Schönheitsoperationen - BMELV

Alle Operateure, die Brustvergrößerungen vornehmen, führen auch Brustreduktionen
durch. Bei den Plastischen Chirurgen werden Mammareduktionen in durchschnittlich
10 Fällen aus ästhetischen und in 23 Fällen aus medizinisch-indizierten Gründen
vorgenommen. Bei den Gynäkologen entfallen 16 Eingriffe auf ästhetische und 33
Eingriffe auf medizinisch-bedingte Indikationen. Chirurgen führen im Durchschnitt 5
ästhetische und 3 medizinisch bedingte Reduktionen durch.
Auf der Basis dieser Daten ergeben sich hochgerechnet 8.400 ästhetische und
15.555 medizinisch bedingte Brustreduktionen. Die Reduktionen werden vorwiegend
zwischen 30 und 49 Jahren vorgenommen und kosten im Durchschnitt nach Arztangaben
rund 3.750 Euro.
Die GÄCD-Mitgliederbefragung nennt insgesamt 4.717 Mammareduktionen und liegt
bei einer Berücksichtigung des Gesamtkollektivs der Operateure somit in der Größenordnung
unserer Erhebung.
5.2.2.15 Bruststraffung (Mastopexie)
Der Verlust der Elastizität des Stütz- und Bindegewebes der weiblichen Brust durch
Schwangerschaften und Stillzeiten, Gewichtsveränderungen sowie durch Alterungsprozesse
in individuell unterschiedlich ausgeprägter Form führt zur Erschlaffung der
Brüste mit Tiefertreten der Mamillen. Dieses klinische Bild wird als Ptosis mammae
diagnostiziert.
Die Mastopexie beinhaltet eine Resektion von Haut- und Unterhaut, Transposition
des neugeformten Drüsen- und Fettgewebes und der Mamillen nach oben in eine
Position, die der ursprünglicheren (jugendlicheren) entsprechender ist.
Bruststraffungen werden im Vergleich zu Brustvergrößerungen und -reduktionen weniger
häufig von Plastischen Chirurgen (79%) und Gynäkologen (71%) durchgeführt.
Zwei Allgemeinchirurgen geben ebenfalls die Durchführung von Bruststraffungen an.
Bei Gynäkologen ergibt sich ein Mittelwert von 25 Eingriffen, bei Plastischen Chirurgen
von 13 Eingriffen sowie von 8 Eingriffen bei den beiden Chirurgen.
Hochgerechnet beträgt die Anzahl der Bruststraffungen 11.470 in Deutschland.
Bruststraffungen werden überwiegend in der Altersgruppe der 30-49-jährigen gemacht,
die durchschnittlichen Kosten dafür betragen nach Arztangaben 3.435 Euro.
Die GÄCD-Mitgliederbefragung präsentiert zu diesem Bereich keine Zahlen.
5.2.2.16 Körperstraffung (Bodylift)
Bei einer übermäßigen Haut- und Gewebeerschlaffung sowohl im Bereich der Oberschenkel
als auch der Bauchdecke, der Hüften und der Gesäßregion kann das Haut-
und Unterhautgewebe operativ gestrafft und die Körpersilhouette tailliert werden.
Dieser Eingriff, bei dem ein vergleichsweise großes Hautareal mit hohem Blutverlust
gelöst wird, wird sehr selten durchgeführt. Vorgenommen wurde dieser Eingriff in der
Arztstichprobe lediglich von sechs Plastischen Chirurgen (MW:3), einem Dermatologen
(1) und zwei Gynäkologen (MW:16).
Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht Schönheitsoperationen 53