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nachsichtig lachend. Ihr ist jedoch durchausbewusst, dass viele Amerikaner sichüberhaupt keinen Arzt leisten können.Auch sie ist dank ihres Arbeitgeberskrankenversichert. Die sehr hohen Krankenkassenprämienselber zu bezahlen,können sich in den USA nur wenigeleisten. Arbeitgeber werden dort dennauch genau nach solchen «Benefits»ausgesucht. Doch bei allem Glück, dasdie Auswanderin hatte; mehr als sechsWochen Mutterschaftsurlaub bekamauch sie nicht.Nicht zuletzt fehlen ihr auch die typischenSchweizer Spezialitäten. Der guteKäse etwa oder auch richtig knusprigesBrot. Für Letzteres hat sie jedoch inzwischeneine Quelle gefunden. Ihre amerikanischenFreunde jedenfalls sind jeweilsentzückt, wenn sie das Brot kosten, dasdie Exil-Schweizerin in einer Bäckereiaufgestöbert hat.Offenheit und SpontanitätEs gibt jedoch auch Dinge, die sie vermissenwürde, wenn sie mit ihrer Fa -milie tatsächlich in die Schweiz zurückkäme.Zum Beispiel die Offenheit derAmerikaner.«Das tut man» oder «das tut man nicht»gebe es kaum, erklärt sie. Die Menschenliessen einander eher einen eigenen Wegfinden, mit Gegebenheiten umzugehenoder Dinge anzupacken. Offenheit auchim Umgang mit Fremden sei eine Selbstverständlichkeit.So gehöre es zur Alltagssprachedazu, dass dem «Hello» ein«How are you?» folge und dass darauswiederum leicht ein Gespräch entstehenkönne. Das was von den Europäern oftabwertend als oberflächlich bezeichnetBesuch mit Studenten bei Dr. Saeb Erekat, dempalästinensischen Chefunterhändler für israelischpalästinensischeFriedensverhandlungen.wird, empfindet Tina Kempin Reuter alsGewinn. «In den USA sind die Distanzengross. Weit von der Familie entfernt zuwohnen, ist normal. Deshalb sind dieAmerikaner auf eine gewissen Kontaktfreudigkeitangewiesen.» Dass hinter allder Freundlichkeit nichts stecke, würdesie nicht unterschreiben. Freundschaftenentstünden eben genau wie hier – nichtvon einem Tag auf den anderen. Aber sieentstünden, wie sie selber habe erfahrendürfen. Als weitere typisch amerikanischeEigenschaft nennt sie die Spontanität.Drei Wochen im Voraus zu planen,sei dort fast unvorstellbar. «Was für micham Anfang schwierig war, geniesse ichinzwischen sehr.»Genau solche Unterschiede sind in ihrenAugen die grosse Chance, die in einemlangen Auslandaufenthalt steckt. «AlsKind denkt man immer, so wie es zuHause ist, sei es normal. Man stellt sichgar nicht vor, dass manche Dinge anderswoanders gemacht werden.» Wereine andere Kultur näher kennenlerne,merke schnell, dass es kein Richtig undFalsch gebe.Nadja Belviso39
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Seite 9 und 10: Jubelstimmungim Stephans-Chor Männ
Seite 11 und 12: Wie weiter mit der Mittelwies?Rück
Seite 13 und 14: Damit auch Ihr Haus zum «safeHaus
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Seite 45 und 46: der öffentlichen Sicherheit, Ruhe
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Seite 49 und 50: Es war einmal …Evelyns erster Sch
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