Schönheitsoperationen - BMELV

Im ÄkNo-System besteht zusätzlich die Möglichkeit der Recherche nach beliebigen
Suchbegriffen oder Teilen von Suchbegriffen. Wesentliche Inhalte des Beschwerdeverfahrens
werden beim System der ÄkNo in einem Leitsatz zusammengefasst. Außerdem
werden die Diagnosen auch ex ante erfasst, das heißt die Beschwerden des
Patienten aus der Sicht des behandelnden Arztes zu Beginn der gerügten Behandlung.
Im Versorgungsgebiet der ÄkNo in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf leben
rund 9,5 Millionen Einwohner. In den Jahren 2000 bis 2005 wurden 7.390 Verfahren
vor der Gutachterkommission abgeschlossen. Vorwürfe zu kosmetischen Behandlungen
(n=224) hatten einen Anteil von 2,6%. Anteilsmäßig am häufigsten waren
die Plastischen Chirurgen (41%) vor den Allgemeinchirurgen (17%) und den
Frauenärzten (15%) von einem entsprechenden Vorwurf betroffen.
In 39% der Fälle wurde das Begutachtungsverfahren mit der Feststellung von Behandlungsfehlern
abgeschlossen. Relativ am häufigsten wurden Behandlungsfehler
bei Allgemeinchirurgen festgestellt und dort vor allem bei der Durchführung von
Brustvergrößerungen und Liposuktionen. Gynäkologen weisen relativ am häufigsten
Behandlungsfehler bei Abdominoplastiken und Brustvergrößerungen auf.
Insgesamt ist die durchschnittliche Zahl von 15 festgestellten Behandlungsfehlern
pro Jahr gering. Rückschlüsse auf die Behandlungsqualität der einzelnen Facharztgruppen
haben deshalb nur einen begrenzten Aussagewert. Dennoch sind sie für die
kontinuierliche Verbesserung der Fortbildung von ästhetisch operierenden Ärzten
von Bedeutung. Zu berücksichtigen ist auch, dass es eine unbekannte Größe von
Patienten/innen geben dürfte, die Behandlungsfehler nicht bei den Gutachterkommissionen
monieren. Die Ergebnisse unserer Patientenbefragung weisen jedoch
darauf hin, dass diese vermutbare Gruppe ebenfalls sehr gering ist.
Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht Schönheitsoperationen 77