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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Ausgangslage, Zielsetzung und Aufbau 5<br />

der Art der Produkte und in der Vertriebserfahrung des Herstellers. Die Interviews des<br />

Autors mit vertriebsverantwortlichen Managern in der Metall-, Chemie- und Maschinenbauindustrie<br />

zeigen, dass Konflikte in direkten und indirekten Vertriebskanälen der<br />

befragten Unternehmen zur Tagesordnung gehören und dort erheblichen Einfluss auf<br />

die Geschäftstätigkeit nehmen (Explorative Interviews, Tabelle 2-3, S. 37). Beispielhafte<br />

Auswirkungen von Konflikten sind: Ein wichiger Kunde der Corus Bausysteme<br />

GmbH beklagt seine Unzufriedenheit, die auf interne Unstimmigkeiten mit dem spanischen<br />

Vertriebspartner zurückzuführen ist. Die Hilti AG verliert beinahe einen globalen<br />

Kunden, weil Vertriebspartner die „Global Agreements“ nicht akzeptieren wollen.<br />

Die Wirtgen GmbH investiert jährlich in die kostspielige Rekrutierung und Schulung<br />

neuer Führungskräfte <strong>für</strong> ausländische Vertriebsgesellschaften, weil diese wegen Unstimmigkeiten<br />

ausgewechselt werden.<br />

Sämtlichen Vertriebs- und Niederlassungsleitern, die an explorativen Interviews teilnahmen<br />

(Explorative Interviews, Tabelle 2-3, S. 37), waren Probleme in der Zusammenarbeit<br />

mit Vertriebspartnern sehr wohl bekannt. Wichtige Herausforderungen bezüglich<br />

der Zusammenarbeit aus Sicht der Zentrale sind:<br />

• „Die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern ist auf einer persönlichen Ebene unbefriedigend, häufig<br />

sind keine sachlichen Diskussionen möglich.“<br />

• „Das Engagement der Vertriebspartner ist unzureichend, viele Vertriebspartner kümmern sich<br />

ungenügend um unsere Produkte.“<br />

• „Trotz vieler Anstrengungen machen unsere Produkte bei vielen Vertriebspartnern nur einen geringen<br />

Umsatzanteil aus.“<br />

• „Tochtergesellschaften zeigen mehr Initiative als Vertretungen.“<br />

• „Die Vertriebspartner kennen die Kundenbedürfnisse genau, informieren uns aber unzureichend<br />

über Bedürfnisse und Entwicklungen bei Kunden.“<br />

• „Vertriebspartner sehen die Kunden als ihren Besitzstand an und geben Kundendaten nicht weiter.“<br />

• „Vertriebspartner vernachlässigen strategische Ziele zugunsten kurzfristiger Umsatzprovisionen.“<br />

• „Die steigende Zahl von Neuprodukten überfordert den Vertrieb zunehmend.“<br />

• „Um die zahlreichen Niederlassungen sinnvoll betreuen zu können, fehlen im Stammhaus die notwendigen<br />

Ressourcen.“<br />

• „Die Professionalisierung des Einkaufs erfordert insbesondere bei international tätigen Kunden<br />

eine bessere Abstimmung zwischen zentralem und dezentralem Vorgehen.“<br />

• „Zusammenschlüsse von Kundenunternehmen führen zu einer höheren Abhängigkeit. Bei diesen<br />

Kunden dürfen wir uns keine Fehler leisten.“<br />

Fallbeispiel 1-2: Statements zur Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern (Explorative<br />

Interviews, s. Tabelle 2-3, S. 37)

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