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Die Zeitschrift für Männedorf - fischotter.ch

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entwa<strong>ch</strong>sen ist. Als ihr Visum na<strong>ch</strong> 18Monaten auslief, sah sie si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einerArbeit um. Sie bewarb si<strong>ch</strong> nur an Orten,an denen sie si<strong>ch</strong> vorstellen konnte, längerzu bleiben: ein städtis<strong>ch</strong>es Umfeld,auf keinen Fall ultrakonservative Ländli<strong>ch</strong>keit.S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> landete sie in Virginia, in derHeimat der «Indianerprinzessin Pocahontas»,wie sie die weissen Siedlernannten, denen sie vor 400 Jahren Lebenrettete. 450 Kilometer und fünf Autostundenvon Philadelphia entfernt. EinPappenstiel für amerikanis<strong>ch</strong>e Verhältnisse.Viel zu viel für Verliebte. Währendihrer Bewerbungsphase hatte TinaKempin Reuter dur<strong>ch</strong> eine gemeinsameFreundin ihren späteren Mann kennengelernt,einen «eher unamerikanis<strong>ch</strong>enAmerikaner» wie sie sagt. Sein Berufals Software-Entwickler erlaubte es ihmna<strong>ch</strong> ein paar Monaten Fernbeziehung,seiner Liebsten na<strong>ch</strong> Virginia zu folgen,ohne seinen Job zu verlieren.Familiengründungim EigenheimZnüni-Pause im Zoo<strong>Die</strong> beiden heirateten und kauften einHaus aus dem Jahr 1913. Sol<strong>ch</strong>e altenHäuser sind in Amerika mit seinerno<strong>ch</strong> jungen Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te eine Seltenheit.Do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur deshalb ents<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong>das junge Ehepaar für dieses Exemplar.Dass im alten Viertel Norfolks die Lädenund Restaurants no<strong>ch</strong> zu Fuss errei<strong>ch</strong>barsind, war auss<strong>ch</strong>laggebend. Vor zweieinhalbJahren kam Söhn<strong>ch</strong>en Yannick zurWelt, vor vier Monaten bekam er einenkleinen Bruder: Finnian. <strong>Die</strong> beiden Bubensind einer der Gründe, warum TinaKempin Reuter immer wieder an Rückkehrdenkt. Sie sähe es lieber, wenn dieSöhne in der S<strong>ch</strong>weiz zur S<strong>ch</strong>ule gingen.Ihre Familie und ihre Freunde würdensi<strong>ch</strong> über ihre Rückkehr freuen. Dennso sehr die Wahlamerikanerin von ihremUmfeld in ihren Umzugsplänen unterstütztworden war, so gross ist do<strong>ch</strong> dieSehnsu<strong>ch</strong>t hüben wie drüben.Im Verzi<strong>ch</strong>t auf Familie und Freunde, siehtsie denn au<strong>ch</strong> die grösste Herausforderungeiner Auswanderung. Trotz Skypeund Internet sei es s<strong>ch</strong>wierig, alle Freunds<strong>ch</strong>aftenaufre<strong>ch</strong>tzuerhalten. «Kürz -li<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ickte mir meine Mutter ein Fotoder ganzen Familie. <strong>Die</strong> ganze Verwandts<strong>ch</strong>aftwar zu sehen. Nur wirfehlten», sagt die To<strong>ch</strong>ter der ehemaligenGemeindepräsidentin Heidi Kempinwehmütig.Sehnsu<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> KäseAber au<strong>ch</strong> ganz praktis<strong>ch</strong>e Dinge fehlenihr: das hiesige Gesundheits- undSozialsystem etwa. «Abgesehen davonwüns<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mir einen Arzt, der mirni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> unreflektiert Medikamentena<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>meisst», sagt sie – fast ein wenig37

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