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29 2013®ÜBER ZIEGEL UND VERANTWORTUNGSBEWUSSTE ARCHITEKTURES IST INORDNUNG,STOLZ ZU SEIN(WENN ES ETWAS GIBT,AUF DAS MAN STOLZ SEIN KANN)Wie sind eine kleine Ziegelei in einem kleinen Land. Unddamit nicht automatisch eine bekannte Größe.Wir produzieren ein einfaches, unspektakuläres Produkt,das seit einigen hundert Jahren von der Entwicklung unberührtgeblieben ist. Wir formen und brennen den Ton,so wie es unsere Familie am selben Ort seit siebenGenerationen tut.Foto, Karlstad Punkthaus: Anders Sune Berg - Fotos, Astley Castle: Phillip VileWir produzieren Mauersteine. Und wir sind stolz.Stolz, weil unsere Steine von namhaften Architekten inder ganzen Welt gewählt werden. Für einzigartigeGebäude. Weil die Steine, trotz ihrer Schlichtheit, demGebäude eine besondere Aura verleihen.Der Stirling Prize, der vom RIBA verliehen wird, gehört zuden bedeutendsten Architekturpreisen der Welt. Am 29.September 2013 wurde er dem ArchitektenbüroWitherford Watson Mann für die gelungene Restaurierungdes Schlosses Astley Castle verliehen. Wir nahmen an derPreisverleihung teil – stolz darauf, dass Steine von<strong>Petersen</strong> <strong>Tegl</strong> für das Projekt verwendet wurden.Wir sind – meinen wir – berechtigt stolz darauf, einProdukt herzustellen, das von so vielen geschätzt wird.Ein Produkt, das sich mit der gleichen Selbstverständlichkeitin einem 1000 Jahre alten Schloss inEngland und in einem ultramodernen Hochhaus inSchweden aus dem Jahre 2012 behauptet.Ein Produkt, dass uns auf die Landkarte gesetzt hat.


Blick über die Stadt vom 59 m hohen Neubau. Am Ende des Kanals, mitten im Bild, der 45 Meter hohe Hauptsitz des Löfberg-Konzerns,ein Bau aus den 60er Jahren und das Gegenstück zum neuen Punkthaus.Das 19-geschossige Punkthaus – eine schlanke, wohlgeformte Skulptur und ein neues Wahrzeichen der Stadt. Dass das Haus so leichtfüßig wirkt,ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass alle vier Fassaden nach innen knicken und der Grundplan so an einen Stern erinnert.DAS ARCHITEKTENBÜRO WINGÅRDHARKITEKTKONTOR HATTE SICHURSPRÜNGLICH EINE GLASVERKLEIDUNGFÜR DAS NEUE WOHNHAUS IN KARLSTADVORGESTELLT. EINE FASSADE AUSKOLUMBA ERWIES SICH JEDOCHALS DIE GÜNSTIGERE LÖSUNG.Karlstad liegt idyllisch an der Nordseite desgrößten schwedischen – und drittgrößten europäischen– Sees, des Vänern. Die Lage in einemDelta, wo die Stadt von zahlreichenFlüssen und Kanälen durchzogen wird, bieteteinmalige Möglichkeiten, um Rahmen für einLeben am Wasser zu schaffen. WingårdhArkitektkontor bereicherte vor Kurzem dieStadt mit einem außergewöhnlich gelungenenPunkthaus, das sich einnehmend und wieselbstverständlich zu Wasser und Stadt verhält.Als ich den Kanal im Viertel Bryggudden erreichte,an dessen Ostseite sich das Punkthausbefindet, war ich sofort beeindruckt. Das 59 mhohe Haus mit seinen 62 Wohnungen bestichtdurch sein Raffinement und seinen Anmut undwirkt trotz seines Volumens nicht massiv. Ganzim Gegenteil – man denkt an eine schlanke,wohlgeformte Skulptur, ein neues Wahrzeichender Stadt, das den Zuschauer durch seineArchitektur und seine Detailfülle fesselt. Mankann gar nicht anders als immer wieder um dasHaus zu gehen, um es von allen Winkeln aus zugenießen.Das Punkthaus ruht auf einem Plateau miteiner Treppenanlage aus Fichtenholz. Hochhausund Grundstück treffen höchst entspannt aufeinander– ein Badesteg mit einem Hochhaus.»Unser erster Entwurf war ein Hochhaus aufPfählen. Die Lösung mit dem Plateau bot jedochbessere Zugangsverhältnisse für dieBürger der Stadt, die hier willkommen sind unddie Treppenanlage nutzen können,« berichtetdie verantwortliche Architektin des Projekts,Elin Wallinder, mit der ich am Haus verabredetbin.Punkthaus in KarlstadBauherr: Uddprojektet Ett ABArchitekten: Wingårdh Arkitektkontor ABHoch- und Tiefbau: Byggbolaget i Värmland ABStein: K57Text: Ida Præstegaard, ArchitektinFotos: Anders Sune Berg2|


Das Architektenbüro Wingårdh Arkitektkontor gewann den beschränkten Wettbewerb für einen Bebauungsplan,der den Schwerpunkt im Stadtteil Bryggudden langsam von einem Industrie- und Hafenviertel in einWohnviertel verschoben hat.An zwei Ecken befinden sich offene, ausgekragte Balkone, an den beiden anderen trifft Glas ohneSprossen aufeinander. Beide Lösungen lassen die Ecken schwebend und transparent erscheinen.PUNKTHAUSALS WOHLGEFORMTESKULPTURDas Punkthaus ruht auf einem Plateau mit einer Treppenanlage aus Fichtenholz. Haus undGrundstück treffen höchst entspannt aufeinander – ein Badesteg mit einem Hochhaus.Das untere Geschoss bildet einen Übergangzwischen Holzplateau und Haus und wirkt visuellwie ein Fundament. Die horizontalen Liniender Treppenanlage setzen sich am unteren Teilder Fassade – sandfarben verputzt – durch einwaagerechtes Relief fort, das die horizontalenFensterbänder aufnimmt.Dass das Haus so leichtfüßig wirkt, ist unteranderem darauf zurückzuführen, dass allevier Fassaden nach innen knicken und derGrundplan so an einen Stern erinnert. An zweiEcken befinden sich offene, ausgekragteBalkone, an den beiden anderen trifft Glas ohneSprossen aufeinander. Beide Lösungen lassendie Ecken schwebend und transparent erscheinen.Der architektonische Ausdruck ist abwechslungsreich– durch die variierten Fensterformate,die französischen Balkone und dieErker, die widerspiegeln, wie viel oder wenigLicht in die Räumlichkeiten dahinter dringt. DieErker haben auch eine praktische Funktion; dasie aber in unterschiedlichen Höhen ausgeführtwurden, die sich über bis zu drei Geschosse erstrecken,wirken sie als starkes kompositorischesElement der Fassadengestaltung.Für die Fassade des Punkthauses wurdenKolumba-Steine verwendet, die jedoch nichtdie erste Wahl der Architekten waren. DasHochhaus ist das Ergebnis eines beschränktenWettbewerbs, der 2008 von der WohnungsbaugesellschaftJakten Fastigheter AB, einemUnternehmen des Löfberg-Konzerns, ausgeschriebenwurde. Löfberg bat vier Architektenbürosdarum, einen Bebauungsplan für das gesamteViertel Bryggudden auszuarbeiten undauch einen Vorschlag für ein Punkthaus. DerPlan beinhaltet, dass das Viertel seinenSchwerpunkt langsam von einem IndustrieundHafenviertel in ein Wohnviertel verlagert.»In unserem Vorschlag arbeiteten wir mitZiegelfassaden für alle Gebäude, mit einerAusnahme: das Punkthaus, dass wir mit goldanodisiertemAluminium verkleiden wollten.Nachdem wir den Wettbewerb gewonnen hatten,wurde aus dem Aluminium goldfarbenesGlas. Im Zuge der Bauphase bat uns derBauherr, ein weniger kostspieligesFassadenmaterial zu finden. Da lag es nahe,sich erneut mit Ziegeln zu beschäftigen. Essollten aber ausgesuchte Ziegel sein, die vonden übrigen gemauerten Häusern abstechenwürden. Wir schlugen Kolumba vor, der in derRegel als hochpreisig eingestuft wird, sich hieraber als ausgesprochen wettbewerbsfähig erwies.Zusammen mit dem Bauherrn entschiedenwir uns für eine dunklere Kolumba-Variante, diemit ihrem breiten Farbspektrum alle Nuancender Umgebung in sich vereint. Der Stein wurdemit einem kleinen Zusatz von gelbem Ton hergestellt.Die goldenen Tupfer an seinerOberfläche und die aus goldanodisiertemAluminium ausgeführten goldenen Sprossender Erker führen zurück zur Goldfassade, die wiruns ursprünglich vorstellten,« so abschließendElin Wallinder.Schnitt Erdgeschoss Projektleiter Håkan Broström, Kooperationspartner von Prepart ABund die verantwortliche Architektin von Wingårdh Arkitektkontor,Elin Wallinder.In einer früheren Phase des Projektssollte das Punkthaus mit goldfarbenemGlas verkleidet werden.|3


Design sollte demokratisiert werden und Urheberrechte sollten niemandem gehören – das ist die Haltungder Künstlergruppe Superflex, die zur Einrichtung von Vinhanen beitrug. Diese Haltung vermitteln dieStühle um den Tisch. Es handelt sich nicht um den bekannten Ameisen-Stuhl, sondern um einenbilligen Schalenstuhl in der Form der bekannten Design-Ikone. Stoffleuchten mit aufgedrucktenLeuchten-Ikonen vermitteln die gleiche Botschaft.KOLUMBA ALSKÜNSTLERISCHES ELEMENTDie einladenden Räumlichkeiten der Baggesensgadeim Kopenhagener Stadtteil Nørrebrosind das helle, geräumige Domizil derWeinhandlung Vinhanen - mit einer Deckenhöhevon etwa vier Metern. Hinter der Bar, unterder Decke, kommt der Kern der Sache zumVorschein: fünf große Edelstahltanks mit einemFassungsvermögen von jeweils etwa3.000 Litern Wein.Vinhanen führte mit der Eröffnung am 5.April dieses Jahres ein neues Konzept ein, dasman bisher in Südeuropa, nicht jedoch inKopenhagen, erleben konnte: Der Wein wirdaus dem Stahltank direkt in eine Flasche abgefüllt,die man leihweise in der Bar erhält odervon zu Hause mitbringt. Der Preis ist durchauserfreulich. Man kann auch ein Glas in der Bargenießen und eine Kleinigkeit essen.Gegründet wurde Vinhanen von MetteLouise Johnsen, Thomas Berg von Linde, JacobBreinholt Schou und Julia Rodrigues. »Wir liebenWein, und wir baten Künstler mit der gleichenPassion, uns bei der Einrichtung zu helfen,«berichtet die Kuratorin Julia Rodrigues.Von Anfang an stand fest, dass der Bodendem Raum Wärme verleihen sollte. Man dachteanfangs an Holz. Der Bildhauer BjørnNørgaard, mit dem einer der Eigentümer befreundetist, wurde gebeten, sich der Aufgabeanzunehmen. Er schlug Ziegel vor. Außerdemmeinte er, dass Vinhanen sich an <strong>Petersen</strong> <strong>Tegl</strong>wenden solle, da er in zahlreichen anderenZusammenhängen mit der Ziegelei zusammengearbeitethatte.Die Lösung für Vinhanen bestand in handgefertigtenKolumba-Steinen, die von BjørnDer Wein wird aus großen Edelstahltanks in Flaschen abgefüllt.Jacob Breinholt Schou entwarf den langen Stahltresen.Vinhanen liegt in der Baggesensgade imKopenhagener Stadtteil Nørrebro.Flaschen und Logo sind ein Entwurfvon Thomas Poulsen.Die Gäste holen sich ihr Trinkwasser selbstvon Hahn in der Ecke.Vinhanen, Baggesensgade in KopenhagenBauherren: Julia Rodrigues, Thomas Berg von Linde,Jacob Breinholt Schou und Mette Louise JohnsenBodenkonzept: Bildhauer Bjørn Nørgaard.Assistenz: Architektin Tania SonnenfeldStein: K33, K48, K11, K70, K21, K51, K23Text: Ida Præstegaard, ArchitektinFotos: Anders Sune Berg8|


Für den Boden wählte der Bildhauer Bjørn Nørgaard Kolumba in sieben verschiedenen Farben,die er systematisch arrangierte. Die rustikalen Steine in klaren Naturfarben fügen sich alskünstlerisches, verbindendes Element zu einer harmonischen Fläche zusammen.BEIM EINTRITT IN DIE WEINHANDLUNGVINHANEN – WEINHAHN – FÄLLT DIEKLARE FUNKTIONALITÄT DES RAUMES INSAUGE - UND EIN AUßERGEWÖHNLICHER,WUNDERSCHÖNER KLINKERBODEN.Die Tische und dieleichten Schemel sind einWerk von Jacob BreinholtSchou. Sie laden ein,ein Glas Wein und Tapaszu genießen.Nørgaard in sieben verschiedenen Farbtönenausgewählt wurden. Es wurden - mit Hilfe derArchitektin Tania Sonnenfeld - drei Vorschlägeausgearbeitet, die alle auf vier Systemen basieren,die die Steine unterschiedlich anordnen.Man entschied sich für einen dieserVorschläge, und das Ergebnis muss als sehr gelungenbezeichnet werden. Die rustikalenSteine in verschiedenen kräftigen, natürlichenFarben bilden eine große, variierte Fläche vonbeeindruckender Ausdruckskraft. Die weißenWände und die fast spartanische Einrichtungwirken angenehm neutral und zurückhaltend,so dass Kolumba als künstlerischesGestaltungselement und auch als verbindendeKomponente wirkt, die zum besonderenAmbiente des Raumes beiträgt, ohne es zuübertönen.In einer Ecke des Raumes hat der KünstlerThomas Poulsen auf einem Minimum an Flächeeine Treppe mit eingebautem Spülstein vorgesehen.Hier können die Gäste ihr Trinkwasserselbst abzapfen. Diese beiden Elemente, ebenfallsaus Kolumba, markieren sich als selbständigeSkulpturen im Raum und sind darüberhinaus ein Beispiel für maßgeschneidertesDesign mit Funktion.Der Künstler Thomas Poulsen entwarf die Treppe mit dem eingebauten Spülsteinaus Kolumba-Steinen, die wie eine selbständige Skulptur im Raum steht.|9


Das Alloa College wurde aus KohlebrandziegelnD76 in bräunlichen Nuancen gebaut.Von den Gebäuden öffnet sich der Blickauf die reizvollen Ochil Hills.Forth Valley College bietet Studiengänge in den Bereichen Technik,Elektronik, Medien, Gesundheit, Kunst, Handwerk und vieles mehr.ALLOA COLLEGEFORTHVALLEYCOLLEGEMAUERSTEINFASSADEN AUSKOHLEBRANDZIEGELN IN ZWEIVERSCHIEDENEN NUANCENHARMONIEREN MIT DER UMGEBUNGUND SIND DAS VERBINDENDE ELEMENTDER BEIDEN NEUEN ABTEILUNGENEINER HOCHSCHULE NÖRDLICHVON EDINBURGHDie vom Forth Valley College gestellte Aufgabebestand darin, zwei neue Universitätsgebäudein Alloa und Stirling zu entwerfen, die zwar inetwa die gleichen Fazilitäten enthalten, aberauf sehr unterschiedlichen Grundstücken undin nicht vergleichbaren Umgebungen gebautwerden sollten. Das Architekturbüro Reiachand Hall gewann den beschränktenWettbewerb, und die beiden Gebäude konnten2011 und 2012 bezogen werden.Das Forth Valley College wurde im Jahre2005 gegründet und ist die fünftgrößteHochschule Schottlands mit Abteilungen inAlloa, Stirling und Falkirk. »Es war ein grundlegendesAnliegen des Forth Valley College,dass die neuen Einrichtungen sich wesentlichvon dem Gebäudetyp und der Einrichtung unterscheidensollten, die für ähnlicheAusbildungsstätten in Schottland typischsind. Das Ziel war es, Rahmen zu schaffen, diearchitektonisch und auch, was Einrichtungund Fazilitäten betreffen, modern, zweckmäßigeingerichtet und einladend wirken,«berichtet Laura Kinnaird, Architektin, Reiachand Hall. Die neuen Gebäude in Alloa undStirling konnten diesen Forderungen mehr alsgerecht werden. In beiden Abteilungen sindbis in die späten Abendstunden Studenten zufinden, die es genießen, sich dort aufzuhaltenund zu arbeiten.Das Budget der Aufträge war bescheiden.Reiach and Hall entschieden sich dafür, dieGebäude so einfach wie möglich zu konzipieren,um dadurch hochwertige Materialien einsetzenzu können. Die beiden Häuser liegen insehr unterschiedlichen Umgebungen. DerAlloa Campus befindet sich in einer städtischenUmgebung auf einem leicht hügeligenGrundstück mit einem Niveauunterschied vonacht Metern. Die Form erinnert an ein H. Derwestliche Flügel – mit einem beeindruckendenBlick auf die Ochil Hills – schiebt sich, vonSäulen getragen, über den höchsten Punktdes Grundstücks hinaus.Der Campus in Stirling wurde dahingegenmit zwei verbundenen, L-förmigen Gebäudenausgestattet – in einer weitläufigen, flachen,offenen Landschaft, die zum Fluss hin abfällt.Der Alloa Campus liegt auf einem leicht hügeligen Grundstück mit einem Niveauunterschied von acht Metern. Der westliche Flügel schiebt sich über den höchsten Punkt des Grundstücks hinaus.Das Gebäude ist von alten Bäumen mit ausladenden Baumkronen umgeben. Die Architekten entscheiden sich daher für Steine in bräunlichen Nuancen.Alloa und Stirling Colleges, SchottlandBauherr: Forth Valley CollegeArchitekten: Reiach and Hall ArchitectsStein: Alloa College: D76Stein: Stirling College: D71Text: Ida Præstegaard, ArchitektinFotos: Dave MorrisErdgeschoss – Alloa CollegeQuerschnitt – Alloa College10 |


Reiach and Hall ließen sich von den gemauerten Projekten des Architektenbüros aus den60er und 70er Jahren inspirieren, als sie die Gebäude in Stirling (oben) und Alloa entwarfen.Vom Stirling College blickt man auf das Monumentdes Nationalhelden Sir William Wallace.In der luftigen Kantine wurden weiß gestricheneOberflächen mit weiß pigmentiertem Lärchenholzkombiniert.Durch die Ausformung des Hauses hat manvon allen Räumen aus eine wunderbareAussicht über die weite Landschaft. GegenSüdosten ahnt man die historische BurgStirling Castle, Sitz zahlreicher Könige, undgegen Nordosten sieht man das Monument desschottischen Nationalhelden Sir WilliamWallace.Die Begeisterung der Studenten angesichtsder neuen, attraktiven Rahmenbedingungenist leicht zu verstehen. Die Auditorien undLaboratorien sind luftig, geräumig und vonTageslicht durchflutet. Auf Flure und Korridorewurde genau so viel Sorgfalt verwendet wieauf die übrigen Räume. Sie sind breit, gut beleuchtetund in mehreren Abschnitten entlangder Fassade platziert, so dass man sich imHause hinter Glas und mit Aussicht auf dieLandschaft bewegt. Die Inneneinrichtung isthell, Decken und Wände wurden häufig mitweiß pigmentiertem Lärchenholz verkleidet.Schon in der einleitenden Phase desProjekts waren die Architekten davon überzeugt,Mauersteine verwenden zu wollen.»Institutionelle Gebäude in Schottland werdenhäufig mit Glas verkleidet, aber diesemTrend wollten wir nicht folgen. Stattdessenwandten wir uns den Projekten von Reiachand Hall aus den 60er und 70er Jahren zu, wosich das Architekturbüro an Leverenz, ArneJacobsen und anderen skandinavischenArchitekten orientierte. Reiach and Hall bautedamals häufig mit Mauersteinen, und wir versuchten,dies im Forth Valley College-Projektaufzugreifen. Wir wandten uns an <strong>Petersen</strong><strong>Tegl</strong>, weil wir sehr genaue Vorstellungen vonden Nuancen hatten, die unsere Steine habensollten. Das Gebäude in Alloa ist von altenBäumen mit imposanten Kronen umgeben.Hier wollten wir dunklere Fassaden. In der offenenLandschaft in Stirling passten dahingegenhellere Fassaden besser. Trotz des unregelmäßigenCharakters der Kohlebrand-Oberfläche und des farblichen Unterschiedssind die Steine sich ganz offensichtlich ähnlich,und die Fassaden wurden zum Bindeglieddes gesamten Projekts,« sagt Carol Macbain,Geschäftsführerin, Reiach and Hall.STIRLING COLLEGEErdgeschoss – Stirling CollegeStirling College liegt in einer weiten, offenen Landschaft, die zum Fluss Forth hin abfällt. Die offene Platzierung erforderte einen hellen Stein.Die Architekten entscheiden sich für D71, einem hellen, fast leuchtenden Stein mit weißen, grauen und grünen Farbnuancen.»In diesen Zeiten der von Bauunternehmen abgesteckten Einheiten, vorgefertigten Systeme, Arbeitspakete und Leistungsanforderungenist es ein Vergnügen, etwas zu bauen, statt es nur zusammen zu bauen. Mauersteine sind definiert durch einen Schaffensprozess;ihre Abmessungen entsprechen denen der menschlichen Hand; ihr Ursprung und ihre Herstellung sind elementar und uralt. Architektenwerden in immer höherem Maße ihres Handwerks beraubt - durch das kapitalistische Baugeschäft; die Arbeit mit den Mauersteinenführt uns irgendwie zurück in weniger oberflächliche, menschlichere Zeiten.«Neil Gillespie – Geschäftsführer, Reaich and Hall Architects|11


Das Haus mit seinen fünf Wohnungen liegt in einem Wohnviertel im Stadtteil Shibuya im zentralen Tokio. Mitsuyo Sato wählte einen Kohlebrandziegel für die Fassade, dessen Nuancen sich in den übrigen Häusern und inder Bepflanzung um das Haus wiederfinden.Ein dänisch inspirierter Eingangsbereich vor dem Haus, dessen Fassade von der Straße zurückgezogen wurde.Wohnhaus in Shibuya, TokioBauherr: Plan Co. Ltd.Architektin: Mitsuyo SatoStein: D32Text: Ida Præstegaard, ArchitektinFotos: Herr KitadaTRANSASIATISCHEKOOPERATIONNEUES WOHNHAUS IN TOKIOVERBINDET DÄNISCHE UND JAPANISCHE BAUWEISE –AUCH WÄHREND DER BAUPHASE.Das Stadtbild Tokios wird nicht gerade von Ziegelsteinen geprägt.Dementsprechend groß war das Interesse der Passanten,als das Haus in Shibuya langsam Gestalt annahm und die Steinevermauert wurden. »Es kamen viele Kommentare, und dieMenschen interessierten sich viel mehr für die Steine als für dieArchitektur,« berichtet die Architektin des Hauses, MitsuyoSato, die ihren Diplomabschluss an der Kunstakademie inKopenhagen machte, seit vielen Jahren in Dänemark lebt – unddaher eine engere Beziehung zu Mauersteinen hat als die meistenanderen japanischen Architekten.Das Grundstück liegt im Wohnviertel Shibuya mitten in Tokiound gehört Mitsuyo Sato, die damit auch ihre eigene Bauherrinwar. Das Projekt: ein 10 Meter hohes Wohnhaus mit fünfMietwohnungen. In Tokio wird dicht gebaut – das 367m 2 großeGrundstück wurde für ein Haus von 627m 2 genutzt.Mitsuyo Sato arbeitet seit vielen Jahren als Architektin inJapan und auch in Dänemark. Im Haus in Shibuya verbindet sieselbstverständlich und sehr elegant den dänischen und japanischenBaustil: »Es sollte kein massives Haus werden, das warwichtig. Daher habe ich die Fassade zur Straße etwas zurückgezogenund vor dem Gebäude einen kleinen Eingangsbereich vorgesehen,so wie es in Dänemark üblich ist,« sagt Mitsuyo Sato.Aufzug und Treppe befinden sich in einem Turm, der über dasDach hinaus in Richtung Straße strebt. Die perforierteEinsteinmauer sorgt zudem für Tageslicht und eine natürlicheLüftung und bildet eine interessante Teilmusterung.»In Japan verwendet man traditionell glasierte Klinker für dieFassade. Ich finde Mauersteine viele schöner. Sie besitzen etwasUrsprüngliches und Robustes, das mich anspricht,« erklärt dieArchitektin. »Ich kontaktierte erst einige der wenigenZiegeleien, die es in Japan gibt. Es stellte sich heraus, dass diesekeine Standardziegel liefern, sondern nur auf Auftrag produzieren.Für mich war es absolut entscheidend, einen bewährtenStein zu verwenden, und so entschied ich mich für <strong>Petersen</strong> <strong>Tegl</strong>.Einmal aufgrund der groben, handgefertigten Struktur der Steine,zum anderen aufgrund des Farbenreichtums der Kohlebrandziegel.Ich wünschte mir nämlich einen grau-gelben Stein, dermit den Farben der Häuser in der Straße harmonieren würde undaußerdem grüne Nuancen zeigte, die wiederum zu denBambussträuchern und Bäumen auf dem Grundstück passen.«Nachhaltigkeit ist kein selbstverständlicher Parameter in japanischenMietwohnungen, da die zusätzlichen Baukosten meistnicht über die Mieten gedeckt werden können. Mitsuyo Sato warjedoch fest entschlossen, bei ihrem Bauvorhaben Elemente einernachhaltigen Bauweise einzuplanen. Dazu gehören dieZwei dänische Maurer von der Firma "Øens Murerfirma" und die japanischenHandwerker arbeiteten zwei Monate lang erfolgreich Seite an Seite.Vor Baubeginn findet in Japan eine traditionelle Shintō-Zeremonie statt;ein Priester bittet die Götter um Erlaubnis, das Haus zu bauen.


Der Dachgarten der oberen Wohnung wird miteingesammeltem Regenwasser bewässert.Die Wohnungen sind mit gemauerten Kaminen ausgestattet.Man wählte die gleichen Steine wie für die Fassade des Hauses.Aufzug und Treppe befinden sich in einem Turm, der über das Dach hinaus in Richtung Straße strebt.Die perforierte Einsteinmauer des Turms sorgt für Tageslicht und für eine natürliche Lüftung.Die unteren Wohnungen wurden mit einem traditionellen japanischenRaum und einem bepflanzten Lichthof konzipiert.Sonnenkollektoren auf dem Dach. Sie decken den Stromverbrauchder oberen Wohnung. Ein Warmwasserbehälter, der dasWasser nachts erhitzt, wenn der Strom am günstigsten ist, senktdie Stromkosten um ca. 30 %. Der 20m 2 große Dachgarten wirdmit eingesammeltem Regenwasser bewässert. Darüber hinaus istdie Wahl wartungsfreier Mauersteine mit einer Lebenszeit vonmehreren hundert Jahren eine nachhaltige Entscheidung. DieMauern des Hauses einschließlich der Fassadensteine sind 400mm dick – üblich sind in Japan 200 mm. Die dickeren Mauernspeichern Kälte und Wärme besser und führen zu massivenEinsparungen für Klimaanlage und Heizung.Die Wohnungen befinden sich in Längsrichtung des Hauses.Sie spiegeln beide Kulturen wider. Zum Teil wurde alsFlächenmaß die Abmessungen der Tatami-Matte zu Grunde gelegt.Die Wohnungen im Erdgeschoss sind zweigeschossig undmit einem traditionell gestalteten japanischen Raum eingerichtet:auf dem erhöhten Fußboden eine Tatami-Matte, niedrigeTische, Wände aus Papier und leichte Schiebetüren. In allenWohnungen wurden Decken und Wände aus Fichte vorgesehenund – als unverkennbar nordisches Phänomen – gemauerte, geschlosseneKamine, die eine weit höhere Wärmenutzung bietenals die traditionelle offene Variante in Japan.Die Bestellung und Lieferung der Steine verliefen ohneProbleme, und genau so sollte auch der Bauprozess ablaufen.»Die gemauerten Häuser, die ich in Japan gesehen habe, warenviel zu fein gemauert. Das Haus in Shoto sollte etwas Rustikaleshaben, und ich meinte, dies am besten dänischen Maurern vermittelnzu können« berichtet Mitsuyo Sato. »Kurz vorher, beider Renovierung der japanischen Botschaft in Kopenhagen, hatteich mit der Firma "Øens Murere" zusammengearbeitet, und ichfragte, ob sie mit nach Tokio kommen wollten. Ulrik Sørensenund Morten Ritter trafen am 1. Oktober 2012 ein. Als sie nachsechs Wochen wieder abreisten, waren alle Fassaden aufgemauert.Die sprachlichen Barrieren zwischen Japanern und Dänenkonnten mit Zeichensprache und Mimik überwunden werden.Gute Zusammenarbeit, ja, aber auch kulturelle Herausforderungen.Beispielsweise hatten die beiden dänischen Maurerwohl noch nie einen Bauleiter wie Herrn Seki erlebt, der jedenMorgen vor Arbeitsbeginn auf gemeinsamer Gymnastik bestand.« Querschnitt Erdgeschoss 3. Obergeschoss Mitsuyo Sato schloss ihre Ausbildung an der Architektenschule inKopenhagen ab und arbeitet als Architektin in Dänemark und Japan.


Stadtteil Deutschherrnufer, Frankfurt a. M.und SoHo Turley Mannheim: Wohnungen,Büros, Gewerberäume u.a.m.Bauherr: Bock Baukunst Development Group/SoHo Turley Development GroupArchitekten: Bock & Friends / unitedarchtectsSteine Deutschherrnufer: D31, D32, D37, D 38, D58Steine SoHo Turley Mannheim: verschiedenerKolumba ZiegelbruchText: Ida Præstegaard, ArchitektinFotos: Paul KozlowskiTom Bock verwendet halbe Steine und Bruchsteine in seinen gemauerten Fassaden.Ein großer Platz mit einem Springbrunnen bildet den Mittelpunkt in dem von Tom Bock entworfenen Frankfurt Loop.Sein Ziel ist es, Verschwendung zu vermeiden, aber darüber hinaus meint Bock, dass die Fassaden vielschöner werden, wenn der Mauerverband wild und ohne Wiederholungen verläuft, also ohne erkennbarenRhythmus.Das 90 Meter hohe Main Plaza, ein achteckiges Hochhaus aus roten Kohlebrandziegeln, wurde von Tom Bockin Zusammenarbeit mit den Berliner Architekten Kollhoff & Timmermann und dem Architektenbüro Klemencicentworfen. Das Haus umfasst ein Hotel, Wohnungen, Gastronomie, einen Wellnessbereich und vieles mehr.Das Deutschherrnufer liegt am Main. Als die Verwandlung im Jahre 2004 abgeschlossenwurde, waren im neuen Stadtteil 200.000 m 2 Quadratmeter bebaut worden.URBANES BAUEN MITLEIDENSCHAFTDas Prinzip der Nachhaltigkeit findet auf verschiedenstenGebieten Anwendung. Für TomBock bedeutet es, Stadtquartiere und Gebäudeso zu entwerfen, dass es niemals jemand leichtfallen würde, diese wieder abzureißen.Bock ist unkonventionell, ein Autodidakt.Als Architekt und Stadtentwickler verkörpert erin seiner Person den Geist der Renaissance. Mitinniger Leidenschaft, enormem Weitblick,großer Energie und eiserner Entschlossenheithat er einen neuen Stadtteil in Frankfurt amMain erschaffen und beginnt nun mit einemQuartier ähnlicher Größe in Mannheim. Eineum 1900 unter Kaiser Wilhelm II. erbauteKaserne wird hier bis 2018 in ein lebendigesStadtviertel umgewandelt werden.Welches Potenzial in einem Ort liegen kann,hat Bock vor 18 Jahren schon einmal erkannt.Der Frankfurter Schlachthof befand sich damalsauf dem Gelände des heutigen Deutschherrnufers– einer großartigen, innerstädtischenLage direkt am Mainufer.Auf einer Gesamtfläche von rund 13 Hektarwurden ca. 200.000 Quadratmeter Wohn-,Büro- und Gewerbegebäude errichtet, inklusivedes Wahrzeichens, dem aus roten Ziegeln errichteten,90 Meter hohen Main Plaza Turm mitLuxus-Hotel und serviced Apartments. DieUmstrukturierung des Deutschherrnviertels warim Jahr 2008 zum größten Teil fertiggestellt.Wenn Tom Bock ein Projekt beginnt übernimmter die Verantwortung für jedes architektonische,soziale und ökonomische Detail. Dasreicht von der Idee über den Entwurf, dieFinanzierung und das Bauen bis hin zuVermietung und Verkauf und nicht zuletzt demeigenen Langzeit-Investment. So kümmertsich Bock sogar darum, dass die Menschen vorOrt etwas Anständiges zu essen bekommenkönnen. Tom Bock ist auch ein italienischerWein- und Olivenbauer auf zwei Landgütern inder Toskana. Deren hervorragende Weine,Olivenöle und andere Produkte werden nichtnur innerhalb Europas und in Übersee geschätzt,sondern natürlich auch an seine zweiRestaurants am Deutschherrnufer geliefert.Beide rangieren unter den Top Ten derFrankfurter Restaurants und sind für Bock eineQuelle der Inspiration.„Mein vorrangiges Ziel ist es, eineUmgebung zu schaffen, in der das Leben gelebtwerden kann – ich verstehe Architekturnicht nur im engeren Sinn, sondern sprechevon der `Architektur des Lebens` mit all ihrensozialen, kulturellen und ökonomischenWechselwirkungen. Es ist eine Fehleinschätzung,wenn sich Architekten vor Allemals Künstler verstehen. Es gibt Kunst in derArchitektur, aber das ist nicht dasEntscheidende. Ich sehe mich selbst eher alseinen `Maurer, der ein bisschen Latein kann` -im Sinne von Adolf Loos. Ein wahrer14 |„Die einzige Alternative zu <strong>Petersen</strong> Ziegelsteinen sind zerbrochene<strong>Petersen</strong> Ziegelsteine“. Tom Bock, Architekt


Die Wohnblöcke prägen zahlreiche grüne Dachgärten und Hofanlagen.Eine Arkade mit Säulen aus roten Kohlebrandziegeln sorgt für Schatten im Außenbereich der Restaurants.Die Anlage wirkt architektonisch variiert auf den Betrachter, da für die Fassaden Putz,Metall und Mauerwerk in verschiedenen Nuancen gewählt wurden.UM MATERIALVERSCHWENDUNG ZU VERMEIDEN UND EINLEBENDIGES MAUERWERK ZU SCHAFFEN, HAT TOM BOCKMEHRERE TONNEN ZIEGELBRUCH DER SORTE KOLUMBAAUF SEIN AREAL IN MANNHEIM SCHIFFEN LASSEN.Mit dem Deutschherrnufer konnte Tom Bock seine grundlegende Haltung verwirklichen:wenn Städte funktionieren sollen, muss man Wohnungen, Büros, Gewerberäume,Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie gemeinsam anbieten.Baumeister muss ein Gefühl für Menschen,Proportionen, Raum und vor Allem sozialeInterdependenzen haben. Und es gibt viel vonanderen Kulturen und deren Ausdrucksweisenzu lernen. Nationalismus war nur in den letzten150 Jahre vorherrschend, in allenJahrhunderten davor überschritten Einflüssenoch Grenzen. Mich interessiert, was guteArchitektur und besonders Kultur verschiedenerOrte gemeinsam haben und nicht, was sieangeblich trennt.“Das Deutschherrnufer besteht aus verschiedenstenGebäudetypen und Gebäudeensembles,von denen rund 40 Prozent aufTom Bock zurückgehen. Jedes von ihnen besitzteine eigene Identität, reflektiert aberauch immer die Idee der „Einheit in derVielheit“. Ihre Namen „Trapezio Fiorentino“und „Little SoHo“ stehen für Internationalität.Die Inspiration dieser Namen stammt aber immeraus Tom Bocks eigener Lebensumwelt undist niemals Marketing. Die architektonischeSprache variiert und Ziegel, Putz und Glas derFassaden wechseln sich harmonisch ab.„Es ist wichtig, Abwechslung in einemViertel und an Gebäuden zu schaffen. Genausowichtig ist es aber auch, Gebäude zu einemharmonischen Ensemble zu verbinden. Ichbaue genauso gerne mit Beton wie ich auchPutz und Ziegelsteine verwende. Ich mag<strong>Petersen</strong>-Ziegel aufgrund ihrer vielfältigen gebranntenFarbnuancen und vor allem wegenihrer erkennbaren Handwerkskunst im halb-industriellenProzess.“Bocks Ziegelstein-Gebäude besitzen einweiteres Charakteristikum. „Wir nutzen immerauch halbe Steine oder Fragmente, wie wir dasin meiner norditalienischen Heimat schon immergetan haben. Nichts wird vergeudet. Ingewisser Hinsicht geht es hierbei umNachhaltigkeit – der Idee, dass Wegwerfen generellschlecht ist. Außerdem denke ich, dassFassaden viel schöner sind, wenn die Ziegel imwilden Verband ohne Wiederholungen gemauertwerden, um den Rhythmus unvorhersagbarzu machen. Ich bin ein Anarchist. Ich mag diesenmilitärischen Stil nicht, bei dem man soforterkennt, wie der Rest der Fassade aussehenwird, weil man schon einen Quadratmetergesehen hat. Ich begrüße professionelleUnvollkommenheit wie an römischen Mauern,denen man die Handarbeit ansehen kann.“Die Idee, Bruchsteine für neue Fassaden zubenutzen, wird im SoHo Turley-Projekt inMannheim fortgesetzt. Diesmal wird Tom BockKolumba-Ziegel verwenden. Bisher wurden bereitsviele Tonnen von Kolumba-Fragmentenvon Broager nach Mannheim geschifft. „Dieeinzige Alternative zu <strong>Petersen</strong> Ziegelsteinen“so Bock, „sind zerbrochene <strong>Petersen</strong> Ziegelsteine“.Tom Bock führt in seinem neuen Projekt in Mannheim sein Prinzip weiter, Ziegelbruch zu integrieren.Hier entsteht durch den Umbau einer Kaserne, die um 1900 unter Kaiser Wilhelm II erbaut wurde,ein neues Wohnviertel. Diesmal verwendet er Kolumba-Fragmente für die Fassaden.|15


Die blanke Messing-Fassade wird imLaufe der Zeit braun patinieren.Der Konstruktionsschnitt des Hauses zeichnet sich am Giebel ab. Bei der Ankunfthat man daher sofort einen Eindruck von der Struktur und Funktion des Hauses.Ausgangspunkt für das neue Trainingscenter war der Wunsch, das Haus durch die Verwendungvon unverfälschten, natürlichen Materialien an die umgebende Natur anzupassen.Entlang des Südfassade bildet die Hanglage des begrasten Grundstückseine natürliche Basis für die Tribünenplätze,von denen aus man das Spiel verfolgen kann.MATERIALIENALS BINDEGLIEDZWISCHEN ANLAGEUND UMGEBUNGDIE ARCHITEKTEN GINGEN BEI DER WAHLDER MATERIALIEN FÜR DAS NEUEVITESSE-TRAININGSCENTER VON IHRENWUNSCHFARBEN AUS.Es wurde nicht nur ein neues Gebäude bezogen, als das neueTrainingscenter des Fußballklubs Vitesse im Februar 2013 eingeweihtwurde. Es war der Beginn einer neuen Epoche für denFußball im niederländischen Arnheim. Alle Beteiligten – vomBesitzer, dem Architekten, dem Bauunternehmen und denHandwerkern bis hin zu den Profis und den jungen Spielern undihren zahlreichen Fans – waren und stolz und glücklich über dieneuen sportlichen Rahmen, die ihnen so viele Möglichkeitenbieten.Geesink Weusten Architecten wurden bereits 1998 in dasProjekt eingebunden, als Vitesse sie bat, zu untersuchen, wieneue Fazilitäten für den Klub auf einem Waldgrundstück in derNähe des Olympic Sports Centre Papendal in Arnheim Platz findenkönnten. In den folgenden Jahren nahm das Projekt langsamForm an – Entwicklung des Bebauungsplans, Voruntersuchungenund Studienbesuche. Mit der Übernahme des Klubsdurch einen neuen Eigentümer, Merab Jordania, im Jahre 2010,gewann das Projekt an Dynamik. Baubeginn war Januar 2012,und genau ein Jahr später war das Center bezugsfertig.Grundlage des Bauvorhabens: eine Anpassung an die schönebewaldete Umgebung und der Wunsch, innen und außenausdrucksstarke, natürliche Materialien zu verwenden. DerBebauungsplan schrieb eine Gebäudehöhe von maximal 10,5 mvor. Um dem zu genügen, wurde das Untergeschoss mit denUmkleide- und diversen Behandlungs- und Trainingsräumen unterirdischplatziert. Die eher nach außen gerichtetenFunktionen – Restaurant, Entspannungs- und Besprechungsräumesowie Büros, – befinden sich oben im Haus.Der Zutritt zu Vitesse erfolgt über den westlichen Teil desHauses. Die Einbettung in die Landschaft und eine lange Mauer,die ihren Anfang in der rechten Seite der Fassade nimmt, leitenden Besucher ganz natürlich zum Haupteingang. DerKonstruktionsschnitt des Hauses zeichnet sich am Giebel ab.Bei der Ankunft hat man daher sofort einen Eindruck von derStruktur und Funktion des Baus.Das neue Trainingscenter umfasst 4220 m 2 und wird als eineeinzige, in Messing gefaltete Bewegung erlebt – das Metall16 |


Die Kolumba-Fassade wurde als Wandim Empfang in das Gebäude hineingezogen.LageplanDie Architekten wünschten Farben, durch die das Haus in die Umgebung integriert wird.Der schwere Sockel sollte wie aufeinander geschichtete Felssteine wirken und daher in Erdfarben ausgeführt sein.Die geschlossene, schwere Ostfassade ist der Hanglage angepasst. Es konnten daher Fenster vorgesehen werden,so dass Tageslicht in das Untergeschoss dringen kann.Trainingscenter des Fußballklubs Vitesse, ArnheimBauherr: B.V. VitesseArchitekten: Geesink Weusten Architecten, ArnheimHoch- und Tiefbau: Veluwezoom Verkerk Bouw, ZevenaarIngenieure: Kuijpers Installaties Arnhem B.V. ArnheimStein: Mischung von K43, K48, K58Text: Ida Præstegaard, ArchitektinFotos: Luuk Kramerumschließt die gesamte, geschlossene Nordfassade, bewegtsich um Haus und Dach herum, entfaltet sich gegen Osten ausund bildet die Tribünenüberdachung. Entlang der Ostfassadefällt das Grundstück ab und es kann Tageslicht in dasUntergeschoss dringen. Entlang des Westfassade fällt das begrasteGrundstück ebenfalls ab und bildet eine natürliche Basisfür die Tribünenplätze, von denen aus man das Spiel verfolgenkann. Auf dieser Seite besteht die Fassade aus Glas, wohingegensie gegen Osten geschlossen und mit Messing verkleidetauf einem schweren Sockel ruht.Die Farbvision der Architekten, die das Haus in die umgebendeNatur integrieren sollte, waren ausschlaggebend für dieMaterialwahl. Der schwere Gebäudesockel sollte Erdfarben habenund den Eindruck aufeinander geschichteter Felssteine erwecken.Die Steine sollten Farbnuancen aufweisen, die nichtnur zur heutigen goldenen Farbe des Messings passt, sondernauch zu dem dunkleren Farbton, den das Metall im Laufe vonvier oder fünf Jahren haben wird. »Wir fanden die von uns gesuchtenFarben durch eine Mischung drei unterschiedlich dunklerFarbnuancen des Kolumba-Steins, aber überzeugt wurdenwir vor allem durch die Form des Steins. Wir wollten nämlich einenMauerstein, aber in einem außergewöhnlichen Format, deran einen Naturstein erinnert. Nach unserer Auffassung bildetder einzigartige Kolumba-Stein – jeder Stein weist eine etwasunterschiedliche Form, Struktur und Farbe auf – ein harmonischesGanzes, das an eine schwere Felswand in der Natur denkenlässt«, berichtet Architekt Edo Geesink.Als Besucher erlebt man, dass die Vision der Architekten,den optimalen Rahmen für Vitesse zu schaffen, auch verwirklichtwurden. Das Haus ist unkompliziert, elegant und ausdrucksstarkund besitzt eine dynamische Wirkung, die seineFunktion widerspiegelt. Die konsequente Verwendung unverfälschter,natürlicher Materialien verbindet das Trainingscenterund seine Umgebung und vermittelt gleichzeitig einen Eindruckder gesundheitsfördernden Auftrag des Hauses.|17


Der Eingangsbereich der Feuerwache ist dreigeteilt.In der Mitte liegt die gläserne Eingangspartie, die vondem gekrümmten, gemauerten Verwaltungsgebäudeund der Garagenanlage flankiert wird.< Wirkungsvolle Variation: Teile der Fassadewurden mit ölbehandelter Zeder verkleidet.Garagen- und Werkstattgebäude sind in zwei, leicht zueinanderverschobenen Gebäude aufgeteilt: Anschießend an dieEingangspartie liegt die mit Zedernholz verkleideteGaragenanlage für die Rettungswagen, während der letzte undgrößere Teil dieses Gebäudeteils die großen Garagen für dieLöschfahrzeuge beherbergt. Dieser Teil ist wie auch derVerwaltungstrakt gemauert und durch imposante Wagentore charakterisiert.Für Fenster-, Tür- und Torrahmen wurde ein dunkelgrauerFarbton gewählt, der mit der grauen Farbpalette derSteine und dem goldenen, ölbehandelten Zedernholz harmoniert.Wie bereits erwähnt, gelang es den Architekten, den massivenGebäudekomplex aufzuteilen und zu variieren, so dass ersich harmonisch in die umgebende Bebauung einfügt. Die relativdunklen gemauerten Fassaden tragen zusätzlich dazu bei,die Gebäudevolumina zu minimieren – allerdings nur visuell,denn dunkle Farben lassen kleiner erscheinen.Der weich gestrichene, rustikale Stein verleihtder Fläche Struktur und OberflächenwirkungDie großen Garagen für die Löschfahrzeugeliegen im östlichen Teil der Anlage.


Die Mauerkronen der Gebäudesind durch ein kräftiges Profil inrohem Aluminium geschützt.Ein Notwendigkeit wurde in einprägnantes Detail verwandelt.Arkitema entwickelte eine Formensprache und eine Reihe von Prinzipien für das Gerichtsgebäude in Herning,die auch auf die drei folgenden Gebäude angewendet wurden.HERNINGHOLBÆKKOLDINGHOLSTEBRODas Architekturbüro Arkitema gewann 2009 denWettbewerb für vier neue Gerichtsgebäude, dieim Laufe des Jahres 2012 in den StädtenHerning, Holstebro, Kolding und Holbæk verwirklichtwurden. Die dänische Gerichtsstrukturreformaus dem Jahre 2007 bedeutete,dass 82 Amtsgerichtskreise auf die heutigen 24schrumpften – und damit neuere und größereGerichtsgebäude erforderlich wurden.Der Auftrag sah keine architektonischeVerbindung zwischen den Gebäuden vor, weildie vier Kontexte und Bebauungspläne sichgrundlegend von einander unterschieden. Eswar jedoch ein klarer Wunsch, dass dieGerichtsgebäude ausnahmslos Würde undAutorität ausstrahlen und gleichzeitig dasGericht als zuvorkommende und offeneOrganisation unterstützen sollten. Arkitemadachte daher anfänglich nicht daran, vier ähnlicheGebäude zu entwerfen. Man begann damit,ein Gerichtsgebäude spezifisch für dieStadt Herning zu entwickeln.Hier befanden sich auf der einen Seite desneuen Gerichts 1,5-geschossige Stadthäuserund am anderen Ende des Grundstücks dreigeschossigeZweckbauten. Die Architekten saheneine Abstufung von klein auf groß vor – einSchritt, der sich auch in den variierendenRaumtypen widerspiegelt. Die offizielleMindestanforderung an die Deckenhöhe in denGerichtssälen beträgt 4,5 Meter, wohingegender Bauherr nur bescheidene 2,8 Meter für dieBüroabschnitte verlangte. Eine weitere Voraussetzungwar, dass man nicht von außenEinblick in die Gerichtssäle haben dürfe. Dahererhalten diese Räume ihr Tageslicht vor allemvon "geliehenem" Seitenlicht der Flure, die derFassade zugewandt sind.Im Zuge der beginnenden Planung der dreiandern Gerichtsgebäude – mit vielen identischenAnforderungen an Einrichtung undLogistik – entstand die Idee, auf die unterschiedlichenKontexte den gleichen architektonischenAusgangspunkt und Materialcharakteranzuwenden wie für das Projekt inHerning. Die Lösung bestand in einemFassadentyp, der horizontale Bändern "stapelt".Diese sind abwechselnd durchgängigoder werden durch Fensteröffnungen durchbrochen.Durch diese Vorgehensweise konnte dieHöhe des Gebäudes in den verschiedenenAbschnitten je nach den Anforderungen an dieDeckenhöhe variiert werden.Durch den Bau von vier Gerichten bot sichrein wirtschaftlich eine Grundlage dafür, sichauf die Knotenpunktdetails der Gebäude zuDie Wahl des klassischengelben Ziegels drückt Demokratieund Bürgernähe aus.Die vier Fassaden der vier Gerichtsgebäude:gestapelte horizontale Bänder mit abwechselnddurchgängigen und durchbrochenen Fensteröffnungen.20 |


Die Gerichtssäle erfordern geschlossene Fassaden, aber die Fensterbänder sind technisch so vorbereitet, dass Fenster einfacheinzusetzen sind, wenn die Gebäude eines Tages von Mietern übernommen werden sollten, die Tageslicht benötigen.Die horizontalen Bänder erleichtern es,die Gebäudehöhe zu variieren.THEMA MITVARIATIONENVIER NEUE GERICHTSGEBÄUDE ANVERSCHIEDENEN ORTEN IN DÄNEMARKBILDEN IN IHREM INDIVIDUELLEN KONTEXTARCHITEKTONISCH UND BAUTECHNISCHEIN ENSEMBLE.Vier Gerichtsgebäude in Herning,Kolding, Holstebro und HolbækBauherr: Staatliche Schloß- undImmobilienverwaltung DänemarksArchitekten: ArkitemaLandschaftsarchitekten: ArkitemaIngenieure: BasconHoch- und Tiefbau: A. EnggaardStein: D32Text: Nini Leimand, Architektin maa, Phd, DozentinKöniglich Dänische KunstakademieFotos: Thomas Mølvigkonzentrieren und eine rein bautechnischeLösung für die aufeinander geschichtetenFassadenbänder zu entwickeln. Jedes zweiteFassadenband besteht aus ungebrochenemMauerwerk, dessen unterer Mauerverband auseinem Ziegelbalken besteht, aufgehängt inverzinkten Konsolauflagern an einer Hintermaueraus Betonelementen. Letztere bildendie Überlieger der Fenster aus rohem Aluminium,die gut geschützt in den dazwischenliegenden Bändern eingebettet sind.Arkitema entschied sich für Mauersteine alsFassadenmaterial, da bei Steinen das Prinzipdes Stapelns inhärent ist. Die Wahl fiel auf einenhandgestrichenen, gelblichen Stein – inDänemark ein Klassiker, der, eben weil er sogewöhnlich ist, Demokratie und Bürgernäheausdrückt. Der gelbe Stein, der ursprünglichals weniger fein als ein roter Ziegel angesehenwurde, fand häufig Verwendung für dieHofseite von Gebäuden. Für Arkitema war eseine Pointe, dass gelbe Ziegel per se mitRobustheit und Zurückhaltung assoziiert werdenkonnten.Die neuen Gerichtsgebäude stellen eineTypologie aus vier robusten, unauffälligenSchwestern dar, mit diskreten Qualitäten, diedazu einladen, sie zu interpretieren.> Unmittelbar über der Erde der Abschlussmit einer stehenden Rollschicht. Ein schönes,klassisch gemauertes Detail.Für die Fassaden wurde ein Mörtel mit hohem Kalkgehalt verwendet.Dadurch entsteht eine Variation in den großen Flächen, die mit zementbasiertemMörtel nicht erreicht wird. Für die Sockel wurde ein Zementmörtel verwendet.> Die Gerichtsgebäude sollten Würde,Autorität und Entgegenkommenausstrahlen.|21


Das neue Gebäude sollte sich harmonisch in seine Umgebung einfügen und zugleich architektonischesBindeglied zwischen den historischen und den neueren Gebäuden des Stadtviertels sein.Am Eingang schmückt ein dekoratives Lochmuster den Läuferverband der Fassade. Organisch geformteBaldachine lassen Tageslicht auf den Bürgersteig dringen.Alle neuen Gebäude in New York müssen den städtischen Bauvorschriften genügen: der Baukörper muss sichnach oben hin verjüngen, damit die Straßen nicht in ewigem Schatten liegen.Ein Teil der Appartements haben den Vorteil eines Balkons.345 MEATPACKINGIN DER 14. STRAßE AUF MANHATTANLIEGTEINNEUERBAUTERWOHNBLOCK,AUS GEDIEGENEN MATERIALIENERRICHTET, MIT FACHLICHEM STOLZ UNDRÜCKSICHT AUF DIE UMGEBUNG.Auf der südwestlichen Seite Manhattans, unmittelbarnördlich des Greenwich Village, liegtdas alte Meatpacking District von New York.Mehr als hundert Jahre lang lagen hierSchlachtbetriebe, die das Fleisch anschließendpackten und an die Einzelhändler schickten.Heute gibt es nur noch wenige Schlachtereien,und ein Teil des Bezirks steht heute unterDenkmalschutz. Das schützt viele der altenGebäude gegen den Abriss. Heute sind sie inEdel-Boutiquen, angesagte Restaurants, Cafésund Nachtklubs umgewandelt worden.An der nördlichen Grenze des Viertels, inder 14. Straße, liegt ein Stadthaus-Neubau,der sich in vielerlei Hinsicht von den übrigenHäusern abhebt. Mit seinen 11 Geschossenund einem Dachgarten überragt es den größtenTeil der übrigen Gebäude. Im Haus befindensich 37 Eigentumswohnungen, einschließlichfünf Penthouse-Wohnungen, sowie zweiGeschäfte auf Straßenebene - typisch, unddoch anders als ein normales Gebäude in NewYork. Das Design ist anders, in den großenLinien und auch, was die Details betrifft.Aus einiger Entfernung sieht es aus, alswürde das Haus organisch aus der Steinwüstewachsen. Der untere Baukörper erscheint alsdicke, hellgraue Steinumhüllung, die oben gegenWesten abgestuft wird. Aus dem oberenTeil dieser soliden Struktur erhebt sich eineelegante dreigeschossige Box aus Bronze undGlas. Diese Konstruktion wurde von der gemauertenFassade zurückgezogen, was elegantwirkt und auch einer Anzahl von TerrassenPlatz bietet. Der schmale Turm für den Aufzug,der in ein verzinktes Metallgitter eingekapseltwurde, strebt noch weiter in die Höhe als dasübrige Gebäude.Steht man dicht vor dem Gebäude, siehtman die raffinierten, haptischen Details, dieeinen Eindruck von Qualität vermitteln. Eswurden Kolumba-Steine, kombiniert mitMauersteinen im Flensburger Format vermauert.Zu den außergewöhnlichen Detailsgehören eine Änderung des Musters an denHausecken und auf Straßenhöhe verschiedeneReliefwirkungen an der Fassade.Mauersteine von hoher Qualität standenganz oben auf der Wunschliste des ArchitektenundEntwicklungsunternehmens DDG. Architektund Partner Peter G. Guthrie erläutert: »UnserZiel war es, das Gebäude harmonisch im Stil undGeist des Stadtteils zu verankern und gleichzeitigunsere Nachbarn an der Westseite deutlichzu überragen. Das erforderte einen Übergangzwischen alt und neu, ein Zusammenweben vonstädtischer Ambiente, Ziegel und Bronze, damites mit dem übergeordneten Plan für das Hausharmonierte.«Struktur und Details waren von großerBedeutung für den Erfolg des Gebäudes. Diegegossene Betonmarkise über dem Gehsteig,die in der gesamten Länge des Hauses läuft,22 |


Das neue Gebäude der DDG: ein abgestufter, massiver Gebäudekörper aus handgefertigten Mauersteinen und ein Penthouse aus Glas und Bronze. Ganz oben strebt der schmale Turm für den Aufzug, der in einem verzinktenMetallgitter eingekapselt wurde, noch ein paar Geschosse weiter in die Höhe.wurde mit einer Reliefwirkung ausgeführt undmit organisch ausgeformten Öffnungen für diedarüber gepflanzte Begrünung ausgestattet.Abgesehen davon wurde für das Haus 345Meatpacking auf überflüssige Details verzichtet.Das Gebäude wirkt im Verhältnis zu den älterenHäusern in der Nachbarschaft als ein raffinierter,funktioneller Mitspieler.Querschnitt345 Meatpacking, NYCBauherr, Architekt, Hoch- und Tiefbau, Verwaltung: DDGStein: K91, D91 in FlensborgformatText: Thomas Dickson, Schriftsteller und ArchitektFotos: Tom Eckerle und DDGDie Maurer in New York gewöhnten sich schnell an dieArbeit mit Kolumba. Das rustikale Format gewährleistetgroße Toleranzen und ist leicht zu vermauern.< An den Ecken erhielt jeder vierte Kolumba-Stein einekleine Drehung - ein winziges Detail mit großer Wirkung.|23


UDGIVERPETERSEN TEGL A/SNYBØLNORVEJ 14DK-6310 BROAGERT: +45 7444 1236E: INFO@PETERSEN-TEGL.DKWWW.PETERSEN-TEGL.DKREDAKTION (VERANTWORTL.)ANNETTE PETERSENARCHITEKTIN MAAE: ANNETTE@ZINCK.INFOREDAKTIONIDA PRÆSTEGAARDARCHITEKTINE: IPR@PETERSEN-TEGL.DKGRAFIKZANGENBERG DESIGNÜBERSETZUNGAD HOC TRANSLATØRSERVICEDRUCKZEUNER GRAFISKREPROEHRHORN OG HUMMERSTONAUFLAGE97.000SOFERN NICHTS ANDERES ANGEFÜHRTIST, WURDEN ARTIKEL UND TEXTE VONIDA PRÆSTEGAARD, ARCHITEKTIN/REDAKTEURIN, VERFASST.BERATER - SONSTIGESZIEGELBALKENSTEEN SPANG HANSENT: +45 2142 7962E: SSH@PETERSEN-TEGL.DKBERATER PETERSEN TEGLDÄNEMARK OSTENCHRISTIAN TEITUR HARRIST: +45 2463 9235E: CTH@PETERSEN-TEGL.DKDÄNEMARK WESTEN UND FÜNENTORBEN SCHMIDTT: +45 2028 4355E: TSC@PETERSEN-TEGL.DKDEUTSCHLAND WESTENREINHARD BAASCHT: +49 170 4818 870STEPHAN BAASCHT: +49 170 2705 530E: STEPHANBAASCH@GMX.DEDEUTSCHLAND OSTENHARTMUT REIMANNT: +49 170 5565 792E: HARTMUTREIMANN@HOTMAIL.DEDEUTSCHLAND SÜDEN/NRWSCHWEIZ DEUTSCHSPRACHIGER TEIL,ÖSTERREICHBACKSTEIN-KONTOR GMBHT: + 49 221 546 33 99E: INFO@BACKSTEIN-KONTOR.DENIEDERLANDEPETERSEN BENELUXBJÖRN LUCASSENT: +31 (0) 652362168E: BLU@PETERSEN-TEGL.DKLINEKE LUCASSENT: +31 (0) 622529266E: LLU@PETERSEN-TEGL.DKBELGIEN/LUXEMBOURGPETERSEN BENELUXBJÖRN LUCASSENT: +31 (0) 652362168E: BLU@PETERSEN-TEGL.DKPOLENCENTRUM KLINKIERU SCHÜTZT: +48 58 56 37 201E: BIURO@CENTRUM-KLINKIERU.PLÜBRIGES OSTEUROPA UND ITALIENINGRID KATHRIN GROKET: +45 2047 9540E: IKG@PETERSEN-TEGL.DKNORWEGENMUR DIREKTE ASSIMEN BØET: +47 2339 2010E: POST@MURDIREKTE.NOSCHWEDENTEGELMÄSTER ABT: +46 40 542 200E: MAIL@TEGELMASTER.SEEXPORT - ALLGEMEINEXPORTUSA/GB/ÜBRIGE LÄNDERSTIG H. SØRENSENT: +45 4014 1236E: SHS@PETERSEN-TEGL.DKPETERSEN KLINKERDÄNEMARK OSTENANNEMARIE HARRIST: +45 2463 9162E: AHA@PETERSEN-KLINKER.DKDÄNEMARK WESTENTINA KJÆR LOICHTLT: +45 3063 4912PETER G. GUTHRIE:ÜBER UNSEREMAUERSTEINEBei der Suche nach dem passenden Baumaterial für unserProjekt, 345 meatpacking, war uns klar, dass im unterenGebäudebereich – und um den ging es hier – Baukeramikdas Material der Wahl sein würde. Wir hatten aber keineVorstellung, wie wir unsere architektonischen Ziele konkretrealisieren sollten. Benötigt wurde ein Material, dasHandwerkskunst und Modernität gleichzeitig repräsentierenkonnte. Schlicht und effizient einsetzbar sollte es sein– aus Kostengründen, aber auch, weil schlichte, robusteEhrlichkeit genau das war, was unserem Stilempfindenentsprach.Wir hatten Ziegelsteine von <strong>Petersen</strong> an einemGaleriegebäude in Manhattan bewundert und waren fasziniertund überaus beeindruckt von den Proportionen undOberflächen der Steine. Auch die Fotos, die wir von PeterZumthors Kolumba-Museum gesehen hatten, waren einfachbestechend. Doch erst als wir den Ort der Herstellungbesuchten, wurde uns klar, dass wir das perfekte Materialund den idealen Partner für unser Projekt gefunden hatten.Nachdem wir beim Prozess der manuellen Produktionder Steine – vom Rohmaterial über die Formung bis zumBrennen – zusehen konnten (und sogar bei einem Steinselbst Hand anlegen durften), war man so freundlich, unsein Modell unserer bevorzugten Kombination, Flensburgund Kolumba, in vollem Maßstab vorzuführen.An unserer Entscheidung war nicht mehr zu rütteln.Dass wir den Produktionsprozess geradezu „spüren“ unddann auch noch mit den verschiedenen Ausführungen involler Größe experimentieren konnten, gab für uns denAusschlag. Wir hatten ein Produkt gefunden, das unsererPhilosophie von Handwerkskunst hundertprozentig entsprach:Auf der Oberseite der Steine findet man sogarDaumenabdrücke, die den manuellen Verarbeitungsprozessbezeugen, der für Steine von <strong>Petersen</strong> kennzeichnendist.Die unterschiedlichen Oberflächen der Steine und ihreTextur harmonieren sehr gut mit den schlankenProportionen. So entsteht eine ideale Destillation der vonuns angestrebten Verbindung von alt und neu in einemeinzigen Material und Produkt.Dank der leichten Verlegbarkeit der Steine konnten wirzusätzliche Details erforschen und bauliche Akzente setzen,die das Zusammenspiel von handwerklicher und industriellerFertigung noch besser hervorheben.Die Kombination von Flensburg und Kolumba gab unsdie Möglichkeit, die Regelmäßigkeit und Gleichförmigkeitbei Größe und Farbe etwas zu durchbrechen und so denEindruck von Natürlichkeit zu akzentuieren.Die Steine von <strong>Petersen</strong> bilden den perfekten Kontrastzur Bronzeverkleidung der höheren Fassadenbereiche undFenster. Glänzend, hell und metallisch das eine, erdig,schwer und bodenständig das andere – aufgelockert wirdder Gegensatz durch integrierte landschaftsgärtnerischeElemente. Wir sind stolz auf die gelungene Komposition,und der Stein von <strong>Petersen</strong> war die erste und wichtigsteKomponente, die wir dafür ausgewählt haben.Peter G. GuthrieArchitekt, Leiter, Design & Construction, DDGDas Architektenbüro DDG Partners waren erstmals zugleichBauherr und Architekt des neuen Gebäudes inder 14. Street. Das Haus gefällt durch seine Formund die Materialwahl. Foto: Tom Eckerle

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