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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Bedeutung der Zufriedenheit internationaler Vertriebspartner 55<br />

cher, langjähriger Vertriebsmitarbeiter alleine den Bereich ‚Tierfutter und Hormone’ mit einer EUR-<br />

Umsatzverantwortung im zweistelligen Millionenbereich betreut.<br />

Die Zentralisierung von Vertriebsaufgaben und -verantwortlichkeiten hat in einigen Märkten zur Kündigungen<br />

von Seiten der Mitarbeiter geführt. Durch seine „Beziehungspflege“ hatte Herr Dr. Meyer<br />

erfahren, dass der <strong>für</strong> Norwegen zuständige Vertriebsverantwortliche ebenfalls höchst unzufrieden mit<br />

der Home-Office Lösung war: Als Vater dreier Kinder kam er zu Hause kaum zum Arbeiten. Dr. Meyer<br />

konnte schnell eine Lösung finden, indem er ein Büro anmietete. Er bewahrte damit das Unternehmen<br />

vor grösseren Umsatzverlusten, die durch eine potenzielle Abwanderung des bedeutenden Vertriebsmannes<br />

entstanden wäre.<br />

Verluste durch weggefallene Wechselkursabsicherung<br />

Die Problematik, dass Offerten durch Devisengeschäfte abgesichert werden müssen, tritt vor allem in<br />

Ländern und Regionen mit hoher Inflation auf. Hierzu gehört bspw. Asien, wo Projekte in EUR oder<br />

USD verhandelt werden und sich die lokale Währung rasch verändert. Bei Emhart Glass S.A., Cham<br />

(CH) gilt eine Offerte deshalb <strong>für</strong> 90 Tage, danach sollte die Offerte neu erstellt werden.<br />

Man versucht bei Emhart Glass das Währungsrisiko in solchen Ländern mehrheitlich zum Kunden zu<br />

verlegen. Hierdurch entsteht jedoch die Gefahr, dass der sich das Projekt dann nicht mehr leisten kann<br />

und das Geschäft platzt oder verschoben wird.<br />

Liegt das Wechselkursrisiko bei Emhart Glass, so können durch eine eingehaltene Offerte, die nicht im<br />

abgesicherten Zeitraum abgeschlossen wird, bei starker Inflation erhebliche Verluste entstehen.<br />

Rechenbeispiel: 2.5 Mio. CHF (Umsatzvolumen) * 1% (Währungsschwankung) = 25’000 CHF<br />

Umsatzpotenziale durch neue Innovation<br />

Die Wirtgen GmbH mit Sitz in Windhagen (DE) ist Hersteller von Kaltfräsen, die insbesondere <strong>für</strong> den<br />

Strassenbau eingesetzt werden, um mangelhaften Strassenbelag abzutragen und damit Strassen wieder<br />

instand zu setzen.<br />

Bei Wirtgen sieht man die funktionierende vertikale Zusammenarbeit zu Vertriebspartnern als Quelle<br />

<strong>für</strong> kontinuierliche Innovation. „Man muss Vertriebspartner fit halten und sich auch auf der persönlichen<br />

Ebene gut mit ihnen verstehen. Nur so kann man alle Strömungen des Marktes mitnehmen“, so<br />

Peter Bollinger, Vertriebsleiter. Er nennt als Beispiel eine Innovation, die erst kürzlich bei einem Vertriebspartner<br />

auf dem amerikanischen Markt „entdeckt“ wurde. Der „Rumples-trip“ fräst mit einem<br />

fünfeckigen Rad starke Unebenheiten in den Strassenrand. Verlässt ein Fahrzeug, dessen Fahrer eingeschlafen<br />

ist, die reguläre Fahrbahn, wacht der Fahrer sofort auf, sobald er auf den Rumplestripp gerät.<br />

Das Gerät wurde zuerst als Spezialanfertigung auf dem amerikanischen Markt nachgefragt. Mittlerweile<br />

verkauft das Unternehmen das Produkt aber auch nach Österreich und, so Bollinger, eventuell bald<br />

auch in die Schweiz.<br />

Umsatzverluste und Kosten durch Kundenabwanderung<br />

Projektverlust Emhart Glass S.A., Cham (CH): Ein durchschnittlicher Kundenauftrag hat ein Volumen<br />

zwischen 1-5 Mio. CHF. Bei Projektverlust werden diese nicht realisiert.<br />

Neuakquisition Hoerbiger Origa GmbH, Filderstadt (DE): Die Neuakquisition eines Kunden verursacht<br />

häufig Kosten in Höhe von 15’000 EUR <strong>für</strong> Prototypenfertigung, Dokumentation und Kundenbesuche.<br />

Kostensteigerung durch höhere Anzahl von Reklamationen<br />

Garantiekosten Emhart Glass S.A., Cham (CH): Garantiekosten liegen in der Grössenordnung von 1.5<br />

Prozent des Umsatzes. Bereits geringe Schwankung dieses Wertes besitzen damit hohe Kostenwirkungen.<br />

Reklamationskosten Hoerbiger Origa GmbH, Filderstadt (DE): Durchschnittliche Reklamationskosten,<br />

die durch Fehler in der Beratung etc. entstehen betragen ca. 0.3 Prozent des Umsatzes.<br />

Ineffizienzen durch die Mehrfachüberarbeitung von Unterlagen

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