26.11.2012 Aufrufe

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

50<br />

Kapitel 3<br />

käufen und einer höheren Kundenbindung führen (effektivitätsbezogene Ziele) (s.<br />

Homburg et al. 2003; Homburg et al. 1999). Hohe Zufriedenheit und Motivation von<br />

Mitarbeitern (potenzialbezogene Ziele) werden gemeinhin als Voraussetzungen <strong>für</strong><br />

niedrige Fluktuation und hohen Einsatz beim Verkauf (effektivitätsbezogene Ziele)<br />

gesehen (s. Futrell/Parasuraman 1984; Homburg/Stock 2001).<br />

Effektivitätsbezogene Ziele beziehen sich auf die Realisierung des Potenzials und<br />

nicht wie potenzialbezogene Ziele auf dessen Bildung. Das realisierte Potenzial kann<br />

durch das tatsächliche Verhalten von Mitarbeitern und Kunden und dessen unmittelbare<br />

Resultate abgebildet werden. Realisierte Absatzmengen, der Marktanteil oder die<br />

Innovativität gehören bspw. zu den unmittelbaren Konsequenzen aus der Realisierung<br />

von kunden- und mitarbeiterbezogenen Potenzialen.<br />

Wirtschaftliche Zielgrössen im Vertrieb sind ökonomische Grössen der Kosten-, Umsatz-<br />

und Erlösstruktur. Sie sind monetärer Natur und hängen stark, wenn auch nicht<br />

ausschliesslich, vom Erreichen der Effektivitätsziele ab. So tragen hohe Marktanteile<br />

und ein hoher Einsatz der Verkaufsmitarbeiter dazu bei, dass die Umsatz-, Kostenund<br />

Ergebnisziele erreicht werden. Häufig werden wirtschaftliche Zielgrössen wie<br />

Umsätze oder Kosten nicht nur aggregiert, sondern auch nach Bezugsobjekten aufgeschlüsselt<br />

betrachtet, wie z. B. Umsätze pro Kunde, Verkaufsgebiet, Mitarbeiter oder<br />

Produktgruppe.<br />

Vereinfachend kann jede der drei Zielebenen dem Bezugsobjekt nach in markt- und<br />

organisationsbezogene Ziele unterteilt werden. Bei marktbezogenen Zielen ist das Bezugsobjekt<br />

der Gesamtmarkt, eine Marktregion, eine Kundengruppe oder ein Einzelkunde.<br />

Organisationsbezogene Ziele haben Bezugsobjekte, die dem Vertriebssystem<br />

der Organisation angehören, z. B. Mitarbeiter, Produkte und Prozesse. Dabei sind<br />

nicht alleine Kausalbeziehungen in vertikaler Richtung zwischen den Zielebenen, sondern<br />

auch horizontal und diagonal zwischen markt- und organisationsbezogenen Zielen<br />

zu vermuten, so z. B. zwischen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit (s.<br />

Brown/Chin 2004; George/Grönroos 1995; Heskett et al. 1997; Bruhn 1995).<br />

Das Fallbeispiel der Emhart Glass S.A. (S. 51) zeigt die Verflechtungen der Ziele und<br />

die daraus resultierende Komplexität von Wirkungen, die von Schwierigkeiten bei der<br />

Abstimmung zwischen Zentrale und Vertriebspartner ausgehen.<br />

Zufriedenheit und geringere Kosten durch gute Zusammenarbeit<br />

Emhart Glass S.A., Cham, Schweiz<br />

Die Emhart Glass S.A., eine Tochter der Bucher Industries mit Sitz in Cham (CH), ist ein weltweit<br />

führender Hersteller von Maschinen <strong>für</strong> die Glasbehälterindustrie. Zu ihren Produkten gehören Ma-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!