination<br />

Ein Teilnehmer schildert seine Erlebnisse bei der Polarkreis-Reise<br />

von Mercedes-Benz Offroad.


MBO-Archiv<br />

Lassen Sie mich das Fazit der Reise<br />

vorwegnehmen. Könnte man diese<br />

Reise noch irgendwie toppen? Ja und<br />

nein. Ja, weil wir kein Polarlicht zu sehen<br />

bekamen. Nein, in Sachen Betreuung,<br />

umfangreiches und abwechslungsreiches<br />

Programm, wunderbarer Gemeinschaft<br />

der Reiseteilnehmer und Wetter,<br />

das uns verwöhnt hat. Wenn auch die<br />

Temperaturen bis auf – 20° Celsius fielen,<br />

hatten wir doch jeden Tag herrlichen<br />

Sonnenschein und nahezu keinen Wind,<br />

so dass die trockene Kälte einem nichts<br />

ausmachte. Das Fazit: einfach Spitze.<br />

Aber zurück zum Beginn. Nach der individuellen<br />

Anreise trafen sich alle am<br />

Flughafen Rovaniemi. Vorstellung der<br />

Teilnehmer, ein kurzes Meeting mit Erklärungen<br />

zum Land, zur Strecke und<br />

zum Programm im Hotel „Santa Claus“<br />

folgten. Dann Abendessen und, alle waren<br />

schließlich im Urlaub, eine Stipvisite<br />

in die Hotelbar.<br />

Nach dem Frühstück ging es dann in<br />

den zur Verfügung gestellten G-, GL-, Mund<br />

GLK-Klassen zum Winterfahrtraining<br />

im Arctic Driving Center nordöstlich<br />

von Rovaniemi. Auf dem 400 Hektar messenden<br />

Versuchsgelände mit allem, was<br />

Auto und Fahrer fordert, konnten sich alle<br />

gefahrlos mit den Fahreigenschaften<br />

der Offroader bei winterlichen Straßenverhältnissen<br />

vertraut machen. Und erfahren,<br />

was passiert, wenn man die Physik<br />

überreizt. Den Regelsystemen sei Dank –<br />

Fahrzeuge wie Fahrer überstanden alle<br />

Ausflüge in den Grenzbereich klaglos.<br />

Anschließend: Besuch im direkt am Polarkreis<br />

liegenden Santa Claus Village<br />

mit persönlicher Audienz beim Weihnachtsmann<br />

und Gelegenheit, schon einmal<br />

auf den 24. Dezember 2009 datierte<br />

Post aufzugeben. Mit Sonderstempel vom<br />

Weihnachtsmann, versteht sich.<br />

Weiter auf schneebedeckten und spiegelglatten<br />

Nebenstrecken nach Kemi.<br />

Nach dem absolvierten Winterfahrtraining<br />

eine leichte Übung. Ohne eher ein<br />

Drahtseilakt. Das Abendessen im Eishotel<br />

– ein eindrucksvolles Erlebnis. Auch<br />

ohne Übernachtung in einem der Schneezimmer.<br />

Trotz exklusiver Ausstattung mit<br />

massiven Schneewänden, einem Eisblock<br />

als Bettgestell, Fellen und Schlafsäcken<br />

blieben unsere mollig warmen Hotelzimmer<br />

die kommodere Alternative.<br />

R E I S E<br />

43<br />

Am Morgen gab es für alle Schutzanzüge,<br />

Schuhe, Helme und Handschuhe.<br />

Und dann ein Snowmobil für jeden für<br />

den Weg über das Eis der Ostsee zu einer<br />

Insel. Erstes Etappenziel des Tages und<br />

mit der Möglichkeit, nach einer Kaffeepause<br />

mit einem Rentierschlitten zu fahren.<br />

Artgerechte Spreizhufe sorgten dafür,<br />

dass sich Silvia aufgrund der Massenträgheit<br />

ihres Körpers auf dem Boden<br />

wiederfand – das Rentier hatte beim Beschleunigen<br />

den Schlitten einfach unter<br />

ihr hinweggezogen.<br />

Nächster Stopp: Ein einsamer, nur durch<br />

einen ausgedörrten und ins Eis gesteck -<br />

ten Tannenbaum markierten Flecken Eis<br />

auf der zugefrorenen See zwischen Finnland<br />

und Schweden. Dann, wie an der Bus -<br />

haltestelle, kam unser nächstes Transportmittel.<br />

Ein Eisbrecher.<br />

Die „Sampo“ lief bis auf wenige Meter<br />

Eis brechend an uns heran. An Bord war<br />

die kommenden Stunden zu erleben, wie<br />

das Schiff sich durch 60 – 80 Zentimeter<br />

dickes Eis eine Rinne bahnt.<br />

Besichtigung des Maschinenraumes<br />

und der Brücke, dann Mittagessen an<br />

Bord. Nach einer Rundfahrt hatte jeder<br />

Gelegenheit, mit Schutzanzug im aufgebrochenen<br />

Wasser des Bottnischen Meerbusens<br />

zu baden. Zum Glück nur, wer<br />

wollte. Anschließend ging es mit den Motorschlitten<br />

zurück in die Stadt, zu warmen<br />

Cafés, gut geheizten Pubs und der<br />

angeheizten Sauna im Hotel.


MBO-Archiv


MBO-Archiv<br />

Nächste Etappenziele waren das Arktikmuseum<br />

und die Messerfabrik Marttiini.<br />

Zumindest im Arcticum waren denn<br />

auch Polarlichter zu sehen – multimedial<br />

aufgearbeitet im Kino. In Natura blieb<br />

uns eine Aurora Borealis verwehrt – aber<br />

so ist das eben mit diesem Naturphänomen:<br />

Man sieht es oder auch nicht.<br />

In Luosto dann wieder Schutzanzüge,<br />

Helme, Schuhe und Handschuhe. Alles,<br />

um mit Eis-Karts zwei Runden zu trainieren<br />

und anschließend ein Rennen<br />

über zwei Runden auszutragen. Über<br />

Sieg oder Niederlage entschieden bei den<br />

gedrosselten Cards eher geringeres Körpergewicht<br />

und verhaltene Fahrweise<br />

denn Können beim Driften. Was Wunder<br />

– die Damen heimsten den Sieger-Sekt<br />

ein. Kein Champagner, eher Prickelwasser.<br />

Und das noch in der Flasche gefroren.<br />

Aber viel Spaß für alle – und den unter<br />

blauem Himmel und weit nördlich des<br />

Polarkreises.<br />

Nach der Nacht in den urigen und dennoch<br />

komfortablen Blockhütten zwischen<br />

tiefverschneiten Fichten ging es<br />

zum Frühstück ins Restaurant – dem<br />

größ ten Blockhaus in Europa. Und im Anschluss<br />

wieder auf Snowmobile. Dass<br />

auch die Motorschlitten physikalischen<br />

Gesetzen unterliegen, zählt zu den ersten<br />

Erfahrungen im bergigen Gelände um<br />

Luosto. Aber bei herrlichem Wetter und<br />

den weiß überpuderten Wäldern geriet<br />

die Tour zu einer Märchenfahrt durch den<br />

Winter.<br />

R E I S E<br />

POLARKREIS-REISE 2010<br />

45<br />

Auch im Jahr 2010 bietet Mercedes-Benz<br />

Offroad wieder Reisen in den Bilderbuch-<br />

Winter am Polarkreis an. Mit Eisbrecher,<br />

Snowmobilfahrten, einem Fahrtraining, Eis-<br />

Kart, Museumsbesuch, Eisschloss und Näch -<br />

ten in romantischen Blockhütten. Zur Wahl<br />

stehen:<br />

■ Wintermärchen. Eine Reise ab Deutschland<br />

quer durch Finnland bis zum Polarkreis<br />

mit gestellten Geländewagen und Rückflug<br />

ab Rovaniemi. Der Termin: 16. Januar bis 25.<br />

Januar.<br />

■ Fröhliche Eiszeit. Drei Fly & Drive-Kurzreisen<br />

in den Polarwinter mit in Rovaniemi<br />

bereitstehenden Geländewagen von Merce -<br />

des-Benz. Die Termine: 2. bis 7. Februar, 9.<br />

bis 14. Februar und 16. bis 21. Februar.<br />

Mit Pausen. Zum Beispiel zum Hundeschlitten-Fahren.<br />

Eine tierische Begegnung,<br />

die zeigt, dass die 24 Pfoten von<br />

sechs Hunden für eine beachtliche Traktion<br />

sorgen, die auf Eis und Schnee selbst<br />

von einer G-, GL-, M- oder GLK-Klasse<br />

nicht zu schlagen ist.


46<br />

MBO-Archiv<br />

Reisen und Fahrspaß<br />

Fahrtrainings und Reisen von Mercedes-Benz Offroad im Jahr 2009 und 2010.<br />

Wer schon einmal ein Fahrtraining von Mercedes-Benz Off -<br />

road besucht hat, weiß, was eine G-, GL-, M- oder GLK-<br />

Klasse zu leisten vermag. Und hat viel an Sicherheit im Umgang<br />

mit seinem Geländewagen gewonnen – im Gelände als auch im<br />

Straßenverkehr.<br />

Neben den an vielen Orten in Deutschland angebotenen Off -<br />

road-Fahrtrainings gibt es auf dem dafür besonders geeigneten<br />

Gelände von Mercedes-Benz Offroad in Biberach jetzt noch spezielle<br />

Kurse:<br />

■ Das eintägige Basis-Training für Anfänger oder auch Familienmitglieder,<br />

bei dem niemand überfordert wird. Die erfahrenen<br />

Instruktoren erklären ausführlich die Funktion und<br />

Bedienung von Low- und High-Range, des Offroad-Schalters und<br />

seines Einflusses auf den Fahrbetrieb oder auch, wie man mit<br />

dem neuen Navigations-System eine Strecke aufzeichnen kann.<br />

■ Das eintägige Aufbau-Training, das mehr Sicherheit beim<br />

Meistern schwieriger Geländeabschnitte vermittelt. Die erfahrenen<br />

Instruktoren erklären ausführlich die Funktion und Bedienung<br />

von Regelsystemen und den Einfluss auf den Fahrbetrieb.<br />

Extreme Verschränkungen, Steilauffahrten und Niedrig -<br />

reibwertstrecken werden Befahren, ebenso Wasserstrecken<br />

durchquert und ein steckengebliebenes Fahrzeug fachgerecht<br />

geborgen.<br />

■ Das zweitägige Profi-Training vermittelt, wie man seinen<br />

Geländewagen zum Beispiel auf eine Fernreise vorbereitet, in<br />

wirklich schwierigem Gelände sein Ziel erreicht, ein umgekipptes<br />

Fahrzeug wieder aufrichtet, sich im Abseits der Zivilisation<br />

bei Pannen wie einem defekten Kühler oder undichten<br />

Reifen selbst hilft und mit einer Seilwinde auch extreme Hänge<br />

bergauf wie bergab meistert.<br />

Die speziellen Trainings „Basis“, „Aufbau“ und „Profi“ finden<br />

ausschließlich auf dem weitläufigen Gelände von Mercedes-<br />

Benz Offroad bei Biberach im reizvollen Umfeld der Schwäbi-<br />

schen Alb und in verkehrsgünstiger Lage nahe der Autobahn<br />

statt. Es ist sowohl die Teilnahme mit der G-, GL-, M- oder GLK-<br />

Klasse als auch mit von Mercedes-Benz gestellten Fahrzeuge<br />

möglich. Für alle Fahrtrainings wird der Führerschein Klasse<br />

3/Kl. B vorausgesetzt, das Aufbau- und Profi-Training bleibt<br />

wegen der benötigten Bodenfreiheit der G-, GL- und M-Klassen<br />

mit Offroad-Pro-Technikpaket vorbehalten. Alle Termine finden<br />

Sie auf Seite 48.<br />

■❚ Die Offroad-Party<br />

>> Die große Offroad-Party findet vom 25. bis 27. September bei<br />

Biberach statt. Neben purem Fahrspaß, Geselligkeit, Reisefilmen<br />

und der Möglichkeit, andere Teilnehmer von Fahrtrainings<br />

oder Reisen einmal wieder zu sehen, gibt es reichlich Gelegenheit<br />

zum Geländefahren mit dem eigenen oder mit einer zur<br />

Verfügung gestellten G-, GL-, M- oder GLK-Klasse. Ein anspruchsvoller<br />

Rundkurs lädt zum Fahren ein und am Samstagabend<br />

findet eine Grill-Party am See mit Dixiland und Lagerfeuer-Romantik<br />

statt. Mit der Ausschreibung erhalten alle Interessenten<br />

ein Verzeichnis der Hotels im Umkreis, ansonsten ist<br />

auch das Campen auf dem Gelände möglich. Die Party beginnt<br />

am Freitag (25.09.09) ab 17 Uhr und endet am Sonntag<br />

(27.09.09) gegen 14 Uhr.<br />

■❚ Russland-Reise<br />

>> Die „Murmansk-Reise 2009“ durch eine der reizvollsten und<br />

einsamsten Regionen im hohen Norden mit vielen Sandetappen<br />

und Flußdurchfahrten auf der Kola-Halbinsel ist bereits ausgebucht.<br />

Wenn Sie Interesse haben, senden Sie uns dennoch den


MBO-Archiv<br />

ausgefüllten Coupon auf Seite 48 zurück – manchmal wird auch<br />

wieder ein Platz frei, weil ein Teilnehmer absagen muss.<br />

■❚ Mongolei-Reise<br />

>> Ein einzigartiges Reiseland mit faszinierenden Landschaften<br />

erleben die Teilnehmer der fünf Fly & Drive-Touren von Mercedes-Benz<br />

Offroad im August und September mit in Ulaanbaatar<br />

bereitstehenden G- und GL-Klassen. Zur Wahl stehen<br />

zwei jeweils einwöchige Strecken, die sich auch zu einem längeren<br />

Urlaub kombinieren lassen. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

über unseren zuverlässigen mongolischen Partner individuelle<br />

Verlängerungstage für Jäger (Wölfe, Rehböcke oder<br />

Gazellen) oder zur Wildbeobachtung zu buchen.<br />

Etappenziele sind, je nach gewählter Tour, zum Beispiel die<br />

Gobi-Wüste mit Sanddünen und den geschwungenen Bergen<br />

der Zentralmongolei am Horizont, Karakorum als ehemalige<br />

Hauptstadt von Dschingis Khan mit Erdene Zuu, einem der<br />

größten Klöster in der Mongolei, oder auch Khushuu Tsaidam<br />

mit den Hinterlassenschaften der Könige Kultegen und Tonyukuk.<br />

Übernachtet wird in Ulaanbaatar im Hotel, unterwegs in<br />

stilechten Jurten mit sauberen Duschkabinen, Waschgelegenheiten<br />

und Toiletten in einem zentralen Gebäude.<br />

■❚ Frankreich-Reise<br />

>> Frankreich genießen die Teilnehmer der Reise von Mercedes-Benz<br />

Offroad im Oktober. Geboten werden wilde Passstraßen,<br />

viel Landschaft und gemütliche Abende in hervorragenden<br />

Restaurants. Übernachtet wird stets in sehr guten bis guten Hotels.<br />

Die Teilnahme ist mit der eigenen oder einer für die Reise<br />

zur Verfügung gestellten GL-, M-, GLK- oder G-Klasse möglich.<br />

■❚ Afrika-Durchquerung<br />

>> Startpunkt der West-Ost Durchquerung von Afrika ist Walvis<br />

Bay, rund 30 km südlich von Swakopmund an der Atlantikküste<br />

gelegen. Von dort führt die Strecke zur Etosha-Pfanne und<br />

I N T E R N<br />

Caprivi – die einzige Region Namibias, die fast ausschließlich<br />

in den Tropen liegt und größtenteils aus flachem Sumpfland besteht.<br />

Eine wildreiche Region, die auf dem Weg zu den Victoria -<br />

fällen durchquert wird. Die Vic-Falls, 1989 von der UNESCO<br />

zum Weltnaturerbe erklärt, liegen zwischen den Grenzstädten<br />

Victoria Falls und der nach ihrem Entdecker benannten Stadt<br />

Livingstone. Um die Fahrt durch das von Unruhen geprägte Simbabwe<br />

zu vermeiden,führt die Strecke von Sambia aus an die<br />

gewaltigen Wasserfälle. Dann geht es über Lusaka zum South<br />

Luangwa National Park, der mit einer Gesamtfläche von über<br />

9.000 Quadratkilometern unglaublich viele Wildtiere beheima -<br />

tet. Die heißen Quellen von Kapishy und Shiwa Ng`andu, das<br />

Nyika Plateau und der Lake Malawi sind weitere Ziele, bevor<br />

der 3.000 Meter hohe Mulanje erreicht wird – Teil des Mulanje-Bergmassivs<br />

in Malawi und zugleich höchster Berg Zentralafrikas,<br />

an dessen untersten Hängen sich weitläufige Teeplantagen<br />

erstrecken. Über die südliche Spitze von Malawi wird das<br />

benachbarte Mosambik erreicht, wo die Route am Indischen<br />

Ozean entlang zum Küstenort Inhambane und ans Reiseziel Maputo<br />

führt, von wo aus die Teilnehmer zurückfliegen und die<br />

Au tos verschifft werden – und zwar über Kapstadt, um die risikoreiche<br />

Passage um das Horn von Afrika zu vermeiden.


48<br />

MBO-Archiv<br />

INFORMATIONSABRUF für das Jahr 2009<br />

Ich bin an folgenden Offroad-Fahrtrainigs und -Reisen interessiert und bitte unverbindlich um weitere Informationen:<br />

Reisen und Offroad-Trainings 2009<br />

* Mongolei (Fly & Drive) 1. Termin 2. Termin 3. Termin 4. Termin 5. Termin<br />

❑ 09. - 16. August ❑ 16. - 23. August ❑ 23. - 30. August ❑ 30. Aug.- 06.Sept. ❑ 06. -13.September<br />

* Erlebnis-Reise Murmansk ❑ 04. - 21. Juli<br />

* Erlebnis-Reise Frankreich ❑ 10. - 16. Oktober<br />

* Erlebnis-Reise Afrika-Durchquerung ❑ 01. - 23. November<br />

* Die Reisetermine können sich noch ändern. Detaillierte Informationen werden rechtzeitig vor der jeweiligen Reise zugesandt.<br />

Offroad-Trainings 2009 1. Termin 2. Termin<br />

Biberach ❑ 21. März ❑ 07. November<br />

Lübeck ❑ 04. April<br />

Berlin ❑ 06. Juni<br />

München ❑ 18. Juli<br />

Wittenberg ❑ 19. September<br />

Dorsten ❑ 03. Oktober<br />

Profi-Offroad-Trainings 2009 1. Termin 2. Termin<br />

Biberach ❑ 28. – 29. März ❑ 14. – 15. Nov.<br />

Offroad-Party 2009 1. Termin<br />

Biberach ❑ 25. – 27. September<br />

Reisen 2010<br />

= auch mit gestellter GL-, M-, GLK- oder G-Klasse möglich = Übernachtung im Hotel = Übernachtung im Zelt = Übernachtung in einer Jurte<br />

Vorname/Nachname Firma<br />

Straße Nr. PLZ/Ort<br />

Telefon/Fax E-Mail<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

❑ = Offroad-Erlebnis ❑ = Offroad-Abenteuer<br />

* Namibia (Fly & Drive) 1. Termin 2. Termin 3. Termin 4. Termin 5. Termin<br />

❑ 08.-14. April ❑ 15. - 20. April ❑ 22. - 27. April ❑ 29. April - 04.Mai ❑ 06. - 11. Mai<br />

* Polarkreis (Fly & Drive)<br />

* Tunesien (Fly & Drive)<br />

❑ 26. - 31. Januar ❑ 02. - 07. Februar ❑ 09. -14. Februar ❑ 16. - 21.Februar –<br />

❑ 10. - 15. Nov. ❑ 17. - 22. Nov. ❑ 24. - 29. Nov. – –<br />

* Erlebnis-Reise Toskana 13. - 20. Juni<br />

* Erlebnis-Reise Persien 01. September bis 03. Oktober<br />

* Erlebnis-Reise 1001-Nacht 15. Oktober bis 08. November<br />

Basis-Offroad-Training 2009 1. Termin 2. Termin<br />

Biberach ❑ 16. Mai ❑ 24.Okt.<br />

Aufbau-Offroad-Training 2009<br />

Biberach ❑ 25. April ❑ 31. Okt.<br />

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Tel: (02364) 16 72 34 · Fax: (02364) 16 73 42<br />

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www.halterner-autolackiererei.de


50<br />

MBO-Archiv<br />

IMPRESSUM<br />

Der Titel „Mercedes-Benz Offroad“ ist<br />

lizenziert durch die Daimler AG.<br />

■ Anzeigen, Verlag und Herausgeber:<br />

TUFA GmbH<br />

Gewerbestraße 10a<br />

D-78345 Moos<br />

Telefon 0049 (0) 77 32 – 97 01 47<br />

Telefax 0049 (0) 77 32 – 97 01 46<br />

e-Mail: offroad.mercedes-benz@tufa.de<br />

Internet: www.offroad.mercedes-benz.de<br />

■ Chefredakteur: Martin Breuninger<br />

■ Redaktionsmitglieder:<br />

Susanne Breuninger,<br />

Simone Klingler, Robert Mlinaric,<br />

Alfred Vtic.<br />

■ Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Mathias Paulokat, Gisbert Scheck,<br />

Kai Sippel.<br />

■ Titelfoto und Fotos:<br />

DC-Media, Mathias Paulokat, Martin<br />

Breuninger, Jörg Sand, F. Kollmann,<br />

Magna Steyr AG, ACS GmbH, Be rufs -<br />

feuerwehr München, Rheinmetall AG,<br />

Bundespolizei-Präsidium, Kai Sippel,<br />

P. Jedamus, Departement of National<br />

Defense, Norwegian Defense Media<br />

Center.<br />

■ Grafik, Layout: Paul Kozak<br />

■ Reproduktion und Druck:<br />

Mareis Druck<br />

Zeiss-Straße 8<br />

D-89264 Weißenhorn<br />

■ Rechte: Die Redaktion behält sich vor,<br />

Leserbriefe in gekürzter Form zu ver öf -<br />

fent lichen. Für eingesandte Ma nus krip te<br />

und Fotos übernimmt die Redak tion keine<br />

Haftung. Der Inhalt von Bei trä gen entspricht<br />

der Meinung des Autors und ist<br />

von der Redaktion nicht zu vertreten.<br />

„Mercedes-Benz Offroad“ er scheint vier -<br />

mal im Jahr. Der Abdruck ist – auch aus -<br />

zugs weise – nur mit schriftlicher Ge neh -<br />

mi gung des Verlags gestattet. Auf das Er -<br />

scheinen besteht kein Rechtsan spruch.<br />

Alle in dieser Ausgabe angegebenen Preis -<br />

angaben beziehen sich auf den deutschen<br />

Markt.<br />

Das Abonnement<br />

DIE LEISTUNGEN<br />

■ Vier Magazine „Mercedes-Benz Offroad“ im Jahr per Post frei Haus.<br />

■ Kostenlose private Kleinanzeigen in der Zeitschrift und auf den Internet -<br />

seiten von „Mercedes-Benz Offroad“.<br />

■ Preisvorteile für die von „Mercedes-Benz Offroad“ in Deutschland<br />

angebotenen eintägigen Fahrtrainings.<br />

■ Kostenlose Beratung bei allen technischen Fragen zur GLK-, M-, GL- und<br />

G-Klasse oder bei der Reisevorbereitung.<br />

ABONNEMENT-ANTRAG<br />

■ Ich möchte künftig das Magazin „Mercedes-Benz Offroad“ vier mal im Jahr zu -<br />

gesandt bekommen. Das Abonnement kostet jährlich 65,– Euro (inkl. MwSt.)<br />

und kann jeweils zum 31. Dezember gekündigt werden. Der Beitrag wird anteilig<br />

zu den noch erscheinenden Heften des laufenden Kalenderjahres berechnet.<br />

Die Rechnung und die Magazine sollen an die unten aufgeführte Anschrift gesendet<br />

werden.<br />

c Herr c Frau c Firma<br />

Vorname Nachname Geburtsdatum<br />

Straße PLZ Ort<br />

Telefon Fax/E-Mail Mobil-Telefon<br />

Ich fahre eine: c GL-Klasse c M-Klasse c GLK-Klasse c G-Klasse<br />

Baujahr: Fahrzeug-ID-Nr.:<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

■ Widerrufsrecht: Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung<br />

beim Verlag (TUFA GmbH, Gewerbestraße 10a, D-78345 Moos) schriftlich oder durch Rück sendung der<br />

erhaltenen Zeitschrift widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung.<br />

Ich bestätige das mit meiner zweiten Unterschrift.<br />

Ort, Datum Unterschrift


MBO-Archiv<br />

FILDERSTADT-BERNHAUSEN<br />

TRAVEL CENTER<br />

Plieninger Straße 21, 70794 Filderstadt<br />

Position: N 48° 40.921‘ E 009° 13,110’<br />

Ö� nungszeiten:<br />

Mo-Mi: 10:00-19:00<br />

Do-Fr: 10:00-20:00<br />

Sa: 9:30-17:00<br />

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STUTTGART<br />

TRAVEL STORE<br />

Schmale Straße 9, 70173 Stuttgart<br />

Position: N 48° 46,491‘ E 009° 10,59 5’<br />

Ö� nungszeiten:<br />

Mo-Mi: 10:00-19:00<br />

Do-Fr: 10:00-20:00<br />

Sa: 10:00-18:00<br />

ULM<br />

TRAVEL STORE<br />

Hafenbad 17, 89073 Ulm<br />

Position: N 48° 23,998‘ E 009° 59,619‘<br />

Ö� nungszeiten:<br />

Mo-Mi: 9:30-18:30<br />

Do-Fr: 9:30-19:00<br />

Sa: 9:30-17:00<br />

Reise-Ausrüstung<br />

Dachzelte<br />

Schlafsäcke<br />

Expeditionsausrüstung<br />

Bike-Zubehör<br />

GPS-Navigation<br />

Satelliten-Telefon<br />

Outdoor-Bekleidung<br />

Trekkingschuhe<br />

Rucksäcke<br />

Autofähren weltweit<br />

Bergsport<br />

Bücher<br />

432 Seiten-Katalog<br />

kostenlos!<br />

Tel: 07 11 70 96-700<br />

Fax: 07 11 70 96-770<br />

www.woick.de<br />

METZINGEN<br />

OUTLET CENTER<br />

Stuttgarter Straße 45/1, 72555 Metzingen.<br />

Position: N 48° 32,423´ E 009° 16,681’<br />

Ö� nungszeiten:<br />

Mo-Fr: 9:30-19:00<br />

Sa: 9:00-18:00<br />

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