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Schönheitsoperationen - BMELV

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ebenso offen wie die Anzahl der „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“. Des Weiteren liegen keine<br />

Informationen zur Ergebnisqualität der Operationen und zur Ausbildung der Operateure<br />

vor. Auch die Anzahl der arzthaftungsrechtlichen Klagen wegen Behandlungsfehlern<br />

bei „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“ ist dort nicht bekannt.<br />

Nach Schätzungen des VDPC (jetzt: DGPRÄC) beläuft sich der Umsatz mit ästhetischer<br />

Medizin in Deutschland jährlich auf fünf Milliarden Euro, davon sollen 800 Millionen<br />

Euro auf plastische Operationen entfallen, die nicht primär medizinisch indiziert<br />

sind. 4<br />

Antworten auf die in der Kleinen Anfrage gestellten Fragen werden auch dadurch<br />

erschwert, dass die Begriffe „Schönheitschirurgie“, „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“, Kosmetische<br />

Chirurgie oder Ästhetische Chirurgie in Deutschland nicht eindeutig definiert<br />

sind.<br />

Nicht eindeutig ist außerdem die Benennung der Nachfrager von „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“,<br />

sind es Patienten/innen oder Kunden/innen? 5 Da es sich bei „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“<br />

um einen medizinischen Eingriff bzw. eine medizinische Intervention handelt,<br />

sprechen Ärzte von Patienten/innen. Da „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“ jedoch auch<br />

von gewerblichen Instituten angeboten werden und die Leistungserbringung bei<br />

nicht-medizinisch indizierten Leistungen auf einer privatrechtlichen Absprache zwischen<br />

Nachfrager und Leistungsanbieter erfolgt, ist die Bezeichnung Kunde/in ebenso<br />

berechtigt. Anhand der o.g. Umsatzgrößen wird bereits deutlich, dass es eindeutig<br />

einen Markt für „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“ gibt. Die Wahl der Begrifflichkeiten ist insofern<br />

auch nicht unerheblich, da dadurch ganz unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund<br />

gerückt werden: die Patientenrolle ist von anderen Erwartungen und Verhaltensweisen<br />

geprägt als die Kundenrolle. Für Kunden gilt der Verbraucherschutz.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (<strong>BMELV</strong>), vertreten durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE), ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, das verlässliche<br />

Informationen über Ausmaß, Probleme und Handlungsbedarf für den Bereich<br />

„<strong>Schönheitsoperationen</strong>“ ermitteln soll.<br />

Primäres Ziel des Forschungsprojektes ist es, im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />

Bearbeitung eine Marktanalyse und einen fundierten Überblick<br />

• über die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung,<br />

• die daraus für die Verbraucherinnen und Verbraucher entstehenden Probleme<br />

sowie<br />

• den daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgekosten zu geben.<br />

4 Ärzte-Zeitung vom 10.03.2006: „Ästhetische Medizin ist ein Milliarden-Markt“<br />

5 Für die Verwendung der männlichen/weiblichen Sprachformen möchten wir darauf hinweisen, dass<br />

in Fällen, bei denen das männliche grammatikalische Geschlecht (Genus) im Sprachgebrauch üblich<br />

ist und deshalb im Bericht verwendet wird, sich die Aussagen sowohl auf Männer wie auf Frauen beziehen.<br />

Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 8

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