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Schönheitsoperationen - BMELV

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5.2.2.13 Brustvergrößerung (Mamma-Augmentation)<br />

Als zu klein empfundene Brüste (Hypoplasie) können durch Silikongel oder Kochsalz<br />

gefüllte Implantate vergrößert werden. Bei ausgeprägter Asymmetrie der Brüste, die<br />

als Fehlbildung diagnostiziert werden muss, kann eine Angleichung durch Implantate<br />

erfolgen. In einem solchen Fall liegt eine medizinische Indikation vor. Die von der<br />

Industrie angebotenen Implantate gibt es in verschiedenen Wölbungen (rund, oval<br />

oder tropfenförmig) und in Größen zwischen 60 und 900 Gramm. Das Durchschnittsgewicht<br />

einer natürlichen Brust beträgt – entsprechend unterschiedlicher Körpermaße<br />

– 250 bis 400 ccm/Gramm. 45 Es werden bei der Augmentation unterschiedliche<br />

operative Methoden angewendet, die unterschiedliche Risiken in sich bergen.<br />

Nahezu alle Gynäkologen (95%) und Plastischen Chirurgen (92%) ebenso wie zwei<br />

Allgemeinchirurgen der Arztstichprobe haben Brustvergrößerungen durchgeführt. Die<br />

Bandbreite reicht bei den Gynäkologen bis maximal 63 Operationen, bei den Plastischen<br />

Chirurgen findet sich ein Maximalwert von 142 Operationen.<br />

Im Mittel weisen die Plastischen Chirurgen 22 Operationen auf, die Gynäkologen 20<br />

und die Chirurgen 37.<br />

Die Hochrechnung der Angaben ergibt eine Gesamtzahl von rund 20.960 Mamma-<br />

Augmentationen im Jahr 2005. Die Brustvergrößerungen werden überwiegend im<br />

Alter zwischen 20 und 39 Jahren durchgeführt. Die durchschnittlichen Kosten werden<br />

von Ärzten mit 4.263 Euro angegeben.<br />

Die GÄCD-Mitgliederbefragung weist 5.335 Mamma-Augmentationen aus.<br />

Wir haben versucht, durch eine Nachfrage bei den vier umsatzstärksten Herstellerfirmen<br />

von Silikon-Implantaten Marktdaten über die Anzahl der abgegebenen bzw.<br />

abverkauften Silikon-Implantate zu erhalten. Bis auf einen Hersteller, der die ausgelieferte<br />

Anzahl mit 2.000 Implantaten beziffert, haben die Herstellerfirmen auf unsere<br />

Anfrage jedoch nicht reagiert. In einer Veröffentlichung einer Lifestyle-Zeitschrift 46<br />

wird die Anzahl der jährlichen Patientinnen mit Brustvergrößerungen mit 35.000 angegeben.<br />

5.2.2.14 Brustverkleinerung (Reduktionsmammaplastik)<br />

Brüste, die weit über der o.g. Durchschnittsgröße von 250-400 ccm/Gramm liegen,<br />

werden als hypertroph diagnostiziert. Bei einer Mamma-Hypertrophie über 1000 ccm<br />

und chronischen Schmerzen im Nacken-Schulter-Bereich kann eine medizinische<br />

Indikation zur Mammareduktionsplastik durch die Kassen anerkannt werden. Ebenso<br />

führt eine einseitige Mamma-Hypertrophie im Sinne einer Fehlbildung zu einer medizinischen<br />

Indikation. Mammareduktionsplastiken mit der notwendigen gestielten<br />

Transposition der Mamillen in eine natürliche Position können nach verschiedenen<br />

Methoden durchgeführt werden, die unterschiedliche Risiken in sich bergen.<br />

Aufgrund der beiden Möglichkeiten, eine Mamma-Reduktion aus medizinischen wie<br />

ästhetischen Gründen vornehmen zu lassen, ist für beide Fälle die Prävalenz ermittelt<br />

worden.<br />

45 Nach Strömbeck & Rosato (1986)<br />

46 www.beauty-aesthetic.de Zugriff am 30.1.2007<br />

Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 52

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