26.11.2012 Aufrufe

Schönheitsoperationen - BMELV

Schönheitsoperationen - BMELV

Schönheitsoperationen - BMELV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nur etwa 25% der Eingriffe, die vom VDPC/ VDÄPC für das Jahr 2004 gemeldet werden,<br />

d.h. 175.000, seien rein ästhetische Eingriffe. Drei Viertel der Operationen seien<br />

Rekonstruktionen als Folge von Therapie, Unfällen und Verbrennungen.<br />

Nach den Daten von VDPC und VDÄPC verteilen sich die Operationen des Jahres<br />

2004 zu 87,5% auf Frauen und zu 12,5% auf Männer. Zehn Prozent aller Eingriffe<br />

sollen bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt worden sein, wobei es sich in der<br />

Mehrzahl der Fälle um die Korrekturen stark abstehender Ohren gehandelt habe.<br />

Letztere Zahlen werden von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische<br />

Chirurgie (DGÄPC) angezweifelt. Nach ihren Daten würden lediglich ein Prozent aller<br />

ästhetisch-plastischen Eingriffe in Deutschland bei Jugendlichen unter 18 Jahren<br />

durchgeführt werden. 23<br />

3.2 Größe des Angebots und Facharztbezeichnung<br />

Die Plastische Chirurgie ist seit 1992 als eigenes Fachgebiet in Deutschland etabliert,<br />

zuvor war sie das Teilgebiet „Plastische Chirurgie“ der Allgemeinen Chirurgie.<br />

Um mehr Transparenz und Qualität bei dem Angebot ästhetischer Operationen zu<br />

erreichen, hat der Deutsche Ärztetag 2005 beschlossen, die Facharztbezeichnung in<br />

„Facharzt/Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ zu erweitern. Nach<br />

der Approbation muss eine mindestens 6-jährige Weiterbildung absolviert werden, in<br />

deren Rahmen 600 Operationen selbstständig durchgeführt werden müssen. 24<br />

Laut Ärztestatistik der Bundesärztekammer gibt es im Jahr 2005 635 Fachärzte für<br />

Plastische und Ästhetische Chirurgie, darunter 140 Ärzte aus dem oben erwähnten<br />

früheren Teilgebiet „Plastische Chirurgie“. Die Zusatzbezeichnung „Plastische Operationen“<br />

weisen 1.274 Ärzte auf. In der DGPRÄC (vormals VDPC) sind im Jahr 2005<br />

571 und im Jahr 2006 621 Plastische Chirurgen organisiert. 25 Darunter befinden sich<br />

jedoch auch nicht mehr aktive Ärzte sowie Ärzte, die gegenwärtig im Ausland berufstätig<br />

sind.<br />

Zu Beginn des Forschungsprojektes konnten wir aufgrund der Adressenüberprüfung<br />

von einer Grundgesamtheit von 1.906 Ärzten ausgehen, die ästhetische Operationen<br />

anbieten. Wie sich diese Grundgesamtheit neben den Plastischen Chirurgen auf<br />

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Hals-Nasen-Ohrenärzte, Dermatologen, Gynäkologen,<br />

Internisten oder andere Spezialisierungen und Institute verteilt, war nicht bekannt.<br />

Die Begriffe „Schönheitschirurgie“ oder Kosmetische Chirurgie kommen in der Weiterbildungsverordnung<br />

der Bundesärztekammer nicht vor. Somit handelt es sich um<br />

nicht geschützte Begriffe. Theoretisch kann somit jeder Arzt (auch ohne Qualifikation<br />

für die Durchführung ästhetischer Operationen) „<strong>Schönheitsoperationen</strong>“ durchführen.<br />

Dieser Themenkomplex wird ausführlich in Kapitel 7 erörtert.<br />

23 Ärzte-Zeitung vom 24.3.2005: „Chirurgen kritisieren Koalition gegen den Schönheitswahn“<br />

24 genaue Darstellung der Inhalte der Weiterbildungsordnung unter www.vdpc.de/fuer-aerzte-undmitglieder/neue-weiterbildungsordnung/;<br />

Zugriff 28.8.2005<br />

25 www.vdpc.de/ordentliche-mitglieder/, Zugriff 28.8.2005<br />

Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!