15.08.2012 Aufrufe

Heft 2 Zeitschrift des Heimatkundekreises Nov. 88

Heft 2 Zeitschrift des Heimatkundekreises Nov. 88

Heft 2 Zeitschrift des Heimatkundekreises Nov. 88

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5. ALLTAG<br />

Bestimmender Faktor <strong>des</strong> gesellschaftlichen Lebens war der starke kirchliche Einfluß.<br />

Zweimaliger Kirchgang am Sonntag, fast tägliche Schülermesse vor dem Unterricht<br />

waren für die meisten selbstverständlich.<br />

Klassenfoto 1934 mit Pfarrer Stadelmann und Sr. Gisela<br />

Hilde Moosmann weiß noch, wie das damals war:<br />

Unser Vater hat in der Früh nur schnell die Kühe gemolken und ist dann in die Kanzlei<br />

gegangen. Wir mußten vor der Schule noch in den Stall gehen. Dann hätten wir dreimal<br />

wöchentlich auf Befehl der Ordensschwester in die Kirche gehen müssen. Wenn wir nicht<br />

waren, mußten wir am Samstag dafür in der Schule Rosenkranz beten. Das habe ich einmal<br />

gemacht. Dann habe ich gesagt: «Nie wieder! Ich muß die Stallarbeit machen, wenn<br />

jemand diese Stallarbeit macht, dann gehe ich auch in die Kirche.»<br />

Nur einige unterwarfen sich diesen geltenden Normen nicht. Sie waren dann auch jene,<br />

die kaum bis gar nicht in die dörfliche Gemeinschaft integriert waren (z. B. politisch anders<br />

Denkende, Ausländer, die in ihren ärmlichen Verhältnissen hier eine Besserung ihrer<br />

Situation erwarteten).<br />

Die verschiedenen, nur vordergründig unpolitischen, örtlichen Vereine, wie Turnerbund.<br />

Gesangsverein, Musikverein, Kirchenchor, MK, Jugendbund, Arbeiterverein u.<br />

a.. bestimmten das kulturelle Leben <strong>des</strong> Dorfes.<br />

48 49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!