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Leitfaden für den Einzug

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<strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> „<strong>Einzug</strong> in das AMS“Dieser <strong>Leitfa<strong>den</strong></strong> soll eine kleine Hilfestellung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Roboter-Start sein. Auch wenn es eine sehrarbeitsintensive Zeit ist, haben Sie beim Umgang mit <strong>den</strong> Tieren Geduld, Geduld und nochmalsGeduld. Viel Glück und alles Gute!Grundsätzlich gilt:Machen Sie sich mit der Technik und dem Management der Maschine ausgiebig vertraut. BesuchenSie die von <strong>den</strong> Herstellern angebotenen Kurse. Schauen sie Landwirten, die schon mit einem Robotermelken, über die Schulter, um so auch erste praktische Erfahrungen zu sammeln.Ca. 6 Wochen vor <strong>Einzug</strong>- Milchqualitätskontrolle: Viertelgemelksproben von allen Kühen nehmen lassen.Bei positiven Ergebnissen Behandlungen einleiten, so dass nur eutergesunde Kühe am Robotergemolken wer<strong>den</strong>. Dies ist wichtig, da das Risiko einer Verschleppung von Erregernhöher ist, da ein Melkzeug alle Kühe melkt.1 Woche vor <strong>Einzug</strong>- Abflammen der Euterhaare: Erleichtert der Maschine das Ansetzen, da die Zitzenpositionbesser bestimmt wer<strong>den</strong> kann. (Tipp: Zitzen anfeuchten, schützt die Zitzen)- Evtl. Kürzen oder Scheren der Schwanzhaare: Je sauberer die Kühe und insbesondere dieEuter sind, desto weniger Störungen treten beim Melken auf.Tag des <strong>Einzug</strong>s- Starten Sie das Melken mit dem Roboter zu Beginn der Woche. Somit haben Sie mehrereWerktage <strong>für</strong> die Umstellung zur Verfügung.- Dies ist wichtig, da unter der Woche Techniker und Serviceteams <strong>für</strong> Fragen und Hilfestellungenbesser erreichbar sind als am Wochenende.- Zum Einmelken der Kühe sollten genügend Personen im Stall sein. (1 Person je AMS + 1Person zum Kühe nachtreiben)- Lassen Sie sich beim Einmelken am besten von einem Landwirt, der bereits mit AMS melkt,unterstützen. Er kennt die Maschine und Abläufe und kann so Tipps und Hilfestellungen geben.Machen Sie sich bei Bedarf Notizen.- Das Anlernen der Tiere an <strong>den</strong> Roboter muss so ruhig und stressfrei wie möglich und ohneSchläge erfolgen.- Kühe sind Her<strong>den</strong>tiere, treiben Sie daher immer mehrere Tiere zum AMS. Das nimmt <strong>den</strong>Kühen etwas die Angst. Die vor dem Roboter warten<strong>den</strong> Tiere können sich so auch mit <strong>den</strong>Geräuschen und Bewegungen der Maschine vertraut machen.- Austreibehilfe deaktivieren und erst einschalten, wenn sich die Tiere an <strong>den</strong> Roboter gewöhnthaben, damit die Tiere während der Anlernphase keine negativen Erfahrungen mit derMaschine haben.Verhaltensregeln <strong>für</strong> <strong>den</strong> Menschen- Holen Sie kein Tier, dass eine erwartete Milchmenge unter 12 Liter hat.- Tiere mit weniger als 12 Stun<strong>den</strong> Melkzwischenzeit brauchen nicht in <strong>den</strong> Roboter getriebenwer<strong>den</strong>.- Hat ein Tier <strong>den</strong> Roboter aufgesucht ohne ein Melkanrecht gehabt zu haben (Verweigerung),wird es nicht geholt.- Die Kühe gewöhnen sich daran immer wieder zum Roboter geführt zu wer<strong>den</strong>. Daher ist essinnvoll auch die Uhrzeit immer wieder zu variieren.- Aber: Tiere mit „Vorgeschichte“ genau beobachten!Barbara Reitz, AELF Amberg, 09621/6024 - 100 August 2011


Kraftfutter- Die Kraftfuttergaben in der AMS-Station dienen zum einen als Beschäftigung und Beruhigungwährend des Melkens, vor allem aber als Lockmittel, um die Kühe zu animieren dieBox aufzusuchen. Daher sollte schmackhaftes und hochwertiges Futter verfüttert wer<strong>den</strong>,dass von <strong>den</strong> Tieren gern gefressen wird. Melasse, Rübenschnitzel, Leinmehl und Palmkernsind einige Beispiele <strong>für</strong> gern gefressene Komponenten.- Kurz vor dem <strong>Einzug</strong> ins AMS die Kraftfuttersorte nicht mehr wechseln.- Je Besuch sollten die Tiere max. 2 kg Kraftfutter zugeteilt bekommen.- Eine ausgewogene Grundration am Futtertisch sorgt <strong>für</strong> eine hohe TM-Aufnahme und einestabile Pansengesundheit.- Pelletiertes Futter eignet sich besser als mehliges Futter. Es wird von der Kuh schnellergefressen und verklebt nicht so leicht.- Kraftfuttersorte kalibrieren und auf konstante Beschickung achten.Vom Anbinde- zum Laufstall – Tipps zum <strong>Einzug</strong>KlauenpflegeEine Bestandsklauenpflege sollte etwa 6 Monate vor <strong>Einzug</strong> in <strong>den</strong> Laufstall durchgeführt wer<strong>den</strong>.Kurz vor bzw. in <strong>den</strong> ersten Wochen nach dem <strong>Einzug</strong> ist Vorsicht geboten, da durch das vermehrteLaufen der Klauenabrieb sowieso stark erhöht ist.LaufflächenAuf planbefestigten Flächen vor dem <strong>Einzug</strong> mehrmals Gülle ausbringen und <strong>den</strong> Schieber laufenlassen. Durch die Gülle wird die Oberfläche etwas „weicher“ und der Schieber lässt kleine Unebenheitenverschwin<strong>den</strong>. Um ein „Im-Kreis-Rennen“ der Kühe zu verhindern, sollten die Laufwegedurch zusätzliche Gatter in <strong>den</strong> ersten Tagen abgetrennt wer<strong>den</strong>.Großflächig Stroh auf <strong>den</strong> Laufflächen verteilen und evtl. am ersten oder zweiten Tag nachstreuen.Nach drei bis vier Tagen können das Stroh und der Mist entfernt wer<strong>den</strong> und zum Teil als Einstreu<strong>für</strong> die Liegebox verwendet wer<strong>den</strong>. Zum Schluss trockenes Stroh oder Kalk-Stroh-Gemisch in dieBoxen streuen, damit die Kühe eine saubere Liegefläche haben.Umgang mit der KuhJede Kuh am Strick in <strong>den</strong> Stall führen und <strong>für</strong> 3 – 4 Stun<strong>den</strong> in die Box bin<strong>den</strong>. Am besten die bisherigeReihenfolge einhalten. Die Tiere kennen sich schon, was Rangkämpfe vermeidet. Falls eszeitlich möglich ist, die Kühe beim Reinführen an der Tränke vorbei führen und saufen lassen.Kühe die rindern bleiben angebun<strong>den</strong>, bis die Brunst abgeklungen ist.Futter am TrogBereits vor Beginn des <strong>Einzug</strong>es am Futtertisch gutes Futter in ausreichender Menge vorlegen.Zum Locken der Kühe dann Schrot oder Melasse darüber verteilen. Am Futtertisch sollte immerausreichend frisches und aromatisches Futter liegen, damit die Kühe einen Anreiz zum Aufstehenhaben. Mehrmals tägliches Nachräumen lockt die Kühe immer wieder an <strong>den</strong> Trog.BeleuchtungIn der ersten Nacht einige Lampen brennen lassen, damit sich die Tiere besser orientieren können.Später ist dann die Nachtlampe ausreichend.Die ersten TageDie nächsten Tage die Tiere beobachten, ob sie alle Stationen im Stall (Fressen, Saufen, Liegen,Melken) besuchen. Einige Kühe haben evtl. Probleme beim Verlassen der Liegebuchten, da sie esnicht gewohnt sind rückwärts zu gehen. Hier sollte vorsichtig mit treiben nachgeholfen wer<strong>den</strong>. Außerdemhaben die Tiere nach drei bis vier Tagen „Muskelkater“, da sie das viele Laufen nicht gewohntsind.Kühe die hinken sofort kontrollieren und falls nötig in eine Strohbox umstallen, damit sich die Tiereerholen können.Barbara Reitz, AELF Amberg, 09621/6024 - 100 August 2011

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