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Kastelruther Gemeindebote - August/September 2006 (1,5 Mb)

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Neues Konzept für die Seiser AlmBereits 1997 hat die Gemeinde Kastelrutheinen »Infrastrukturenplan für dietouristische Erschließung« von Compatscherstellen lassen. Er blieb in derSchublade liegen. Inzwischen habensich durch den Bau der Umlaufbahn vonSeis auf die Seiser Alm auch die Erfordernissevöllig verändert. Deshalb hatdie Gemeindeverwaltung jetzt eineSchweizer Architektengruppe beauftragt,einen neuen Plan zuentwerfen.»Der seinerzeit erstellteDurchführungsplan zurNeuordnung von Compatschentspricht nichtmehr den aktuellen Anforderungen«,begründetBürgermeisterHartmann Reichhalterdie Entscheidung derGemeindeverwaltung,den alten Infrastrukturenplandurch ein neuesKonzept zu ersetzen.Der alte Plan ging davonaus, dass die Umlaufbahnnie verwirklicht würde. Deshalbsah er neben ober- und unterirdischenParkplätzen auch alle Dienstleistungenwie Rettungsdienste, Touristeninformation,Langlaufzentrum, Schischulbüros,Busbahnhof usw in der Ortsmitte vonCompatsch vor.Mit dem Bau der Umlaufbahn von Seisauf die Seiser Alm und der folgendenSchließung der Seiser-Alm-Straße wurdenneue Maßstäbe gesetzt. Laut Empfehlungender Malikstudie soll die gesamteSeiser Alm im Sinne einernachhaltigen touristischen Entwicklungmöglichst autofrei werden. Dazu brauchtes auf Compatsch eine Tiefgarage undebenso müssen neue Lösungen gefundenwerden für die verkehrstechnischeAnbindung nach Saltria sowie für eineVerkehrsberuhigung auf der Strecke zwischenCompatsch und dem »Eurotel«.Diese Straße verbindet die Bergstationder Bahn mit dem Ortszentrum und wirddeshalb von vielen Fußgängern benützt.Ebenso muss für eine positive wirtschaftlicheEntwicklung des Ortszentrumsvon Compatsch Sorge getragenwerden.Nun soll innerhalb Oktober ein Konzeptvorliegen, das eine ganzheitliche Lösunganbietet. Die Gemeindeverwaltunghat mitder Ausarbeitung die»Bearth & DeplazesArchitekten AG« sowiedie »Architekten BSLASIA – Vetsch, NipkowPartner AG« aus derSchweiz beauftragt.»Am Projekt arbeitenLandschaftsarchitekten,Planer hochalpinerArchitektur sowie Verkehrsexperteneng zusammenund ebensowird die Gemeindeverwaltunglaufend miteingebunden«, erklärtReichhalter. Diese enge Zusammenarbeitsolle gewährleisten, dass am Endeein Konzept vorliegt, das sich sowohl finanziellwie praktisch umsetzen lässt.Rosmarie Erlacher500 Jahre Hexenprozesse im SchlerngebietVeranstaltungen zum GedenkjahrAm 7. Juli 1506, also genau vor 500 Jahren,fand in Schloss Prösels der ersteHexenprozess in Tirol statt. Weitere 27Frauen und zwei Männer wurden in denfolgenden Jahren wegen Ketzerei zumTode verurteilt und auf dem Scheiterhaufenbei lebendigem Leib verbrannt. IhreGeständnisse, die teilweise in Prozessaktenerhalten sind, kamen durch Folterungenzustande.Dieses Gedenkjahr veranlasst die GemeindenVöls und Kastelruth zu einerhistorischen Aufarbeitung der Hexenprozesse.Dabei gilt es auch dem Klischeeder auf dem Besen reitenden Hexe(»Schlernhexe«) zu begegnen, das mitder geschichtlichen Realität kaum etwaszu tun hat.Dem Anlass entsprechend, werden eineReihe von Initiativen und Veranstaltungendie Hexenprozesse wieder ins Bewusstseinder Öffentlichkeit rücken.Der Germanist Dr. Elmar Perkmann, Geschichtslehreran der Mittelschule Kastelruth,ist Autor der Gedenkschrift »500Jahre Hexenprozesse«. Darin werden aufverständliche Weise Namen, Daten undHintergründe der Prozesse rekonstruiert,vom geschichtlichen und gesellschaftlichenUmfeld über die Anzeigen derNachbarn bis hin zur Folter und Urteilsvollstreckung.Auf einer wissenschaftlichen Tagung,die am 14. und 15. Oktober <strong>2006</strong> im SeiserKulturhaus stattfindet, befassen sichnamhafte Historiker aus Italien, Österreichund Deutschland mit verschiedenenAspekten der Hexenverfolgung:Prozesswesen, Hexenhammer, Hexenwesen,Kultplätze. Die Tagung, die vonProf. Angela De Benedictis (UniversitätBologna) geleitet wird, steht unter derSchirmherrschaft der Institute für Geschichteder Universitäten von Bolognaund Innsbruck.Ein Theaterstück zum ersten Hexenprozess,verfasst vom Meraner Autor PeterOberhöfer, wird im Sommer 2007 aufSchloss Prösels aufgeführt. Auf der14

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