26.11.2012 Aufrufe

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

124<br />

Kapitel 5<br />

Belz/Reinhold (1999a, S. 147) sprechen sogar von der „Kommunikativen Führung“<br />

der Niederlassungen, wodurch sie die zentrale Bedeutung der Information im Machtgefüge<br />

zwischen Hersteller und Vertriebspartner in den Mittelpunkt rücken. Und<br />

trotzdem wird dem Stellhebel der Kommunikation in vielen Unternehmen keine ausreichend<br />

hohe Aufmerksamkeit geschenkt. So werden zwar häufig Informationssysteme<br />

eingeführt, die aber nicht den Möglichkeiten entsprechend genutzt werden (s. auch<br />

Absatz 6.3.8.2, S. 236 ff.). Francisco Mesquita, Sales Manager der Handelsgesellschaft<br />

Caupel LDA in Porto, Portugal, betont zurecht (Vertriebsbefragung 2004, s.<br />

Tabelle 2-3, S. 37): „With all the new ways to inform, the manufacturer should provide<br />

more and better information about all the new that happens in the company and in<br />

the other markets.”<br />

5.3.3 Abhängigkeit der Beurteilungsdimensionen von lokalen Kontextfaktoren<br />

Die Vermutung liegt nahe, dass die Beurteilung der Zusammenarbeit selbst unmittelbar<br />

durch die Situation beeinflusst wird, in der diese vorgenommen wird (Achrol et al.<br />

1983, S. 55). Zieht man die Zufriedenheit als Beurteilungsmassstab heran, so kann<br />

man sich das Zustandekommen eines situativen Einflusses am besten vergegenwärtigen.<br />

Denn die Zufriedenheit ist das Ergebnis eines Beurteilungsprozesses, bei dem die<br />

wahrgenommene Ausprägung des Beurteilungsgegenstandes mit der normativerwarteten<br />

Ausprägung verglichen wird (s. Parasuraman et al. 1985, S. 42;<br />

Parasuraman et al. 1991, S. 422). Folglich können situative Unterschiede in der Beurteilung<br />

dann entstehen, wenn sich entweder die Erwartungen oder aber die wahrgenommene<br />

Ausprägung des Beurteilungsgegenstandes in Abhängigkeit von der Situation<br />

ändern.<br />

Diese Vermutung wird durch die im Rahmen dieser Untersuchung geführten qualitativen<br />

Experteninterviews erhärtet (Explorative Interviews, s. Tabelle 2-3, S. 37). Vertriebspartner,<br />

die sich in einer besonderen Situation befinden, haben besondere Erwartungen<br />

an die Unterstützung durch den Hersteller, so z. B. an die Preisspielräume und<br />

finanzielle Konditionen in besonders intensiven Wettbewerbssituationen.<br />

Um die vermutete Situativität der Beurteilung quantitativ-empirisch zu überprüfen,<br />

wurden stellvertretend <strong>für</strong> jede der fünf Gruppen von Kontextfaktoren jeweils eine<br />

Variable ausgewählt. Als Auswahlkriterien galten dabei inhaltliche Überlegungen, die<br />

aus den Interviews resultierten ebenso wie Erkenntnisse ähnlicher wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen und den dort gewählten situativen Variablen (s. Jaworski/Kohli 1993,<br />

S. 55; Kumar et al. 1995, S. 64; Mohr et al. 1996, S. 113). Im Einzelnen werden die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!