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Schönheitsoperationen - BMELV

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Tabelle 31: Anzahl der von einem Behandlungsvorwurf bei kosmetisch behandelten Patienten<br />

in Anspruch genommenen Fachgebietsärzte<br />

Abgeschlossene Begutachtungsverfahren der Gutachterkommission Nordrhein<br />

(Zeitraum: 1.1.2000 – 31.12.2005)<br />

Gesamt<br />

Anzahl der in den Verfahren in 224<br />

Anspruch genommenen Ärzte<br />

-davon mit Behandlungsfehlern 39%<br />

Mammakorrekturen 51<br />

35%<br />

Nasenkorrekturen 16<br />

25%<br />

Liposuktion 36<br />

61%<br />

Lidstraffung 24<br />

25%<br />

Laserbehandlung der Haut 24<br />

25%<br />

Abdominoplastik 18<br />

56%<br />

Ohrmuschelkorrekturen 13<br />

54%<br />

Pl.Ch. Allg.<br />

Ch.<br />

91<br />

29%<br />

14<br />

14%<br />

11<br />

27%<br />

13<br />

46%<br />

16<br />

31%<br />

4<br />

/<br />

8<br />

25%<br />

3<br />

33%<br />

Gyn. Derm. HNO MKG Sonst.*<br />

Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 78<br />

37<br />

59%<br />

12<br />

33%<br />

/<br />

/<br />

9<br />

78%<br />

/<br />

/<br />

4<br />

75%<br />

4<br />

100%<br />

2<br />

100%<br />

34<br />

47%<br />

22<br />

45%<br />

/<br />

/<br />

4<br />

50%<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

5<br />

60%<br />

/<br />

/<br />

22<br />

36%<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

3<br />

66%<br />

1<br />

/<br />

14<br />

14%<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

13<br />

46%<br />

/<br />

/<br />

4<br />

25%<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

1<br />

100%<br />

1<br />

100%<br />

6<br />

50%<br />

12<br />

33%<br />

2<br />

100%<br />

1<br />

/<br />

1<br />

/<br />

3<br />

33%<br />

1<br />

/<br />

/<br />

/<br />

2<br />

50%<br />

16<br />

38%<br />

1<br />

/<br />

/<br />

/<br />

6<br />

83%<br />

4<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

/<br />

Sonstige: Unterspritzungen 11 (27%), Narbenkorrekturen 9 (33%); Eigenfett-Transplantation 4 (75%),<br />

Oberschenkel-Straffung 2 (/); Sonstige 6 (33%)<br />

* Sonstige Ärzte umfasst: Allgemeinärzte, Urologen, Augenärzte, Gefäßchirurgen, Orthopäden<br />

Quelle: Aekno Persönl. Mitteilung Frau Dr. Weber<br />

Die Beschwerden richten sich beispielsweise bei den Brustkorrekturen zu 12% auf<br />

Prothesenwechsel, zu 20% auf das Ergebnis der Brustvergrößerung und zu 6% auf<br />

Mastopexie. Im Einzelnen wurden den Operateuren Wundheilungsstörungen, Prothesenkomplikationen<br />

(vor allem Kapselfibrosen oder Asymmetrien), nicht befriedigende<br />

kosmetische Ergebnisse und die Notwendigkeit von Revisionsoperationen<br />

vorgeworfen.<br />

Bei der Mamma-Chirurgie wurde beispielsweise eine rechtzeitige Revisionsoperation<br />

unterlassen trotz frühzeitig erkennbarer Minderdurchblutung mit der Konsequenz<br />

ausgedehnter Nekrosen oder es kam zu Fehlpositionierungen der Brustwarzenkomplexe.<br />

Bei Liposuktionen kam es beispielsweise zu ausgedehnten Dellen und Pigmentverschiebungen<br />

durch fast vollständigen Verlust der subkutanen Fettschichten<br />

mit Aufheben der weiblichen Silhouette.<br />

Trotz der Problematik der festgestellten Arztfehler muss nochmals darauf hingewiesen<br />

werden, dass die Inzidenz von 15 festgestellten Behandlungsfehlern pro Jahr bei<br />

einer Bevölkerung von rund 7,5 Millionen Erwachsenen im Gebiet der Ärztekammer<br />

Nordrhein extrem niedrig ist. Es ist davon auszugehen, dass diese Inzidenz in anderen<br />

Bundesländern nicht höher ist. Bei der Interpretation dieses Ergebnisses sollte<br />

jedoch berücksichtigt werden, dass Ärzte und Patienten/innen in vielen Fällen übereinstimmend<br />

ein Interesse daran haben, „dass Arzthaftungsstreitigkeiten ohne Diskriminierung<br />

des Arztes, ohne Kostenrisiko für die Beteiligten und ohne Einschaltung<br />

von Gericht oder Staatsanwaltschaft beigelegt werden.“ (Laum&Smentkowski<br />

2000:9). Es kann daher vermutet werden, dass eine unbekannte Anzahl von nicht<br />

zufriedenstellenden Ergebnissen ästhetischer Operationen einvernehmlich geregelt<br />

werden oder aus anderen Gründen nicht zur Kenntnis der Schlichtungsstellen gelangen.

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