26.11.2012 Aufrufe

Schönheitsoperationen - BMELV

Schönheitsoperationen - BMELV

Schönheitsoperationen - BMELV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„XYZ kennt den Markt für Brustchirurgie sehr genau und weiß, wie schwierig es heute<br />

für Plastische Chirurgen ist, ihre Praxis auszubauen und neue Patientinnen zu gewinnen......In<br />

diesem Sinne unterstützt XYZ Sie dabei, mehr Patientinnen, die auf der<br />

Suche nach ärztlicher Beratung sind, zu gewinnen, mehr Beratungsgespräche in Operationen<br />

umzuwandeln und die Wirtschaftlichkeit Ihrer Praxis zu steigern.“<br />

Verbunden mit dem Bereich der ästhetisch-plastischen Chirurgie hat sich neben der<br />

Medizinprodukte-Industrie eine spezifische Informationsindustrie entwickelt und etabliert.<br />

Dazu gehören sogenannte „Beauty-Zeitschriften“, redaktionelle bzw. PR-<br />

Beiträge in Frauenzeitschriften und Lifestyle-Magazinen, Medizinführer und Gesundheitsportale<br />

im Internet.<br />

Aufgrund der Aktivitäten der Informationsanbieter ist kaum zu unterscheiden, ob<br />

Nachrichten aus der ästhetischen Chirurgie reale Entwicklungen widerspiegeln oder<br />

neue Trends generieren sollen. So ist eine Mitteilung des Deutschen Depeschendienstes<br />

vom 20. Dezember 2006 in keiner Weise nachprüfbar:<br />

„<strong>Schönheitsoperationen</strong> als Weihnachtsgeschenk erfreuen sich offenbar zunehmender<br />

Beliebtheit. Es komme immer öfter vor, dass der Ehemann statt eines Brillantringes<br />

einen Gutschein für eine solche Operation schenkt“ 60<br />

Das Gleiche gilt für die Aussage eines Mitgliedes einer Fachgesellschaft für Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie, der zurückgekehrt von einer Stipp-Visite in Brasilien<br />

verkündet, dass „dank Jennifer Lopez und Shakira Po-Implantate zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen“ 61 und als besondere Spezialisierung seiner Praxis Gesäßmodellierungen<br />

anbietet. Wie zu sehen war, deckt sich diese Aussage in keiner Weise mit<br />

der Häufigkeit ästhetischer Eingriffe zur Gesäßmodellierung.<br />

Die Konzentrationsprozesse unter den Anbietern ästhetischer Chirurgie zeigen, dass<br />

offenbar der Verdrängungswettbewerb härter und die Medienpräsenz wichtiger wird.<br />

Deshalb erfolgt verstärkt die Orientierung an sogenannten marktüblichen Kommunikationswegen.<br />

Diesen Prozess beschreibt der Herausgeber des medführer Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie wie folgt:<br />

„Der Konkurrenzkampf bei Kliniken wird notwendigerweise härter, führt somit zum<br />

Verdrängungswettbewerb und fordert u.a. professionelle Kommunikationswege bei<br />

der Erschließung neuer Ressourcen und nicht zuletzt eine stärkere Präsenz am<br />

Markt...Aus diesem Grund müssen hier freie, marktübliche Kommunikationswege eingeschlagen<br />

werden.“ 62<br />

Entsprechend selbstbewusst kündigt sich der nach eigenen Aussagen größte gewerbliche<br />

Anbieter für Plastische und Ästhetische Chirurgie, der neun Kliniken und<br />

acht Beratungszentren in Deutschland betreibt, an: „Mit ca. 4.000 Operationen pro<br />

Jahr erfüllt die Firmengruppe mit Abstand die meisten Schönheitswünsche in<br />

Deutschland.“ 63<br />

60 Zugriff am 21.12.2006 auf http://de.news.yahoo.com<br />

61 Zugriff am 30.1.2007 http://www2.onleben.t-online.de<br />

62 Nitsch 2006:10<br />

63 Nitsch 2006:236<br />

Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 88

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!