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Anaerobe Biologische In Situ Sanierung (ABIS) - Kommunalkredit ...

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<strong>Anaerobe</strong> <strong>Biologische</strong> <strong>In</strong> <strong>Situ</strong> <strong>Sanierung</strong> (<strong>ABIS</strong>) von LCKW-belastetem Grundwasser1. Mikrobiologische in situ Behandlungsverfahren für LCKWbelastetesGrundwasser1.1. AllgemeinesLeichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) wurden in der 2. Hälfte des 20.Jahrhunderts weltweit zu zahlreichen industriellen und gewerblichen Zweckeneingesetzt. Erst zu Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhundertswurde das toxische und kanzerogene Potential dieser Substanzen erkannt undbestimmt [7]. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits signifikante Mengen anLCKW an Standorten einer Vielzahl von <strong>In</strong>dustrie- und Gewerbezweigen in Bodenund Grundwasser. LCKW sind heute die häufigsten an ausgewiesenen Altlastenpräsenten Schadstoffe in Österreich [8]. Schätzungen des Umweltbundesamteszufolge sind LCKW an circa 10.000 Standorten in Österreich präsent [9]. BetroffenesSchutzgut ist bei LCKW-Kontaminationen in den meisten Fällen das Grundwasser.Neben ihrer Toxizität weisen LCKW insbesondere aufgrund ihrer im Vergleich zuanderen organischen Schadstoffen wie MKW und PAK relativ hohenWasserlöslichkeit, hohen Dichte und geringen Sorptionstendenz an die organischeBodensubstanz eine hohe Mobilität im Grundwasser auf. Die häufigsten chloriertenSchadstoffe gehören zu den chlorierten Ethenen (z.B. Perchlorethen, PCE;Trichlorethen, TCE) und Ethanen (z.B. Trichlorethane, TCA).Die in diesem Leitfaden vorgestellten Grundlagen und die empfohleneVorgehensweise zur Standortwahl und Verfahrensentwicklung beziehen sichprimär auf chlorierte Ethene und Ethane (z.B. PCE, TCE, TCA). Einesinngemäße Übertragung auf chlorierte Methane ist möglich.1.2. Verfahrenstechnische Förderung des mikrobiologischenLCKW-Abbaues1.2.1. <strong>ABIS</strong>-VerfahrensprinzipDer Abbau von LCKW in der gesättigten Bodenzone erfolgt vorwiegendmikrobiologisch; abiotische Prozesse spielen eine nachgeordnete Rolle. Dergegenständliche Leitfaden hat die Optimierung des LCKW-Abbaues im Grundwasserüber ein mikrobiologisch-biotechnologisches Verfahren zum <strong>In</strong>halt. AlsReaktionsraum soll hier nur der Grundwasserraum - der Aquifer mit dessenKapillarsaum - betrachtet werden.Die Grundlagen des biologischen Schadstoffabbaues sind im Anhang, Kapitel A 1,dargestellt. LCKW können unter aeroben und unter anaeroben Bedingungenabgebaut werden. Der anaerobe Abbau stellt insbesondere für höher chlorierte (> 2Chloratome) Schadstoffe den leistungsfähigeren Abbauweg dar (ReduktiveDechlorierung, RD, sh. Anhang Kapitel A 1.3), und wird mit dem <strong>ABIS</strong>-Verfahrenstimuliert.Im Rahmen eines anaeroben biologischen in situ <strong>Sanierung</strong>sverfahrens(<strong>ABIS</strong>) für die <strong>Sanierung</strong> von LCKW in der gesättigten Zone werden durchgezielte Maßnahmen natürlich ablaufende biochemische Abbau- undMineralisierungsreaktionen beschleunigt beziehungsweise initiiert.11

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