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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Vertriebsgestaltung des Herstellers 177<br />

6.3.3.2 Verzahnung der Aufgaben des Personalwesens<br />

Ein weiterer Ansatzpunkt <strong>für</strong> die Koordination der Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Vertriebspartnern liegt in einer engen Verzahnung bei den Aufgaben des Personalwesens<br />

(Homburg/Krohmer 2003, S. 1037; Krafft/Haase 2004, S. 16; Walti 1999,<br />

S. 224). Die dezentrale Struktur und die heterogenen Anforderungen an Mitarbeiter<br />

schaffen im Vertrieb eine besonders hohe Komplexität (Homburg/Krohmer 2003, S.<br />

1037 f.). Die Zusammenarbeit mit internationalen Vertriebspartnern erfordert eine<br />

sorgfältige Mitarbeiterselektion und eine gezielte Mitarbeiterentwicklung.<br />

Die hohe Bedeutung einer systematischen Mitarbeiterselektion <strong>für</strong> zentrale und dezentrale<br />

Aufgaben in der Vertriebsorganisation ergibt sich aus dem beträchtlichen Risiko,<br />

das mit Fehleinstellungen verbunden ist (Homburg/Krohmer 2003, S. 1039). Hohe<br />

Weiterbildungskosten im Fall mangelnder Fähigkeiten der neuen Mitarbeiter, eine hohe<br />

Mitarbeiterfluktuation, die damit verbundenen Kosten sowie die Beeinträchtigung<br />

von Kundenbeziehungen sind Beispiele <strong>für</strong> Konsequenzen, die aus einer fehlerhaften<br />

Mitarbeiterselektion resultieren können (s. Homburg/Krohmer 2003, S. 1040). Walti<br />

(1999, S. 224) betont deshalb, dass eine Methodik zu entwickeln sei, um potenzielle<br />

Kandidaten systematisch zu evaluieren. Hersteller und Vertriebspartner können dazu<br />

gemeinsame Anforderungsprofile erarbeiten (Walti 1999, S. 224), die sowohl die lokalen<br />

Marktbedingungen als auch die Unternehmenssituation des Herstellers berücksichtigen.<br />

Wichtige Variablen eines solchen Anforderungsprofils können bspw. sein: Ausbildung,<br />

Branchenerfahrung, technologische Kompetenz, sprachliche Kompetenz, Datenbank-<br />

und Softwarekenntnisse, Persönlichkeitsmerkmale sowie persönliche Netzwerke<br />

(Cespedes 1995, S. 62 f.). Durch den Einsatz gemeinsamer Rekrutierungsrichtlinien<br />

können auf diese Weise Mitarbeiter in Zentrale und bei Vertriebsgesellschaften<br />

gewonnen werden, die durch gemeinsame und übergreifende Fähigkeiten eine Zusammenarbeit<br />

erleichtern (Krafft/Haase 2004, S. 16; Cespedes 1995, S. 62).<br />

Klumpp (2000, S. 179 ff.) misst der gemeinsamen Mitarbeiterentwicklung eine besonders<br />

hohe Bedeutung bei. Hierbei ist der organisationsübergreifende Personaleinsatz<br />

besonders hervorzuheben. Durch Personalrotation oder temporäre Mitarbeitertransfers<br />

können neben einem sachlichen Informationsaustausch ein emotionaler Fit zwischen<br />

zentralen und dezentralen Einheiten hergestellt werden (Klumpp 2000, S. 179;<br />

Edstrom/Galbraith 1977, S. 255). Manche Hersteller beziehen einen mehrmonatigen<br />

Arbeitsaufenthalt bei einem internationalen Vertriebspartner als Station <strong>für</strong> Führungsnachwuchs<br />

vor der Übernahme von Tätigkeiten im Stammhaus mit ein. Durch den<br />

personellen Austausch erhalten Mitarbeiter einen tiefen Einblick in die Interessen, die

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