26.11.2012 Aufrufe

Fotografieren mit Kindern_Malen mit Licht - Landkreis Esslingen

Fotografieren mit Kindern_Malen mit Licht - Landkreis Esslingen

Fotografieren mit Kindern_Malen mit Licht - Landkreis Esslingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Malen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Licht</strong> (I)<br />

… und digitalem Fotoapparat<br />

<strong>Malen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Licht</strong> gibt es seit den Anfangstagen der Fotografie und selbst berühmte<br />

Künstler experimentierten da<strong>mit</strong> – wie das neben-<br />

stehende Bild beweist. Dabei ist es ganz<br />

einfach: Verschluss der Kamera offen halten,<br />

<strong>mit</strong> einer <strong>Licht</strong>quelle vor der Linse agieren, fertig.<br />

Nur das Warten auf das noch zu entwickelnde<br />

Bild dämpfte ein wenig den Spaß an<br />

der Freude. Jetzt feiert die Uralt-Technik der<br />

langen Verschlusszeiten ein kleines Revival.<br />

Aber nicht <strong>mit</strong> der guten, alten analogen Kamera.<br />

In Zeiten von Digi- und Webcams übernimmt<br />

natürlich der Computer die Hauptrolle.<br />

<strong>Malen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Licht</strong> ist für Kinder und Jugendliche<br />

meist komplett neu, interessant, motiviert sie<br />

zur Mitarbeit und benötigt nicht wirklich viel Material.<br />

Das Prinzip der Langzeitbelichtung ist<br />

relativ simpel, erzeugt aber starke Effekte.<br />

Minimalausstattung sind eine geeignete Digitalkamera,<br />

ein Stativ, Leucht<strong>mit</strong>tel. Will man <strong>mit</strong> den Bildern arbeiten oder sie bearbeiten:<br />

Laptop, Drucker, evt. Beamer zum Präsentieren.<br />

1. Kamera<br />

Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit müssen manuell einstellbar sein (standardmäßig<br />

<strong>mit</strong> Programm M). Bei den Einstellungen lohnt es sich auszuprobieren.<br />

Oft entstehen die schönsten Fotos beim Experimentieren. Mit den folgenden Kameraeinstellungen<br />

sollte man sich auskennen:<br />

Blende<br />

Je weniger <strong>Licht</strong> in die Kamera kommt, desto länger kann man belichten, desto länger<br />

kann man malen. Dazu schließen Sie die Blende möglichst weit. Je höher die<br />

Blendenzahl, desto weiter geschlossen ist die Blende!<br />

Belichtungszeit<br />

Mit Belichtungszeiten von 30 Sekunden oder mehr kann man entspannter arbeiten.<br />

Für längere Belichtungen lohnt sich ein Fernauslöser, der die Belichtung verriegeln<br />

kann, den Verschluss also so lange aufhält, wie der Auslöser gedrückt bleibt.


Empfindlichkeit<br />

Die <strong>Licht</strong>empfindlichkeit des digitalen Sensors (ISO – Wert) stellt man auf den niedrigsten<br />

Wert, meist ISO 100, ein. Das ermöglicht eine lange Belichtungszeit und verringert<br />

das sogenannte digitale Bildrauschen.<br />

Fokus (Scharfeinstellung)<br />

Der Autofokus arbeitet in dunkler Umgebung oft nur <strong>mit</strong> Schwierigkeiten, kann aber<br />

<strong>mit</strong> einem kleinen Trick überlistet werden: Eine eingeschaltete Lampe dort ablegen,<br />

wo das gemalte Kunstwerk später entstehen soll, auf diesen Punkt scharf stellen und<br />

den Autofokus dann deaktivieren. Über den genauen Fokus im Bild braucht man sich<br />

keine all zu großen Sorgen machen. Aus dem hohen Blendenwert (also stark geschlossener<br />

Blende) resultiert eine hohe Tiefenschärfe.<br />

Blitzlicht<br />

Ein zugeschaltetes Blitzlicht beleuchtet zu Beginn einer Malsession den Hintergrund<br />

oder “friert” z.B. die zeichnende Person ein. Wenn der Hintergrund dunkel genug<br />

bleibt heben sich die <strong>Licht</strong>spuren deutlich genug von ihm ab.<br />

2. Stativ<br />

Ein Stativ ist unverzichtbar. Es ermöglicht, dass der Bildausschnitt, in dem gemalt<br />

wird gleich bleibt und verhindert Verwackelungen des Hintergrundes, wenn dieser in<br />

die Bildgestaltung einbezogen wird. Die Digitalkamera muss während der Belichtung<br />

stabil und sicher stehen. Ein Modell <strong>mit</strong> Kugelkopf ist besonders praktisch, wenn viele<br />

verschiedene Kamerapositionen schnell und präzise eingestellt werden müssen.<br />

3. Leucht<strong>mit</strong>tel<br />

<strong>Malen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Licht</strong> funktioniert <strong>mit</strong> allem was <strong>Licht</strong> erzeugt: LEDs, Taschenlampen, Laserpointer<br />

(Achtung - niemals in den Sucher der Kamera blicken, wenn <strong>mit</strong> dem<br />

Pointer ins Objektiv geleuchtet wird!), Knicklichter, Handydisplays, LEDs von Schlüsselanhängern,<br />

Fahrradrücklichter, Fackeln, Wunderkerzen…<br />

Mit Farbfolie oder Pergamentpapier entstehen aus weißen schnell farbige <strong>Licht</strong>er.<br />

Um große und breite <strong>Licht</strong>spuren zu erzeugen, kann man da<strong>mit</strong> auch die Leuchtflächen<br />

von Taschenlampen vergrößern.<br />

4. Tipps und Tricks<br />

Schwarze Tücher sorgen für einen absolut schwarzen Hintergrund<br />

Dunkle Kleidung, auch Gesichtsmasken, verringern das Risiko der Maler auf dem<br />

Hintergrund sichtbar zu werden.<br />

Reichlich Batterien und geladene (!) Akkus für unterwegs.<br />

Ganz ohne Anhaltspunkte in der Luft ist es nicht leicht, eine Figur oder einen Gegenstand<br />

in das Nichts zu zeichnen. Hilfreich können sein: Ein Beobachter, der<br />

auf fehlende Bildteile hinweist, Kreide für Markierungen, gespannte Schnüre als<br />

Begrenzungen…<br />

Je stärker die Lampe, desto schneller kommt es zu überstrahlten Bildbereichen,<br />

die nichts außer einer weißen, informationslosen Fläche auf dem späteren Foto<br />

darstellen. Eine starke Lampe wird am besten schnell bewegt, eine schwache<br />

eher langsam. Mit Folien oder Papier schwächt man Lampen ab. Zu Beginn hilft:<br />

Experimentieren, experimentieren, experimentieren…


Schreibt/zeichnet man <strong>mit</strong> Blickrichtung Kamera wird das Ergebnis spiegelbildlich<br />

aufgezeichnet. Mit einem Grafikprogramm spiegelt man es horizontal zurück.<br />

Oder: Bei kleinen Buchstaben zeichnet man <strong>mit</strong> dem Rücken zur Kamera.<br />

Dabei zeigt die Lampe zur Kamera.<br />

Oder: Das Motiv/die Schrift wird auf Folie vorgezeichnet und durch die Folie<br />

hindurch <strong>mit</strong> Blickrichtung Kamera nachgezeichnet.<br />

Mit einem Grafikprogramm lässt sich die <strong>Licht</strong>farbe leicht ändern (Farbton/Sättigung/…).<br />

Ebenso können einzelne Bilder zu komplexeren Motiven zusammengefügt<br />

werden. Spannender und lustiger ist es aber, wenn mehrere Personen<br />

vor der Kamera agieren. Hier ist Kommunikation, Kooperation und Koordination<br />

gefragt!<br />

Immer dabei sein sollten: Farbfolien, Tesafilm oder Kreppband, Scheren.<br />

Falls es die Kamera erlaubt: Auf einem angeschlossenen kleinen Monitor / Fernseher<br />

/ Beamer kann man die Resultate sofort sehen.<br />

Und: Auch beim <strong>Malen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Licht</strong> spricht nichts gegen eine gute Planung – Thema<br />

finden, wie soll es gezeichnet werden, Location finden, Equipment zusammenstellen,<br />

Arbeit an der Location.<br />

…<br />

Wo man malen kann<br />

In einem dunklen Raum. Je dunkler er ist, umso mehr Zeit hat man zum <strong>Malen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Licht</strong>.<br />

Draußen bei Nacht. Falls die Umgebung, in der fotografiert werden soll, zu hell<br />

ist, hilft ein Grau- oder Neutraldichtefilter (ND-Filter) weiter. Diese Filter vermindern<br />

das in die Kamera einfallende <strong>Licht</strong> und es gibt sie in verschiedenen Stärken.<br />

Die Einbeziehung teilbeleuchteter Umgebung (<strong>Licht</strong>kegel einer Straßenlaterne,<br />

Hauseingang, Abendrot…) ermöglicht verblüffende Effekte.<br />

Für Frühaufsteher lohnt sich vielleicht auch die Morgendämmerung, wichtig ist<br />

jedenfalls eine eher wenig beleuchtete Umgebung.<br />

Auf Wänden <strong>mit</strong> interessanten Materialien und Strukturen entstehen „<strong>Licht</strong>-<br />

Graffitis“. Das Motiv kann man <strong>mit</strong> Kreide vormalen - und hinterher wieder abwaschen…<br />

Gegenstände/Pflanzen/Menschen können <strong>mit</strong> <strong>Licht</strong> konturiert werden („<strong>Licht</strong>pinseln“).<br />

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!