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Internationales Vertriebsmanagement für Industriegüter

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Die lokale Situation der Vertriebspartner 89<br />

Mitarbeiterzahl im zentralen Vertrieb ermöglicht aber gleichzeitig eine bessere Erreichbarkeit<br />

und Verfügbarkeit bei lokalem Bedarf, bspw. zur Begleitung bei Kundenbesuchen<br />

oder aber zur Unterstützung bei anderen kaufmännischen oder technischen<br />

Problemen (Belz/Reinhold 1999a, S. 95). Letztlich ist aber auch die Erfahrung des<br />

Stammhauses im internationalen Geschäft <strong>für</strong> die Professionalität der Unterstützung<br />

entscheidend (Eriksson et al. 2001, S. 23 ff.; Gencturk/Aulakh 1995, S. 761 f.), die<br />

Vertriebspartnern in verschiedenen lokalen Situationen gewährt wird. Es sind die langjährigen<br />

Mitarbeiter aus der Zentrale, denen eine zunehmend bessere Einschätzung der<br />

lokalen Bedürfnisse gelingt und die Erfahrung über die Eignung verschiedener Handlungsalternativen<br />

besitzen (Gencturk/Aulakh 1995, S. 762).<br />

Anzumerken bleibt, dass die situative Determinante „Herstellerorganisation“ nur dann<br />

zwischen Vertriebspartnern differenziert, wenn Vertriebspartner verschiedener Unternehmen<br />

oder verschiedener Unternehmensbereiche miteinander verglichen werden.<br />

Für den Vergleich von Vertriebspartnern einer bestimmten Zentrale ist die Determinante<br />

hingegen weniger geeignet, da sie in Bezug auf die Finanzkraft, die Organisationsgrösse,<br />

die Branche und die Erfahrung <strong>für</strong> alle die gleiche Rahmenbedingung darstellt.<br />

4.1.3.2 Merkmale der lokalen Vertriebsorganisation<br />

Die lokale Vertriebsorganisation zeichnet sich zunächst durch ihre lokalen Ressourcen<br />

und Kompetenzen aus. Einige der vom Autor befragten Unternehmen hatten gleichzeitig<br />

selbstständige Agenten, Vertretungen und auch mitarbeiterstarke Tochtergesellschaften<br />

in ihrem Vertriebspartnerportfolio (Explorative Interviews, s. Tabelle 2-3, S.<br />

37). Mit zunehmender Grösse einer Organisationseinheit kann auch ein zunehmender<br />

Ressourcenbedarf <strong>für</strong> die Koordination und Kontrolle unterstellt werden (Ford/Slocum<br />

Jr. 1977, S. 565). Bei der Gestaltung des internationalen Vertriebs wird dies häufig<br />

nicht beachtet: Trotz der unterschiedlichen Grösse der lokalen Vertriebsorganisationen<br />

werden Reportinganforderungen oder die lokal zu verwendenden Marketinginstrumente<br />

der Einfachheit und Vergleichbarkeit halber häufig standardisiert. Auf Ressourcenprobleme,<br />

die insbesondere kleinere Niederlassungen bei der Erfüllung dieser standardisierten<br />

Anforderungen haben, geht die Zentrale häufig nicht ein. Dabei bedeutet ein<br />

umfangreiches Reporting <strong>für</strong> eine Ein-Mann-Vertretung („One-man-Show“) u.U. eine<br />

nicht zu bewältigende Aufgabe, während eine fünfundzwanzigköpfige Tochtergesellschaft<br />

den Anforderungen durch ihre eigene Finanzbuchhaltung mühelos gerecht werden<br />

kann (Explorative Interviews, s. Tabelle 2-3, S. 37).

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