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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Inhaltliche Dimensionen der Zusammenarbeit 105<br />

che stark unterscheiden (Belz/Reinhold 1999a, S. 125). So hat der Kundenservice im<br />

Anlagengeschäft, wo bspw. ganze Produktionsanlagen geliefert werden eine höhere<br />

Bedeutung als im Produktgeschäft. In diesem ist die Marktbearbeitung aus Sicht der<br />

Vertriebspartner zentral (Belz/Reinhold 1999a, S. 125 f.).<br />

Anders als die permanenten Aktivitäten werden projektbezogene Aktivitäten seltener<br />

und in unregelmässigen Abständen (meist in Projekten organisiert) durchgeführt. Eine<br />

besondere Bedeutung im Marketing und Vertrieb haben die Auswahl und Implementierung<br />

von IT-Systemen und Software, so z. B. zur Unterstützung der Absatz- und<br />

Produktionsplanung. Aber auch die Einführung neuer Produkte und Leistungen wird<br />

teilweise nicht in der bestehenden Organisation realisiert, sondern je nach der Bedeutung<br />

durch spezielle Projektteams begleitet (Ottum/Moore 1997, S. 258).<br />

Ottum/Moore (1997, S. 265) bestätigten in ihrer Studie, dass eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Hersteller und Vertriebspartnern, insbesondere der Informationsfluss<br />

zwischen den Beteiligten, die Misserfolgswahrscheinlichkeit einer Markteinführung<br />

erheblich senken können.<br />

Insgesamt lässt sich festhalten, dass bei den projektbezogenen Aktivitäten aus Sicht<br />

der Vertriebspartner insbesondere die Unsicherheit und die Vorteilhaftigkeit von bevorstehenden<br />

Veränderungen eine Rolle spielen. Eine ungenügende Betreuung durch<br />

den Hersteller in der Lancierungsphase von Projekten wirkt sich nach Belz/Reinhold<br />

(1999a, S. 91) fatal aus und ist häufig nicht mehr zu korrigieren. Allerdings muss insbesondere<br />

bei den projektbezogenen Aktivitäten darauf hingewiesen werden, dass<br />

Schwierigkeiten in der Umsetzung und Misserfolg beim Erreichen der gewünschten<br />

Projektziele keineswegs spezifische Probleme von Vertriebsorganisationen darstellen.<br />

Vielmehr sind Änderungsresistenz und mangelnde Flexibilität der Mitarbeiter bei der<br />

Implementierung organisationaler Veränderungen in sämtlichen Bereichen des Unternehmens<br />

zu beobachten (s. Gaßner 1999, S. 2; Hammer/Champy 1994, S. 260). Allenfalls<br />

verstärken die geografischen, kulturellen und sprachlichen Distanzen zwischen<br />

Hersteller und Vertriebspartner auftretende Probleme. Belz/Reinhold (1999a, S. 91)<br />

betonen, dass das Verhältnis zwischen eingeführten und beibehaltenen Neuerungen im<br />

internationalen <strong>Vertriebsmanagement</strong> kritischer ist als in jedem anderen Bereich des<br />

Marketing (Belz/Reinhold 1999a, S. 91). So versanden zahlreiche Initiativen, Vorgaben<br />

und neue Formen der Zusammenarbeit still (Belz/Reinhold 1999a, S. 91) oder<br />

entwickeln sich zu gefährlichen Problem- oder Krisenherden.

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