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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Vertriebsgestaltung des Herstellers 173<br />

Vertriebspartners weitgehend, der sich daher zunehmend auf seine Kernkompetenz,<br />

die Kundenbetreuung, konzentrieren kann.<br />

6.3.2.4 Honorierungssysteme <strong>für</strong> zentrale Einheiten<br />

In der Literatur zum <strong>Vertriebsmanagement</strong> wurde die Thematik der Honorierungssysteme<br />

bereits vielfältig aufgegriffen und diskutiert (s. Belz/Reinhold 1999a, S. 159;<br />

Krafft 1995). Die Diskussion bezieht sich allerdings weitgehend auf Vergütungsfragen,<br />

die Tochtergesellschaften, Vertretungen oder Aussendienstmitarbeiter betreffen.<br />

Bedingungen und Anforderungen an Honorierungssysteme <strong>für</strong> die zentralen Einheiten,<br />

die aus der Bedeutung der Vertriebspartner resultieren, wurden dabei nicht formuliert.<br />

Wenn die Zufriedenheit der Vertriebspartner mit den Leistungen der Zentrale jedoch<br />

als wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> den Erfolg einer internationalen Unternehmung begriffen<br />

wird, muss diese im Zielsystem der Zentrale messbar erfasst, überprüft und incentiviert<br />

werden. Auch Mitarbeiter der Zentrale müssen sich <strong>für</strong> die Qualität ihrer Leistungen<br />

verantworten und werden dadurch zu Höchstleistungen motiviert. Dies ist offenbar<br />

nur selten der Fall. Wie Belz/Reinhold (1999a, S. 23) betonen, müssen sich<br />

Zentralen oft nur an sich selbst messen.<br />

Zu den herkömmlichen Grössen wie Kosten, Umsätzen, Deckungsbeiträgen und Verkäufen<br />

müssen weitere Kennzahlen hinzutreten, die die Leistungsfähigkeit der Zentrale<br />

in Bezug auf die Koordination und Unterstützung der Vertriebspartner widerspiegeln.<br />

Hierzu können einerseits weitere objektive Kennzahlen herangezogen werden, die<br />

Aufschluss über die erbrachte Leistung der Zentrale geben. So spielen die Lieferzuverlässigkeit<br />

und Lieferdauer aus Sicht von Vertriebspartnern und Kunden eine zentrale<br />

Rolle bei der Beurteilung eines Herstellers (Lach 2001, S. 290). Aber auch Kennzahlen<br />

wie die Abwanderungsrate von Vertriebspartnern als Resultat der Zusammenarbeit<br />

kann Aufschluss über die Art und Weise geben, mit der es der Zentrale gelingt, die<br />

Anforderungen der Marktpartner zu erfüllen.<br />

Um einen direkten und <strong>für</strong> verschiedene Gestaltungsbereiche differenzierten Eindruck<br />

der Zentrale zu erhalten, kann auch subjektives Datenmaterial <strong>für</strong> die Beurteilung der<br />

Zentrale hinzugezogen werden. Durch eine Indexierung der Zufriedenheitswerte kann<br />

ein Zeitvergleich wertvolle Hinweise geben, inwieweit es dem Hersteller gelingt, auf<br />

die verschiedenen Anforderungsbereiche der internationalen Vertriebsorganisation zu<br />

reagieren. Durch die Befragung der Vertriebspartner erhält man neben einer Beurtei-

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