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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Theoretische Bezugspunkte, Forschungsansatz und Methodenmix 29<br />

Meffert et al. 1996) untersuchten die Zufriedenheit von (herstellerfremden) vertraglichen<br />

Automobilhändlern in der Beziehung zu ihren Herstellerunternehmen. Die Händlerzufriedenheit<br />

wird im Rahmen des so genannten „Dealer Satisfaction Check“ an der<br />

Forschungsstelle <strong>für</strong> Automobilwirtschaft (FAW) in Bamberg (Deutschland) jährlich<br />

erhoben. Hierdurch erhalten Automobilhersteller Hinweise auf Optimierungspotenziale<br />

und Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die Gestaltung der Zusammenarbeit und die Steuerung<br />

der Vertriebspartner (Diez et al. 2000, S. 167). Im <strong>Industriegüter</strong>bereich, insbesondere<br />

<strong>für</strong> herstellereigene Vertriebsgesellschaften sind dem Autor bislang keine vergleichbaren<br />

Untersuchungen bekannt. Die Arbeiten von Kale (1986) und<br />

Anderson/Narus (1984; 1990) greifen ebenfalls die Perspektive eines unabhängigen<br />

Händlers auf und versuchen, dessen Zufriedenheit, Macht und Einflussstrategien in der<br />

Beziehung mit dem Hersteller zu erklären. Hierbei gibt die von den Autoren gewählte<br />

„Upstream“-Perspektive <strong>für</strong> die Problemstellung der vorliegenden Arbeit wichtige Anregungen.<br />

2.3.3 Organisationale und personelle Interaktionsansätze<br />

Die Industrial Marketing and Purchasing Group (IMP Group) hat in den frühen 1980er<br />

Jahren erstmals ihren Interaktionsansatz vorgestellt (s. Hakansson 1982). Dieser erlaubt<br />

es, die Interaktionen von Marktbeteiligten in ihrem sozialen Gruppengefüge und<br />

ihrer Umwelt zu analysieren (Backhaus 2003, S. 134).<br />

Das allgemeine Interaktionsmodell (s. Abbildung 2-9), bei dem sich die IMP Group an<br />

die Interorganisations- sowie an die Neue Institutionentheorie anlehnt, basiert auf vier<br />

Variablengruppen (Hakansson 1982, S. 14 f.): „Akteure der Interaktion“ sind die beiden<br />

einbezogenen Parteien, aufgefasst als Organisationen und Personen. „Elemente<br />

und Prozesse“ beziehen sich auf Austauschobjekte und Abläufe der Interaktion. „Interaktionsumwelt“<br />

beschreibt die Umwelt, in der die Interaktion stattfindet. „Atmosphäre“<br />

steht <strong>für</strong> die sozialen Aspekte, durch welche die Interaktion beeinflusst wird<br />

und die selbst die Interaktion beeinflussen. Der Ansatz untersucht dabei nicht nur die<br />

einzelnen Gruppen von Variablen, sondern auch die Beziehungen zwischen diesen<br />

Gruppen (Hakansson 1982, S. 15).<br />

Der Interaktionsansatz bezieht sich in seiner ursprünglichen Form auf eine Käufer-<br />

Verkäufer Dyade und damit auf das interorganisationale Zusammenspiel zweier rechtlich<br />

unabhängiger Unternehmen (Hakansson 1982, S. 14; Backhaus 2003, S. 134 f.).<br />

Es sind bis heute zahlreiche Interaktionsstudien durchgeführt worden, die i. d. R. nur<br />

gewisse Teilaspekte der komplexen Austauschprozesse analysieren (Backhaus 2003,

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