Schönheitsoperationen - BMELV
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Tabelle 23: Scham als emotioneller Zustand vor der ersten „Schönheitsoperation“ (I)<br />
Kategorie<br />
(sehr oft/ oft)<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Ich bedeckte oder versteckte Teile meines Körpers 49% 24%<br />
Es machte mir Schwierigkeiten, mich in Badekleidung<br />
zu zeigen<br />
44% 25%<br />
Tanzen, Umarmungen, Küsse oder Körperkontakt<br />
habe ich gemieden<br />
20% 17%<br />
Wenn ich ausging, bevorzugte ich Räume mit geringer<br />
Beleuchtung<br />
17% 18%<br />
Quelle: GP Forschungsgruppe Patientenbefragung 2006<br />
Selbstzweifel sind bei den Befragten noch häufiger vertreten als Scham. Die Befindlichkeiten<br />
und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körperbild und der äußeren<br />
Erscheinung können so gravierend sein, dass sie die Patienten/innen bei der Ausübung<br />
ihrer beruflichen und sozialen Aktivitäten störten und zu einem starken Vermeidungsverhalten<br />
führten. Die Patienten/innen lebten in einem Zustand des seelischen<br />
Ungleichgewichts, einer Inkongruenz zwischen Eigenwahrnehmung und eigenem<br />
Erleben einerseits, Außenwirkung und äußerer Erscheinung andererseits.<br />
Es besteht zwar auch der Wunsch, attraktiver und begehrenswerter zu sein, aber<br />
dies im Kontext des Wunsches, körperliche Unregelmäßigkeiten zu regulieren, die<br />
das persönliche Wohlbefinden stören. „Thus the force that initiates the request for<br />
aesthetic plastic surgery may be seen as an uneasiness in the mind of the patient<br />
associated with an urge for a change toward a more comfortable state of mind.”<br />
(Reich 1991:128).<br />
Selbstzweifel sind zwar durchgängig bei den Frauen stärker vertreten als bei Männern,<br />
aber die Differenzen sind nicht sehr erheblich.<br />
Tabelle 24: Selbstzweifel als emotioneller Zustand vor der ersten „Schönheitsoperation“<br />
(II)<br />
Kategorie<br />
(sehr oft/ oft)<br />
Wenn ich in den Spiegel sah, fiel mir zuerst auf, was<br />
ich nicht an mir mochte<br />
Wenn ich in den Spiegel sah, fielen mir Dinge auf, die<br />
ich an meinem Körper verändern wollte<br />
Nachdem ich mich im Spiegel betrachtet hatte, fühlte<br />
ich mich schlecht<br />
Ich empfand einen Widerspruch zwischen meiner inneren<br />
Befindlichkeit und meinem äußeren Erscheinungsbild<br />
Mich störten Gedanken über mein Aussehen bei meinen<br />
beruflichen bzw. sozialen Aktivitäten<br />
Quelle: GP Forschungsgruppe Patientenbefragung 2006<br />
Frauen<br />
Männer<br />
68% 53%<br />
66% 55%<br />
54% 46%<br />
48% 39%<br />
50% 47%<br />
Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 69