26.11.2012 Aufrufe

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vertriebsgestaltung des Herstellers 147<br />

rung der Effizienz und wirken damit negativ auf die Unternehmensergebnisse<br />

(Dwyer/Welsh 1985, S. 401; siehe auch Tabelle 6-1, S. 141).<br />

Trotzdem prägen situative Einflüsse die dyadischen Strukturen und Prozesse in Marketing-<br />

und Vertriebskanälen (Stern/Reve 1980, S. 55). Mit Hilfe der Erfassung der<br />

„lokalen Unsicherheit“ zeigten Stern/Reve (1980, S. 61) die Interdependenzen zwischen<br />

Veränderungen der Situation und korrespondierenden Veränderungen in der<br />

Konfiguration der Vertriebskanäle und dem Verhalten der beteiligten Mitarbeiter (s.<br />

Stern/Reve 1980, S. 61; Dwyer/Welsh 1985, S. 398). Je grösser die Komplexität eines<br />

lokalen Umfelds und je grösser dessen Dynamik ist, desto grösser sind die Schwierigkeiten<br />

von zentralen Entscheidungsträgern die relevanten Informationen über die lokale<br />

Umwelt zu erfassen und zu berücksichtigen (Dwyer/Welsh 1985, S. 400). Homogene<br />

lokale Situationen, mit geringer Unsicherheit, geringer Dynamik und niedriger<br />

Wettbewerbsintensität begünstigen hingegen ein zentralisiertes Vorgehen<br />

(Dwyer/Welsh 1985, S. 401).<br />

Auch die Grösse der lokalen Organisation wurde teilweise als wichtige Determinante<br />

bei der Entscheidung <strong>für</strong> oder gegen ein zentralisiertes Vorgehen herangezogen (s.<br />

Ghoshal/Nohria 1989, S. 326). Die lokale Organisationsgrösse bestimmt den Umfang<br />

von Aufgaben, die ein Vertriebspartner im Rahmen der Vertriebsziele lokal wahrnehmen<br />

kann. Für kleine Vertriebspartner bedeutet die Zentralisierung von Aufgaben und<br />

Entscheidungen eine lokale Entlastung. Wie Ghoshal/Nohria (1989, S. 326) betonen,<br />

empfinden grosse Niederlassungen die Zentralisierung hingegen als Einschränkung<br />

lokaler Kompetenzen. Hersteller tendieren deshalb dazu, Aufgaben und Entscheidungen<br />

an grosse Niederlassungen zu delegieren, während sie diese bei kleineren Vertriebspartnern<br />

zentral erledigen (Ghoshal/Nohria 1989, S. 326).<br />

Im Laufe der Beziehung zum Hersteller erlangen Vertriebspartner nicht nur weit reichende<br />

Kenntnisse über die Produkte, Technologien, Ziele und Prozesse des Herstellers,<br />

sondern auch tiefgehende Erfahrungen und Wissen über die <strong>für</strong> den Hersteller<br />

relevanten lokalen Marktsegmente und deren Bearbeitung (Bakka 1986, S. 854 f.). Mit<br />

zunehmender Beziehungsdauer scheint deshalb die Dezentralisierung, im Sinne einer<br />

Verlagerung von Entscheidungskompetenzen hin zu den Vertriebspartnern, aus Sicht<br />

von Herstellern und Vertriebspartnern mit Vorteilen verbunden.<br />

Tabelle 6-2 (S. 148) zeigt die Ergebnisse der hierarchischen, moderierten Regression<br />

sowie lokale und globale Gütekriterien der drei einzelnen Regressionsmodelle. Zur<br />

Beurteilung der Modelle müssen zunächst die globalen Gütemasse betrachtet werden.<br />

Das R 2 ist in allen drei Modellen hoch signifikant. Das bedeutet, dass der Erklärungs-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!